DE1907845A1 - Verfahren zum Herstellen von Leichtbaustoffen - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Leichtbaustoffen

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DE1907845A1 DE19691907845 DE1907845A DE1907845A1 DE 1907845 A1 DE1907845 A1 DE 1907845A1 DE 19691907845 DE19691907845 DE 19691907845 DE 1907845 A DE1907845 A DE 1907845A DE 1907845 A1 DE1907845 A1 DE 1907845A1
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William Davies
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John G Stein and Co Ltd
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    • C04B20/00Use of materials as fillers for mortars, concrete or artificial stone according to more than one of groups C04B14/00 - C04B18/00 and characterised by shape or grain distribution; Treatment of materials according to more than one of the groups C04B14/00 - C04B18/00 specially adapted to enhance their filling properties in mortars, concrete or artificial stone; Expanding or defibrillating materials
    • C04B20/02Treatment
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    • C04B20/063Expanding clay, perlite, vermiculite or like granular materials by grate sintering

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Description

1 9 O7 8U Dipl.-lng- H- Sauenland ■ Dr.-lng. R. König
Patentanwälte ■ 4ooq Düsseldorf · Cecilienallee vb -Telefon 4aa7aa
unsere Akte; 24 714 14. Februar 1969
Ill/Soh.
JOHN G, SiEEIN & COMPANY LIMITED, Castlecary Works, Bonnybridge, Schottland
"Verfahren zum Herstellen von Leiohtbaustoffen"
Im Bauwesen "besteht in zunehmendem Maße ein Bedarf nach Leichfbaustoffen, die durch Abbinden mit Zement für Bausteine geeignet sind oder auch in Baubeton eingelagert werden können, um im Beton den aus zerkleinerten natürlichen Materialien, wie Felsgestein oder llußkies gewonnenen Baustoff zu ersetzen. Als Beispiel seien hier die sogenannten Grusblöcke genannt, die für die Errichtung von Trennwänden und die Innenseiten von Räumen in Gebäuden weit verbreitet sind. Diese Blöcke werden auf Basis von Kohleschlacken und -aschen hergestellt. Sie sind nicht besonders fest, aber ihrem Verwendungszweck angepaßt. Der Anfall an Schlacken und Aschen ist jedoch für den hohen Bedarf an solchen Steinen nicht ausreichend. Die Verwendung eines Baustoffs, der Festigkeit mit'geringem spezifischem Gewicht vereinigt, gestattet eine beträchtliche Ersparnis an Beton, insbesondere bei großen Gebäuden und Brücken, bei denen Festigkeit eine wesentliche Rolle spielt.
Zum Herstellen eines Leichtbaustoffs ist es bekannt, Ton zu sintern und daraus ein poröses Produkt zu erzeugen, das in seinem Aussehen und in seinen Eigenschaften dem Bimsstein ähnlich ist. Dieser Baustoff kann aus kleinen Stük-
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ken oder auch, einem porösen Kuchen bestehen, der zerkleinert und in Baubeton eingelagert werden kann. "'■"·"
Beim herkömmlichen .Sintern auf einem Rost wird die Oberfläche der Schicht durch die !lamme eines Zündbrenners gezündet und unmittelbar nach der Zündung die flamme gelöscht oder - sofern das Sintern auf einem Wanderrost» beispielsweise auf einem Dwight-Lloyd-Sinterband erfolgt - es wandert das gezündete Aufgabegut von der Brennerhaube fort« In jedem Fall wird kalte Luft in das Bett eingesaugt, so daß der fertige Sinter im wesentlichen luftgehärtet ist. Wenn ein gesinterter Baustoff für Eisenbeton verwendet wird, ist es wesentlich, daß sich die Eigenschaften des Betons im Laufe der Zeit nicht ändern, da jegliche Veränderung eine schädliche Wirkung auf die festigkeit des Betons ausübt. Es hat sich nun gezeigt, daß die Lufthärtung des heißen Baustoffs den Baustoff in einem Spannungszustand hält, der insofern sehr unerwünscht ist, als daraus spätere Schäden folgen können.
