DE2523611C3 - Rheologisch wirksames Mittel zur Einstellung der Fließeigenschaften flüssiger Medien - Google Patents
Rheologisch wirksames Mittel zur Einstellung der Fließeigenschaften flüssiger MedienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein rheologisch wirksames
Mittel zur Einstellung der Fließeigenschaft flüssiger Medien, insbesondere von Überzugsmitteln, wie Farben,
Lacken, Drucktinlen, Haft- und Verteilungsmitteln.
Das Einstellen und Verändern des Theologischen Verhaltens derartiger flüssiger Medien, insbesondere in
Richtung auf Hemmung ihres Fließvermögens, ist von großer praktischer Bedeutung.
Dem Fachmann stehen bekanntlich eine große Anzahl von Additivs für Anstrichmittel zur Verfügung,
mit denen er die jeweils gewünschten Fließeigenschaften einstellen kann, z. B. mit dem Ziel, newtonringfreie
Überzüge zu erhalten. Additivs, die den Anstrichmitteln Thixotropic verleihen und die Bildung von mehr oder
weniger gut erkennbaren Fehlstellen verhindern, sind besonders wichtig. So ist z. B. bekannt, daß schnell
trocknende öle und Alkydharzlösungen durch eine modifizierende Umsetzung mit Polyamiden thixotrope
Medien ergeben, die das Absetzen von Pigmenten während der Lagerung auf ein Minimum herabsetzen,
das Auftragen von Farben und Lacken mit dem Pinsel erleichtern und die Gefahr des Ablaufens von Färb- und
Lackfilmen vermindern. Andere Mittel zur Regelung der Fließeigenschaften von Farben, Lacken usw. werden
während der Herstellung der Anstrichmittel während eines Misch- oder Mahlvorgangs eingearbeitet. Dies
kann z. B. dann geschehen, wenn ein Lack mit Pigmenten versetzt wird oder auch im Anschluß daran.
F.in bekanntes Mittel zur Regelung der Fließeigenschaflen
flüssiger Anstrichmittel-Medien ist z. B. feinpulvriges hydriertes Rizinusöl. Dieses wird bevorzugt bei der
Herstellung sogenannter Dekorfarben verwendet, bei denen als Lösungsmittel vor allem Testbenzin dient.
Ein erheblicher Nachteil des hydrierten Rizinusöls ist seine mäßige Temperaturbeständigkeit Es ist indessen
bei der Herstellung von Farben, Lacken usw. nicht ungewöhnlich, daß sich Temperaturen oberhalb 60°
ergeben, z. B. während der Behandlung des Ansatzes in einer Kugelmühle oder in einem hochtourigen Mixer. In
diesen Fällen neigt das hydrierte Rizinusöl dazu, sich im Medium aufzulösen und bei der anschließenden
Kühlung auszukristallisieren. Diese Kristalle sind sogar größer als die Teilchen des feinpulvrigen Materials und
sind jedenfalls rheologisch unwirksam. Die Wirksamkeit des hydrierten Rizinusöls ist in diesen Fällen stark
vermindert oder völlig verloren gegangen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die ausgeschiedenen
Kristalle auf dem Anstrichfilm sichtbar werden und gegebenenfalls dem Anstrich ein griesiges Aussehen
verleihen.
Industrielacke, die normalerweise durch Härien
getrocknet werden, sind besonders problematisch in der Anwendung, weil sie normalerweise verhältnismäßig
dünnflüssige Lösungsmittel, wie z. B. Xylol enthalten. In diesen Lack-Systemen sind die herkömmlichen rheologischen
Additivs wenig wirksam. Das ist doppelt nachteilig, da die Hemmung des Fließvermögens dieser
Lacke für den Einbrennprozeß besonders wichtig ist. Man hat natürlich den Wunsch, daß die frisch
aufgetragenen Lacke nicht an den vertikalen Oberflächen der beschichteten Objekte wieder ablaufen. Dies
ist bei einem Härteprozeß ein besonders schwieriges Problem, da im Härteofen durch die erhöhte Temperatur
die Viskosität der Lacke erheblich herabgesetzt wird. Die bekannten Theologischen Additivs versagen in
dieser Hinsicht vollständig bei Härtetcmperaturcn von ungefähr 120° C.
