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Ernährungssonde Die Erfindung betrifft eine Sonde zur enteralen Ernährun
von Lebewesen, bei welcher dem EinfUhrungsende des Sondenschlauches ein mit Flüssigkeit
gefüllter Ballon zugeordnet ist, welcher als ein vom Sondenschlauch getrenntes Bauteil
ausgebildet und von einem Faden gehalten ist.
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Genannte Sonden dienen zur Applikation flüssiger Nahrung in lagen,
Dünndarm oder Duodenum. Die zur Zeit gleichfalls bekannten Ausgestaltungen kaliberstarker,
starrer Magenschläuche, welche aktiv eingeführt werden müssen, werden aufgrund der
geringen Flexibilität vom Patienten schlecht toleriert und können außerdem wegen
der Starre auch nicht in jede beliebige Region des tIagen-Darmtraktes eingeführt
werden. Um diese dachteile zu vermeiden, sind bereits Intestinalsonden bekannt geworden,
welche mit einem abkuppelbaren Führungsgewicht versehen sind. Dieses Führungsgewicht
soll nach Erreichen des Zielortes auf natürlichem tiere den Körper wieder verlassen.
Jedoch sind diese Sonden auch nur bedingt verwendbar~ da beispielsweise bei Verengungen
des Darmtraktes das Filhrungsgewicht unter Umständen einen Darmverschluß hervorrufen
kann. Bei einer dieser bekannten Sonden besteht das Führungs gewicht aus einem flüssigkeitsgefüllten
Latexballon, welcher lediglich mittels eines sich über die volle Länge des Sondenschlauches
erstreckenden Fadens lose getrennt vom Sondenschlauch gehalten wird. Eine einteilige
Ausgestaltung ist dabei wegen der unterschiedlichen Materialeigenschaften des Latex-Ballons
und des Siliconschlauches nicht möglich, da beide Materialien
nicht
verklebbar oder verschweißbar sind. Hierdurch entsteht aber der Nachteil einer schlechten
Führungswirkung des Ballons und außerdem muß zusätzlich zum Ballon später auch noch
der von der Außenseite aus abgeschnittene Halte faden auf natürlichem Wege vom Körper
abgefÜhrt werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, insbesondere, d.h. zusätzlich
zu den sich aus Beschreibung und Ansprüchen ergebenden Aufgabenstellungen, eine
Sonde der im Oberbegriff genannten Art in herstellungstechnisch einfacher Weise
gebrauchsvorteilhaft auszubilden, derart, daß selbst bei Verwendung nicht miteinander
verschweißbar oder verklebbarer Materialien von Ballon und Sondenschlauch, eine
sichere, einteilige Verbindung ohne zusätzliche Befestigungsmittel möglich ist und
darüber hinaus lediglich die Belastungsflüssigkeit den Körper auf natürlichem Wege
verlassen muß.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
dar.
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Zufolge solcher Ausgestaltung ist eine Sonde von erhöhten Gebrauchswert
geschalfen. Trotz der vorteilhaften Ausgestaltungen sind keine besonderen Herstellungsmaschinen
und Verfahren notwendig, sondern es können auf kostensparender Ebene nTorgeferti£te
SondenschlSuche und Ballons aus entsprechend ünstigem, eingangs genanntem Elaterial
verwendet werden. Trotz der hierdurch auftretenden zweistückigen Bauform ist eine
einteilige Ausgestaltunr möglich, indem ohne zusätzliche Befestigungsmittel eine
lediglich form- und kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Schlauch und dem Ballon
gewählt wird. Der hierzu notwendige Preßsitz ermöglicht außerdem, das Nündungsende
des Ballons offen zu lassen und nach Erreichen des Applikationsortes von außen her
freizulegen, so daß die Belastungsflüssigkeit abfließen kann. Dies geschieht dadurch,
daß vom körperaußenseitig liegenden Schlauchende her geringer Luft-überdruck oder
Flüssigkeitsüberdruck erzeugt wird, der das lediglich kraftschlüssig eingesteckte
Mündungsende des Ballons aus dem unteren Schlauchende herausstößt. Der Ballon bleibt
dabei jedoch über einen Haltefaden mit dem Schlauch verbunden, so daß er zwar vom
Schlauch abfallen und sich entleeren kann, jedoch später bei Entfernen des Magenschlauches
