DE2519273B2 - Verfahren zum waermeschutz des deckenreflektors eines hochtemperatur-reaktors - Google Patents
Verfahren zum waermeschutz des deckenreflektors eines hochtemperatur-reaktorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wärmeschutz des Deckenreflektors eines gasgekühlten feststoffmoderierten,
z. B. graphitmoderierten Hochtemperatur-Kennreaktors mit kugelförmigen Brennelementen,
die über im Deckenreflektor vorgesehene Beschikkungsrohre dem Reaktorkern zugeführt werden.
Während des Betriebes von Kernreaktoren entstehenden radioaktive Spaltprodukte, die aufgrund ihres
radioaktiven Zerfalls die sogenannte Zerfallswärme erzeugen. Nach dem Abschalten des Reaktors stellt
diese Zerfallswärme insofern ein Problem dar, als für ihre sichere Abfuhr gesorgt werden muß, um unzulässige
Beanspruchungen der metallischen sowie keramischen Einbauten der Reaktoren zu vermeiden. Es sind
verschiedene Betriebs- bzw. Notsysteme zur Nachwärmeabfuhr bekannt, an die aus Sicherheitsgründen
hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit außerordentlich strenge Anforderungen gestellt werden, was dazu führt, daß
die bekannten Systeme häufig zu erheblichen Betriebseinschränkungen führen. Zur Erhöhung der Zuverlässigkeit
bekannter Nachwärmeabfuhr-Systeme sind verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen worden, beispielsweise
die Verbunkerung von Systemen sowie Einrichtung von Notsteuerstellen, um durch äußere
Einwirkungen hervorgerufene Folgen für die Nachwärmeabfuhr-Systeme zu beherrschen. Damit sind jedoch
ganz erhebliche Aufwendungen verbunden.
Im Zusammenhang mit Überlegungen zur Vereinfachung
der Sicherheitssysteme bei gleichbleibender und sogar größerer Zuverlässigkeit spielt unter
anderem die Zeitspanne eine Rolle, die ohne Beeinträchtigung der · Sicherheit nach Abschalten des
Reaktors verstreichen kann, bevor Maßnahmen zur :■ Abfuhr der Nachwärme eingeleitet werden müssen.
Reaktoren der eingangs genannten Art haben diesbezüglich den Vorteil, daß die erheblichen Feststoffmengen
im Reaktorkern nach dem Abschalten aus Vollastbetrieb als Wärmespeicher wirken können, so
ίο hat sich z. B. bei einem bekannten graphitmoderierten
Thorium-Hochtemperatur-Kernreaktor gezeigt, daß der Reaktorkern eine Speicherfähigkeit besitzt, die es
erlaubt, mindestens eine Stunden zu warten, bevor eine Abfuhr der Nachwärme durch Zwangsumwälzung des
ι r, Primärkreislaufs notwendig wird.
Um diese Zeitspanne voll ausschöpfen zu können, muß dafür gesorgt werden, daß sämtliche Einbauten
bzw. sämtliche Teile der Einbauten bei den dann auftretenden Temperaturen ungefährdet sind. Bezüglich
?.o des Seitenreflektors und des Bodenreflektors sowie der
Brennelemente sind diesbezüglich keine nachteiligen Folgen zu erwarten. Dies gilt jedoch nicht ohne weiteres
für den Deckenreflektor, der beim genannten Reaktortyp aufgehängt ist. Unter den für die Aufhängung in
2.S Frage kommenden Materialien befinden sich solche,
deren für den besonderen Verwendungszweck benötigten Eigenschaften sich bei den dann eintretenden
Temperaturen nachteilig verändern könnten.
Um nun die Aufhängung des Deckenreflektors zu schützen, müssen daher redundante Einrichtungen
vorgesehen werden, die die Nachwärmeabfuhr so rechtzeitig einleiten, daß schädliche Temperaturen für
die Decke, insbesondere ihre Aufhängung, sowie die dort untergebrachten Absorberstäbe nicht eintreten
können.