Es wurde nun gefunden, daß ein auch bei höheren Temperaturen rheologisch wirksames hydriertes Ricinusöl
enthaltendes Mittel dadurch erzeugt wird, daß es durch Pulverisieren der erkalteten Schmelze aus
hydriertem Rizinusöl mit einem durch Umsetzen von Hydroxystearinsäure mit wenigstens einem oder mehreren
gesättigten aliphatischen primären Alpha-Omega-Diaminen mit 2, 4, 6, 8 oder 10 C-Atomen und
wenigstens einer oder mehreren gesättigten aliphatischen Alpha-Omega-Dicarbonsäuren und/oder hydrierten
Dimersäuren erhaltenen oligomeren Polyamid gewonnen wird. Dieses Ergebnis ist außerordentlich
überraschend, da hydriertes Rizinusöl für sich allein gegenüber erhöhten Temperaturen unbeständig ist und
oligomere Amide für sich allein keinerlei Theologische Wirksamkeit aufweisen.
Mit dem erfindungsgemäßen Mittel können z. B. dekorative Lacke im Testbenzin-Medium oder in einem
ähnlichen aliphatischen Lösungsmittel-Medium so eingestellt werden, daß sie die gewünschten Fließeigenschaften
annehmen und ohne griesiges Aussehen aushärten, wenngleich die Lacke höheren Temperaturen
ausgesetzt werden als solchen, wie sie bei Anwendung von hydriertem Rizinusöl in Frage
kommen. Es ist möglich, Industrielacke mit dünnflüssigen Lösungsmitteln, wie Xylolen so einzustellen, daß
ihre Fließeigenschaften auch unter Härtungsbedingungen von 100— 12O0C beherrscht werden.
Erfindungsgemäßc Dimersäuren sind solche Säuren, die durch Hydrierung von durch thermische Dimerisierung
ungesättigter Fettsäuren erhaltenen Säuren gebildet werden. Die bevorzugt in Frage kommenden
Säuren dieser Art enthalten 2, 4, 6, 8 oder 10 oder 12
C-Atome. Die bevorzugt in Frage kommenden Dicarbonsäuren besitzen ebenfalls 2 — 12 C-Atome.
Das erfindungsgemäße rheologisch wirksame Mittel besieht demnach aus einem Gemisch aus feinpulverigem
hydriertem Rizinusöl und einem oligomeren Amid der vorstehend beschriebenen Art
Die oligomeren Amide werden durch Umsetzung der besagten Komponenten in der üblichen Weise im
allgemeinen durch Erhitzen unter Bedingungen dargestellt, die eine Abdestillation des frei werdenden
Wassers z. B. bei Temperaturen um 200° C bewirken.
Die mengenmäßigen Anteile der Reaktionskomponenten werden so gewählt, daß auf jedes Mol
Hydroxystearinsäure 0,05 bis 0,5 Mol an Dicarbonsäuren und eine so große Menge an Diaminen zur
Einwirkung gelangen, daß auf jede in der Reaktionsrr.ischung vorhandene Carboxylgruppe C,8— 1,15 Amingruppen
kommen. Bevorzugt werden 0,95- 1,05 Amingruppen pro Carboxylgruppe zur Umsetzung gebracht,
da nichtreagierte Carboxyl- und Amingruppen zu einer
Verminderung der Theologischen Wirksamkeit der neuen Mittel führen.
Für die Hydroxystearinsäure ist ein besonders hoher Reinheitsgrad nicht erforderlich. Es kann ohne weiters
ein Rohprodukt der Hydrolyse eines hydrierten Rizinusöles benutzt werden, und darin liegt ein
erheblicher Vorteil der Erfindung.
Es dürfte auch auf der Hand liegen, daß Derivate der Reaktionskomponenten, die ebenfalls in der Lage sind,
oligomere Amide zu bilden, an Stelle der besagten Säuren und Amine als Ausgangsmaterial in Frage
kommen. So können z. B. Methylester an Stelle der freien Säuren verwendet werden, wobei als Nebenprodukt
der Reaktion an Stelle von Wasser das Methanol in Freiheit gesetzt wird.