Um dies zu vermeiden, sieht die Erfindung im einzelnen vor, ein aus Ton, Sandstein, Schieferton, Schiefer oder ähnlichem wasserhaltigen Material bestehendes Aufgabegut als gasdurchlässige Schicht auf einem Rost zu sintern, durch das von unten nach oben oder umgekehrt in der Weise Luft gesaugt wird, daß das Sintern in einer sich vertikal durch die Schicht hindurchbewegenden Zone erfolgt und nach dem Sintern das Aufgabegut unter Vermeidung eines Abschreckens durch Kaltluft abgekühlt wird. Zu Beginn des Sinterns wird die Luft vorgewärmt, ehe sie in die Schicht bzw. das Bett gesaugt wird. Da sich die Verbrennungszone durch die Schicht hindurchbewegt und die Tiefe des gesinterten Materials zunimmt, ist eine zunehmend geringere Vorwärmung notwendig, da die Luft durch das gesinterte.
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Material erwärmt wird. Auf diese Weise wird schließlich ein Zustand erreicht, von dem al) die angesaugte Luft keinerlei Vorwärmung mehr erfordert und sich beispielsweise auf Umgebungstemperatur "befindet. Dies ist deshalb der Pail, weil die Luft durch das "bereits gesinterte Material erwärmt wird, durch das die Luft hindurchgesaugt wird. Wenn der Sinter auf diese Weise abgekühlt wird, besteht kaum noch die Gefahr, daß sich mit der Zeit dessen Eigenschaften in schädlicher Weise verändern.
Der Sinterprozeß zur Herstellung eines solchen Baustoffs stellt im wesentlichen eine Abwandlung des Sinterverfahrens dar, wie es gewöhnlich zum Agglomerieren von Feinerzen oder Konzentraten angewandt wird. Der Zweck des Sinterns besteht darin, den Ton durch schnelles Erhitzen des Aufgabegutes auf hohe Temperaturen in harte, feste und noch poröse Stoffe umzuwandeln, so daß die im Aufgabegut befindliche Feuchtigkeit, insbesondere das gebundene Wasser des Tons, verdampft. Gleichzeitig erweicht der Ton und wird teigig oder zähflüssig und durch die zahlreichen kleinen, sich in ihm bildenden Blasen derart ausgedehnt, daß nach dem Abkühlen das hergestellte Produkt das Aussehen von Bimsstein aufweist. Es können auch mit Ton verwandte Materialien benutzt werden, wie beispielsweise Schiefer, Sandstein oder Schieferton, da diese Materialien ebenfalls gebundenes Wasser und im allgemeinen eine ähnliche chemische Zusammensetzung wie Ton aufweisen. Der Erweichungspunkt von Ton, Schieferton und Schiefer sind je nach ihren Lagerstätten verschieden, und es kann daher erforderlich sein, einige weitere Materialien hinzuzufügen, die zur Korrektur des Erweichungspunktes bei der Sintertemperatur als Flußmittel wirken. Da das zu sinternde Aufgabegut kaum genug brennbare Bestandteile aufweist, um ausreichend Verbrennungswärme für eine vollständige Wärmeaufnahme während
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des Sinterns zu bilden, sind in der Regel zusätzliche brennbare Bestandteile, wie kohlenstoffhaltiger Brennstoff dem Aufgabegut zuzusetzen.
Während dee Sinterns bildet das Aufgabegut ein gasdurchlässiges Bett bzw. eine Schicht auf einem Rost, durch dae Luft von oben nach unten oder umgekehrt hindurchgesaugt wird. Wenn die Schicht gezündet wird, schreitet die Verbrennung nicht gleichzeitig über die gesamte liefe der Schicht fort. Vielmehr spielt sich die Verbrennung in einer nahezu horizontalen Zone ab, die bei einer Bettiefe von etwa 25 bis 50 om eine Dicke von 2,5 cm besitzt. Im Pail stromverfahren, bei dem die luft von oben nach unten ' gesaugt wird, liegt oberhalb der Verbrennungszone der fer- · tige Sinter und unterhalb davon unvereintertes Aufgabegut» Demgegenüber nehmen im Steigstromverfahren, d.h. wenn die luft von unten nach oben gesaugt wird, der fertige Sinter und das ungebrannte Material die umgekehrten Lagen ein.
