DE2522478B2 - Aerobe Kultivierung eines Mikroorganismus - Google Patents
Aerobe Kultivierung eines MikroorganismusInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur aerobin Kultivierung eines Mikroorganismus in einem
flüssigen Nährmedium, welches mindestens eine durch den Mikroorganismus assimilierbare Kohlenstoffquelle
enthält, bei welchem eine Kulturbouillon, die aus dem flüssigen Nährmedium und einer Zellmasse des Mikroorganismus
besteht, zwischen einem niedrigeren und einem höheren Niveau unter der Wirkung von
aufsteigenden sauerstoffhaltigen Gasblasen oder Sauerstoffgasblasen im Kreislauf geführt und die Kulturbouillon
außerhalb der Fermentationszone gekühlt wird.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine für ein (^
solches Verfahren geeignete Vorrichtung.
Die Kultivierung von aeroben Mikroorganismen bis zu einer hohen Ausbeute, insbesondere auf Erdölfraktionen
oder auf von Erdöl abgeleiteten Substraten, die kaum Sauerstoff enthalten, erfordert eine sehr hohe
Sauerstoffübertragung, die im industriellen Maßstab in Fermentatoren, welche aus bekannten Rührbottichen
oder bekannten Zirkulationstürmen bestehen, praktisch nicht erreicht werden kann. Mit dem Ausdruck
Kultivierung bis zu einer hohen Ausbeute« soH hier eine Kultivierung verstanden werden, die die Herstellung
von ca. 10 bis 20 g Bakterien oder Hefen/l Kulturbouillon/st gestattet, was beispielsweise im Falle von
Substraten der Formel CnH2n + 2 oder CnH^ + 1OH eine
Sauerstoffübertragung von wesentlich mehr als 500 mMol O2/l/st erfordert. Eine große Sauerstoffübertr.igung
erfordert aber auch eine große Kohlendioxidübertragung. Darüberhinaus soll die Größe dieser
beiden Übertragungen keine Inhibierung aufgrund zu großer Sauerstoff- und Kohlendioxidpartialdrücke im
Gas, welches mit der Kulturbouillon kontaktiert wird oder in der Kulturbouillon zirkuliert, verursachen.
Zwar ist es möglich, die Sauerstoffübertragimg in
einem üblichen aus einem Rührbottich bestehenden Fermentator dadurch zu erhöhen, daß man eine mit
Sauerstoff angereicherte Luft verwendet, jedoch kann eine Erhöhung der Evakuierung des während der
Fermentation gebildeten Kohlendioxids nur durch eine beträchtliche Verstärkung der Belüftung erreicht
werden. Es ist jedoch nicht möglich, die Luftzufuhr in einem üblichen aus einem Rührbottich bestehenden
Fermentator unbeschränkt zu steigern, da man bald einen Grenzwert überschreitet, jenseits dessen eine
Kontrolle des gebildeten Schaums nicht mehr sichergestellt werden kann. In dieser Hinsicht ist die Situation
bei einem aus einem Zirkulationsturm bestehenden Fermentator, der oben mit einer wirksamen Abtrennvorrichtung
ausgerüstet ist, günstiger, weil man nämlich die zumindest teilweise entgaste Flüssigkeit zur
Unterseite des Turms zurückführen kann. Wenn man jedoch versucht, die Belüftung zu st'-igern, um die für
eine Kultivierung bis zu einer hohen Ausbeute nötige Sauerstoffübertragung zu erzielen, so trifft man auch
hier bald an eine Grenze, weil sich bevorzugte Wege für die Gasblasen in einer unzureichend gerührten Bouillon
ausbilden. Die Erhöhung der Geschwindigkeit des Gases im Verhältnis zur Nährbouillon führt also nicht
zur Wirkung einer Verbesserung der Sauerstoffübertragung, sondern zu einer Inhibierung aufgrund der so
erzeugten Gradienten und stellt schließlich nur mehr eine Energieverwendung dar. Es ist möglich, die
Situation dadurch zu verbessern, daß man Hindernisse, wie z. B. Leitbleche, in den Weg des aufsteigenden
Gases einbaut, aber nur in dem Maße, wie diese Hindernisse ihrerseits nicht starke Gradienten des
Sauerstoffpartialdrucks hervorrufen, welche im unteren Teil des Turms eine inhibierende Druckzone erzeugen.