Die Erzeugung des Gemisches aus oligomcrcni Amid
und hydriertem Rizinusöl erfolgt durch Zusammenschmelzen der beiden Komponenten im Gewichtsverhältnis
von 9 : 1 bis 1 :9, vorzugsweise 4 : 1 bis 1 : 4. Die
ineinander verschmolzenen Komponenten werden gekühlt, so daß sie sich verfestigen. Sodann wird das
feste Produkt in feinpulvrigen Zustand übergeführt, /.. B. mil Hilfe eines Zangsmischers oder eines Microniseurs.
Das so aufgcmahlene Produkt soll eine durchschnittliche Teilchengröße von 25 Micron besitzen, wobei nicht
mehr als 20% dieses Pulvers, vorzugsweise nicht mehr als 10% eine Teilchengröße von über 25 Micron
besitzen sollen.
Das Theologische wirksame Mittel gemäß der Erfindung ist für zahlreiche Überzugsmittel geeignet, so
z. B. für Farben, Lacke, Druckfarben, Haft- und Vcrteilungsmittel, die auf den verschiedenartigsten
Grundlagen basieren, wie z. B. auf Acrylharzen und modifizierten Alkydharzen, Fettharzen, Epoxydharzen
sowie Chlorkautschuk. Diese Systeme können die üblichen Harzlösungsmittel enthalten, wie z. B. aliphatische
oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie insbesondere Testbenzin, Solventnaphtha oder Xylole,
aliphatische Alkohole oder Äther, wie z. B. Butanol oder Äthylenglykolmonoäthyläther oder dessen Ester oder
ein Phenol. Es ist jedoch nicht notwendig, daß das Überzugsmittel ein Lösungsmittel enthält. Es kann sich
vielmehr um eine Epoxy-Polyamidharz-Komposition handeln, die lösungsmitlelfrei ist oder um ein Überzugsmittel
auf der Basis ungesättigter Polyester.
Das verhältnismäßig feinpiilvrige erfindungsgemäße Mittel wird in das Überzugsmittel in der üblichen Weise
eingearbeitet. Eine bekannte Verfahrensweise besteht darin, daß zunächst eine etwa 15%ige Dispersion des
pulverförmigen Additivs in einem solchen organischen Medium erzeugt wird, das mit dem Medium des
Überzugsmittels, das verbessert werden soll, mischbar ist Im Falle der dekorativen Lacke ist dieses Medium im
allgemeinen Testbenzin. Die Verteilung des erfindungsgemäßen Mittels in dem organischen Medium erfolgt
mit Hilfe hochtouriger Rührer, während die Temperatur
κι bei etwa 25°C gehalten wird; sodann läßt man die erhaltenen Dispersionen zweckmäßigerweise über
Nacht abkühlen. Danach wird die so erzeugte Dispersion in einer Farbmühle, die der Aufmahlung und
Herstellung von Farben dient, in üblicherweise der
ι) Farbe zugegeben.
Die Menge an zuzugebendem erfindungsgemäßen Mittel hängt ab von seiner speziellen Zusammensetzung
und von dem Grad der Beeinflussung der Fließeigenschaft des Überzugsmittels und von den Bedingungen,
.'ο unter denen dieses verarbeitet werden soll. Für eine
vorteilhafte Beeinflussung des Theologischen Verhaltens von dekorativen Lacken ist ein Zusatz von ungefähr 0,5
Gew.-%, bezogen auf Harzanteil im allgemeinen ausreichend.
ji Die Auswahl des am besten geeigneten erfindungsgemäßen
Mittels und seiner Menge läßt sich leicht an Hand einfacher Versuche bestimmen. Ein typisches
Beispiel für die Anwendung der erfindungsgemäßen Mittel auf dekorative Lacke ist folgende:
in Grundlage der Teste ist ein gewöhnlicher, weißer
Lack, der mit Titandioxyd pigmentiert ist, wobei ein Pigment zu Binderverhältnis von 0,75 : 1 eingestellt ist.
Ein geeigneter Binder ist ein Leinölalkyd, wie z. B. Leinölpentalalkyd. Das Lösungsmittel ist Testbenzin.
η Darüber hinaus sind 0,5 Gew.-% Blei und 0,05 Gew.-%
Kobalt, bezogen auf festes Alkydharz in Form ihrer Naphthenate als Trockner in das System eingearbeitet.
