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Verkehrsampel-Anlage Die Chancen, in akuter Lebensgefahr befindliche
Personen am Leben zu erhalten oder sie vor schwerwiegenden Folgeschäden zu bewahren,
werden umso größer, Je schneller sie einer fachgerechten ärztlichen Behandlung,
gegebenenfalls unter Anwendung modernster technischer Hilfsgeräte, unterzogen werden
können. Aus diesem Grunde werden in zunehmendem Maße fahrbare Behandlungsstationen,
sogenannte Elinomobile eingesetzt, um insbesondere auch Unfallverletzten eine wirksame
erste Hilfe angedeihen lassen zu können oder man veranlaßt den Transport der gefährdeten
Personen mittels Hubschrauber in Spezialkliniken.
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Abgesehen davon, daß Klinomobile bisher noch nicht in hinreichender
Zahl zur Verfügung stehen und auch in absehbarer Zeit noch nicht vorhanden sein
werden, kommt es trotz deren Einsatzes darauf an, daß der Patient möglichst rasch
in eine Klinik eingeliefert wird. Da sich ferner der Abtransport von gefährdeten
Personen mittels Hubschrauber aus technischen, organisatorischen und gostengründen
zumindest auch in naher
Zukunft nur auf Einzelfälle beschränken
kann und zudem auch in diesen Fällen häufig ein Transportabschnitt mit einem Fahrzeug
zu bewältigen ist, spricht auch dieser Sachverhalt dafür, MaBnahmen zu treffen,
die ein rasches und unbehelligtes Durchkommen des die gefährdete Person transportierenden
Fahrzeugs, das in der Regel ein Sanka sein wird, in höherem Maße als bisher gewährleisten.
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Solche Maßnahmen sind auch für die Fälle von besonderer Bedeutung,
in denen es im Interesse der Verhütung größerer Schäden darauf ankommt, daß Feuerwehrfahrzeuge
aller Art so schnell als möglich am Einsatzort ankommen. Darüber hinaus ist es für
einen Erfolg bei der Verfolgung von Verbrechern unter Umständen entscheidend, ob
ein Polizeifahrzeug dadurch unerwünschterweise zum Anhalten gezwungen wird, daß
eine Verkehrsampel auf Rot schaltet.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, mit eine wesentliche
Voraussetzung dafür zu schaffen, daß insbesondere zum Krankentransport dienende
Fahrzeuge sowie Feuerwehrfahrzeuge und gegebenenfalls auch Polizeifahrzeuge auch
bei ampelgesteuertem Verkehr weitestgehend unbeeinflußt von den Verkehrsampeln bleiben
und daher vergleichsweise rascher als bisher zum Zielort gelangen.
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Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß die Einheiten
einer Verkehrsampelanlage jeweils mit einer drahtlos oder über Draht betätigbaren
Schaltanordnung ausgerüstet sind, die im Ansprechfalle den normalen Funktionsablauf
der Ampeleinheit wirkungslos macht und die Ampeleinheit über eine wahlbare Zeitdauer
hinweg auf Rotsignal schaltet bzw. diesen Schaltzustand vorübergehend aufrechterhält.
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Dabei kann eine Ampelanlage beispielsweise durch zwei miteinander
korrespondierende Ampeleinheiten (einfacher Gegenverkehr), durch drei oder mehr
eine Kreuzung steuernde Ampeleinheiten oder aber durch eine solche Anzahl Ampeleinheiten
verkörpert sein, die einen ganzen Stadtbezirk oder gar eine ganze Stadt steuern.
Das Schalten der Ampeleinheiten auf Rotsignal kann grundsätzlich von einer zentralen
Stelle, beispielsweise von einer Leitstelle des Roten Kreuzes oder von der maßgeblichen
Polizeidienststelle aus erfolgen oder aber individuell vom betreffenden Einsatzfahrzeug
aus veranlaßt werden. Unabhängig davon, ob es sich um eine individuell und selektiv
vorgenommene oder um eine zentral ausgelöste Schaltung der Ampeleinheiten handelt,
kann diese über Draht oder drahtlos veranlaßt werden.
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Im Falle der Auslösung des entsprechenden Schaltvorgangs durch den
Lenker oder einer Hilfsperson des Fahrzeugs empfiehlt sich die drahtlose Methode,
da sonst ein Anhalten
des Fahrzeugs zwecks Betätigung eines an
der betreffenden Ampeleinheit vorgesehenen, zweckmäßigerweise mittels eines Spezialschlüssels
betätigbaren Schalters erforderlich ist. Das setzt voraus, daß im Fahrzeug ein Sender
vorhanden sein muß, dessen Frequenz für den speziellen Zweck festgelegt ist und
daß die Schaltanordnung der Ampeleinheit einen auf diese Frequenz abgestimmten Empfänger
enthält.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann die Schaltanordnung
auch mit einem auf Schall schwingungen ansprechenden Empfänger ausgestattet sein,
der auf den Ton einer im Fahrzeug vorhandenen Sirene oder aber auf einen Ultraschallsender
abgestimmt ist und im Ansprechfalle die Schaltung der betreffenden Ampeleinheit
auf Rotsignal veranlaßt.