Die Kultivierung von Mikroorganismen bis zu einer hohen Ausbeute auf Substraten, die arm an Sauerstoff
sind, bringt auch beträchtliche Schwierigkeiten hinsichtlich des Wärmeübergangs mit sich. Es soll hier darauf
hingewiesen werden, daß beispielsweise bei einem Verfahren, bei welchem die Fermentationswärme
8000 kcal/kg gebildeter Zellen überschreitet, bei einer Bildungsgeschwindigkeit von 15 g/l/st die Temperaturerhöhung
des Mediums 2"C/min überschreitet, wenn keine Kühlung angewendet wird. Es ist deshalb
wesentlich, eine wirksame Kühlung vorzusehen. Eine auf einem Wärmeaustauscher basierende Kühlvorrichtung
im Inneren der Fermentationszone ist bei einer Kultivierung bis zu einer hohen Ausbeute nicht
anzuraten, und zwar wegen der unerwünschten
Hindernisse, welche die Kühlflächen abgeben, die zur Aufrechterhaltung einer Fermeniationstemperatur in
der Größenordnung von 30—400C erforderlich sind. Es
ist deshalb nötig, eine Kühlvorrichtung außerhalb der Fermentationszone vorzusehen. Jedoch erfordert die
Aufrechterhaltung niedriger Temperaturgradienten mit einer solchen Verrichtung eine hohe Zirkulationsgeschwindigkeit
der Flüssigkeit. Eine solche Geschwindigkeit kann aber in einem aus einem bekannten
Zirkulationsturm bestehenden Fermentator nur auf Kosten einer Verringerung der Sauerstoffübertragung
erreicht werden, was aber dem gewünschten Tiel eines maximalen Wachstums entgegensteht.
Eine wesentlich raschere Kultivierung eines Mikroorganismus kann bei einem Verfahren der eingangs
beschriebenen Art, das aus der älteren jedoch nicht veröffentlichten DE-OS 16 42 597 bekannt ist, erreicht
werden. Bei diesem Verfahren erfolgt die Kultivierung in einen! geschlossenen, in einer vertikalen Ebene 2«
liegenden Kreislauf, wobei eine Zirkula'on der Kulturbouillon dadurch erreicht wird, daß an einem
aufsteigendem Ast unten sauerstoffhaltiges Gas eingedrückt wird. Die Kühlung erfolgt dabei im Kreislauf
außerhalb der Fermentationszone. 2ί
Es hat sich aber gezeigt, daß auch hier durch das Eindrücken von Gas nicht die erwünschte hohe
Aufnahmegeschwindigkeit von Sauerstoff und Abgabegeschwindigkeit von Kohlendioxid erreicht werden
kann. w
Zur Lösung dieses Problems wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, bei einem Verfahren der
eingangs bezeichneten Art so vorzugehen, daß die Bouillon in einer Fermentationszone, welche sich,
ausgehend vom niedrigeren Niveau, entlang eines J5 aufsteigenden Astes des Kreislaufs erstreckt, zusätzlich
zur Wirkung der Gasblasen einer nach oben gerichteten mechanischen Kraft und einer in horizontaler Ebene
wirkenden mi :hanischen Kraft in Form von Förderund
Rühreinrichtungen unterworfen wird und daß an der Oberseite der Fermentationszone unterhalb des
höheren Niveaus ein Gegendruck ausgeübt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in vorteilhafter Weise kontinuierlich durchgeführt werden. Es ist
möglich im absteigenden Ast die Bouillon zumindest 4
teilweise zu entgasen und abzukühlen und mindestens einen Teil der darin mitgeführten Zellen von der
Zcllmasse abzutrennen, wobei man gleichzeitig die zur
Fermentationszone zurückgeführte Bouillon mit Nährstoffen anreichert. wi
Von den vorteilen. die durch das erfindungsgemäße
Verfahren erhalten werden, sollen insbesondere die gleichförmige Verteilung des Gases in der Flüssigkeit
und die damit verbundene erhöhte Belüftung, die Homogenität der Kulturbouillon entlang der Fermentationszone
und damit das Fehlen von inhibierenden Gradienten, die maximale Ausdehnung der Fermentationszone
im verfügbaren Raum und die Wirksamkeit des Wärmeübergangs bei einer großen Zirkulationsgeschwindigkeit
der Flüssigkeit erwähnt werden. Das bo erfindungsgemäße Verfahren gestattet außerdem eine
Verringerung des Energiebedarfs für die Übertragung einer gegebenen Sauerstoffmenge je Volumeneinheit
belüfteter Flüssigkeit gegenüber dem Energiebedarf, der bei einem bekannten Verfahren besteht. Hingewic- μ
sen werden soll auch auf lic Anpassungsfähigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens, die es ermöglicht, das
Verfahren an die Verschiedensten Kulturen anzupassen.