wieder mit letzterem
aus dem Nagen-Darmtrakt entfernt wird und somit
nur die Belastungsflüssigkeit auf natürlichem Wege den Körper verlassen muß. Auch
die Befestigung zwischen Haltefaden und Sondenschlauch bzw. dem Ballon sind für
eine gute Tolerierung durch den Patienten möglichst einfach und ohne Querschnittsverstärkungen
gewählt, was im Falle der ballonseitigen Befestigung durch einen Druckknopf erreicht
ist, welcher eine Schlaufe des Haltefadens sowie die Ballonwandung durch balloninnenseitige
Verrastung eines Halteringes gegeneinander fesselt, ohne die Ballonwandung durchsetzen
zu müssen. Das schlauchseitige Ende des Halte fadens hingegen kann bei entsprechendem
Material im Wege der Klebverbindung oder Verschweißung an der Schlauchwand befestigt
werden, wodurch jegliche zusätzlichen, querschnittsvergrößernden Befestigungsmittel
entfallen, was im Falle der eng, beispielsweise an der Speiseröhre anliegenden Sondenwandung
äußerst vorteihaft ist. Um auf einfachstem Wege und ohne besondere Ausgestaltung
des Ballons eine stabile und vor allem flüssigkeitsdichte Zuordnung zur Schlauchmündung
zu erhalten, ist in äußerst günstiger Weise die Materialelastizität sowohl für die
Preßsitz-Halterung als auch für die Abdichtung genutzt. Dies wird dadurch erreicht,
daß
das Mündungsende des Ballons verdrillt in die Mündungsöffnung des Schlauches eingesetzt
wird.
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Diese Arbeit ist in leichtester Weise mittels dem zur Erfindung gehörenden
Hilfswerkzeug durchführbar. Das Hilfswerkzeug besteht dabei lediglich aus einem
längs ges chlitzten Ring, dessen Außendurchmesser größer ist als die lichte Weite
der Schlauch-Mündungsöffnung und dessen lichter Innenquerschnitt etwa demjenigen
des verdrillten Ballon-Mündungsendes entspricht. Der Ballon kann somit in verdrillter
Ausgestaltung des Mündungsendes vorgefertigt werden, wobei die verdrillten Abschnitte
durch den Ring gehalten werden. Der nunmehr am freien Ende des Ballons sitzende
Ring ermöglicht ein einfaches Einstecken in die Mündungsöffnung des Sondenschlauches
und bewirkt außerdem, daß sich bei eingestecktem Ring die zwischen Rind und freiem
Mündungsende liegenden Sondenschlauch-Abschnitte zusätzlich zusammenziehen. Der
Ring wird dabei so weit in den Sondenschlauch eingesteckt, daß der frei bleibende
Abstand zum Mündungsende mindestens der Höhe des Ringes entspricht. Um die endgültige,
flüssigkeitsdichte Einlagerung der Ballonmündung zu erhalten, die trotzdem ein leichtes
Ausstoßen mittels Druckluft ermöglicht, wird der Ring in seiner Anordnung im Sondenschlauch
nun
festgehalten, wohingegen das verdrillte Mündungsende des Ballons wieder aus dem
von dem Ring gebildeten Hilfswerkzeug herausgezogen wird, so daß das Ballonende
nunmehr frei im Bereich der Sondenschlauch-Nündungsöffnung sitzt. Durch die Eigenelastizität
des Ballonmateriales weiten sich die verdrillten Abschnitte wieder auf und bringen
in Verbindung mit dem zusammengezogenen Sondenschlauch-Ende eine optimal dichte
und stabile Halterung.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch
veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert Es zeigen: Fig. 1 die Sonde
in Explosionsdarstellung, Fig. 2 den ersten Montageschritt zur Befestigung des Ballons,
Fig. 3 die Endmontage, Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt im Bereich des nöch
nicht befestigten Druckknopfes und
Fig. 5 eine Fig. 4 entsprechende
Darstellung bei verrastetem Druckknopf.
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Die erfindungsgemäße Sonde besteht aus dem Sondenschlauch 1 und dem
Führungs-Ballon 2, welcher mit einer Ballastflüssigkeit F gefüllt wird.
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Der Sondenschlauch und der dünnwandigere Ballon sind hinsichtlich
ihrer Aufgabe aus unterschiedlichem Material gefertigt.