Wenn das Sintern auf einem feststehenden Rost erfolgt, kann die Vorwärmung der Schicht mittels gas- oder ölbetriebener Brennerhauben durchgeführt werden, und zwar in der Weise, daß die Oberfläche der Schicht so schnell wie möglich auf die notwendige Reaktionstemperatür für dae Sintern.gebracht wird. Danach wird die Temperatur des Brenners durch Vergrößerung des Luft-Brennstoff-Verhältnisses progressiv reduziert, so daß nur ein Teil des einströmenden Sauerstoffs im Brenner verbrannt wird. Die entstehenden Abgase und der unverbrauchte Sauerstoff werden dann in das Bett eingesaugt, wo der Sauerstoff zum Verbrennen der brennbaren Bestandteile benutzt wird. Dies hängt von der Benutzung eines Zündbrennstoffs von hohem Heizwert ab, der im lalle der Verwendung von Gas oberhalb von 2670 Kcal/m5 liegen sollte. In der Regel wird sich
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die anfänglich gezündete Schicht des Bettes in der Zeit abkühlen, in der die Verbrennungszone einen Weg von 12,7
bie 15»2 cm innerhalb des Bettes zurückgelegt hat. In diesem Moment kann dann die Flamme des Brenners abgestellt werden. Während des Sinterns des Restteils des Bettes reioht der Durohgang kalter Luft durch den fertigen Sinter aus, um die in den neugebildeten Sinter eintretende Luft vorzuwärmen und auf diese Weise eine langsame Abkühlung zu erzielen. Bei einem Wanderrost kann das Bett unter einer Reihe von Brennerhauben vorbeibewegt werden, die zunehmend mit höherem Luft-Brennstoff-Verhältnis und natürlich geringerer Temperatur arbeiten. Diese Brennerhauben bedecken das Bett bis sich die Verbrennungszone beispielsweise 12,7 bio 15»2 om unterhalb der Bettoberfläohe befindet, wonach die Bettoberfläche freiliegen kann. Durch Änderung der Vorwärmung und deren Einwirkdauer können die Abkühlbedingungen geändert werden.
Während des gesamten Sinterprozeßes muß die Schicht gasdurohlässig sein. Dies wird durch die miteinander in Verbindung stehenden Poren erreicht, die Kanäle bilden und somit einen fortgesetzten Zutritt von Luft ermöglichen, so daß sich ein vollständiger Ausbrand des gesamten Bettes ergibt. Es wäre möglich, als Aufgabegut ein homogenes Rohmaterial zu nehmen, wie beispielsweise zu -12,7 mm zerkleinerter Sohiefertön, der weitgehend irei von -1,6 mm-Partikeln ist. Bessere Ergebnisse erhält man jedoch, wenn die daa Aufgabegut bildenden Bestandteile im ganzen auf -3,2 mm zerkleinert und dann agglomeriert oder pelletisiert und dabei auf einen Durohmesser von 9,5 mm oder 12,7 mm gebracht werden. Der jeweilige Arbeitsablauf ändert sich mit dem Zustand des Aufgabegutes. Deseen Bestandteile werden daher, beispielsweise ein Sand-Ton-Gemisch mit natürlicher Feuchtigkeit, auf -3,2 mm zerkleinert, in einem Kollergang
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vorgemischt und gegebenenfalls unter Zusatz von Wasser zu einer teigigen Masse verarbeitet. Diese teigige Masse kann dann durch ein Walzenpaar hindurchgeführt werden und dabei ein Kuchen oder Band gebildet werden, das in etwa 25,5 mm lange und breite sowie etwa 12,7 nun dicke Stücke unterteilt wird. Die Teilstücke werden anschließend zu dem Sinterrost gebracht. Vorzugsweise werden die durch Zerkleinerung gewonnenen Teilstüoke vor ihrer Zuführung zum Sinterrost gesiebt, wobei der Feinanteil zu den Walzen zurückgeführt und dort in frisches teigiges Material eingelagert ψ wird. Dies kann in zufriedenstellender Weise dann erreicht werden, wenn den Walzen drei Materialzuführungen zugeordnet werden, die eine dreischichtige "Sandwich-Schüttung" ergeben. Dabei bestehen die mittlere Schicht aus frischem teigigem Material und die beiden äußeren Schichten aus kohlenstoffhaltigem Brennstoff bzw. aus dem wiedergewonnenen Feinanteil. Sofern aber die Bestandteile fein und im wesentlichen trocken sind, können sie auch durch Befeuchten und Abrollen in einem Trommelmischer zerkleinert werden, wobei zur Erleichterung der Zerkleinerung gegebenenfalls ein Bindemittel zugesetzt werden kann.