beispielsweise an die Wachstumsgeschwindigkeit der Mikroorganismen, die während der Fermentation in
Freiheit gesetzte Wärme und das erforderliche Partialdruckniveau des Sauerstoffs oder des Kohlendioxids.
Durch den Gegendruck, der an der Oberseite der Fermentationszone ausgeübt wird, wird die Sauerstoffübertragung
verstärkt. Der Abschnitt des Kreislaufs zwischen der Oberseite der Fermentationszone und
dem höheren Niveau ermöglicht dabei durch Entspannung eine Erleichterung der Freisetzung von Gasen.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bestehend aus einer geschlossenen Leitung, die aus einem aufsteigenden und einem absteigenden Ast, die an
einem höheren und einem niedrigeren Niveau miteinander in Verbindung stehen, zusammengesetzt ist, wobei
der aufsteigende Ast als ein eine am niedrigeren Niveau beginnende Fermeniationszone definierender und eine
Vorrichtung zum Einführen von Gas =n ihren unteren Teil besitzender Behälter ausgebildet ist und der
absteigende Ast eine die Kulturbouilion kühlende Einrichtung aufweist, worin das Kennzeichen darin liegt,
daß der Behälter eine Einrichtung zur mechanischen Rührung und Förderung einer Kulturbouillon besitzt
und daö an der Oberseite des Behälters in der vom oberen Ende der Fermeniationszone zum höheren
Niveau führenden Entspannungsleitung ein Druckventil vorgesehen ist.
Wie es einem Fachmann beim Lesen der obigen Ausführungen klar geworden sein dürfte, eignet sich
diese Vorrichtung besonders für die kontinuierliche Behandlung von großen Mengen Bouillon. So kann das
Volumen des Fermentationsbehälters mehr als 50 m3 und sogar mehr als 100 m; betragen, was bei einer
Verweilzeit der Bouillon im Behälter in der Größenordnung von 1 min einen Durchsatz von 50— lOOmVmin
bedeutet. Unter diesen Bedingungen ist es zur Beschränkung der Dimensionen der Kühleinrichtung
und der nötigen Kühlmittelmengen empfehlenswert, einer Wärmeaustauscher vorzusehen, der zwischen
einem Kompressor und einem Kondensator für das Kühlmittel liegt, d. h. also, einen Verdampfungsaustauscher.
Mit solchen Austauschern, welche mit einem Durchsatz in der Größenordnung von 10—20 t Kühlmittel/st
betrieben werden können, ist es möglich, das Ausmaß der Austauschoberflächen und damit Chargenverluste
zu verringern, da der Temperaturunterschied auf einem für den Wärmeübergang günstigen Wert
gehalten wird. Als Entgasungseinrichtung, d h. also als Einrichtung, welche die Evakuierung des Stickstoffs der
Luft (für den Fall, daß Luft an der Unterseite des Fermentationsbehälters eingeführt wird), des während
der Fermentation in Freiheit gesetzten Kohlendioxids und des nicht verbrauchten Sauerstoffs gestittet, kdnn
man an der Oberseite des absteigenden Astes einen Oberflächeneffekte ausnutzenden Separator oder ein
Hydrozyklon vorsehen.