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Die für den Anwendungsfall notwendige Verbindung zwischen beiden Teilen
besteht in einer Steckverbindung zwischem dem Ballon-Mündungsende 3 und der Sondenschlauch-Mündungsöffnung
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Um eine stabile kraftschlüssige und flüssigkeitsdichte Verbindung
zwischen Ballon und Sondenschlauch zu erreichen, wird das Ballon-Mündungsende vor
Einsetzen in den Sondenschlauch verdrillt.
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Zur Erleichterung des Einsteckens in dieser verdrillten Form, wird
ein Hilfswerkzeug 5 verwendet, welches aus einem Ring besteht, der mit einem Längsschlitz
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versehen ist. Für die montage wird zunächst das verdrillte Ende
des bereits gefüllten Ballons in das aufgeweitete SilSswerkzeug 5 eingelegt und
durch Zusammendrücken des ringförmigen werkzeuges in dieser verdrillten Form fixiert.
Dieses Einsetzen kann möglicherweise sogar ohne Verformung des HilSswerkzeuges vorgenommen
werden, wenn dessen Längsschlitz etwas breiter bemessen wird und das verdrillte
Ballonende unter Zugspannung querschnittsverringert, radial eingesteckt wird. Der
Festsitz wird auch hierbei sicher durch das Bestreben des verdrillten Ballonendes
sich aufzuweiten erreicht. Der mit dem Ballon verbundene Ring 5 besitzt einen gegenüber
dem lichten Schlauchquerschnitt d geringfügig größeren Außendurchmesser D und wird
nun in das Schlauch-Einführende 1? eingesteckt, und zwar so weit, daß zwischen dem
eingesteckten Ring 5 und der tlTindungsöffnung 4 des Sondenschlauches 1 ein Abstand
A verbleibt, der wenigstens der Höhe des Ringes 5 entspricht. Der Sondenschlauch
1 buchtet sich dabei im Bereich B des Hilfswerkzeuges so aus, daß durch die Naterialausdehnung
eine Einschnürung des mündungsseitigen Schlauchabschnittes 8 erfolgt.
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In Verbindung mit dieser Einschnürung wird dann der vollständige flüssigkeitsdichte
Abschluß dadurch erzielt, daß das Mündungsende 3 des Ballons aus dem in seiner Stellung
verbleibenden Hilfswerkzeug 5 herausgezogen
wird und sich dann
zufolge der Verdrillung fest im zusätzlich eingeschnürten Abschnitt 8 des Sondenschlauches
1 an dessen Innenwandung verspannt.
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Die Verwendung der Sonde wird wie folgt vorgenommen: Der fest mit
dem Sondenschlauch-Ende verbundene und flüssigkeitsgeftlllte Ballon 2 wird beispielsweise
vor Nasen-Rachenraum aus in die Speiseröhre eingeführt und zieht den Sondenschlauch
1 zufolge der Gewichtsbelastung bis zum vorbestimmten Zielort. Durch einen vom außenseitig
liegenden Schlauchende ansetzenden geringen Luftüberdruck oder Flüssigkeitsüberdruck
wird dann das Mündungsende 3 des Ballons aus der T4ündungsöffnung 4 des Sondenschlauches
1 herausgestoßen, so daß sich der Ballon öffnet und die Belastungsflüssigkeit w
auslaufen kann. Der Ballon 2 bleibt dabei jedoch mit dem Sondenschlauch 1 verbunden,
um später gemeinsam mit letzterem wieder aus der Speiseröhre entfernt werden zu
können.
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Die Verbindung zwischen Sondenschlauch 1 und Ballon 2 ist in einfacher
tYeise durch einen Haltefaden 9 erzielt, welcher Halte faden 9 durch Verschweißen
oder Verkleben einerends am Einführende 1' des Sondenschlauches befestigt ist und
anderenends eine Schlaufe Io trägt. Die Schlaufe 1o dient zur Befestigung dieses
Haltefaden-Fndes mit dem Ballon 2, indem ein Druckknopf 11 mit seinem Rastkopf 12
durch die Schlaufe lo ge steckt wird und unter Zwischenlage der Ballonwandung T.»J
mit einem von der Balloninnenseite her lose aufgesteckten Ring 13 verrastet, ohne
die Ballonwand durchbrechen zu müssen.