DE2524127A1 - Verfahren zur isotopenanreicherung - Google Patents
Verfahren zur isotopenanreicherungInfo
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Description
2 Q ·.»-. KRAFTWERK UNION AKTIENGESELLSCHAFT Erlangen',' ' ' '975
Hammerbacherstr. 12 u. 14
Unsere Zeichen: VPA 75 P 9324 BRD Mü/Di
Verfahren zur Isotopenanreicherung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isotopenanreicherung,
insbesondere von Uranverbindungen nach dem Prinzip der selektiven Anregung mittels Laserstrahlung für die Herbeiführung
chemischer Reaktionen mit einem Reaktionspartner. Die Trennung von Isotopen, speziell auch von Uran-Isotopen über
eine selektive Anregung von Molekülen und anschließender chemischer Reaktion mit einem zugeführten Reaktionspartner
ist an sich bekannt und läßt sich am einfachsten in der Gasphase durchführen, siehe z.B. auch die deutsche Offenlegungsschrift
1 959 767· Auch wenn es möglich ist, durch eine geeignete Laserfrequenz selektiv nur jene Isotopenverbindung anzuregen,
die getrennt bzw. angereichert werden soll, wird der Trenneffekt durch die sogenannte thermische Konkurrenzreaktion
und die Übertragung der Anregungsenergie zwischen angeregten
und nicht angeregten Molekülen wesentlich verringert. Es stellte sich daher die Aufgabe, eine Verfahrensführung zu finden, bei
der diese Erscheinungen weitgehendst ausgeschaltet werden, so daß der Trenneffekt im wesentlichen nur von der Selektivität
des AnregungsVorganges selbst abhängt.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß als Reaktionspartner atomare Gase oder Radikale Verwendung
finden, die zusammen mit den Ausgangeverbindungen den Reaktionsraum so rasch durchströmen, daß beim Verlassen desselben bereits
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- 2 - VPA 75 P 9324 BRD
wieder eine Rekombination des Reaktionspartners stattfindet. Diese Verfahrensführung hat den Vorteil, daß die gewünschte
Reaktion sehr schnell abläuft und so eine Verringerung der Selektivität des Trennprozesses durch thermische Konkurrenz-
235 reaktion und durch Energieübertragung von angeregten U
238
an nicht angeregte U-Moleküle weitgehend verhindert wird. Ein weiterer Vorteil ist die schnelle Rekombination des Reaktionspartners, die eine unerwünschte weitere Reaktion der Prozeßgase außerhalb des Reaktionsraumes ausschließt und damit die weitere Trennung und Verarbeitung der an- und abgereicherten Uranfraktionen vereinfacht.
an nicht angeregte U-Moleküle weitgehend verhindert wird. Ein weiterer Vorteil ist die schnelle Rekombination des Reaktionspartners, die eine unerwünschte weitere Reaktion der Prozeßgase außerhalb des Reaktionsraumes ausschließt und damit die weitere Trennung und Verarbeitung der an- und abgereicherten Uranfraktionen vereinfacht.
Zur Durchführung dieses Verfahrens ist beispielsweise eine Apparatur geeignet, wie sie in der Figur schematisch dargestellt
ist. Der Reaktionsraum 1 besteht aus einem Rohr, das beiderseits mit Brewsterfenstern 2 abgeschlossen ist. In axialer Richtung
wird dieses Gefäß von einer Laserstrahlung 6 durchsetzt, die mit
Hilfe von Resonatorspiegeln 7 und 8 noch verstärkt wird. Das zu trennende Isotopengemisch gelangt über die Leitung 3, der
Reaktionspartner über die Leitung 4 in den Reaktionsraum 1. Reaktionsprodukt sowie die nicht beteiligten Gasgemische werden
über die Leitung 5 abgeführt. Über die Leitung 10 ist es möglich, beispielsweise Stickstoffgas auf das Brewsterfenster 2 zu
blasen, damit dort eine Ablagerung evtl. fester Reaktionsprodukte nicht stattfinden kann. Als Spülgas wird zweckmäßigerweise
jenes Gas verwendet, das als Reaktionspartner über die Leitung 4 zugeführt wird. Im Inneren des Reaktionsraumes befindet sich
außerdem noch eine Quelle für z.B. UV-Strahlung 9 zur Erzeugung des atomaren Zustandes des über die Leitung 4 zugeführten
Reaktionspartners.