Das Pigment und eine entsprechende Menge an Medium werden zunächst zu einer Lackgrundlage
■in verarbeitet. Dieser fügt man die 15%ige Dispersion des
erfindungsgemäßen Mittels zu, wobei man etwa 0,5%, bezogen auf den gesamten Harzgehalt des fertigen
Anstrichmittels, zusetzt. Dieser Ansatz wird in einer Kugelmühle bis auf eine Feinheit nach Hegmann von
ι· +8 aufgemahlen. Danach wird dieses Produkt mit dem
übrigen Medium vermischt und durch Zugabe von Testbenzin auf eine Viskosität von 4 poises bei 25°C und
2500 see 'eingestellt.
Diese Ansätze werden unter Anwendung verschiede-
r)0 ner Zusatzkonzentrationen und unter Zugabe verschiedenartiger
erfindungsgemäßer Mittel wiederholt, um die günstigste Formulierung für ein Anstrichmittel, das
für bestimmte Verwendungszwecke bestimmt ist, zu ermitteln.
Vi Die einzelnen Kompositionen kann man durch
Erhitzen auf verschiedene Temperaturen, z. B. 40, 80, 100, 1200C testen, wobei man sie anschließend 24
Stunden lang abkühlen läßt und danach ihre Griesigkeit in einem Hegmann-Gerät prüft. Ein Hegmann-Meßer-
Mi gebnis unter 6 zeigt eine bedenkliche Griesigkeit der
betreffenden Komposition an.
Die Prüfung der Fließeigenschaften der Kompositionen kann wie üblich anhand des wohlbekannten
Farblinien-Absinktestes bestimmt werden. Zu diesem
hi Zweck wird die Komposition 5 Minuten lang in einem
Liil· i-atoriumsmixer Scherkräften ausgesetzt, um die
Farbstruktur zu brechen. Sodann wird die so behandelnde Farbe rasch auf eine Glasplatte von etwa 30 χ 10 cm
3 4 5 6
10
11 12 13 14 15
aufgetragen, auf deren Oberflache eine Linie von in Tabelle
Testbenzin gelöstem Farbstoff parallel zur kurzen Seite
der Glasplatte aufgetragen ist. Die ~m prüfende Farbe Obligowird
als ein dünner Film von einer Stärke von etwa 0,05 mere bis 0,15 mm auf die Glasplatte aufgetragen, sodann wird 5 Amide
die Glasplatte vertikal aufgestellt Jegliches Abfließen No.
der Farbe wird angezeigt durch ein Abwärtsbewegen
der Farblinie. Als Maß für die Fließbeständigkeit kann man die Filmstärke heranziehen, die am aufgetragenen
Film J mm unter der Originalfarblinie gemessen wird. (Je höher die Filmstärke ist um so besser ist seine
Fließbeständigkeit)
Die Anwendung der vorstehend beschriebenen Teste ist jedem Fachmann geläufig. Der Test zur Bestimmung
der Fließbeständigkeit ist jedoch in vielen Fällen wenig 1 j
befriedigend, weil bei Vorhandensein starker Lösungsmittel ein Verwischen der Farblinien auf der Glasplatte
unvermeidlich ist Ein Test, der mehr befriedigt und insbesondere über das Verhalten von Lacken im
Härteofen besser Auskunft gibt, ist der folgende:
Als Prüfunterlage dient eine Stahlplatte 10 χ 30 cm,
die an der längeren Kante der Platte bei einem Randabstand von 2,5 cm in einer Linie mit einem
Abstand von etwa 2,5 cm mit Löchern versehen ist, die einen Durchmesser von etwa 6 mm besitzen. Auf das
horizontal gelegte Blech wird ein Lackfilm einer Stärke von 40—100 Mikron aufgesprüht. Das Blech wird
sodann sofort in den Härteofen in aufrechter Stellung mit der Reihe der Löcher nach oben aufgestellt. Nach
Beendigung des Härteprozesses hängen u; ter den Löchern Tränen der verschiedensten Länge, die eine
zunehmende Filmstärke aufweisen. Als Maß für die Fließbeständigkeit der Lacke im Härteofen kann die
Filmstärke 1 cm unterhalb des jeweiligen Loches dienen. (Hohe Filmstärke weist auf hohe Filmbeständigkeit.)