Zusätzlicher Brennstoff kann in die Agglomerate oder Pellets eingelagert oder auf diese als Schicht aufgestreut werden. Der Brennstoff kann aber auch mit den Agglomeraten oder mit dem Rest des Q-emisches lose gemischt werden. Die Verbrennung des in die Agglomerate eingelagerten Kohlenstoffs erleichtert auch die Bildung einer zellenförmigen Struktur, und zwar aufgrund des zusätzlich frei werdenden Gases. Wenn jedoch das Agglomerat durch Zerkleinerung eines aus teigiger Masse bestehenden Kuchens oder Bandes hergestellt wird, können wesentliche Ersparnisse erzielt werden, wenn dem plastischen Material in den Walzen pulverförmiger, kohlenstoffhaltiger Brennstoff derart
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zugeführt wird, daß eine Seite des Kuchens oder Bandes mit einer Brennetoffschicht überzogen wird.
Die Verwendung von Agglomeraten oder Pellets aus dem Feinanteil verbessert die Homogenität des Aufgabegutee und damit die G-leichmäßigkeit der "beim Sintern entwickelten Zellenstruktur. Es ist von besonderem Vorteil, wenn die Agglomerate oder Pellets gleiche Größe besitzen, da dann jedes Teilchen der gleichen Wärmebehandlung ausgesetzt wird. Wenn die das Aufgabegut bildenden Bestandteile zerkleinert werden, lassen sich gleichgroße Pellets vorzugsweise in einer Drehtrommel erzielen, und zwar in der folgenden Weise. 2Qji der feinzerkleinerten Bestandteile werden direkt in den ersten Teil einer geneigten Pelletisierungstrommel eingebracht, während der Rest von 80$ über den übrigen Teil der Trommel verteilt wird, beispielsweise mit Hilfe eines Wurfförderers oder eines mit Mitnehmern versehenen Förderbandes. Im ersten Trommelteil wird die Pelletisierung durch dicke Wassertropfen eingeleitet, die durch ein Sprührohr zugeführt werden. Die auf diese Weise gebildeten kleinen Pellets wandern dann nach vorne durch die Trommel. Im zweiten Teil der Trommel bildet das von dem Wurfförderer oder Förderband aufgegebene Gut einen Teppich, über den die kleinen Pellets rollen und dabei wachsen. Das Wachsen der Pellets wird durch feine Strahlen einer zweiten Reihe Sprührohre unterstützt. Die beiden Sprührohrsysteme werden unabhängig voneinander gesteuert. Es ist wesentlich, daß die Sprühstrahlen direkt auf die rollenden Pellets und nicht auf den Teppich gerichtet sind, so daß die Pellets bei ihrer Rollbewegung entlang der Trommelwandung relativ trockenes Aufgabegut aufnehmen. Ein besonderes Merkmal bei dieser TrommelpelletisieiUng ist, daß bei einer geneigten Anordnung der Trommel unter einem Winkel von 2 bis 8° das Produkt überraschend gleichmäßig in seiner Größe ist. Die
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größeren Pellets wandern schneller durch die Trommel als die kleineren, so daß die austretenden Pellets die gleiche Größe aufweisen. Es ist daher auch nicht erforderlich, Untermaß aufweisende Pellets zurückzuführen, wie das bei den "bekannten Pelletisierungstrommeln der Fall ist, die beim Pelletisieren von Eisenerzkonzentraten benutzt werden. Aufgrund der axialen Neigung und der &utverteilung besitzt das Aufgabegut die Tendenz, in der Trommel zurückzuwandern, Das kann jedoch dadurch leicht verhindert werden, daß der Durchmesser der Trommel am Aufgabeende kleiner ist.
