DE2520762B2 - Verfahren zur herstellung eines bodenverbesserungsmittels - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines bodenverbesserungsmittelsInfo
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- C05F17/00—Preparation of fertilisers characterised by biological or biochemical treatment steps, e.g. composting or fermentation
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines entseuchten, lagerbeständigen, geruchlosen und
biologisch aktiven Bodenverbesserungsmittels aus organischen Abfallstoffen, bei dem die zerkleinerten
Abfallstoffe mit Wasser oder Schlamm angefeuchtet und die angefeuchteten Abfallstoffe in Schichten
übereinander auf einen wasserabführenden Boden aufgelegt werden.
25
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (ANS-Mitteilungen Nr. 19 »Neuere Verfahren der Kompostierung
1970«, Seiten 1 und 2) werden angefeuchtete Abfallstoffe in Schichten übereinander auf einen
wasserabführenden Boden aufgelegt. Hierbei kann eine Μ
kegelförmige Längsmiete mit einer Zwischengasse oder eine von der Kegelmiete her abgewandelte Blockmiete
ohne Zwischengasse Anwendung finden. Der Rottevorgang in der Blockmiete kan.i sich genau wie in der
Kegelmiete nur dann aerob und somit geruchsfrei entwickeln, wenn die Schichthöhe nicht zu dick ist und
nur wenn diese Schicht ausreichend belüftbar ist, um dem Sauerstoffbedarf der Verpilzung und dem biologischen
Umbau zu genügen. Hierbei darf weder bei der Kegelmiete noch bei der Blockmiete ein Pressen oder *°
Verdichten vorgenommen werden, vielmehr ist es wichtig, daß locker gelagert wird. Wenn Müll zusammen
mit Klärschlamm verarbeitet wird, muß die Miete bei diesem bekannten Verfahren bis zur Vollreife mehrfach
umgesetzt werden mit fräsenartigen Vorrichtungen, *5
während die Feuchte korrigiert werden muß. Dies bedingt den ständigen Einsatz von Streuwagen, Fräsen,
Schaufelladern oder Umsetzern und eine entsprechende Befestigung des gesamten Mietenplatzes.
Außerdem ist es bekannt (DT-AS 11 37 051), organisehe
Abfallstolfe in einer einzigen Schicht in einer Stärke von 30 bis 50 cm Dicke auf einer unbearbeiteten
Ödlandfläche abzulagern und durch Pressen mittels eines Wal?.vorganges in Gegenwart geeigneter Feuchtigkeitsmengen
einer selbständigen Verrottung zu Dauerhumusstoffen zu überlassen.
Aufgabe der Erfindung ist es gegenüber diesem Stand der Technik, ein Verfahren zu schaffen, mit dem auf
einfache, kosten- und raumsparende Weise sehr große Abfallmengpii kompostiert werden können. W
Die Lösung dieser Aufgabe ist im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs definiert.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß auf relativ kleinen Flächen sehr hohe Müllmengen
in Verbindung mit geringem personellen und maschinellen Aufwand kompostiert werden können.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß bereits nach einer eine sehr kurze Zeit, nämlich etwa
drei bis sechs Wochen dauernden Verrottung, ein Abräumen des Schichtenblocks erfolgen kann, der
andererseits auch, gegen Wasser geschützt, bis zu einem späteren Gebrauch liegen bleiben kann, ohne daß die
biologische Aktivität verloren gehl.
Überdies besteht ein Vorteil der Erfindung darin, daß lediglich das Ausheben der Schlitze als Arbeit anfällt,
somit Spezialmaschinen für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht erforderlich sind.
Schließlich besteht ein Vorteil der Erfindung darin, daß der biologische Prozeß am Ort der Verwendung
durch Befeuchten mit Wasser ausgelöst werden kann und sich als Humifizierungsvorgang im Boden, Komposthaufen,
Warmbeet u. dgl. auswirkt.
Der Aushub aus den Schlitzen wird zweckmäßigerweise neben den Schlitzen zur Bildung von Rinnen
zwischen dem Aushub benachbarter Schlitze abgelegt. Dies hat den Vorteil, daß sich in dieser Rinne Wasser
ansammeln kann.
Jede der einzelnen Schichten wird vor dem Verdichten in einer Höhe von etwa 0,5 m aufgebracht.
|ede Schicht wird auf V1 bis V4 ihrer Ausgangshöhe
verdichtet. Die Schlitze werden im wesentlichen parallel zueinander in einem Abstand von 0,5 bis 1 m ausgefräst
und haben im allgemeinen eine Breite von etwa 0,1 m. Es werden so viele Schichten übereinandergelegt und
jeweils verdichtet, bis der Schichtenblock 1 bis 2 m hoch
ist. Die Oberfläche des Schichtenblocks kann offen bleiben, wenn nur eine kurze Rotte gewünscht wird.
Über die oberste Schicht kann dann eine wasserdichte Folie aufgelegt und lagefixiert werden, wenn die Rotte
langer dauern soll. Durch die Folie wird ein Teil des Verdunstungswassers aus dem Rotteblock an der
Folienunterseite kondensiert und bleibt so erhalten. Das so gebildete sehr feuchte und heiße Milieu in den
schlitzförmigen Kanälen fördert so den Verrottungsvorgang.