Da bei gewolltem oder durch eine Störfallsituation ausgelöstem Abschalten für die Nachwärmeabfuhr
gewöhnlich die Dampferzeuger-Gebläseeinheiten verwendet werden, sind die Anforderungen an deren
Betriebsbereitschaft bzw. Einsatzfähigkeit im Rahmen der Sicherheitsbestimmungen unter anderem auch auf
die Temperatur-Belastbarkeit der Deckenreflektor-Aufhängung abgestellt. So gilt beispielsweise der Ausfall
lediglich einer von sechs gleichwertigen Dampferzeuger-Gebläseeinheiten
als für den Weiterbetrisb mit den verbleibenden Einheiten äußerst zulässig. Nun können
aber bereits kleine Fehler an Armaturen, Stellungsmeldern bzw. Meßfühlern häufig die Ursache für einen
Kraftwerksbetrieb mit nur fünf Einheiten sein, so daß eine geringfügige Störung an einer weiteren Einheit
automatisch eine Nachwärmeabfuhr über die dafür vorgesehenen aufwendigen Notsysteme einleiten würde,
die in ihrem Ablauf unter anderem hohe Belastungen der metallischen und keramischen Einbauten zur Folge
hat, was wiederum die Lebensdauer eines Reaktors unnötig verkürzt. Wie die vorstehenden Ausführungen
zeigen, sind die Ursachen, die zum Einleiten dieser Notmaßnahmen führen, häufig in sehr kurzer Zeit zu
beheben, was jedoch bei den bisher bekannten
(Ό Systemen gleichwohl zu Abschaltmaßnahmen führt, die
eigentlich nur für ausgesprochen ernst.e Störfallsituationen erforderlich sind.
Zu den eingangs erörterten Hochtemperatur-Kernreaktoren gehören beispielsweise die in »Nuclear-Engi-
i'c. neering International« Bd. 14, Nr. 160 (September 1969),
auf den Seiten 731 bis 735 beschriebenen, die mit prismatischen Brennelementen bestückt sind. Bei diesen
bekannten Reaktoren wird die Nachzerfallswärme mit
Betriebskomponenten abgeführt, wobei keine Maßnahmen
zur Überbrückung der Ausfallzeit des vorhandenen Nachwärmeabfuhrsystems angegeben werden. Insbesondere
sind in dieser Druckschrift keine Ausführungen zum Problem des Wärmeschutzes des üeckenreflektors
enthalten.
Auch der Vorschlag gemäß der DT-OS 20 61 245, der sich mit Störungen an gasgekühlten Kernreaktoren
beschäftigt, gibt keinen Hinweis auf Maßnahmen zum Wärmeschutz des Deckenreflektors. Vielmehr soll mit
diesem Vorschlag eine Gefährdung der Dampferzeuger durch erhöhte Temperaturen vermieden werden, die
durch verminderte Gas- und Speisewasserdurchsätze bei der Na>-hwärmeabfuhr bedingt sind. Zur Lösung
w'rd dort ein einstellbarer Bypaßstrom zum Reaktorkern gefahren, der eine Absenkung der Gastemperaturen
bewirken soll. Zusätzlich werden Hilfswärmetauscher und Hilfsgebläse zur Lösung eier diesem
bekannten Vorschlag zugrundeliegenden Aufgabe in Betracht gezogen.
In der DT-OS 23 60 293 ist schließlich eine Hilfseinrichtung
zur Wärmeabfuhr für Kernreaktoren dargestellt und beschrieben, die sich dadurch auszeichnet, daß
parallel zu den Betriebskomponenten Hilfssysteme unter gleichen Bedingungen arbeiten, die bei störfallbedingtem
Ausfall der Betriebskomponenten bei Abschalten des Kernreaktors betriebsbereit in der Lage sind, die
Nachzerfallswärme unter Nutzung der gleichen Strömungsrichtungen wie während des Normalbetricbs
abzuführen. Irgendwelche gezielten Maßnahmen zum Schütze des Deckenreflekiors werden auch in dieser
Veröffentlichung in keiner Weise angesprochen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren vorzuschlagen, das es ermöglicht, ohne
Beeinträchtigung der Sicherheit die Zeit zwischen dem Eintreten eines Störfalls bis zum Zeitpunkt einer
Gefährdung der Aufhängung des Deckenreflektors zu vergrößern bzw. eine Gefährdung ganz zu vermeiden.