Da das gesinterte Produkt gleichmäßige Eigenschaften aufweisen soll, muß das Bett über seine gesamte Tiefe dem gleichen Wärmekreislauf unterworfen werden. TJm sowohl diesem Umstand als auch anderen Anforderungen beim Sintern Rechnung zu tragen, muß der Anteil des brennfähigen Bestandteils des Aufgabegutes gesteuert werden. Der Anteil sollte daher gerade so hoch sein, daß er den theoretischen endothermen Anforderungen des Sinterprozeßes genügt oder aber in begrenztem Umfang darüberliegt. Liegt der Anteil wesentlich darüber, erreicht das Bett bei fortschreitender Verbrennung einen Wärmegehalt, aufgrund.dessen im Extremfall das Material in der Verbrennungszone völlig schmilzt und so flüssig wird, daß die großen, miteinander in Verbindung stehenden Poren zusammenfallen und damit die Verbrennung infolge Luftmangels aufhört. Es gilt nicht nur, dies zu vermeiden, sondern es muß auch so weit wie möglich jede nachfolgende Lage im Bett für gleich lange Zeit die gleiche Temperatur erreichen.
In der Zeichnung ist in schematischer Darstellung der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens wiedergegeben. Mit A ist das Aufgabegut bezeichnet, das in einer Pelletisie-
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rungstromiiiel B oder durch Zerkleinern eines Kuchens in der Vorrichtung 0 hergestellt wird und einem beweglichen Sinterrost D oder einem festen Sinterrost E zugeführt wird.
In die Trommel B werden Ton aus einem Vorratsbehälter 10 und Wasser aus einem Tank 11 gegeben. Kurz vor Austritt werden die Pellets mit Gruskoks aus einem Vorratsbehälter 13 überzogen und dann schließlich als fertiges Aufgabegut A am Ende der Trommel abgegeben.
In der Vorrichtung 0 werden Ton von einem Vorratsbehälter 21 und Wasser von einem Tank 22 in einem Mischer 23 gemischt. Das auf diese Weise hergestellte teigige Material wird einem Zuführschacht 24 oberhalb zweier Walzen 25 zugeführt. Beiderseits des Zuführungsschachtes 24 befinden sich zwei weitere Zuführungsschächte 26 und 27. Der erste Aufgabeschacht 26 erhält Koksgrus von einer Vorratsstelle 28, während dem zweiten Aufgabeschacht 27 von einer unten näher bezeichneten Stelle zurückgewonnene üfeinanteile zugeführt werden. Die vorbeschriebene Materialzuführung zu den beiden Walzen 25 ergibt einen dreischichtigen Sandwich-Kuchen. Der aus den Walzen 25 austretende Kuchen wird in einem Kuchenbrecher 29 in Agglomerate zerbrochen, die bei 30 gesiebt werden. Die hierbei anfallenden Feinanteile werden schließlich in den Aufgabeschacht 27 zurückgeführt, während der Rest des Agglomeratkuchens das Aufgabegut A abgibt O
Das Aufgabegut A kann zu einem beweglichen oder aber einem festen Sinterrost geführt werden,, Im lalle des in Bild D dargestellten beweglichen Rostes wird das Aufgabegut A auf einer Sinterstrecke 41 in ein Bett bzw. eine Schicht 40 geformte Am vorderen Ende dieses Bettes sind Zünd- und Vorwärmhauben 42 zum Zünden des Sinterns angeordnet. Zum An-
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saugen von Luft durch das Bett 40 dienen Windkästen 43» deren Auslässe über einen Ventilator 45 mit der Atmosphäre 44 in Verbindung stehen. Das gesinterte Produkt wird bei 46 zu einer nicht dargestellten Brech- und Klassieranlage gefördert.
In Bild E ist das Aufgabegut A zu einem Bett 50 auf einem feststehenden Rost 51 geformt. Oberhalb des Bettes, befindet sich- eine Ziind- und Vorwärmhaube 52. luft wird mit Hilfe eines Ventilators 54 durch das Bett hindurch zu einem Windkasten 53 angesaugt und bei 55 an die Atmosphäre abgegeben. Nach Beendigung des Sinterns wird die Schicht entfernt und zerkleinert.
