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Schloßnuß Die Erfindung betrifft eine Schloßnuß mit einer zur Drückerdornbefestigung
dienenden Spannbacke, welche in Einwärtsrichtung des Nußgehäuses verlagerbar ist
und sich dabei im Bereich ihrer äußeren Mantelfläche an konischen Steuerflächen
abstützt.
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Bei einer derartigen bekannten Ausgestaltung (DT-PS 825 220) besitzt
das Nußgehäuse eine konische Bohrung, in die zwei sich diametral gegenüberliegende
Gleitsteine ragen. Jeder Gleitstein tritt in eine schraubengangförmig ansteigende
Nut der ihm zugeordneten halbzylindrischen Spannbacke. Die Spannbacken bilden die
Vierkantausnehmung zur Aufnahme des Drückerdornes. Gefesselt wird letzterer derart,
daß der Drücker in Richtung seiner Betätigung gedreht wird. Hierbei tritt eine Relativverdrehung
der Spannbacken gegenüber der Nuß ein. Die in den Nuten gleitenden Steine bewirken
eine Längsverschiebung der Spannbacken, wobei der Drückerdorn eingeklemmt wird.
Diese Ausgestaltung ist herstellungstechnisch aufwendig. Es bereitet insbesondere
Schwierigkeiten, die Gleitsteine ausreichend stabil dem Nußgehäuse zuzuordnen. Ferner
ergeben sich gebrauchstechnische Nachteile. Durch Drehen des Drückers in entgegengesetzter
Richtung können die Spannbacken in eine Freigabestellung treten. Zum Beispiel kann
dieses beim Zuhalten der Türe und entgegengesetzter Drückerbetätigung geschehen.
Es ist daher nicht stets ein fester Sitz des Türdrückers in der Schloßnuß gewahrleistet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, insbesondere, das heißt zusätzlich zu
den sich aus Beschreibung und Ansprüchen ergebenden Aufgabenstellungen, eine gattungsgemäße
Schloßnuß von herstellungstechnisch einfachem und gebrauchsvorteilhaftem Aufbau
anzugeben, derart, daß die Einklemmung des Drückerdornes unabhängig von seiner Drehbewegung
erzielbar ist.
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Gelöst ist diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die gegen einen
Zwischenboden des Nußgehäuses verspannbare Spannbacke mittels zweier von gegenüberliegenden
Breitseiten der Nuß zugänglicher Spannschrauben verlagerbar ist.
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Zufolge derartiger Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Schloßnuß
von erhöhtem Gebrauchswert geschaffen. Das Einklemmen des Drückerdornes kann unabhängig
von seiner Drehbewegung erfolgen. Zum Festspannen des Drückerdornes sind lediglich
die Spannschrauben einzudrehen, wobei zwangsläufig eine axial gerichtete Verlagerung
der Spannbacke in Einwärtsrichtung des Nußgehäuses auftritt. Je stärker die Spannschrauben
angezogen werden, desto stabiler
ist der Klemmsitz. Die von gegenüberliegenden
Breitseiten der Nuß zugänglichen Schrauben bringen den Vorteil, daß diese Nuß auch
bei sogenannten Blindbeschlägen einsetzbar ist. Es kann dann die Einklemmung des
Drückerdornes durch Drehen bereits nur einer Spannschraube herbeigeführt werden.
Auch zeichnet sich die erfindungsgemäße Nuß durch einen herstellungstechnisch einfachen
Aufbau aus. Es genügt, lediglich eine Spannbacke einzusetzen. Vorzugsweise kann
das Nußgehäuse im Spritzvorgang gefertigt werden, so daß sich insgesamt niedrige
Herstellungskosten ergeben. Dies erweist sich nicht als unwesentlich, da es sich
bei solchen Schloßnüssen um einen Massenartikel handelt.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die
eine eine Spannbackenbohrung frei durchsetzende Spannschraube mit ihrem Gewindeende
in eine Gewindebohrung des Zwischenbodens eingreift und die gegenüberliegende, eine
Bohrung des Zwischenbodens frei durchsetzende Spannschraube in eine Gewindebohrung
der Backe eintritt. Durch die eine Spannschraube wird daher die Spannbacke in Einwärtsrichtung
gezogen, während die andere Spannschraube
die Spannbacke in Einwärtsrichtung
drückt.
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Es erweist sich erfindungsgemäß als günstig, daß die beiden Spannschrauben
jeweils im Bereich eines Schenkels der winkelförmig gestalteten Spannbacke angeordnet
sind.
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Hierdurch werden die Spannkräfte gleichmäßig auf die Spannbacke übertragen.
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Darüberhinaus ist es gemäß der Erfindung von Vorteil, daß die Spannbacke
mittels Druckfedern gegenüber dem Zwischenboden abgestützt ist. Die Druckfedern
erzeugen eine Spreizkraft, die der Anzugsrichtung der Spannschrauben entgegengesetzt
ist. Daher dienen sie als Drehsicherung für die Spannschrauben, so daß ein selbständiges
Lösen derselben nicht auftreten kann.
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Dabei ist es von Vorteil, daß die Druckfedern im Bereich der Schenkelenden
und des Scheitels der winkelförmigen Spannbacke angeordnet sind. Demgemäß erstrecken
sich die Druckfedern beidseitig jeder Spannschraube, so daß eine gleichmäßige Belastung
vorliegt.
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Ferner ist es dabei günstig, daß die Druckfedern in Sacklöcher des
Zwischenbodens und der Spannbacke ragen.
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Es lassen sich dadurch relativ lang bemessene Druckfedern einsetzen.
Auch kann die Spannbacke bis nahe an den Zwischenboden des Nußgehäuses bewegt werden.