Man kann in den absteigenden Ast eine Einrichtung zur Abtrennung von in der Bouillon mitgeführten
Zellenmasse einbauen, und man kann am unteren Teil des Fermentationsbehälters eine Leitung anschließen,
mit welcher Nährstoffe eingeführt werden können. Die Abtrenneinrichtung kann aus einer Abzweigleitung
bestehen, durch wolf!.»· ein Teil der entgasten Bouillon
zu einer Einrichtung zur Abtrennung der Zellmasse von der Bouillon geführt wird, worauf die von der Zellmasse
befreite Bouillon durch eine Rückführleitunj? zum absteigenden Ast oder zum Fermentationsbehälter
zurückgeführt werden kann. Es ist günstig, wenn wahrend der Durchführung des Verfahrens die pro
Stunde zur Abtrennung der Zellmasse behandelte Bouillonmenge in der Größenordnung der Bouillonmenge
liegt, die je Minute durch den Fermcntationsbe- ϊ
halter hindurchgeht. Die Nährstoffe, die durch die Zuführleitung in den F'ermentationsbehälter eingeführt
werden, um die Stoffe zu ersetzen, welche durch den im Behälter kultivierten Mikroorganismus verbraucht
werden, können aus einem Kohlenwasserstoff, einem in
Alkohol oder einem Zucker (Kohlenstoffquelle) und aus Ammoniak oder Harnstoff (Stickstoffquelle) bestehen.
Die Einrichtung zur mechanischen Förderung der Bouillon im Fermentationsbehälter kann aus mindesten:,
einer sich in einer horizontalen Ebene drehenden ti Spirale bestehen, welche die Bouillon nach oben drückt,
wodurch der aufsteigende Effekt der Reibung der Blasen verstärkt wird, weiche aus uei am Boden u'es
Behälters eingepreßten Luft oder dem eingepreßten Sauerstoff gebildet werden. Die mechanische Rührein·
richtung für die Bouillon im Behälter kann aus einer Reihe von rotierenden Flügelrädern oder Schaufelrädern
bestehen, die im Abstand übereinander angeordnet sind. Diese Räder können auf der gleichen vertikalen
Drehachse sitzen, die von einem Motor angetrieben 2ί
wird. Da die Rührwirkung dieser Flügelräder in der Bouillon weiterhin Wirbel erzeugt, die dem Aufstieg der
Bouillon im Behälter einen gewissen Widerstand entgegensetzen, kann man gegebenenfalls den Flügeln
oder Schaufeln oder wenigstens einigen derselben eine w Neigung zur horizontalen Ebene oder eine solche Form
geben, daß mindestens einige der Räder die Form einer Spirale aufweisen, so daß sie auf die Bouillon einen
Schub nach oben ausüben. Es ist klar, daß jede Kombination von Förder- und Rühreinrichtungen J?
möglich ist.
Der Fermentationsbehälter erstreckt sich nicht unbedingt über die gesamte Höhe zwischen dem
höheren und dem niedrigeren Niveau, er kann sich unter dem höheren Niveau verengen und in eine Leitung w
übergehen. die bis zum höheren Niveau reicht und dort
mit der Oberseite des absteigenden Astes in Verbindung steht. Es ist auch möglich, in jedem Niveau eines
Behälters, dessen Höhe die Größenordnung von 8— 10 m reichen kann, einen Druck aufrechtzuerhalten. -»5
der nahe bei dem Einführungsdruck der Luft oder des Sauerstoffs zur Unterseite des Behälters minus dem
hydrostatischen Druck der belüfteten Bouilionsäule zwischen dem Boden des Behälters und dem in Betracht
gezogenen Niveau liegt. Hierzu kann man, da zur so
Erzielung einer ziemlich großen Sauerstoffübertragung voi. wesentlich mehr als 500 mMol O:, beispielsweise
mehr als 900 mMol O2/*ä/st ein Druck von mindestens 3
mehr als 900 mMol O2/1/st ein Druck von mindestens
3 bis 3,5 atü in einer Bouillon erforderlich sein kann, nung von 40 Vol.-% enthält, am Ausgang des Behälters
die überschüssige Energie des zugeführten Gases so verwenden, daß sie als Luftpumpe in der Leitung zum
höheren Niveau wirkt, wo ein Druck in der Nachbarschaft des atmosphärischen Drucks herrschen kann.
Diese Trennung des Sauerstoffübertragungsvorgangs und des Vorgangs der Entspannung des zugeführten
Gases ergibt die Möglichkeit jeglichen Chargenverlusts, und zwar insbesondere den, der sich aus der
Kühleinrichtung ergibt zu vermeiden und eine Zirkulation der Bouillon sicherzustellen, wobei in der
Fermentationszone ein ausreichend hoher und homogener Druck aufrechterhalten wird, um die gewünschte
Saiierstoffiibertragiing /u erzielen Ls ist möglich, eine
Zwangspassage in Form einer Einschnürung, eines
Diaphragmas oder einer Reihe von sich teilweise überdeckenden Cuttern innerhalb eines Durchgangs
vorzusehen, der von der Oberseite des Behälters zur Leitung geht, welche /um oberen Niveau führt.