Ein typisches für diesen Test geeignetes Lacksystem, an dem dieser Test erprobt wurde, basiert auf
Titandioxyd, einem plastifizierendem Alkydharz und einem Butylamin-Formaldehyd-Harz. In diesem System
beträgt das Verhältnis von Alkyd- zu Melaminharz 70 : 30 und das Verhältnis von Pigment zu Binder 0,8 :1.
Für dieses System wird wieder eine 15%ige Dispersion mit einem erfindungsgemäßen Mittel angesetzt,
jedoch mit einem Lösungsmittel, das im wesentlichen aus Xylol besteht. Die Zugabe der
Dispersion erfolgt wiederum zu der Lackgrundlage vor dem Mahlen, wobei die Aufmahlung bis zu einer
Hegmann-Feinheit 8+ erfolgt. Die endgültige Verdünnung führt bis zu einer Viskosität von 3 poises bei 250C
und 2500 see -' unter Benutzung einer Xylolbutanol-Mischung,
die ungefähr der Lösungsmittelkomposition der Harze entspricht. Bei Anwendung derartiger Lösungsmittel
sind zur Beherrschung der Fließbeitändigkeit der Lacke im Härteofen größere Mengen an erfindungsgemäßen
Mitteln erforderlich, und zwar etwa 1 —4 Gew.-%, bezogen auf feste Harze.
Zum besseren Verständnis sei die Erfindung anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert:
Die auf der folgenden Tabelle 1 aufgeführten t,o
oligomeren Amide sir^ α!!'_· durch Erhitzen von einem
Mol HydroXystearinsäure mit der angegebenen Menge
an Dicarbonsäure und Diamin in den angegebenen Molaren Verhältnissen hergestellt. Die Umsetzung
erfolgte bei 200°C unter gleichzeitigen Abdestillieren bs
des frei werdenden Wassers während 4 Stunden. Das Ende der Reaktion wurde durch Überwachung der
Säurezahl ermittelt.
Dicarbonsäure Mole Diamine
Sebacinsäure
Sebacinsäure
Adipinsäure
Suberinsäure
Sebacinsäure
Sebacinsäure
Oxalinsäure
Azelainsäure
Bernsteinsäure
Hydriertes
Dimer
Dimer
Hydriertes
Dimer
Dimer
Dodecandicarbomsäure
Dodecandicarbonsäure
Sebacinsäure
0,1
0,25
0,25
0,25
0,5
0,1
0,5
0,5
0,1
0,1
0,5
0,1
0,1
0,25
0,05
0,5
0,1
0,05
0,5
0,1
Glutansäure 0,1
Äthylendiamin 0,6
Äthylendiamin 0,75
Äthylendiamin 0,75
Äthylendiamin 0,75
Äthylendiamin 1,0
Hexaniethylen- 0,6 diamin
Äthylendiamin 0,75
Äthylendiamin 1,0
Äthylendiamin 0,6
Äthylendiamin 0,6
Äthyiendiamin 0,75
Äthylendiamin 0,55
Äthylendiamin 1,0
1,4-Diamiiio- 0,6 butan
Äthylendiamin 0,6
j-, Beispiele 1—15
Herstellung erfindungsgemäßer Miltel
Die oligomeren Amide werden mit hydriertem Rizinusöl in den in der nachfolgenden Tabelle 2
angegebenen Verhältnissen miteinander vermischt und verschmolzen. Man läßt die Schmelze abkühlen und sich
verfestigen. Die verfestigte Schmelze wird zerbröckelt und sodann in einer Laboratoriumsmühle verkleinert.
Der Aufmahleffekt einer Laboratoriumsmühle ist weniger wirksam als derjenige eines Microniseurs.
Daher ist die höchste Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Mittels nicht ganz mit der Laboratoriumsmühle zu
erreichen. Dennoch war die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Produkte stets besser als die von Mitteln
des Standes der Technik, die in einem Microniseur aufbereitet worden waren.