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Schließlich ist es erfindungsgemäß noch von Vorteil, daß sowohl die
außenliegende Mantelfläche als auch die ihr zugekehrte Außenwandung des Nußgehäuses
als einander angepaßte konische Steuerflächen ausgebildet sind. Man erhält dadurch
eine stabile Abstützung der Spannbacke an der Topfwandung.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Fig. 1 bis 9
erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht der Nuß, und zwar gegen die Spannbacke
gesehen, Fig. 2 eine klappfigürliche Seitenansicht von links zu Fig. 1, Fig. 3 einen
Längsmittelschnitt durch die Nuß in vergrößertem Maßstab bei nicht in Klemmstellung
befindlicher Spannbacke,
Fig. 4 den Schnitt nach der Linie IV-IV
in Fig. 3, Fig. 5 den Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 3, Fig. 6 eine Ansicht
gegen die Spannbacke in Einzeldarstellung, Fig. 7 die klappfigürliche Seitenansicht
von links zu Fig. 6, Fig. 8 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, jedoch bei
in Klemmstellung zum Drückerdorn gebrachter Spannbacke und Fig. 9 den Schnitt hierzu
nach der Linie IX-IX in Fig. 8.
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Die Schloßnuß besitzt das Nußgehäuse 1. Dieses bildet den an der Falle
angreifenden Nußarm 2 aus. Ferner ist ein Nußflügel 3 zum Angriff der Nußfeder vorgesehen.
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Das Nußgehäuse 1 besitzt beiderseits miteinander fluchtende Bunde
4, 5, die zur Lagerung der Schloßnuß dienen.
Letztere ragen in bekannter
Weise in entsprechende oeffnungen von Schloßdecke und Schloßboden.
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In der Drehachse der Nuß befindet sich die vierkantige Drückerdornöffnung
6. Schrägflächen 6' erweitern die Drückerdornöffnung an den Breitflächen des Nußgehäuses.
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Von dem Bund 5 geht eine in das Nuß gehäuse 1 ragende halbkreisförmige
Ausnehmung 7 aus. Der gradlinige Abschnitt der Ausnehmung 7 liegt in der Diagonalen
der Drückerdornöffnung 6. Wie aus den Abbildungen ersichtlich, verläuft die Ausnehmung
7 in Einwärtsrichtung des Nußgehäuses konisch zu. Hierdurch wird die Steuerfläche
8 gebildet. Durch die Ausnehmung 7 entsteht der Zwischenboden 9 des Nußgehäuses.
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Die Ausnehmung 7 dient zur Aufnahme der ihr angepaßten winkelförmig
gestalteten Spannbacke 10. Letztere ist mit einer Winkelrinne 11 ausgestattet, die
mit den entsprechenden Flanken der Drückerdornöffnung 6 fluchtet bzw. parallel zu
diesen verläuft.
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Die der Spannbacke 10 zugeordneten Spannschrauben 12, 13 sind jeweils
im Bereich eines Schenkels 10' bzw. 10" der Spannbacke angeordnet. Die mit einem
zylindrischen Kopf 12' ausgestattete Spannschraube 12 durchsetzt frei die Spannbackenbohrung
14 und greift mit ihrem Gewindeende 12" in die Gewindebohrung 15 des Zwischenbodens
9 ein. Die andere, mit einem zylindrischen Kopf 13' ausgestattete Spannschraube
13 durchsetzt frei die Bohrung 16 des Zwischenbodens 9 und ragt mit ihrem Gewindeende
13" in die Gewindebohrung 17 der Spannbacke 10. Daher kann durch die von gegenüberliegenden
Breitseiten der Schloßnuß zugänglichen Spannschrauben 12, 13 die Spannbacke in Richtung
des Zwischenbodens 9 verlagert werden. Die außenliegende Mantelfläche 18 ist dabei
als konische Steuerfläche ausgebildet und der ihr zugekehrten Topfwandung 8 des
Nußgehäuses 1 angepaßt.
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Die Spannbacke 10 ist gegenüber dem Zwischenboden 9 mittels der Druckfedern
19 abgestützt. Für diese sind Sacklöcher 20 im Zwischenboden 9 des Nußgehäuses zugeordnet,
die mit entsprechenden Sacklöchern 21 der Spannbacke fluchten.
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Die Sacklöcher zur Aufnahme der Druckfedern 19 erstrecken
sich
im Bereich der Schenkelenden und des Scheitels der winkelförmigen Spannbacke.
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Der Drückerdorn 22 wird mit gewissem Spiel in die Drückerdornöffnung
6 bei in Freigabestellung befindlicher Spannbacke eingesetzt. Danach werden die
Spannschrauben 12, 13 angezogen, wobei sich die Spannbacke 10 in Einwärtsrichtung
des Nußgehäuses 1 verlagert. Zufolge der konischen Ausrichtung der Steuerflächen
8, 18 tritt die Winkelrinne 11 gegen die entsprechenden Flächen des Drückerdornes
22, wobei er gegen die der Winkelrinne 11 gegenüberliegenden Flächen der Drückerdornöffnung
6 verspannt wird, siehe Fig. 8 und 9.
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Wie insbesondere aus den Fig. 4 und 9 ersichtlich, schließen die Schraubenköpfe
12?, 13' bündig mit der äußeren Breitfläche der Spannbacke 10 bzw. der äußeren Breitfläche
des Bundes 4 ab, so daß keine störend überstehenden Bauteile vorliegen.
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Soll eventuell der Drückerdorn aus der Nuß entfernt werden, sind die
Spannschrauben in entgegengesetzter Richtung zu
drehen. Die Druckfedern
19 bewirken dabei eine Verlagerung der Spannbacke in Auswärtsrichtung des Nußgehäuses
unter gleichzeitiger Freigabe des Drückerdornes.