Im folgenden sind zwei Beispiele zur Herstellung eines Leichtbaustoffs nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aufgeführt.
Beispiel 1
Teigiger Ziegelton mit einer Zusammensetzung im gebrannten Zustand von
SiO2 68
1.3g
Al2O3 17.2g
Fe2O3 6.3g
MgO 1 ο 2g
OaO 1.9g
Na2O 0.5g
K0O 2.2g
C.
und einem Zündverlust von 13g wurde mit 2g Koksgrus und 10g Zusatzwasser (berechnet als Gewichtsprozente in bezug auf das Gewicht von Rohton) zur Bildung einer teigigen
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~ 11 -
Masse gemischt. Diese Masse wurde dann durch zwei im Abstand von 12,7 nun angeordnete Walzen hindurchgeführt und darin ein Kuchen gebildet, der danach in Agglomerate mit 6,35 mm "bis 25,4 mm großem Durohmesser und 12,7 um Dicke zerbrochen wurde»
0,25 Tonnen dieses Agglomerate wurden dann auf einem feststehenden Rost in der Größenordnung von 0,186 qm im FaIlstromverfahren gesintert, und zwar in einer Schicht von etwa 40,6 cm Tiefe. Die Sintergeschwindigkeit wurde so gewählt, daß sich die Verbrennungszone in der Schioht mit 25,4 mm je Minute fortbewegte, wobei die maximale Sintertemperatur 12250O betrug.
Nach dem Sintern hatte das Produkt eine dunkle Farbe mit geschlossenen Poren und ein Schtittgewicht von 0,56 kg/dm Proben vom Boden und der Oberseite des Bettes wurden in einem Druckversuch (§31 Seite 60 der "British Standard Specification" No. 812/1960) auf Festigkeit untersucht. Die festgestellten Festigkeiten lagen bei 3,9 und 4 to und zeigen somit die gleichmäßige Beschaffenheit des SinterteilB.
Beispiel 2
Ein Feuerton mit SiO2 einer Zusammensetzung im gebrannten Zu .8Ji
stand von TiO2 .4%
' Al2O5 55 .9%
Fe2O5 1 .8%
MgO 36 .7%
CaO 3 .4$
O
O
O085S 9098 3 8/09 7U
und einem Zündverlust von 12,4$ "wurde mit 8$ Zusatzwasser in einer Drehtrommel pelletisiert und danach die Pellets mit 2fo Koksgrus überzogen. (Gewichtsprozente in "bezug auf das Gewicht von Rohton). Die Trommel wurde so "betrieben, daß sich Pellets mit einem Durchmesser von etwa 12,7 nim ergaben.
Die Pellets wurden dann in einem etwa 38,1 cm tiefen Bett auf einem beweglichen Rost mit den Abmessungen 2,44 m χ 0,91 m gesintert. Die Wanderungsgeschwindigkeit des Rostes wurde dabei so gewählt, daß der Ausstoß etwa bei 4 to je Stunde lag«, Die Verbrennungszone durchwanderte das Bett mit etwa 25,4 mm je Minute und die maximale Sintertemperatur lag bei 14000C.
Nach dem Sintern besaß das Produkt ein Schüttgewicht von 0,67 kg/dm . Die wie im Beispiel 1 vorgenommene Untersuchung an Proben vom Boden und von der Oberseite des Bettes ergab Festigkeiten von 7»8 und 8 to.
Die Versuchsblöcke wurden folgendermaßen vorbereitet? Ein Gewichtsteil Portlandzement zwei Gewichtsteile Feinstoff (-4,8 mm) zwei Gewichtsteile Grobstoff (-9,5 mm + 4,8 mm)
bei 2 1/2 Gewichts-^ zusätzlichem Wasser. Solche Blöcke eignen sich für Gebäude.
Schließlich ist der gesinterte Baustoff aufgrund seiner auf den hohen lonerdegehalt zurückgehenden Feuerbeständigr keit von großem Wert als Betonisolierung zum Feuerschutz des Stahls, beispielsweise in Ölraffinerien, gegen ein Verziehen.