Die Zeichnung zeigt einen schematischen Vertik.ilschnilt
einer Ausführungsform der Vorrichtung für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Ein vertikal aufgestellter Metallbehälter 1 definirrt
eine Fermentationszone 2. Eine Drchwelle 3 durchquert
die Fermentations/one von unten nach oben, anders ausgedrückt vom niedrigeren Niveau 4 der Vorrichtung
zur Oberseite 5 des Behälters. Ein Elektromotor 6 ist unterhalb des Behälters angeordnet und treibt die Welle
3 an. Flügelräder oder Schaufelräder 7,8,9 und 10 sitzen in regelmäßigen Abständen auf der Welle. Jedes Rad,
beispielsweise das Rau S. uesiehi aus 4 giaiien Schaufeln
11. Die F.bcnc jeder Schaufel ist in gleichem Sinn gegenüber der Vertikalen geneigt, die durch ihr freies
Ende und die Welle 3 definiert wird, so daß jede Schaufel gleichzeitig als Rührclemcnt für die Kulturbouillon
in der Zone 2 als auch als Förderelement für die Bouillon nach oben wirkt. Eine Gaseinführungseinrichtung
12 ist an der Llnterseite des Behälters befestigt und
besteht aus einem horizontal angeordneten Ringrohr, welch·. . an der Oberseite kleine Löcher aufweist. Eine
Gaszuführleitung 13. deren Ausstoß durch ein Gasregelventil 14 geregelt wird, ist dazu bestimmt, dem Rohr 12
das Gas zuzuführen, und zwar mit einem Druck, der für die Einführung zur Unterseite des Behälters I
erforderlich ist. Ein Druckventil 15. das an der Oberseite des Behälters angesetzt ist. verbindet das obere Ende
der Fermentationszone 2 mit einer Entspannungsleitung 16. die zum höheren Niveau 17 der Vorrichtung führt.
Dieses Ventil 15 beschränkt den Durchgang der belüfteten Bouillon und verhindert einen Druckabfall,
welcher nicht aufgrund der Abnahme der Höhe der Säule der belüfteten Bouillon im Behälter eintritt. Die
Fntspannungsleitung 16 stellt also den oberen Teil des aufsteigenden Astes der Vorrichtung dar. Ihre Höhe
wird so gewählt, daß sie gleichzeitig eine Kompensation
der Chargenverluste im absteigenden Ast. eine Überwindung der Widerstände, die nicht vollständig im
Fermentationsbehälter durch den Fördereffekt von spiralförmigen Flügelrädern ausgeglichen worden sind,
und eine Sicherstellung der gewünschten Zirkulationsgeschwindigkeit der Bouillon im geschlossenen Kreislauf
gestattet, der durch den aufsteigenden Ast und den absteigenden Ast der Vorrichtung, welche miteii.ander
am höheren Niveau 17 und am niedrigeren Niveau 4 miteinander verbunden sind, gebildet wird. Als erstes
Element des absteigenden Astes ist eine Gastrennvorrichtung 18, hier ein Zyklon, vorgesehen. Eine
Evakuierungsleitung 28 für in Freiheit gesetztes bzw. während der Fermentation nicht verbrauchtes Gas,
zweigt am oberen Teil des Zyklons 18 ab und mündet über ein Austrittsventil 19 zur freien Luft, wobei dieses
Ventil dazu dient, die Druckgradienten in der Vorrichtung zu beeinflussen. Der untere Teil des Zyklons 18, der
dazu dient, die zumindest teilweise vom Gas befreite Bouillon aufzunehmen, ist mit einer Rückführungsleitung 20 verbunden. Die Bouillon besitzt in der Leitung
20 eine ziemlich hohe Dichte und wirkt deshalb als Luftpumpe in der Leitung 16, in welcher die belüftete
und fermentierte Bouillon in Form einer Dispersion fließt, welche unter Druck durch das Druckventil 15
abgegeben wird. Eine Abführleitung 21 für Zeümasse,
welche durch die zumindest teilweise entgaste Bouillon
mitgeführt wird, /.weigl von der Rückführleitung 20 ab.
