DE252384C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 252384 KLASSE 20/. GRUPPE

RAYMOND SEGUELA in PARIS.

Bremsdruckregler für Einkammerbremsen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. April 1911 ab.

Bremsdruckregler für Einkammerbremsen mit einem durch Hauptleitungsdruck und den Druck eines Steuerbehälters beaufschlagten Steuerorgan und einem durch Bremszylinderdruck beeinflußten, den Bremszylinderein- und -auslaß überwachenden Steuerorgan sind bereits bekannt. Gegenstand der Erfindung ist ein Bremsdruckregler dieser Art, bei dem das Steuerorgan an einen doppelarmigen, am Reglergehäuse gelagerten Hebel angreift, der unter Vermittlung eines Lenkers an einen einarmigen, ebenfalls am Reglergehäuse gelagerten und an die Bremszylindersteuerung angelenkten Hebel greift, in der Weise, daß beide Steuerorgane in der gleichen Richtung verschoben werden und das beim Abwärtsgang derselben eintretende Lösen der Bremse erleichtert wird.

Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes im Schnitt.

Das Steuerorgan, welches eine der in der Hauptleitung erzeugten Druckminderung entsprechende Wirkung ausübt, besteht aus den

beiden Kolben 8 und 9, die durch eine Stange 10 miteinander verbunden sind. Der Kolben 8 bewegt sich im Zylinder 11, in welchen die Hauptleitungsluft über den Kanal 13 von oben her Zutritt hat. Der andere Kolben 9 gleitet in einem Zylinder 12, dessen unterer Teil über den Kanal 14 mit dem besonderen Steuerbehälter verbunden ist, der, wenn in der Hauptleitung eine Druckminderung erzeugt wird, mittels eines besonderen Ventils selbsttätig von der Hauptleitung abgeschaltet wird, so daß in ihm der in der Hauptleitung herrschende Arbeitsdruck erhalten bleibt. Die sich zugekehrten Innenseiten der Kolben 8 und 9 sind dem atmosphärischen Druck ausgesetzt. Eine Feder 30 ist bestrebt, die Kolben 8 und 9 nach unten zurückzubewegen. Demnach wirkt bei Druckminderungen auf die Stange 10 eine aufwärts gerichtete Kraft ein, welche der in der Hauptleitung erzeugten Druckminderung proportional ist.

Die Bremszylindersteuerung besteht aus den durch eine Stange 5 miteinander verbundenen Kolben 6 und 1, die in dem Zylinder 7 gleiten. In diesen Zylinder mündet der mit der Außenluft kommunizierende Kanal 2, ferner der nach dem Bremszylinder führende Kanal 3 und der mit dem Hilfsbehälter verbundene Kanal 4. Der Kanal 3 steht in dauernder Verbindung mit dem Bremszylinder, während die Kanäle 2 und 4 durch den Kolben 1 verdeckt oder freigelegt werden können. In der in der Zeichnung dargestellten Bremsabschlußstellung sind die Kanäle 2 und 4 verdeckt.

Das Steuerorgan 8 bis 10 ist mit der Bremszylindersteuerung ι bis 6 durch ein Hebelwerk 15 bis 18 verbunden.

Die Stange 10 wirkt auf das Ende 21 des Hebels 15 ein, der bei 24 am Reglergehäuse schwingbar gelagert ist. An diesen greift bei 26 der Lenker 16 an, der auf einen Hebel 17 einwirkt. Dieser ist ebenfalls am Reglergehäuse bei 25 schwingbar gelagert, und sein freies Ende 27 ist durch eine Stange 18 mit dem Kolben 6 verbunden, so daß die beiden Kolben 8,10 und die Kolben 1, 6 der Bremszylindersteuerung in gleicher Richtung verschoben werden.

Die Wirkungsweise des Bremsdruckreglers ist folgende:

Wird zum Zwecke des Anziehens der Bremsen in der Hauptleitung eine Druckminderung hervorgerufen, so sinkt dabei der Druck im Kanal 13, während die durch den Kanal 14 aus dem Steuerbehälter zuströmende Luft die bisherige Hauptleitungsspannung beibehält. Dies hat zur Folge, daß die beiden Kolben 8 und 9 sich entgegen dem Druck der Feder 30 aufwärts bewegen. Diese Bewegung wird durch die Hebel 15, 16, 17 und 18 auf die Kolben 6, ι übertragen, die sich dabei gleichzeitig

. aufwärts bewegen und den Kanal 4 freilegen, wodurch die Verbindung zwischen dem Bremszylinder und dem Hilfsbehälter hergestellt wird. Sobald der auf den Kolben 6 einwirkende Bremszylinderdruck eine bestimmte Höhe erreicht hat, bewirkt er ein Zurückgehen des Kolbens 6, wodurch der Kolbenschieber ι den Kanal 4 wieder verdeckt, so daß die Verbindung des Bremszylinders mit dem Hilfsbehälter unterbrochen wird, während gleichzeitig der Kanal 2, der in die Außenluft mündet, geschlossen bleibt.

Wird die Spannung in der Hauptleitung etwas gesteigert, so steigt auch der Druck in dem Kanal 13, und die Kolben 8 und 9 sowie der Kolbenschieber 1 bewegen sich wieder abwärts, wobei der Kanal 4 geschlossen bleibt, während der Kanal 2 freigelegt und somit der Bremszylinder entlüftet wird, bis Druckausgleich hergestellt ist, infolgedessen der Kolbenschieber 1 sich von neuem aufwärts bewegt, um den Kanal 2 abzusperren.

Um die Bremsen zu lösen, wird in der Hauptleitung der Anfangsdruck wiederhergestellt, bis Druckausgleich auf die Außenseiten der Kolben 8 und 9 eingetreten ist. Es wirkt auf das Steuerorgan 8 bis 10 nunmehr nur die Kraft der Feder 30, unter deren Einwirkung das System sich nach unten bewegt. Andererseits wird auch der Kolben 6 durch den Bremszylinderdruck nach unten getrieben, so daß unter Einwirkung des Hauptleitungs- und des Bremszylinderdruckes sowohl das Steuerorgan 8 bis 10 als die Bremszylindersteuerung ι bis 6 rasch abwärts bewegt wird. Dabei wird der Kanal 2 freigelegt, wodurch die Verbindung des Bremszylinders mit der Außenluft zwecks Entlüftung des letzteren hergestellt wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Bremsdruckregler für Einkammerbremsen mit einem durch Hauptleitungsdruck und den Druck eines Steuerbehälters beaufschlagten Steuerorgan und einem durch Bremszylinderdruck beeinflußten, den Bremszylinderein- und -auslaß überwachenden Steuerorgan, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerorgan (8 bis 10) an einen doppelarmigen, am Reglergehäuse gelagerten Hebel (15) angreift, der unter Ver- 6$ mittlung eines Lenkers (16) an einen einarmigen, ebenfalls am Reglergehäuse gelagerten und an die Bremszylindersteuerung (1 bis 6) angelenkten Hebel (17) greift, in der Weise, daß beide Steuerorgane in der gleichen Richtung verschoben werden und das beim Abwärtsgang derselben eintretende Lösen der Bremse erleichtert wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.