50
Tabelle | 2 | Oligomere | Oligomere | Hydriertes | Kapillarität |
Produkt | Amide No. | Amide | Rizinusöl | mp des | |
No. | Mittels | ||||
Gew.-% | Gew.-% | ||||
1 | 35 | 65 | 120-130 | ||
1 | 2 | 35 | 65 | 170-190 | |
2 | 3 | 35 | 65 | 160-195 | |
3 | 4 | 35 | 65 | 165-215 | |
4 | 9 | 35 | 65 | 123-130 | |
5 | 15 | 35 | 65 | 125-143 | |
6 | 10 | 35 | 65 | 112-125 | |
7 | 12 | 35 | 65 | 125-135 | |
8 |
Fortsetzung
Produkt
No.
No.
Oligomere Amide No.
Oligomere Amide
Hydriertes Rizinusöl
Gew.-% Gew.-%
Kapillarität mp des Mittels
13
14
1
1
1
1
6
14
1
1
1
1
6
35 35 10 25 35 60 35
65 65 90 75 65 40 65
205-235 160-175 114-170 128-170 158-170 158-170 143-155
Wirkung der Temperatur auf
erfindungsgemäß modifizierte Lacke —
bestimmt mittels Farblinientesi:
Die vorstehend beschriebenen T1O2 enthaltenden
Lacke wurden mit verschiedenartigen Theologisch wirksamen Mitteln in Mengen von 0,5 Gew.-%, bezogen
auf Alkydharz, hergestellt. Danach wurden diese Lacke auf verschiedene Temperaturen erhitzt, um ein Überhitzen
zu simulieren. Anschließend wurden die so behandelten Lacke für 24 Stunden bei Raumtemperatur
stehengelassen und schließlich dem Farblinientest unterworfen. In der nachfolgenden Tabelle 3 gehen die
angegebenen Werte die Filmstärke in tausendstel von 25,4 mm an, gemessen am um 3 mm abgesunkenen Lack.
Mittel No.
Raumtemperatur
20-22 C (kein Erhitzen)
20-22 C (kein Erhitzen)
40
80 C
120 C
2,5
3,0
2,5
2,5
2,5
3,0
3,0
2,5
2,5
2,5
3,0
2,6
2,5
2,5
2,5
2,6
2,8
3,0
2,8
2,5
2,5
2,5
2,6
2,8
3,0
2,8
Kontrolle A 3,0
Kontrolle B 2,5
Kontrolle C 2,5
Kontrolle B 2,5
Kontrolle C 2,5
3,2 3,7 3,0 3,0 2,9 3,4 2,5 2,5 2,8 2,5 3,4 3,5 3,5 4,0 3,5
3,5 3,0 2,5
3,5 | 2,7 |
4,3 | 3,0 |
4,9 | 5,9 |
3,5 | 4,9 |
2,9 | 3,3 |
3,1 | 3,7 |
~> O | Ί O |
2,8 3,2 5,8 6,0 6,0 4,5 3,3 3,5
3,0 4,4 2,5
2,5 3,7 5,8 6,0 6,0 5,0 3,7 4,5
2,5 2,6 2,5
Kontrolle A betrifft die Zugabe von mikronisiertem hydrierten Rhizinusöl.
Kontrolle B betrifTt ein handelsübliches Produkt gemäß dem
US-Patent 32 03 820.
Kontrolle C betrifft den Lack ohne Zugabe eines rheologisch wirksamen Mittels.
Wirkung der Temperatur auf das
Griesigwerden dekorativer Lacke bei Zusatz
erfindungsgemäßer Mittel Die Lacke wurden wie vorstehend beschrieben
hergestellt, erhitzt und über Nacht stehengelassen. Sie wurden dann einer Untersuchung in einem Hegmann-Gerät
unterworfen. Werte von 8 oder höher wurden als »klar«, 6 bis 8 als »leicht griesig«, unter 6 als »griesig«
bezeichnet. In einzelnen Fällen zeigte sich ein weiterer Nebeneffekt: der Lackfilm war unterbrochen und
insofern diskontinuierlich. In diesen Fällen wurde das Ergebnis der Prüfung mit den Worten »gebrochener
Film« gekennzeichnet.
