DE252369C - - Google Patents

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DE252369C
DE252369C DENDAT252369D DE252369DA DE252369C DE 252369 C DE252369 C DE 252369C DE NDAT252369 D DENDAT252369 D DE NDAT252369D DE 252369D A DE252369D A DE 252369DA DE 252369 C DE252369 C DE 252369C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F23COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
    • F23DBURNERS
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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    • F23C2700/00Special arrangements for combustion apparatus using fluent fuel
    • F23C2700/04Combustion apparatus using gaseous fuel
    • F23C2700/043Combustion apparatus using gaseous fuel for surface combustion
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F23COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
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    • F23D2206/0094Gas burners adapted for use in illumination and heating

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JK-252369-KLASSE 4g. GRUPPE
Verfahren zur Verbrennung von explosiven Gasgemischen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Oktober 1910 ab.
° 14. Dezember 1900
auf Grund der Anmeldung in Großbritannien vom 9. November 1909 anerkannt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbrennung explosiver Gasgemische und kennzeichnet sich dadurch, daß man brennbare Gase oder Dämpfe mit der zu ihrer chemisch vollkommenen Verbrennung erforderlichen Menge oder mit einem Überschuß an Luft oder Sauerstoff mischt, dieses explosive Gemisch durch einen gasdurchlässigen feuerfesten Körper hindurchleitet und bei seinem Austreten aus demselben entzündet, und daß man nunmehr den Verbrennungsprozeß in der Weise leitet, daß das explosive Gasgemisch ausschließlich an der ins Glühen versetzten Austrittswandung des feuerfesten Körpers in einer Schicht von geringer Tiefe flammenlos verbrennt xmd diese Schicht in glühendem Zustande erhält.
Es sind bereits Gasbrenner für Heizzwecke bekannt geworden, bei denen das brennbare
ao Gas durch eine aus lose zusammengeschichteten Körnern feuerfesten Materials bestehende gasdurchlässige Schicht oder durch einen aus in sich zusammenhängenden porösen feuerfesten Körpern gebildeten Brennerkopf hindurchgeleitet wird. Das Gas wird beim Hindurchtreten durch den Brenner in zahlreiche Einzelströme fein zerteilt und die innige Vermischung des Gases beim Ausströmen mit der zu seiner Verbrennung nötigen, von außen her noch hinzutretenden Luft erleichtert.
Die gasdurchlässige Schicht feuerfesten körnigen Materials oder der poröse Körper, durch den das Gas bei dieser Art der Verbrennung, nämlich unter Flammenentwicklung, hindurchgeleitet wird, bildet also gewissermaßen einen unverbrennlichen Docht, mittels dessen man das Gas über eine größere Oberfläche fein verteilen kann, dem man, dem jeweiligen Zweck entsprechend, die verschiedensten Gestalten, z. B. die eines Zylinders, Prismas, Würfels, einer Kugelkalotte o. dgl., geben, und mittels dessen man Flammen von entsprechender Gestalt erzeugen kann. Dabei ist es von Bedeutung, daß, wenngleich ein Teil der zur Verbrennung nötigen Luft nach Art des Bunsenbrenners dem brennbaren Gase schon auf seinem Wege durch den Brenner hindurch vor der Verbrennung beigemischt werden kann, der zur Entzündung und Verbrennung des Gases noch nötige Restanteil an Luft sich dem Gase eist nach seinem Heraustreten aus dem Brenner, also während der Verbrennung und Flammenbildung beimischt, was der Luft eben durch die feine Zerteilung und Verteilung des Gasstromes über eine künstlich vergrößerte Oberfläche erleichtert werden soll.
Das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Verbrennungsverfahren unterscheidet sich von dem vorgenannten dadurch, daß die Verbrennung ohne Flammenentwicklung vor
(3. Auflage, ausgegeben am IS.August 1914.)
sich gellt, und zwar an der ins Glühen versetzten Gasaustrittswandung des Brennerkörpers, und daß das brennbare Gas schon vor der Verbrennung, d. h. vor dem Austreten aus dem gasdurchlässigen Körper, durch welchen es hindurchgeleitet wird, mit so viel Luft oder Sauerstoff vermischt wird, wie zur chemisch vollkommenen .Verbrennung des brennbaren Gases mindestens nötig ist. Ein Gasgemenge
ίο in solchem Mischungsverhältnis ist explosiv, d. h. ohne weiteres. Hinzutreten von ' Luft oder Sauerstoff in sich selbst brennbar.
Es gibt bekanntlich eine ganze Reihe verschiedener Mischungsverhältnisse mit Luft
15. oder Sauerstoff, beispielsweise im Falle von Leuchtgas und Luft, Mischungen, die zwischen 8 Prozent und 24 Prozent Leuchtgasgehalt besitzen, in welchen allen ein brennbares Gas in Sich selbst verbrennbar wird und dabei mehr
ao oder minder heftige explosive Eigenschaften besitzt, nämlich je nach dem Überschuß an Gas oder Luft, der bei der Verbrennung .in den verbrannten Gasen übrig bleibt. Für die Ausführung des vorliegenden flammenlosen Verbrennungsverfahrens kommen jedoch nur ganz bestimmte explosive Gasmischungen in Frage, bei welchen nämlich mindestens der zur chemisch vollkommenen Verbrennung nötige Anteil an Luft (Sauerstoff) oder noch ein kleiner Überschuß an Luft in der Mischung vorhanden ist, die also im Falle Leuchtgasluft etwa 83 Prozent Luftgehalt oder darüber besitzen.
Es ist ferner auch bereits ein Verfahren vorgeschlagen worden, das darin besteht, brennbare Gase und Luft getrennt oder als Gemisch durch poröse Massen zu pressen und innerhalb derselben zur Verbrennung zu bringen. Bei der Ausübung des genannten Verfahrens wird der Verbrennungsprozeß in der Weise eingeleitet, daß man ein Gasluftgemisch durch eine im Innern der Masse angeordnete Zündvorrichtung, beispielsweise eine Zündpille aus Platinschwamm, zum Entflammen bringt, und geht erst dann in vollem Umfange vor sich, wenn die poröse Masse sich, von der Zündvorrichtung ausgehend, ihrer ganzen Ausdehnung nach gehörig erhitzt hat. Eine sofortige Ausdehnung des Verbrennungsprozesses auf die ganze Masse erfolgt deshalb nicht, weil die poröse Masse zu Beginn des Prozesses den verbrennenden Gasen so viel Wärme entzieht, daß eine größere Flamme nicht entstehen kann. Dadurch, daß die Gase durch die
55' poröse Masse gepreßt werden und innerhalb derselben unter Druck zur Verbrennung kommen, soll die Temperatur vermindernde Expansion beschränkt und die Erzeugung sehr hoher Temperaturen ermöglicht werden.
Auch von diesem Verbrennungsverfahren unterscheidet sich das vorliegende in wesentlichen Punkten: Zur flammenlosen Verbrennung nach vorliegendem Verfahren können nur explosive, in sich brennbare Gasgemische von ganz bestimmten Mischungsverhältnissen verwendet werden, die nämlich so viel Luft oder Sauerstoff enthalten, daß die restlose und chemisch vollkommene Verbrennung des in der Mischung enthaltenen brennbaren Gases gesichert ist.
Dieses explosive Gasgemisch wird durch einen gasdurchlässigen feuerfesten Körper hindurchgeleitet und erst bei Austritt aus dem letzteren — nicht schon im Innern desselben — entzündet, was durch gewöhnliche Mittel, etwa durch eine Zündflamme, geschehen kann. Der Verbrennungsprozeß wird nach der Erfindung dann so geleitet, daß das Gemisch ausschließlich an der ins Glühen versetzten Austrittswandung des feuerfesten Körpers in einer Schicht von geringer Tiefe, und zwar ohne jegliche Flammenbildung verbrennt und diese Schicht in glühendem Zustande erhält.
Es ist von besonderer Bedeutung, daß nach dem den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden Verfahren der gasdurchlässige Körper durch das an seiner glühenden Austrittswandung flammenlos zu verbrennende explosive Gasgemisch nicht seiner ganzen Ausdehnung nach durch und durch erhitzt wird, sondern daß seine Erhitzung auf einen Teil seiner Masse, nämlich auf den Teil seiner äußeren Oberfläche, beschränkt ist, wo das explosive Gasgemisch austritt, und zwar auch dort nur auf eine Schicht von geringer Tiefe. Wärmestauungen innerhalb des gasdurchlässigen feuerfesten Körpers, die zu einem tiefer greifenden Erhitzen und Erglühen desselben führen würden, müssen nämlich aus dem Grunde vermieden werden, weil dadurch die Gefahr einer Rückentzündung des explosiven Gasgemisches in die Zuleitung hinein eintritt.
Um die Verbrennung explosiver Gase nach dem vorliegenden Verfahren dauernd flammenlos durchzuführen, dieselbe örtlich auf eine Schicht von geringer Tiefe an der. ins Glühen versetzten Fläche des Austritts des explosiven Gasgemisches aus dem gasdurchlässigen Körper zu beschränken und damit die Gefahr der Rückentzündung zu beseitigen, ist es erforderlich, daß einerseits der Grad der Gasdurchlässigkeit des feuerfesten Körpers, durch welchen das explosive Gasgemisch hindurchströmt, und andererseits der Zuführungsdruck und damit die jeweilige Menge, in der das explosive Gasgemisch an die Verbrennungsoberfläche herantritt, der explosiven Natur, d. h. der Zündgeschwindigkeit des jeweilig verwendeten explosiven Gasgemisches, angepaßt wird. . lao
Praktische Versuche mit Gasgemischen von verschiedenem Heizwert und mit Verbren-
nungshilfskörpern von verschiedener Gasdurchlässigkeit zeigen, daß feuerfeste Körper, die bei einem bestimmten Grad der Gasdurchlässigkeit sehr wohl zur flammenlosen Verbrennung von Gasgemischen mittleren oder geringen Heizwertes, z. B. Dawsongasluft oder Hochofengasluft, nach vorliegendem Verfahren benutzt werden können, andererseits zur Verbrennung von Gasen höheren Heizwertes,
ίο z. B. des durch Mischung von Wasserstoff mit Sauerstoff erhaltenen Knallgases, wegen der Rückentzündungen in die Zuleitung hinein nicht geeignet sind, eine Erscheinung, die wohl in erster Linie darauf zurückzuführen ist, daß die letztgenannten Gasmischungen größere Zündgeschwindigkeiten» einen heftigeren explosiven Charakter und demgemäß eine stärkere Neigung zur Rückentzündung durch den gasdurchlässigen feuerfesten Körper hin-
ao durch in die Zuleitung hinein besitzen.
Die Erfindung erstreckt sich daher noch auf besondere Verfahren zur Herstellung gasdurchlässiger feuerfester Körper, welche sich zur fiammenlosen Verbrennung explosiver Gas-
*5 gemische, deren Heizwert etwa dem des Leuchtgases entspricht oder geringer ist, als geeignet erwiesen haben, und welche einem jeden ohne eigene vorherige, möglicherweise fruchtlose Versuche die Ausführung und Benutzung des vorliegenden Verbrennungsverfahrens ermöglichen.
Auf der Zeichnung ist in einem Ausführungsbeispiel eine Vorrichtung schematisch dargestellt, die als Grundform für die vielseitigen Verwertungszwecke des vorliegenden Verfahrens zur flammenlosen Verbrennung explosiver Gasgemische angesehen werden kann A ist der gasdurchlässige feuerfeste Körper, der ein Gehäuse C abschließt, das für die Zuleitung des Gasgemisches bestimmt ist, welches an der Außenwandung des Körpers A flammenlos verbrannt werden soll. Zur Herstellung des explosiven Gasgemisches im richtigen Mischungsverhältnis sowie zur Ingangsetzung des flammenlosen Verbrennungsvorganges kann man in folgender Weise verfahren: Man leitet zunächst das brennbare Gas allein für sich, also unvermischt oder nur mit wenig Luft oder Sauerstoff vermischt, durch den
5<> gasdurchlässigen Körper A hindurch und entzündet es beim Austreten an der Außenfläche in üblicher Weise, etwa mittels einer Zündflamme, so daß es, wie beim Schnitt- oder Bunsenbrenner, unter. Flammenentwickelung verbrennt. Mischt man nunmehr dem brennbaren Gase allmählich mehr und mehr Luft oder Sauerstoff zu, so geht in entsprechendem Maße die Flammenbildung zurück, bis dieselbe schließlich ganz aufhört und der Verbrennungsvorgang nur durch die von der im Glühen erhaltenen Außenwandung des gasdurchlässigen Körpers A ausgehende Licht- und Wärmestrahlung sowie durch die mit den abströmenden erhitzten Verbrennungsgasen mitgeführte Wärme äußerlich in die Erscheinung tritt.
Solange noch Flammen an der Austrittswandung des feuerfesten Körpers A auftreten, so ist dies ein Zeichen, daß dem brennbaren Gas entweder noch nicht eine zur chemisch vollständigen Verbrennung erforderliche Menge Luft oder Sauerstoff beigemischt ist, in welchem Falle der Überschuß an brennbarem Gas eben erst nachträglich, nämlich mittels von außen her zutrefender atmosphärischer Luft, in gewöhnlicher Weise unter Flammenbildung verbrennt, oder daß die Vermischung der Gase im Augenblick der Verbrennung noch unvollkommen, nicht genügend innig und vollständig ist. Aus praktischen Gründen empfiehlt es sich daher, um die flammenlose Verbrennung des explosiven Gasgemisches von vornherein zu sichern, den Luft- oder Sauerstoffanteil in dem Gasgemisch etwas über das theoretisch zur chemisch vollkommenen Verbrennung bereits genügende. Maß zu erhöhen, wodurch man mit größerer Sicherheit erreicht, daß jedem Teilchen brennbaren Gases im Augenblick und an der Stelle der flammenlosen Verbrennung die sämtlichen hierzu nötigen Luft- oder Sauerstoffteilchen tatsächlich in unmittelbarer Nachbarschaft beigesellt sind.
Die Außenwandung des gasdurchlässigen feuerfesten Verbrennungskörpers, an der der flammenlose Verbrennungsvorgang sich abspielen soll, kann beliebig gestaltet, z. B. eben oder gewölbt sein, je nach dem jeweiligen Zweck. Ferner ist auch die Lage, die der Verbrennungskörper im Räume einnimmt, für den Verbrennungsvorgang als solchen belanglos. Die ins Glühen zu versetzende Außenwand des feuerfesten Körpers kann ebenso gut nach oben wie nach unten zu, an der Seite oder unter einem beliebigen Winkel geneigt liegen. Ferner braucht das den Verbrennungshilfskörper umgebende Medium nicht notwendigerweise die atmosphärische Luft zu sein.
Da das explosive Gasgemisch bei dem vorliegenden flammenlosen Verbrennungsverfallren no mindestens den ganzen zur chemisch vollkommenen Verbrennung nötigen Luft- oder Sauerstoffanteil selbst enthalten soll, so kann man die Entzündung und flammenlose Verbrennung an der glühenden Oberfläche des feuerfesten Verbrennungskörpers auch unter ungewöhnlich'en Umstanden, z. B. dann bewirken, wenn derselbe von Verbrennungsvorgängen direkt entgegenwirkenden Gasen oder Dämpfen, z. B. Stickstoff, Kohlensäure, umgeben ist. Diese letztere Ausgestaltung des " vorliegenden Verfahrens ist dann von Wert,
wenn man von bestimmten Stoffen, die unter Benutzung des vorliegenden Verfahrens erhitzt werden sollen,. oxydierende Einwirkungen während ihrer Erhitzung fernhalten muß.
Was die bereits oben berührte Gefahr einer Rückentzündung des explosiven Gasgemisches in die Zuleitung hinein betrifft, so ist es von Wichtigkeit für die dauernde ungestörte Durchführung des vorliegenden Verbrennungs-Verfahrens, daß die an der Austrittswandung des Verbrennungskörpers durch den flammenlosen Verbrennungsvorgang erzeugte Wärme genügend schnell abgeführt wird, nämlich in dem Maße, daß nur eine dünne Schicht der Oberfläche im Glühen erhalten wird.
Wärmestauungen, die zu einem tiefer in den Verbrennungskörper hineinreichenden Erhitzen und Erglühen desselben führen würden, müssen daher, wie bereits oben hervorge-
ao hoben, vermieden werden, da sich dadurch in gleichem Maße die Gefahr von Rückentzündungen des explosiven Gasgemisches in die Zuleitung erhöht. Es ist also nicht gleichgültig, welche Mengen explosiven Gasgemisches
«5 man in der Zeiteinheit durch einen der Ausführung vorliegenden flammenlosen Verbrennungsverfahrens dienenden gasdurchlässigen feuerfesten Körper von einer bestimmten Größe seiner Gasaustrittsoberfläche hindurchleitet. Hinsichtlich der verbrennbaren Menge explosiven Gasgemisches besteht vielmehr eine obere Grenze, die bedingt wird von der größeren oder geringeren Heizwirkung des jeweils verwendeten Gasgemisches, damit zusammenhängend von den örtlichen Verhältnissen an der Verbrennungsfläche, ihrer Größe, Gestalt und Oberflächenbeschaffenheit, d. h. von der Schnelligkeit, mit der die jeweils erzeugte Wärme von der betreffenden glühen* den Oberfläche des Verbrennungskörpers abgeführt wird, auszustrahlen und abzuströmen Gelegenheit findet.
Leitet man nämlich, etwa durch Steigerung des Druckes, unter dem das explosive Gasgemisch zu dem gasdurchlässigen feuerfesten Körper strömt, so viel Gas zur Verbrennungsstelle, daß, obwohl der Verbrennungsvorgang sich zunächst noch in gleicher Weise wie bisher flammenlos vollzieht, die erzeugte Wärme die ausstrahlende und abströmende überwiegt, so tritt eine immer mehr anwachsende Wärmestauung im Innern des feuerfesten Verbrennungskörpers ein, der dadurch bis in immer tiefere Schichten hinein ins Glühen gerät, bis schließlich eine Rückentzündung des explosiven Gasgemisches in die Zuleitung hinein stattfindet und den flammenlosen Verbren-. nungsprozeß beendet.
Im folgenden werden daher an Beispielen mit Beziehung auf Mischungen aus Steinkohlengas und Luft Drucke bekannt gegeben, die als Anhalt für die praktische Ausführung des vorliegenden Verfahrens in solchen Fällen dienen mögen, wo Gase von dem Heizwert des Steinkohlengases mittels solcher gasdurchlässigen Körper verbrannt werden sollen, die nach einem der nachstehend noch zu erläuternden besonderen Verfahren hergestellt sind.
Will man zur flammenlosen Verbrennung nach vorliegendem Verfahren Gase von höhe- v rem Heizwert als Steinkohlengas, beispielsweise Wasserstoffgas, verwenden, das in dem zu seiner vollkommenen Verbrennung nötigen Verhältnis mit Sauerstoff gemischt als Knallgas bekannt ist und einen sehr stark explosiven Charakter besitzt, so kann es notwendig werden, um die Gefahr der Rückentzündung durch den feuerfesten Verbrennungskörper herabzumindern, einen solchen von ge- ringerer Gasdurchlässigkeit zu verwenden, bei welchem beispielsweise die Durchtrittskanäle und Zwischenräume, durch die das Gasgemisch strömen muß, enger gestaltet sind. Zu dem gleichen Zwecke könnte man das Gasgemisch auch durch mehrere hintereinander geschaltete Wandungen gasdurchlässiger Körper strömen lassen, bevor es die für den flammenlosen Verbrennungsprozeß in Frage kommende Austrittswandung erreicht.
Eine weitere Möglichkeit, um im Falle der Verwendung hochwertiger Gase, bei denen eine stärkere Neigung zur Rückentzündung in die Zuleitung hinein besteht als bei heizärmeren Gasen, ist die, daß man den explosiven Gasen noch zusätzlich ein träges Gas, etwa Stickstoff, beimischt.
Umgekehrt hat man im Falle der Verwendung heizarmer Gase, z. B, Hochofengas, zur Herstellung von explosiven Gemischen, deren Heizwert mitunter nicht hinreicht, um die betreffende Austrittswandung des gasdurchlässigen feuerfesten Körpers in dem zur flammenlosen Verbrennung nötigen Maße zur Glühhitze zu erwärmen, dafür Sorge zu tragen, daß eine genügende Wärmemenge an der Austrittswandung des feuerfesten Verbrenjnungskörpers erhalten bleibt. In solchen Fällen muß man die Ausstrahlung der an der glühenden Oberfläche erzeugten strahlenden Wärme künstlich verringern und eindämmen oder den Heizwert der Gasmischung etwa durch Zumischung von heizkräftigeren Gasen oder Dämpfen erhöhen.
Was die Herstellung von zur Ausführung des vorliegenden Verfahrens geeigneten gasdurchlässigen feuerfesten Körpern betrifft, so wird vorgeschlagen, feuerfeste Stoffe, etwa Ton, Chamotte, Magnesit o. dgl., in bildsamem Zustande ungebrannt mit besonders auszuwählenden verbrennbaren Körpern zu mischen, hierauf die bildsame Masse in die gewünschte
Form zu bringen und zu brennen. Die verbrennbaren Körper brennen hierdurch bis auf die zurückbleibenden Aschenteile aus und lassen freie Räume und Kanäle in dem feuerfesten Körper zurück, die den explosiven Gasen das Hindurchtreten ermöglichen.
Es sind bereits Verfahren bekannt geworden zur Herstellung · solcher gasdurchlässigen Körper, durch die, wie eingangs ausgeführt wurde,
ίο nichtexplosive Gase, in zahlreiche feine Einzelströme zerteilt, über eine große Oberfläche ausgebreitet und verteilt werden sollen, um so die Vermischung des Gases mit der von außen zutretenden, zu seiner Verbrennung nötigen Luft zu erreichen. An der Oberfläche dieser letzterwähnten, gleichsam als unverbrennliche Dochte dienenden, gasdurchlässigen feuerfesten Verbrennungskörper geht die Verbrennung der Gase in gewöhnlicher Weise unter Flammenbildung vor sich, und es spielt die Frage der Rückentzündung des Gases in die Zuleitung keine Rolle, weil vorausgesetzt ist, daß die durch den Verbrennungskörper hindurchgeleiteten Gase
as eben nicht explosiv und nicht in sich selbst brennbar sind, sondern erst beim Austreten an die Luft sich mit der zur Entzündung und Verbrennung nötigen Luft vermischen. Bei solchen dochtähnlichen Verbrennungskörpern hat ihre größere oder geringere Gasdurchlässigkeit keinen Einfluß auf die Art der Verbrennung des Gases an der Austrittsoberfläche, die Verbrennung ist eine solche mit Flammenbildung.
Bei dem vorliegenden flammenlosen Verbrennungsverfahren spielt hingegen der Grad der Gasdurchlässigkeit des feuerfesten Verbrennungskörpers, wie oben ausgeführt wurde, wegen der Gefahr der Rückentzündung der in sich brennbaren Gasmischung durch de,n feuerfesten Körper hindurch in die Zuleitung hinein eine sehr wesentliche Rolle.
Die Größe, Gestalt und Anzahl der zur Mischung mit und zur nachträglichen Verbrennung innerhalb des feuerfesten Stoffes bestimmten Körper ist daher" bei der Herstellung von zur Durchführung des vorliegenden flammenlosen Verbrennungsverfahrens dienenden gasdurchlässigen feuerfesten Körpern
50. von besonderer Bedeutung: Als Anhalt für die Wahl und Menge dem feuerfesten Stoff zuzumischender verbrennbarer Körper möge diejien, daß man die Verbrennungeines Leuchtgasluftgemisches (rTeil Gas auf etwa 6 bis 7 Teile Luft) gemäß vorliegender Erfindung an der glühenden Austrittswandung solcher feuerfester Körper flammenlos durchführen kann, die durch Mischung von 18 Gewichtsteüen trockenem, gepulvertem englischen Stourbridge-Ton unter Wasserzusatz mit 8 Gewichtsteüen ■ Rapssamen und nachheriges Brennen daraus geformter Körper erhalten werden, welche letzteren an der Gasaustrittsoberfläche eine Wandstärke von 20 mm aufweisen und auf pro Quadratzentimeter Oberfläche und Stunde etwa 28100 ecm der mit einem Zuführungsdruck von 150 mm Wassersäule zugeführten Gasmischung durchlassen. Das erwähnte Mischungsverhältnis zwischen Ton und den zur künstlichen Porenerzeugung in demselben verwendeten, als Beispiel angeführten Rapssamenkörnern soll nur als ein Anhalt gelten und muß von Fall zu Fall den jeweiligen besonderen Verhältnissen sowie der mehr oder minder natürlichen porösen Struktur des betreffenden feuerfesten Materials angepaßt werden.
So z. B. erhält man bei Verwendung einer Mischung, von 18 Gewichtsteüen trockenem, ungebranntem Ton mit 12 Gewichtsteüen Rapssamen feuerfeste Körper, die bei einer Wandstärke von 19 mm etwa dieselbe Gasmenge, 28100 ecm, pro Quadratzentimeter Oberfläche und Stunde hindurchlassen, jedoch bei einem Admissionsdruck von nur 25,4 mm Wassersäule.
Die durch Wasserzusatz formbar gemachte Mischung feuerfesten Stoffes verliert ihre Bildsamkeit in dem Maße, wie der trockene Samen das Wasser aus dem büdsamen Material heraussaugt. Es empfiehlt sich daher, die Mischung nicht auf Vorrat, sondern nur in der Menge herzustellen, die in dem betreffenden Falle gerade erforderlich ist. Auch kann man, um den Verlust an Bildsamkeit während des Formens des feuerfesten gasdurchlässigen Körpern zu verzögern, den Samen vorher anfeuchten. ' Nach dem Formen werden die so gebildeten Körper getrocknet, gebacken und in einer zweckmäßigerweise sauerstoffhaltigen Atmosphäre gebrannt, um · das völlige Ausbrennen der Samenkörner zu gewährleisten. Verleiht man der Gasaustrittswandung des gasdurchlässigen Körpers eine künstlich aufgerauhte Oberfläche, so begünstigt diese Maßnahme die flammenlose Verbrennung des explosiven Gasgemisches sowie die Ausstrahlung der erzeugten Wärme.
Ein anderes Verfahren zur Herstellung für die Ausführung vorliegenden Verbrennungsprozesses geeigneter gasdurchlässiger feuerfester Körper besteht darin, daß man Stücke oder Körner von gebranntem feuerfesten Material unter Zusatz eines beim Brennen in Wirkung tretenden Bindemittels zu einem in sich zusammenhängenden Körper brennt und dieselben so vereinigt. So kann beispielsweise gebrannter feuerfester Ton, der grob gemahlen ist und durch entsprechendes Sieben ein gleichmäßiges Korn besitzt, mit Feldspatpulver, das in hocherhitztem Zustande schmilzt und zu einem Bindemittel wird, vermischt und in die ge-
wünschte Form überführt werden, worauf ein Brennen stattfindet. Bei Verwendung von Leuchtgasluftmischungen unter einem Druck von 6,3 mm Wassersäule haben sich Stücke gebrannter feuerfester Stoffe zur Herstellung des gasdurchlässigen Verbrennungshilfsköipers als geeignet erwiesen, die durch ein Sieb von 8 Maschen pro 25 mm, jedoch nicht durch ein solches von16Masch.enpro25rflmhindurchgeb.en:
Diese Bruchstücke werden angefeuchtet, mit einem Zehntel ihres Gewichtes von feingemahlenem Feldspat gemischt und unter geringem Druck in die gewünschte Form gebracht. Das nachträgliche Brennen findet bei einer Temperatur von 1300 bis 1400 °-C. statt.
Die angegebenen Mischungsverhältnisse und Herstellungsarten für die porösen Wände, sollen als Beispiel dienen· und die Wege an-
ao geben, wie man mit Sicherheit eine flammenlose Verbrennung des explosiven Gasgemisches an der Austrittswand des feuerfesten Körpers bewirken und Rückzündungen vermeiden kann. An den Rändern oder anderen für Gas undurchlässig zu machenden Teilen ihrer Oberfläche könnnen die nach einem der oben erläuterten oder ähnlichen Verfahren hergestellten feuerfesten Körper durch Anbringung einer Glasur, einer feuerfesten Paste o. dgl.
gasdicht gemacht werden.

Claims (5)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Verbrennung von explosiven Gasgemischen, dadurch gekennzeichnet, daß man brennbare Gase oder Dämpfe mit der zu ihrer chemisch vollkommenen Verbrennung erforderlichen Menge oder noch mit einem Überschuß an Luft oder Sauerstoff in der Weise durch einen gasdurchlässigen feuerfesten Körper hindurchleitet und bessemern Austreten aus demselben entzündet, daß das explosive Gasgemisch ausschließlich an der ins Glühen versetzten Austrittswandung des feuerfesten Körpers in einer Schicht von geringer Tiefe flammenlos verbrennt und diese Schicht in glühendem Zustande ; erhält.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung gäsdurchlässiger feuerfester Körper zur Ausführung des Verfahrens nach Anpruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ungebranntes feuerfestes Material in bildsamem Zustande mit Samenkörnern, z. B. von Raps, mischt, darauf rdas Gemisch in die jeweils gewünschte Form bringt.und brennt.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung gasdurchlässiger feuerfester Körper zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Stücke oder Körner von gebranntem feuerfesten Material unter Zusatz eines beim nachträglichen Brennen in Wirkung tretenden Bindemittels brennt.
  4. 4. Ein gasdurchlässiger feuerfester Körper nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder oder anderen, für Gas undurchlässig zu machenden Oberflächenteile des feuerfesten Körpers mit einer Glasur, einer feuerfesten Paste o. dgl. bekleidet sind.
  5. 5. Ein gasdurchlässiger feuerfester Körper nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die der flammenlosen Verbrennung des explosiven Gasgemisches dienende. Austrittswandung des Körpers künstlich aufgerauht ist.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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