DE2524127B2 - Verfahren zur Isotopentrennung - Google Patents
Verfahren zur IsotopentrennungInfo
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- B01D59/34—Separation by photochemical methods
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Description
iO
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isotopentrennung nach dem Prinzip der selektiven
Anregung mittels Laserstrahlung und Abtrennung der angeregten Isotope durch chem.xhe Umsetzung mit
einem Reaktionspartner. Die Trennung von Isotopen, speziell auch von Uran-Isotopen über eine selektive
Anregung von Molekülen und anschließender chemischer Reaktion mit einem zugeführten Reaktionspartner
ist an sich bekannt und läßt sich am einfachsten in der Gasphase durchführen, siehe z.B. die DE-OS
19 59 767. Auch wenn es möglich ist, durch eine geeignete Laserfrequenz selektiv nur jene Isotopenverbindung
anzuregen, die abgetrennt bzw. angereichert γ-,
werden soll, wird der Trenneffekt durch die sogenannte thermische Konkurrenzreaktion und die Übertragung
der Anregungsenergie zwischen angeregten und nicht angeregten Molekülen wesentlich verringert Es stellte
sich daher die Aufgabe, eine Verfahrensführung zu finden, bei der diese Erscheinungen weitgehendst
ausgeschaltet werden, so daß der Trenneffekt im wesentlichen nur von der Selektivität des Anregungsvorganges selbst abhängt
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß als Reaktionspartner atomare Gase oder
kurzlebige Radikale verwendet werden und die Geschwindigkeit der den Reaktionsraum durchströmenden
Reaktionsteilnehmer so eingestellt wird, daß beim Verlassen des Reaktionsraumes eine Rekombina- wi
tion des unverbrauchten Reaktionspartners stattfindet Es ist somit wesentlich, daß nur kurzlebige Radikaie für
dieses Verfahren geeignet sind. Aus JETP Letters, Vol. 21 Nr. 6, Seiten 171-172 ist als Stand der Technik zu
entnehmen, das Radikal NO zum Abfangen des durch 6S IR-Photolyse des SF6 entstehenden Fluors zu verwenden. Eine Rekombination dieses Radikals findet jedoch
erst bei tiefen Temperaturen statt, bei Normaltemperatur liegt es als langlebiges Monomer vor, siehe
Hollemann-Wiberg »Lehrbuch der anorganischen Chemie«, 1971, Seite 355, Abs. 2. Das Radikal NO ist somit
für das vorliegende Verfahren nicht geeignet
Für das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignete atomare Gase oder kurzlebige Radikale
ergeben sich aus Patentanspruch 2. Weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Patentansprüche 3 und 4.
Die erfindungsgemäße Verfahrensführung hat den Vorteil, daß die gewünschte Reaktion sehr schnell
abläuft und so eine Verringerung der Selektivität des Trennprozesses durch thermische Konkurrenzreaktion
und durch Energieübertragung von angeregten 735U an
nicht angeregte ^U-Moleküle weitgehend verhindert
wird. Ein weiterer Vorteil ist die schnelle Rekombination des Reaktonspartners, die eine unerwünschte
weitere Reaktion der Prozeßgase außerhalb des Reaktionsraumes ausschließt und damit die weitere
Trennung und Verarbeitung der an- und abgereicherten Uranfraktionen vereinfacht
Zur Durchführung dieses Verfahrens ist beispielsweise eine Apparatur geeignet, wie sie in der Figur
schematisch dargestellt ist Der Reaktionsraum 1 besteht aus einem Rohr, das beiderseits mit Brewsterfenstern
2 abgeschlossen ist In axialer Richtung wird dieses Gefäß von einer Laserstrahlung 6 durchsetzt, die
mit Hilfe von Rescnatorspiegeln 7 und 8 noch verstärkt
wird. Das zu trennende Isotopengemisch gelangt über die Leitung 3. der Reaktionspartner über die Leitung 4
in den Reaktionsraum 1. Das Reaktionsprodukt sowie die nicht beteiligten Gasgemische werden über die
Leitung 5 abgeführt Über die Leitung 10 ist es möglich, beispielsweise Stickstoffgas auf das Brewsterfenster 2
zu blasen, damit dort eine Ablagerung evtL fester Reaktionsprodukte nicht stattfinden kann. Als Spülgas
wird zweckmäßigerweise jenes Gas verwendet, das als Reaktionspartner über die Leitung 4 zugeführt wird. Im
Inneren des Reaktionsraumes befindet sich außerdem noch eine Quelle für z. B. UV-Strah!ung 9 zur Erzeugung
des atomaren Zustandes des über die Leitung 4 zugeführten Reaktionspartners.