Mittel No. Aussehen des Films im Hegmann-Test
Raumtem- 40 C 80 C 120 C peratur
20-22 C (kein Erhitzen)
klar klar klar klar klar
klar klar
klar
klar klar klar
klar klar klar
klar klar klar klar klar
klar klar
klar
klar klar klar
klar klar klar klar klar
klar leicht griesig klar
klar klar klar
klar
klar
klar
klar
gebrochener
Film
klar
leicht
griesig
leicht
griesig
klar
klar
gebrochener
Film
klar klar klar klar klar klar klar klar gebrochener
15 klar
Kontrolle A klar Kontrolle B klar
klar
Film klar
klar
klar griesig griesig klar gebroch, griesig Film
Verwendung eines charakteristischen erfindungsgemäßen Additivs an einem
industriellen Einbrennlack
Der Lack wurde in der bereits beschriebenen Weise in folgender Zusammensetzung hergestellt (Gew.-°/o):
Titandioxid 26,60
Piastizierendes Alkydharz in Xylol 46,65
Butyliertes Melamin-Formaldehyd-Harz 16,60
in n-Butanol
15%ige Dispersion des Additivs No. 2 2,20
Xylol 4,75
n-Butanol 3,20
Dieser Ansatz wurde mit einer Mischung von 3 Gew.-Teilen Xylol + 1 Gew.-Teil n-Butanol auf eine
Viskosität von 3dPs bei 25°C · 2500see-' eingestellt.
Die Menge an Additivs betrug ein Prozent, bezogen auf festes Harz.
Die Prüfung dieses Lacks wurde, wie vorstehend beschrieben, im Vergleich zu Kontrollprüfungen an
einem Lack D und einem Lack E durchgeführt. Der Kontrollack D enthielt 1 Gew.-°/o an handelsüblichem
Additiv gemäß dem US-Patent Nr. 32 03 820, bezogen auf festes Harz und fein zerkleinert. Der Kontrollack E
enthielt kein Additiv.
Additiv Hegmann-Test-Ergebnisse
Raumtem- 40 C 80 C 120 C
peratur
20-22 C
(kein Erhitzen)
peratur
20-22 C
(kein Erhitzen)
2 klar
Kontrolle D klar
Kontrolle E klar
Kontrolle E klar
klar klar klar
klar griesig griesig
klar klar klar
klar griesig griesig
klar klar klar
Der Test im Härteofen an den durchlöcherten Platten 2r>
ergab an den Lacktränen 1 cm unterhalb der Löcher folgende Filmstärken:
Additiv No. 2 80 Mikron
Kontrollack D 65 Mikron J()
Kontrollack E 50 Mikron
Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Additivs und ihre Überlegenheit gegenüber Produkten des
Standes der Technik ist somit klar bewiesen. r>
Beispiel 16
Ein Einbrennlack auf der Basis eines Hydroxy-Acryl-Harzes
wurde hergestellt aus Titandioxyd, einem Hydroxyl-Acryl-Harz und einem butyliertem Melamin-Formaldehyd-Harz.
Das Gewichtsverhältnis von Acryl-Polymer zu Melamin-Harz betrug 4:1 und das
Pigment-Binderverhältnis 0,8:1,0. Der Lack wurde
eingestellt, wie vorstehend am Alkyd-Harz beschrieben,
unter Verwendung einer 3 :1-Mischung aus Xylol/Butanol.
Das erfindungsgemäße Additiv wurde als 15%ige Dispersion in Xylol in Mengen von 1 Gew.-%, bezogen
auf Gesamtharzgehalt, zugesetzt. Der Test zur Prüfung des Absinkens der aufgetragenen Filme ergab folgendes
Resultat:
Chlorierter paraffinischer 6,1
Weichmacher
Weichmacher
Chlorierter paraffinischer 12,2
Weichmacher
Weichmacher
Chlorierter Kautschuk 18,4
Xylol 28,8
15%ige Dispersion des 9,3
Additivs No. 2 in Xylol
Der Anstrich wurde unter hochtourigem Rühren fertiggestellt, wobei die Temperatur auf 55° C anstieg.
Der so zusammengesetzte Anstrich wurde mit zwei weiteren verglichen, die
r> 1) nur die Hälfte an erfindungsgemäßen Mitteln
enthielten,
2) deren Ansatz kein erfindungsgemäßes Mittel enthielt.