Eine weitere Flächeneinsparung wird dadurch erreicht, wenn nach der Verrottung eines Schichtenblocks
und nach dem Entfernen der gegebenenfalls vorhandenen Folie dieser Schichtenblock als Boden für einen
weiteren Schichtenblock verwendet wird. Dabei kann davon ausgegangen werden, daß die Verrottung eines
Schichtenblocks etwa drei bis sechs Wochen dauert.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens umfaßt zwei im Abstand der Schichtblockbreite
angeordnete, sich über die Schichtblocklänge erstrekkende Wände, zwischen denen ein Wasser abführender
Boden angeordnet ist, sowie bewegliche Einrichtungen zum schichtenförmigen Auflegen der angefeuchteten
Abfallstoffe auf dem Boden und übereinander, zum Verdichten der Schichten und zum Ausfräsen der
Schlitze und zum Abräumen der Rotte. Dabei kann der Boden ein Rost, ein Boden aus Beton mit abgedeckten
Wasserkanälen oder mit in den Boden eingelegten Dränagerohren sein. Wie vorstehend erwähnt, kann der
Boden auch von der Oberseite eines verrotteten Schichtenblocks gebildet werden. Die beweglichen
Einrichtungen sind zweckmäßigerweise Raupen, Radlager und Koinpaktorcn, welche mit absenkbaren und
abhebbaren Fräswerkzeugen zur Ausbildung der Schlitze versehen sind.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Schnittansicht eines
Rotte-Schichtcnblocks mit Arbeitsgeräten.
F i g. 2 zeigt in einer Teilansicht einen Schnitt um 90" zur Ansicht von Fig. I.
Wie aus Fig. I zu ersehen ist, sind auf einem
wasserdurchlässigen Boden 1 mehrere, schemalisch angedeutete, verdichtete Schichten 8 abgelegt, die aus
einem Material aus zu Korngrößen von 10 bis 50 mm zerkleinerten Abfallstoffen bestehen, welches optimal 5
mit Wasser oder Schlämmen angefeuchtet ist. Die unverdichiete Schicht 9 wird auf dem Boden 1 bzw. auf
bereits verdichteten Schichten 8 mit einer Raupe 2 in einer Höhe von 0,5 m aufgebracht und durch Festfahren
verdichtet. Für die Verdichtung kann auch ein gesondertes Verdichtungsgerät verwendet werden.
Durch die Verdichtung erhält man eine im wesentlichen horizontale Oberfläche der verdichteten Schicht 8. Die
Verdichtung liegt zwischen 3 : 1 bis 4 : 1 bezogen auf geschüttetes, zu verdichtendes Material. Es werden so
viele Schichten aufgebracht und verdichtet, bis der .Schichtenblock eine Höhe von etwa 1 bis 2 m hat. Wenn
der Schichtenblock aus verdichteten Schichten 8 fertiggestellt ist, werden in ihn Schlitze 7 gefräst, die im
wesentlichen bis zum Boden I reichen, also etwa 1 bis 2 m tief sind. Die Schlitzbreite beträgt etwa 0,1 in. Der
Abstand der parallelen Schlitze betragt mindestens 0.5 in und kann sich abhängig von dem zur Kompostierung
gelangenden Material und der Materialfeuchte bis zu I m erstrecken. Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, wird
für das Ausheben der Schlitze 7 ein Grabenfräser 3 verwende!. Ein entsprechendes Fräswerkzeug kann
jedoch auch an dem Kompaktor 2 vorgesehen werden. Der Aushub 6 der Schlitze 7 wird, wie aus Fig. 2 zu
ersehen ist, zu beiden Seiten der grabenförmigen Schlitze aufgeschüttet, wodurch zwischen dem Aushub 6
benachbarter Schlitze jeweils eine Rinne 4 entsteht, in der sich später Wasser ansammeln kann. Wie aus F i g. 2
zu ersehen ist, ist zur Erzielung einer längeren Rotte die Oberfläche des Schichtenblocks mit einer Kunststoffolie
5 abgedeckt, die das Entweichen von Wasser verhindert.
Gewöhnlich ist die Kompostieriingsfläche von zwei
seitlichen Wänden 10 begrenzt, von denen in F i g. 1 eine gezeigt ist. Der Boden zwischen diesen Wänden kann
aus einem Rost bestehen, ein Betonboden mit abgedeckten Wasserkanälen oder ein Boden mit
eingelegten Dränagerohren scm. Wenn die Wände genügend hoch sind, kann der verrottete Schichtenblock
als Boden verwendet werden. Bevorzugt wird jedoch, als Boden 1 eine 0,3 bis 0,4 m hohe Schicht bereits
gewonnenen verrotteten Materials aufzuschütten. In diesem Fall können die Schlitze 7 auch etwas in den
Boden 1 reichen
Das Abräumen der Rotte kann beispielsweise durch den Radlader 2 erfolgen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines >. feuchten, lagerbeständigen, geruchlosen und biologisch aktiven Bodenverbesserungsmittels aus organischen Abfallstoffen, bei dem die zerkleinerten Abfallstoffe mit Wasser oder Schlamm angefeuchtet und die angefeuchteten Abfallstoffe in Schichten übereinander auf einen wasserabführenden Boden aufgelegt "> werden, dadurch gekennzeichnet, daß jede einzelne Schicht verdichtet und aus dem so gebildeten Schichtenblock in Abständen bis in Bodennähe reichende Schlitze ausgehoben werden.15
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Legal Events
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---|---|---|---|
8235 | Patent refused |