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- 3 - VPA 75 P 9324 BRD
Dieses Verfahren ist bevorzugt für die Trennung von Uran-Isotopen gedacht, jedoch läßt es sich in entsprechend modifizierter
Form auch für andere Isotopentrennungs- oder Anreicherungsaufgaben
verwenden. Für die Uran-Isotopentrennung kommt beispielsweise Uranhexafluorid UFg infrage. Als Reaktionspartner
sind beispielsweise geeignet Wasserstoff, Sauerstoff oder Stickstoff in atomarer Form. Die Erzeugung des atomaren Wasserstoffes
geschieht am einfachsten durch eine UV-Best la hlung
mit Hilfe des in der Figur dargestellten Brenners 9» jedoch wäre auch eine elektrische Entladungsstrecke dafür geeignet. Im
Reaktionsraum 1 laufen dann folgende exotherme Reaktionen ab:
UF^ + H ^ UF, + HF- 54,5 kcal
und
UF5 + H UF4 +HF- 42,2 kcal
Der Druck im Reaktionsraum beträgt beispielsweise etwa 0,01 Torr und die Halbwertszeit für die Rekombination des atomaren Wasserstoffes
dann etwa 0,3 sek. Dieser Zeit entsprechend wird die Länge des Reaktionsraumes sowie die Durchströmungsgeschwindigkeit
des Reaktionsgemisches eingestellt. Um sicher zu gehen, daß kein atomarer Wasserstoff mehr in die Ausgangsleitung 5 gelangt
und dort evtl. unerwünschte Reaktionen stattfinden, kann am Eingang desselben ein Katalysator zur Beschleunigung der Rekombination,
z.B. ein Platinnetz, angeordnet werden. Für die weitere Aufarbeitung der an- bzw. abgereicherten Uranfraktionen sind keine
weiteren zusätzlichen Reaktionsschritte notwendig, da die zunächst gasförmigen Stoffe UF,- und UF. zu festen Stoffen kondensieren
und auf diese Weise leicht vom übrigen Reaktionsgemisch getrennt werden können.
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- 4 - VPA 75 P 9324 BRD
Als Reaktionspartner kann weiterhin atomarer Stickstoff Verwendung
finden, der "beispielsweise durch eine Hochfrequenzringentladung im Reaktionsraum 1 ( an der Stelle des UV-Strahlers
9) erzeugt werden. Die Reaktion zwischen UFg und
atomarem Stickstoff läuft nach folgender Gleichung ab:
3, UP6 + N ^ 3 UF5
Es entsteht das feste UFc und das gasförmige Stickstofffluorid
NF-z. Auch hier bereitet also die weitere Aufbereitung keine
Schwierigkeiten.
Auch atomarer Sauerstoff ist als Reaktionspartner geeignet, er läßt sich ebenfalls durch UV-Strahlung oder durch stille
elektrische Entladung erzeugen. Für die Reaktion des Sauerstoffes mit dem UFg gilt dann nachstehende Gleichung:
2 UF. + 0 . 2 UFK + 2 F0 0
Auch hier entsteht festes UFc und gasförmiges Difluoroxid F2O.
Ähnlich reaktiv wie diese atomaren Gase wirken Radikale, wie z.B. CH^* (Methyl). Dieses wird beispielsweise aus Azomethan
bei 60 - 1000C gebildet. Da CH5* sehr kurzlebig ist, empfiehlt
sich ebenfalls die Bildung desselben im Reaktionsraum 1. Dazu wird das Azomethan über die Leitung 4 zugeführt und anstelle
des UV-Brenners 9 ein entsprechender Infrarotstrahler, unter Umständen auch außerhalb der Gefäßwandung, angeordnet. Da bei der
Bildung des Methyls Stickstoff entsteht, ist es zweckmäßig, als Spülgas für das Brewsterfenster 2 ebenfalls Stickstoff zu verwenden.
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- 5 - VPA 75 P 9324 BRD
Im Reaktionsraum läuft dann folgende Reaktion ab:
— N = N — CH, , 2 CE, + N9
+ CH3 "—>
UF5 + CH3 F
Auch hier bietet die Trennung des festen Reaktionsproduktes UPc vom gasförmigen Methylfluorid CH,F keine Schwierigkeiten.
Als letztes Beispiel sei die Verwendung der Aldehydgruppe als Radikal (CHO*) genannt. Diese läßt sich ähnlich wie das vorhergehende
Beispiel direkt im Reaktionsraum 1 mit Hilfe von UV-Licht aus einem Aldehyd bilden. Durch die Leitung 4 wird RCHO zugeführt,
wobei R z.B. Wasserstoff oder den Alkylrest stellt.
Diese Beispiele zeigen, wie es möglich ist, mit kurzlebigen aber hochreaktiven Stoffen - es ließen sich noch weitere Beispiele
anfügen - eine höchstmögliche Selektivität der laserinduzierten chemischen Reaktionen zu erzielen.
3 Patentansprüche
1 Pigur
1 Pigur
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Claims (3)
1. Verfahren zur Isotopenanreicherung, insbesondere von Uranverbindungen, nach dem Prinzip der selektiven Anregung
mittels Laserstrahlung für die Herbeiführung chemischer Reaktionen mit einem Reaktionspartner, dadurch gekennzeichnet,
daß als Reaktionspartner atomare Gase oder Radikale Verwendung finden und zusammen mit den Ausgangsverbindungen
den Reaktionsraum mit solcher Geschwindigkeit durchströmen, daß beim Verlassen desselben bereits wieder eine Rekombination
des Reaktionspartners stattfindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Ausgangsverbindung gasförmiges UPg der kontinuierlichen
Strahlung eines Lasers ausgesetzt wird, dessen Frequenz zur Anregung vorzugsweise der Uran Isotopenverbindung U^g
geeignet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Reaktionspartner atomarer Wasserstoff, Sauerstoff oder
Stickstoff bzw. die Radikale CH, oder CHO dem Reaktionsraum zugeführt werden.
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Priority Applications (7)
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Publications (3)
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- 1976-05-27 GB GB22178/76A patent/GB1517436A/en not_active Expired
Also Published As
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ZA763162B (en) | 1977-05-25 |
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