Die Kompositionen wurden mit dem Pinsel auf abgeschmirgelte Stahlplatten mit einer Filmstärke von 4
und zehntausendstel Inch aufgetragen. Die Platten wurden sodann senkrecht aufgestellt. Das Absinken der
Filme wurde durch Wahrnehmung mit dem Auge festgestellt. Der Anstrich, der kein Additiv enthielt,
zeigte ein starkes Absinken der Filme beider Stärken. Die übrigen Filme ließen kaum ein Absinken bei beiden
Filmstärken erkennen.
Beispiel 18
Zwei Verteilungsmittel wurden aus käuflichen ungesättigten Polyesterharz mit einem Gehalt von 67%
ungesättigtem Polyesterharz hergestellt.
In die erste Komposition wurden 0,5 Gew.-Teile eines
erfindungsgemäßen Mittels (Nr. 2) in 10 Teile der ungesättigten Polyesterharzlösung unter hoher Rührgeschwindigkeit
eingerührt. Dabei stieg die Temperatur auf 40-450C. Diese Paste wurde sodann in 90
Gew.-Teile der Lösung des ungesättigten Polyesterharzes eingerührt.
Die zweite Komposition wurde nicht mit einem erfindungsgemäßen Additiv versetzt.
Die Viskosität beider Kompositionen wurde in einem Brookfield-Viskosimeter, Modell RVT, unter Verwendung
einer Nadel der Nr. 2 bei 25°C bestimmt.
Komposition Komposition mit Additiv ohne Additiv
Filmstärke gemessen an der abgeflossenen Träne nach 1 cm
Hydroxy-Acryl-Harz-Lack 45-50 μ
ohne Additivzugabe
Hydroxy-Acryl-Harz-Lack 80-85 μ
mit Additivzugabe
Beispiel 17
Ein Deckanstrich aus hochpolymerem chlorierten
Kautschuk wurde nach folgender Vorschrift hergestellt:
Titandioxyd
Barytweiß
Barytweiß
12,6
12,6
12,6
Viskosität (Spindelge- 9,2 ρ 4,0 ρ
schwindigkeit 5 U/min)
w:-i ~:*X4 /C-: i~i λ *» ™ λ nc ..
schwindigkeit 50 U/min)
Thixotrop.-Index 2,19 0,99
Thixotrop.-Index 2,19 0,99
Visk. b. 5 U/min
Visk. b. 50 U/min
Visk. b. 50 U/min
to Das Verhalten dieser beiden Kompositionen wurde
zwischen zwei Plättchen von 42 g/30 cm2 bei einem Harz zu Glasverhältnis von 2^ : 1 verglichen.
Die das erfindungsgemäße Additiv enthaltene Komposition zeigte nur leichte Anzeichen eines Abflusses im
Bereich von Harzüberschuß an der Oberfläche. Die Komposition ohne Additiv zeigte beträchtliche Abflußerscheinungen
unter gleichen Bedingungen.
Claims (4)
1. Rheologisch wirksames, hydriertes Rizinusöl enthaltendes Mittel, dadurch gekennzeichnet,
daß es durch Pulverisieren der erkalteten Schmelze aus hydriertem Rizinusöl mit einem durch
Umsetzen von Hydroxystearinsäure mit wenigstens einem oder mehreren gesättigten aliphatischen
primären Alpha-Omega-Diaminen mit 2,4,6,8 oder
10 C-Atomen und wenigstens einer oder mehreren gesättigten aliphatischen AIpha-Omega-Dicarbonsäuren
und/oder hydrierten Dimersäuren erhaltenen oligomeren Polyamid gewonnen worden ist.
2. Mittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicarbonsäuren 2, 4, 6, 8 oder 10
oder 12 C-Atome enthalten.
3. Mittel gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung der Hydroxysiearinsäure
mit den Dicarbonsäuren und Diaminen in solchen Mengenverhältnissen durchgeführt wird,
daß auf ein Mol Hydroxystearinsäure 0,05-0,5 Mol der Dicarbonsäure zur Einwirkung gebracht werden,
und daß die Menge an Diaminen so bemessen ist, daß jede Carboxylgruppe in der sauren Mischung
mit 0,8- 1,15 Amingruppen umgesetzt worden ist.
4. Mittel gemäß den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von
hydriertem Rizinusöl zum oligomeren Amid 9 : 1 bis 1 :9 beträgt.
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