Der Lösung dieser Aufgabe liegt der Gedanke zugrunde, die Speicherfähigkeit eines feststoffmoderierten
Reaktorkerns derart in die Abschaltüberlegungen einzubauen und insbesondere in vorteilhafterweise
auszuschöpfen, daß die Beseitigung geringfügiger Störursachen ohne den Einsatz der aufwendigen und
zeitraubenden Notsysteme möglich ist. Gelöst wird diese Aufgabe für einen Kernreaktor der eingangs
genannten Art dadurch, daß bei abgeschaltetem Reaktor durch einige Beschickungsrohre und/oder im
Deckenreflektor zusätzlich vorgesehene Durchführungen Kaltgas eingeblasen wird, das durch die übrigen
Beschickungsrohre bzw. Durchführungen abgezogen wird. Mit dieser Maßnahme wird somit im Bereich des
Deckenreflektors eine gezielte örtliche Kühlung bzw. wärmemäßige Abschirmung vorgenommen, zu der in
vorteilhafter Weise bereits vorhandene Einrichtungen verwendet werden können. Bei Kernreaktoren der
infrage kommenden Gattung werden die kugelförmigen Brennelemente dem Reaktorkern nämlich von oben
durch im Deckenreflektor vorgesehene Beschickungsrohre zugeführt. Diese Beschickungsrohre stehen nach
Abschalten des Reaktors zur Verfügung und können mit Kaltgas beaufschlagt werden, wobei durch das Zuführen
des Kaltgases über einen Teil des Beschickungsrohre und das Abziehen über die übrigen Rohre oberhalb des
Reaktorkerns eine Art kontinuierlicher Kühlgasschleier entsteht. Dadurch wird in erster Linie verhindert, daß
die aus dem Reaktorkern konvektiv aufsteigenden heißen Gase die innere Oberfläche des Deckenreflektors
berühren oder gar durch die Kaltgasschlitze des Deckenreflektors hindurchtreten, wodurch die unerwünschte
Aufheizung des Deckenreflektors eintreten würde. Durch vorsorglich zutützlich vorzusehende
s Durchführungen kann insbesondere bei größeren Reaktorkerndurchmessern eine Optimierung des Kühlgasschleiers
erreicht werden.
Wenn nach einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens das Einblasen des
ίο Kaltgases durch die im Zentrum des Deckenreflektors
angeordneten Beschickungsrohre erfolgt, läßt sich die Form und Strömungsgeschwindigkeit des Kühlgasschleiers
in einfacher Weise den sich im abgeschalteten Zustand im Reaktorkern ausbildenden Konvektionsströmen
anpassen. Da der innere, durch Konvektion bedingte Naturumlauf, d. h. die sich im Kugelhaufen
aufgrund des Temperaturgradierten bei abgestellten Gebläsen einstellende Kühlgasströmung im Zentrum
nach oben und im Umfangsbereich nach unten gerichtet ist, ergibt sich durch das Zuführen des Kaltgases durch
die im mittleren Bereich des Deckenreflektors angeordneten Beschickungsrohre — das Abziehen erfolgt dann
über die nahe dem Umfang angeordneten Rohre — in den Grenzschichtbereichen zwischen dem sich im
Naturumlauf befindenden heißen Gas und dem eingeblasenen kalten Gas eine gleichgerichtete Strömung, die
die Effektivität des Kaltgasschleiers erhöht, da Verwirbelungen minimal gehalten werden.
Darüber hinaus besteht bei im Grenzbereich gleichgerichteter Strömung die Möglichkeit, in einfacher
Weise durch entsprechende Beaufschlagung die Lage der Grenzschichten zu verändern, was wiederum in der
jeweiligen Situation anpaßbarer Weise auf die Temperatur des Deckenreflektors abgestimmt werden kann.
xs Die Wirksamkeit des Kühlgasschleiers kann weiterhin
durch geeignete Wahl der Aufteilung der Beschikkungsrohre in Druck- und Saugrohre für das Kaltgas
beeinflußt werden. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn für das Einblasen des Kaltgases weniger
Rohre vorgesehen werden als für das Abziehen. Damit kann dem Umstand Rechnung getragen werden, daß
sich das Kaltgas auf dem Weg von den Druckrohren zu den Saugrohren in den Grenzschichten mit dem über die
Kugelschüttung streichenden heißen Gas in geringem Umfang vermischt und dabei leicht erwärmt, so daß das
abgezogene Gas aufgrund seiner gegenüber dem einströmenden Gas etwas höheren Temperaturen auch
ein größeres Volumen besitzt.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß die Aufheizung des Kaltgases um so geringer — und damit
der Schutz des Deckenreflektors um so wirkungsvoller — ist je früher nach Abschalten der Zwangskühlung des
Reaktors die Kaltgaszufuhr einsetzt, da die Aufheizung des Reaktorkerns am oberen kalten Ende dann noch
relativ gering ist und eine Durchmischung des Kaltgases mit dem durch Naturkonvektion aufsteigendem Gas
eine geringere Erwärmung bewirkt. Im Falle der Verwendung von Helium als Kühl- und als Kaltgas wirkt
sich in diesem Zusammenhang die Tatsache positiv aus,
(10 daß heißes und kaltes Helium schlecht mischbar ist, eine
örtlich begrenzte Erwärmung des Deckenreflektors durch heiße, unter Umständen vereinzelt bis zum
Deckenreflektor durchstoßende Heliumsträhnen ist infolge der Wärmekapazität und des schnell eintreten-
<>.s den Temperaturausgleichs im Deckenreflektor unerheblich.
Durch Änderung der Menge des Kühlgasstromes kann sowohl die Temperatur des Deckenreflektors als
auch die aus dem Reaktorkern abgeführte Wärmemenge in gewissen Grenzen eingestellt werden. Dies wird
entweder durch intermittierenden Betrieb oder Änderung der Fördermenge erreicht. Das abgezogene
Kühlgas wird vorzugsweise in einem geschlossenen Kreislauf durch einen Kühler geleitet.
Anhand der Zeichnung, in der der Aufbau des bereits erwähnten bekannten Thorium-Hochtemperatur-Reaktors
schematisch dargestellt ist, werden weitere Einzelheiten der Erfindung erläutert.
Der Reaktorkern 1 besteht aus einer Schütlung kugelförmiger Brennelemente, die sich in einem
zylindrischen Gefäß befinden. Dieses Gefäß wird von einem aus Graphitblocken aufgebauten Mantel gebildet,
der gleichzeitig als Neutronenreflektor dient und allseitig den Reaktorkern umgibt. Der Mantel besteht
im einzelnen aus einem Bodenreflektor 2, einem Seitenreflektor 3 und einem Deckenreflcktor 4, der
beim vorliegenden Ausführungsbeispiel als Hängedecke ausgeführt ist, bei der eine größere Anzahl einzelner
Graphitsteine mit Hilfe von nicht dargestellten, geeigneten Bolzen über eine ebenfalls nicht dargestellte
Tragkonstruktion an der Decke des den Reaktor umschließenden Behälters aufgehängt ist. Die gesamten
Graphit- und Kohlesteineinbauten sind auf einer Stahlplatte aufgebaut, die zusammen mit einer den
Graphitmantel umgebenden Stahlwand und einer Deckenplatte den sogenannten thermischen Schild 5 als
Abschirmung gegen Gamma-Strahlung aus dem Reaktor bildet.
Der Reaktorkern sowie die übrigen für den Primärkrcislauf wesentlichen Einrichtungen werden
von einem Druckbehälter 6 umgeben, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Spannbetonbehälter ausgeführt
ist. In diesem befinden sich als wesentliche Bestandteile des Primärkrcislaufs die Dampferzeuger 7
sowie die Kühlgasgebläse 8.
Der in der Zeichnung durch Pfeile 9 dargestellte Gasumlauf gilt richtungsmäßig für den Fall, daß die
Gebläse 8 abgestellt sind. Dabei handelt es sich um einen inneren durch Konvektion bedingten Naturumlauf, der
sich im Reaktorkern aufgrund des dort herrschenden Tcmpcraturgradicntcn einstellt. Wie aus der Zeichnung
ersichtlich, bildet sich im abgeschalteten Zustand eine im Zentrum der Schüttung aufsteigende und am Umfang
nach unten gerichtete Strömung.
Bei dem schematisch dargestellten Reaktortyp sind im Deckcnreflektor 4 Beschickungsrohre Il für die
kugelförmigen Brennelemente vorgesehen, und zwar insgesamt fünfzehn ßeschiekungsrohrc, wovon zwölf
gleichmäßig auf den Umfang verteilt und drei im Zentrum angeordnet sind. Diese Beschickungsrohre Il
werden im Rühmen des erfindiingsgcmllßcn Verfahrens
zusammen mit ihren Zuführungen, numlich den Brennclcmcntförclcrrohrcn
12, die den Druckbehälter 6
bodenscitig durchdringen, im abgeschalteten Zustand des Reaktors zur Bildung eines Kaltgasschleicrs unter
der Reflektordccke genutzt. Dazu wird Kaltgas, vorzugsweise Helium, entsprechend dem Pfeil 13
zentral in das Reaktorinnere geblasen und über die äußeren Beschickungsrohre gemäß den Pfeilen 14
abgezogen. Die Darstellung verdeutlicht die bereits erwähnte Schlcierwirkung unterhalb des Deckenrcflektors,
die das im Umlauf 9 befindliche heiße Gas von einer Berührung und somit unzulässigen Erwärmung
des Deckenreflektors abhält.