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Befindet sich ein Fahrzeug der eingangs beschriebenen Art im Einsatz,
so besteht nach der Erfindung entweder die Möglichkeit, daß zu diesem Zeitpunkt
von einer Zentralstelle aus sämtliche oder wenigstens die Ampeleinheiten auf rot
geschaltet sind, welche das Fahrzeug voraussichtlich passieren wird, oder aber die
die Fahrstrecke räumenden Ampeleinheiten werden im Bedarfsfall und möglichst rechtzeitig
vom Fahrzeug aus auf Rotsignal geschaltet. Damit ist gewährleistet, daß im relevanten
Gebietsbereich der Verkehr zum Erliegen kommt und das betreffende Einsatzfahrzeug
ungehindert und normalerweise
ohne Aufenthalt die auf Rost signal
stehenden Ampeleinheiten passieren kann. Das bedeutet aber, die zum Zielort benötigte
Zeit ist auf einen Mindestwert reduziert.
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Die Erfindung wird im nachstehenden anhand der Zeichnung, die eine
aus zwei korrespondierenden Ampeleinheiten bestehende Ampelanlage einschließlich
deren Schaltanordnung vereinfacht und im Prinzip veranschaulicht, noch näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 einen ampelgeregelten Straßenabschnitt, Fig.2u.3
die nach dem Ansprechen der jeweiligen Schaltanordnung auf Rotsignal stehenden Ampeln,
Fig. 4 eine beispielsweise Ausführungsform der Sender-und Empfängereinheit in Blockdarstellung.
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Wie aus den Figuren 1, 2 und 3 ersichtlich ist, hat infolge rechtzeitiger
Signalgabe bzw. Senderbetätigung vom Sanka 1 aus die zuvor "Grün" zeigende Lampe
2 der Ampeleinheit 5 auf Rotsignal (Lampe 4) umgeschaltet, indem das Relais 6 angesprochen
hat, wodurch dessen am einen Pol der Speisespannung US liegender Offnerkontakt 7
auf den Anschlußkontakt 8 umgelegt hat, an den eine den Schaltkontakt 11 für die
Lampe 4 überbrückende Leitung 25 angeschlossen ist.
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Dadurch liegt an den Kontakten 9, 10 und 11, welche die Lampen 2,
3 und 4 zu- und abschalten, keine Spannung mehr, was zur Folge hat, daß, auch wenn
die Kontakte 9, 10 und 11 ihrer normalen Funktion entsprechend durchschalten, diese
Schaltfunktionen ohne Wirkung bleiben, und zwar solange, bis das zweckmäßigerweise
als Zeitrelais ausgebildete Relais 6 wieder abfällt und der Relaiskontakt 7 wieder
in seine Offnerlage zurückgeht. Ein ebenfalls auf die Signalgabe bzw. Senderbetätigung
zurückgehender entsprechender Schaltvorgang hat sich in der Zwischenzeit bei der
Ampeleinheit 12 abgespielt. Die zum Zeitpunkt der Signalgabe an der Speisespannung
U5 liegende Lampe 13 dieser Einheit zeigt auch nach dem Offnen des Kontakts 19 noch
solange "rot", bis das Zeitrelais der Schaltanordnung abfällt und dessen Kontakt
15 dadurch in die gestrichelt angedeutete Ausgangslage zurückgeht.
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Da die Normalfunktion der beiden korrespondierenden Ampeleinheiten
5 und 12 durch die UberlagerungBschaltfunktionen der Kontakte 7 und 15 nicht beeinträchtigt
worden ist, ist unmittelbar nach dem Abfallen (Schließen) der Relaiskontakte 7 und
15 wieder ein einwandfreier Ampelbetrieb gewährleistet.
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In Fig. 4 ist mit 16 ein Hochfrequenzsender mit einer Sendeantenne
17 bezeichnet, wie er im Sanka 1 verhanden ist,
beispielsweise fest
installiert oder transportabel. Der Empfänger, wie er gegebenenfalls Bestandteil
der in den Ampeleinheiten vorgesehenen Schaltanordnungen ist, umfaßt eine Empfangsantenne
24 (vergl. Fig. 2 und 3), einen HF-Verstärker 18, einen Demodulator 20 und einen
NF-Verstärker 21, dem das Zeitrelais 6 bzw. 14 nachgeschaltet ist.
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Der normale Funktionsablauf der Ampeleinheiten kann selbstverständlich
auch dadurch wirkungslos gemacht werden, daß bei entsprechender Signalgabe die Kontakte
9, 10 sowie 22 und 23 grundsätzlich abfallen (öffnen), während die Kontakte 11 und
19 ansprechen (schließen) bzw. in der Ansprechlage verharren, und zwar solange,
bis die zuvor eingestellte bzw. gewählte Zeitdauer abgelaufen ist.
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Darüber hinaus sind ähnliche Schaltfunktionen denkbar, die alle zum
selben Ergebnis führen, nämlich zu einer "Rotschaltung" sämtlicher infrage kommender
Ampeln, wodurch der Normalverkehr vollständig blockiert ist und die Möglichkeit
für eine weitestgehend freie Durchfahrt des betreffenden Fahrzeugs bei "Rotsignal"
gegeben ist.
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Anstelle einer Sender-Empfänger- Kombination, wie sie im vorstehenden
beispielsweise dargestellt und beschrieben ist, kann auch eine Ultraschalleinheit
verwendet werden; ferner ist es denkbar, als Sender auch eine elektronische Sirene
einzusetzen. Des weiteren können, wie eingangs bereits ausgeführt, die Ampeleinheiten
auch über Draht gesteuert sein.
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Ansprüche: