DE170549C - - Google Patents

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DE170549C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F21LIGHTING
    • F21KNON-ELECTRIC LIGHT SOURCES USING LUMINESCENCE; LIGHT SOURCES USING ELECTROCHEMILUMINESCENCE; LIGHT SOURCES USING CHARGES OF COMBUSTIBLE MATERIAL; LIGHT SOURCES USING SEMICONDUCTOR DEVICES AS LIGHT-GENERATING ELEMENTS; LIGHT SOURCES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • F21K5/00Light sources using charges of combustible material, e.g. illuminating flash devices

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Silicates, Zeolites, And Molecular Sieves (AREA)
  • Dental Preparations (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE
GEKAWERKE, AKT.-GES. in HANAU und Dr.G. KREBS in OFFENBACH A.M.
Zusatz zum Patente 133690 vom 27. November 1900.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Januar 1903 ab. Längste Dauer: 26. November 1915.
Die Erfindung besteht darin,. daß in den durch das Patent 133690 geschützten Leuchtsätzen für photographische Zwecke die Oxyde und Karbonate der alkalischen Erden ganz 5 oder teilweise durch Silikate der Alkalien oder alkalischen Erden oder anderer Metalle ersetzt werden (z. B. Glaspulver, getrocknetes und entwässertes Wasserglas, kieselsaure Magnesia, kieselsaures Aluminium, kieselsaures Calcium, kieselsaures Baryum, kieselsaures Strontium, kieselsaures Eisen, kieselsaures Mangan usw.).
Bei den nach Patent 133690 hergestellten Leuchtsätzen (Blitzpulver) bezweckt der Zusatz von Oxyden bezw. Karbonaten der alkalischen Erden, die Rauchentwicklung zu verhindern und die beim Abbrennen von Gemengen aus Aluminium, Magnesium, amorphem Phosphor und Nitraten entstehenden schädliehen und giftigen Gase (Stickoxydul, Stickoxyd, phosphorige Säure) als Salpeter- und phosphorsaure Salze in Form eines feinen Sandes niederzuschlagen.
Diese Eigenschaften kommen, wie eine Reihe von Versuchen gezeigt hat, in noch höherem Maße den Silikaten der Alkalien, alkalischen Erden und anderen Metallsilikaten zu, und zwar haben diese Mischungen vor den in der Patentschrift 133690 beschriebenen noch den großen Vorzug, daß die damit hergestellten Blitzpulver viel gleichmäßiger und ohne zu spritzen abbrennen und viel weniger Rauch entwickeln. Außerdem ist die aktinische Wirkung dieser Mischungen eine viel größere, bedingt durch das Weißglühen der Silikate bei der Verbrennung des Blitzpulvers, welche alsbald unter Sauerstoffabgabe zu ihren Elementen reduziert werden. Diese Sauerstoffabgabe erhöht die Temperatur, beschleunigt die Verbrennung und verhindert die Rauchbildung unter gleichzeitiger Oxydation der entstehenden Stickoxyd-, Stickoxydulgase und der phosphorigen Säure zu den entsprechenden salpetersauren bezw. phosphorsauren Salzen.
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Beispiele:
1. Zur Herstellung eines Blitzlichtpulvers mischt man 100 Teile Magnesium oder Aluminium, oder auch beide Metalle zusammen, von jedem die Hälfte, und gibt hierzu· 200 Teile Nitrate, 10 Teile Silikate der Alkalien oder alkalischen Erden oder anderer Metallsilikate und 3 bis 5 Teile amorphen Phosphor. Diese Mischung gibt ein Blitzlichtpulver, welches außerordentlich schnell und rauchlos verbrennt, sehr aktinisch ist und dessen Verbrennungsprodukte absolut giftfrei sind.
2. Zur Herstellung von Zeitlichtpulver nimmt man 100 Teile Magnesium oder Aluminium , oder auch von beiden Metallen
ioo Teile zusammen, vermischt dieselben mit 250 Teilen Nitraten, 100 Teilen Silikaten der Alkalien, alkalischen Erden oder anderen Metallsilikaten und 2 bis 4 Teilen amorphem Phosphor. Diese Mischung ergibt das sogen. Zeitlichtpulver, welches zur Herstellung von Zeitlichtpatronen von 2 bis 60 Sekunden Brenndauer (eventuell eine noch längere) benutzt wird.