Im vorliegenden Fall des bekannten Thorium-Hochtemperatur-Reaklors
kann zur Erzeugung des Kaltgasschleiers ein bereits vorhandenes Gebläse 15 verwendet
werden, das bei Normalbetrieb der pneumatischen Förderung der Brennelemente dient. Damit wird in
vorteilhafter Weise die Brennelementförderanlage zusätzlich nutzbar gemacht, so daß das erfindungsgemäßc
Verfahren auch an bereits bestehenden Anlagen ohne Schwierigkeiten und nennenswerten Aufwand zur
Anwendung kommen kann. Die Förderung des Kaltgases erfolgt über die Förderrohre 12a in der bereits
erläuterten Weise unter den Deckenreflektor 4, während das abgezogene Gas über Förderrohre 12b
einem Kühler 16 zugeführt wird, von dem es im geschlossenen Kreislauf zurück zum Gebläse 15 gelangt.
In besonders vorteilhafter Weise kann durch bestimmte Aufteilung der Beschickungsrohre 11 in Druck-
und Saugrohre die Wirksamkeit des Kaltgasschleicrs beeinflußt werden. Als besonders wirkungsvoll hat es
sich erwiesen, wenn die drei Zentralrohrc sowie drei gleichmäßig verteile Peripherierohre als Druckrohre,
d. h. zum Einblasen des Kaltgascs verwendet werden, während die übrigen neun Rohre als Saugrohrc dienen.
Da das abgezogene Gas über einen Kühler im Kreislauf gefördert wird, liefert dieser Gasstrom einen
gewissen Beitrag zur Abfuhr der Nach wärme. Im Zusammenwirken mit der hohen Wärmekapazität der
Graphiteinbauten — und auch der Liner-Kühlung — führen daher die erfindungsgemäßen Maßnahmen zui
Kühlung des Dcckenreflektors sowie seiner Aufhängung und der in ihm untergebrachten metallischer
Einbauten zu einem über längere Zeit anhaltenden sicheren Abschalt/.ustand des Reaktors, der auch nach
Ausfall der gesamten Kühlung gewährleistet ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet die Möglich keil, einen Betrieb bei mehr als einer ausgefallener
Dampferzeuger-Gebläseeinheil zu gestatten, wodurch die Verfügbarkeit des Kraftwerks erheblich gesteigert
wird. Damit liefert die Erfindung einen nicht /.ι
unterschätzenden Beitrag zu den gerade in jüngster /.ei
stark diskutierten SicherheitsmnlJnahnien, wobei dk
Vorschlüge sich durch Einfachheit, Störunanflllligkci sowie kostengünstige Realisierbarkeit auszeichnen.
Claims (6)
1. Verfahren zum Wärmeschutz des Deckenreflektors eines gasgekühlten feststoffmoderierten,
zum Beispiel graphitmoderierten Hochtemperatur-Kernreaktors mit kugelförmigen Brennelementen,
die über im Deckenreflektor vorgesehene Beschikkungsrohre dem Reaktorkern zugeführt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß bei abgeschaltetem
Reaktor durch einige Beschickungsrohre und/oder im Deckenreflektor zusätzlich vorgesehene
Durchführungen Kaltgas eingeblasen wird, das durch die übrigen Beschickungsrohre bzw. Durchführungen
abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einblasen des Kaltgases durch die
im Zentrum des Deckenreflektors angeordneten Beschickungsrohre erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kaltgas Helium verwendet
wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für
das Einblasen des Kaltgases weniger Beschickungsrohre verwendet werden als für das Abziehen, woliei
vorzugsweise ein Verhältnis von 2 :3 gewählt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fördermenge des Kaligases in Abhängigkeit von der Temperatur des Deckenreflektors und/oder von
der anfallenden Zerfallwärme geregelt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
abgezogene Kühlgas in einem geschlossenen Kreislauf durch einen Kühler geleitet wird.
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