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Claims (1)

  1. JOHN G. STSIN & COMPANY LIMITED, Castleoary Works, Bonnybridge, Schottland
    Patentansprüche;
    Verfahren zum Herstellen von Leicht "baustoff en, da« durch gekennzeichnet, daß ein aus Ton, Sandstein, Schieferton, Schiefer oder ähnlichem wasserenthaltenden Stoffen "bestehendes Aufgabegut als gasdurchlässige Schicht auf einem Rost gesintert wird, durch das in der Weise Luft hindurchgesaugt wird, daß das Sintern in einer sich vertikal durch die Schicht hindurchbewegenden Zone erfolgt und der Sinter unter Vermeidung eines plötzlichen Abkühlens durch Kaltluft langsam abgekühlt wird.
    Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufgabegut ein Flußmittel enthält.
    Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufgabegut kohlenstoffhaltige Brennstoffe enthält.
    Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, . daß auf einem feststehenden Rost von oben nach unten gesintert wird, wobei die Oberfläche mittels eines gas- oder ölbetriebenen Brenners gezündet und so schnell wie möglich auf Sintertemperatur gebracht und danach bei fortschreitendem Sintern die Temperatur des Brenners durch Erhöhen des Luft/Brennstoffverhältnisses progressiv reduziert und
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    schließlich die Brennerflamme ganz ausgelöscht wird.
    5ο Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 "bis 3, dadurch g e k e η η ζ e i e h ή e t $ daß auf einem Wanderrost gesintert wirdf wobei die /Schicht unterhalb einer Reihe von gas- oder ölbe'triebenen und mit fortschreitend höherem Luft/Brennstoff verhältnis .arbeitenden Brennern vorbeibewegt wird und schließlich freiliegt-. \.
    6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 his 5» dadurch g e k e η η ζ e i c h η e t > dal3 die; . das Aufgahegut bildenden Bestandteile auf -3,2 mm zerkleinert und zu Agglomeraten oder Pellets mit einem Durchmesser bis zu 12,7 mm geformt werden,
    7· Verfahren nach Anspruch 6S d a d u r c h g e k einzeichnet, daß die Bestandteile auf -3,2, mm zerkleinert und erforderlichenfalls mit Wasser zu einem teigigen Material gemischt werden, das" zwischen einem Walzenpaar zu einem Kuchen oder Band geformt und dieses in etwa 25,5 mm lange und breite sowie 12,7 mm dicke Stücke zerbrochen wird.
    8. Verfahren nach Anspruch 7» ' d a du rc h·. g e k e η η— zeichnet, daß dem plastischen Material in/den Walzen pulverförmiger kohlenstoffhaltiger Brennstoff derart zugeführt wird, daß eine Seite des Kuchens oder Bandes mit einer Brennstoffschicht überzogen wird. --:,. -
    9. Verfahren nach Anspruch 8, d a d u r c h - g e k en ii zeichnet, daß der IPeinanteil vor der Aufgabe ab-, gesiebt, zu den Walzen zurückgeführt und dort in frisches teigiges Material eingelagert wird. ..,-■■
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    --15 ~
    1-0. Verfahren nach. Anspruch 9, g e k e η η ζ e i c h η e t durch drei Materialzufuhrungen zu den Walzen zwecks Bildung einer dreischichtigen "Sandwich-Platte", wobei die'mittlere Schicht aus frischem teigigemMaterial und die "beiden äußeren Schichten aus kohlenstoffhaltigem Brennstoff bzwe aus dem Feinanteil "bestehenc
    11. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestandteile gegebenenfalls unter Zusatz eines Bindemittels durch Befeuchten und Abrollen in einer Trommel pelletisiert werden.
    12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch. gekennzeichnet , daß. der Anteil des brennbaren Materials im Aufgabegut der fur die endotherme Reaktion theoretisch erforderlichen Menge entspricht^
    13» Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch g e k e η η ζ ei c h η et, daß das Pelletisieren des Aufgabegutes in einer unter einem Winkel von 2 bis 8° gegenüber der Horizontalen geneigten und vorzugsweise an ihrem Aufgabeende einen kleineren Durchmesser aufweisenden Trommel erfolgt.
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    Leers e i te
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