Zur Feststellung der Unterschiede zwischen den nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten Produkten und denjenigen des Hauptpatentes 133690, sowie anderen ähnlichen Mischungen ist eine große Anzahl von Versuchen vorgenommen worden, in denen Vergleichsaüfnahmen zur Bestimmung der Lichtstärke gemacht, ferner der Rauch bestimmt und der Rückstand gewogen und untersucht wurde. Bei Verbrennung von je 2 g eines aus Aluminium, Magnesium, Strontiumnitrat, Baryumnitrat, amorphem Phosphor und Magnesiumoxyd zusammengesetzten Pulvers ergab sich eine Verbrennungsgeschwindigkeit von Y15 Sekunde, eine Rauchbildung 1,5, Lichtstärke 1, Rückstand 0,45 g. Wurde in derselben Mischung das Magnesiumoxyd durch die äquivalente Menge Glaspulver ersetzt, so verringerte sich die Verbrennungsgeschwindigkeit auf Y20 Sekunde, die Rauchbildung auf 1,3, während die Lichtstärke sich auf 1,1 erhöhte; der Rückstand betrug 0,35 g. Bei Verwendung von CaI-ciumsilikat betrug die Verbrennungsgeschwindigkeit Y,8 Sekunde, die Rauchbildung 1,35, Lichtstärke 1,2, der Rückstand 0,34 g. Bei Anwendung von Eisensilikat betrug die Verbrennungsgeschwindigkeit ^20 Sekunde, Rauchbildung 1,4, Lichtstärke 1,2, Rückstand 0,4 g. Bei Zusatz von Kali-Wasserglas war die Verbrennungsgeschwindigkeit Y20 Sekunde, Rauchbildung 1,0, Lichtstärke 1,4, Rückstand 0,3 g. Die Hauptmenge der den beigemischten Silikaten entsprechenden Kieselsäure wird bei den hohen Temperaturen von IOOO bis 20000C. verflüchtigt.
Blitzpulver mit Mischungen von Aluminium, Chrom, Kobalt, Magnesiumsilikaten wurden ebenso untersucht und ergaben sämtlich annähernd gleiche Resultate. Aus diesen Versuchen ergibt sich, daß der Zusatz von kieselsauren Alkalien, alkalischen Erden und Metallsilikaten die Verbrennung beschleunigt, bei geringerer Rauchentwicklung mehr aktinisches Licht und nur wenig Rückstand ergibt. Auch wird dadurch, wie bereits weiter oben angegeben, das Spritzen des Pulvers vermieden.
Versuche mit den Oxyden bezw. Karbonaten der alkalischen Erden (des Baryums, Strontiums oder Calciums) ergaben genau die gleichen Resultate, wie diejenigen mit ,Magnesiumoxyd, welche hier bereits ausführlich berücksichtigt sind.
Was schließlich die Produkte des Patents 101528 betrifft, so haben Vergleichsversuche ergeben, daß diese mit den üblichen Entzündungsmitteln (nitriertes Papier, elektrische Glühzündung usw.) überhaupt nicht entzündet werden können. Bringt man sie mittels Bunsenbrenner zur Entzündung, so brennen sie genau so wie Magnesiumpulver allein langsam unter starkem Spritzen und geringer Lichtentwicklung ab. Von einer blitzartig raschen Entzündung, wie dies Blitzlichtpulver für photographische Zwecke erfordern, kann bei diesen Mischungen keine Rede sein.
Im Hauptpatent 133690 ist außer Aluminium, Magnesium, Strontium, Nitraten usw. auch das Silicium angeführt. Hier ist zu beachten, daß es sich beim Hauptpatent um metallisches Silicium handelt, als Ersatz oder Zugabe zu dem metallischen Magnesium oder Aluminium. Im vorliegenden Falle handelt es sich dagegen um Silikate, kieselsaure Salze, welche in ihrer Wirkung den Oxyden oder Karbonaten gleichkommen bezw. sie ' noch, übertreffen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Eine Ausführungsform des durch das Patent 133690 geschützten Verfahrens zur Herstellung von rauchfreien, nicht explosiven Leuchtsätzen, insbesondere für photographische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der Oxyde und Karbonate der alkalischen Erden Silikate der Alkalien, alkalischen Erden oder auch andere Metallsilikate verwendet werden.
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