Dieses Verfahren ist bevorzugt für die Trennung von Uran-Isotopen gedacht, jedoch läßt es sich in entsprechend
modifizierter Form auch für andere Isotopentrennungs- oder Anreicherungsaufgaben verwenden. Für
die Uran-Isotopentrennung kommt beispielsweise Uranhexafluorid UFe infrage. Als Reaktionspartner sind
beispielsweise geeignet Wasserstoff, Sauerstoff oder Stickstoff in atomarer Form. Die Erzeugung des
atomaren Wasserstoffes geschieht am einfachsten durch eine UV-Bestrahlung mit Hilfe des in der Figur
dargestellten Brenners 9, jedoch wäre auch eine elektrische Entladungsstrecke dafür geeignet Im
Reaktionsraum 1 laufen dann folgende exotherme Reaktionen ab:
UF6 + H — ■■► UK5 + HF- 54,5 kcal
Der Druck im Reaktionsraum beträgt beispielsweise etwa 0,01 Torr und die Halbwertszeit für die
Rekombination des atomaren Wasserstoffes dann etwa 03 sek. Dieser Zeit entsprechend wird die Länge des
Reaktionsraumes sowie die Durchströmungsgeschwindigkeit des Reaktionsgemisches eingestellt Um sicher
zu gehen, daß kein atomarer Wasserstoff mehr in die
Ausgangsleitung 5 gelangt und dort evtL unerwünschte Reaktionen stattfinden, kann am Eingang; desselben ein
Katalysator zur Beschleunigung der Rekombination, z. B. ein Platinnetz, angeordnet werden. Für die weitere
Aufarbeitung der an- bzw. abgereichertem Uranfraktionen sind keine weiteren zusatzlichen Remktionsschritte
notwendig, da die zunächst gasförmigen !Stoffe UFs und UF4 zu festen Stoffen kondensieren und auf diese Weise
leicht vom übrigen Reaktionsgemisch getrennt werden können.
Als Reaktionspartner kann weiterhin atomarer Stickstoff Verwendung finden, der beispielsweise durch
eine Hochfrequenzringentladung im Reaktionsraum 1 (an der Stelle des UV-Strahleis 9) erzeugt wird. Die
Reaktion zwischen UF6 und atomarem Stickstoff läuft nach folgender Gleichung ab:
3UF6 + N > 3UF5 + NF3
Es entsteht das feste UF5 und das gasförmige
Stickstofffluorid NF3. Auch hier bereitet also Jie weitere
Aufbereitung keine Schwierigkeiten.
Auch atomarer Sauerstoff ist als Reiiktionspartner
geeignet, er läßt sich ebenfalls durch UV-Strahlung oder durch stille elektrische Entladung erzeugen. Für die
Reaktion des Sauerstoffes mit dem UFe gilt dann nachstehende Gleichung:
Ml
2UF6 + O >
2UF5 + 2F1O
Auch hier entsteht festes UF5 und gasförmiges Difluoroxid F2O. )·>
Ähnlich reaktiv wie diese atomaren Gase wirken Radikale, z. B-CH3' (Methyl). Dieses wird beispielsweise
aus Azonvithan bei 60—lOO'C gebildet. Da CH3' sehr
kurzlebig ist, empfiehlt sich ebenfalls die Bildung desselben im Reaktionsraum 1. Dazu wird das
Aozomethan über die Leitung 4 zugeführt und anstelle des UV-Brenners 9 ein entsprechender Infrarotstrahler,
unter Umständen auch außerhalb der Gefäßwandung, angeordnet Da bei der Bildung des Methyls Stickstoff
entsteht, ist es zweckmäßig, als Spülgas für das Brewsterfenster 2 ebenfalls Stickstoff zu verwendea
CH3-N = N-CH3
60—100rC
UF6 + CH3 —
2CH, + N7
UF5 + CH3F
prOuünlCS vji 5 νΟΓΓΐ gaSiGi iiiigcii fritihviiiüöriu CHjF
keine Schwierigkeiten.
Als letztes Beispiel sei die Verwendung der
Aldehydgruppe als Radikal (CHO*) genannt. Diese läßt sich ähnlich wie das vorhergehende Beispiel direkt im
Reaktionsraum 1 mit Hilfe von UV-Licht aus einem Aldehyd bilden. Durch die Leitung 4 wird RCHO
zugeführt, wobei R z. B. Wasserstoff oder den Alkylrest stellt.
Diese Beispiele zeigen, wie es möglich ist, mit kurzlebigen aber hochreaktiven Stoffen — es ließen sich
noch weitere Beispiele anfügen - eine höchstmögliche Selektivität der laserinduzierien chemischen Reaktionen zu erzielen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Isotopentrennung nach dem Prinzip der selektiven Anregung mittels Laserstrahlung und Abtrennung der angeregten Isotope durch
chemische Umsetzung mit einem Reaktionspartner, dadurch gekennzeichnet, daß als Reaktionspartner atomare Gase oder kurzlebige Radikale verwendet werden und die Geschwindigkeit der
den Reaktionsraum durchströmenden Reaktionsteilnehmer so eingestellt wird, daß beim Verlassen des
Reaktionsraumes eine Rekombination des unverbrauchten Reaktionspartners stattfindet
Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- π
zeichnet, daß als Reaktionspartner atomarer Wasserstoff, Sauerstoff oder Stickstoff oder die Radikale
CH3 oder CHO dem Reaktionsraum zugeführt werden.
3, Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die atomaren Gase oder kurzlebigen Radikale im Reaktionsraum hergestellt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rekombination des unverbrauchten
Reaktionspartners beim Verlassen des Reaktionsraumes durch katalytische Beschleunigung
beendet wird.
Priority Applications (7)
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IL49636A IL49636A (en) | 1975-05-30 | 1976-05-24 | Method and apparatus for isotope separation |
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Also Published As
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Legal Events
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