Die Menge der Bouillon, welche zur Abtrennung der /.ellmassc behandelt wird, wird durch ein Rückschlagventil
22 bestimmt, welches in der Leitung 21 -, eingeschaltet ist. Letztere führt z.u einer Linrichlung zur
Abtii'.mung von /.ellmassc. beispielsweise einer Zentrifuge,
die nicht dargestellt ist. Eine Kühleinrichtung 23, hier ein Verdampfungskühler, ist in die Leitung 20. durch
welche die Bouillon zirkuliert, eingeschaltet. Der Zirkulationsweg 24 des Kühlmittels geht über einen
Kompressor und einen Kondensator, die hier nicht dargestellt sind. Ein letzter Teil der Rückführleitung 20
führt vom Wärmeaustauscher 23 zur Unterseite des Fermentationsbehälters I. In diesem Teil sitzt ein
Regelventil 25 für die Zirkulationsgeschwindigkeit der Bouillon in der Vorrichtung. 26 stellt eine Zuführleitung
für Nährstoffe dar, die in den unteren Teil des Fermentationsbehälters mündet. Die Leitung 26 geht
durch ein Regelventil 27 hindurch, welches die Zufuhr von Nährmedium regelt, das von einem nicht gezeigten
Mischer herfließt. Eine Rückführleitung für Bouillon, die in der Leitung abgezogen und dann vom Zellenmaterial
befreit wird, führt genau zu dieser Mischeinrichtung für Nährstoffe. Dieser zweite geschlossene Kreislauf, in
welchem der Teil der Bouillon zirkuliert, aus welchem kontinuierlich die Zellmasse entnommen wird, schließt
sich über den geschlossenen Kreislauf, in welchem die gesamte Bouillon oder nahezu die gesamte Bouillon
fließt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur aeroben Kultivierung eines Mikroorganismus in einem flüssigen Nährmedium,
welches mindestens eine durch den Mikroorganismus assimilierbare Kohlenstoffquelle enthält, bei
welchem eine Kulturbouillon, die aus dem flüssigen Nährmedium und einer Zellmasse des Mikroorganismus
besteht, zwischen einem niedrigeren und einem höheren Niveau unter der Wirkung von aufsteigen- ι ο
den sauerstoffhaltigen Gasblasen oder Sauerstoffgasblasen im Kreislauf geführt und die Kulturbouillon
außerhalb der Fermentationszone gekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Bouillon
in einer Fermentationszone, weiche sich, ausgehend vom niedrigeren Niveau, entlang eines aufsteigenden
Astes des Kreislaufs erstreckt, zusätzlich zur Wirkung der Gasblasen einer nach oben gerichteten
mechanische!· Kraft und einer in horizontaler Ebene wirkenden mechanischen Kraft in Form von Förder-
und Rühreinrichtungen unterworfen wird und daß an der Oberseite der Fermentationszone unterhalb des
höheren Niveaus ein Gegendruck ausgeübt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer geschlossenen
Leitung, die aus einem aufsteigenden und einem absteigenden Ast, die an einem höheren und einem
niedrigeren Niveau miteinander in Verbindung stehen, zusammengesetzt ist, wobei der aufsteigende
Ast als eine ?m niedrigeren Niveau beginnende Fermentationszone definierender und eine Vorrichtung
zum Einführen von Gas \.i ihren unteren Teil besitzender Behälter ausgebildet ist und der
absteigende Ast eine die Kultuivouillon kühlende Einrichtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß )5
der Behälter (1) eine Einrichtung (6—11) zur mechanischen Rührung und Förderung einer Kulturbouillon
besitzt und daß an der Oberseite des Behälters (1) in der vom oberen Ende der Fermentationszone (2) zum höheren Niveau (17)
führenden Entspannungsleitung (18) ein Druckventil (15) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Rühr- und Fördereinrichtung
aus einer Reihe von Flügelrädern bzw. Schaufelrädern (7—10) gebildet ist, die drehbar im
Abstand übereinander angeordnet sind und von denen mindestens eines eine nach oben gerichtete
Förderwirkung erzeugend ausgestaltet ist.
50
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