DE3518968C2 - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
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- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
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- Y02E—REDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
- Y02E30/00—Energy generation of nuclear origin
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Description
Die Erfindung betrifft einen unterirdisch in der Kaverne eines
zylindrischen Druckbehälters angeordneten Kernreaktor niedriger
Leistung mit einer Schüttung kugelförmiger Brennelemente, die
mit Hilfe eines Gebläses von oben nach unten von einem Kühlgas
durchströmt wird, mit einer mit einem Deckel verschlossenen zentralen
Öffnung für den Ausbau eines aus Stahl bestehenden Kernbehälters,
mit einem die Schüttung allseitig umgebenden, aus Boden-, Sei
ten- und Deckenreflektor bestehenden Graphitreflektor und mit
Kanälen in dem Seitenreflektor zur Aufnahme von verfahrbaren
Absorberstäben.
Ein derartiger Kernreaktor ist aus der DE-OS 30 16 402 bekannt.
Bei diesem Kernreaktor - hier handelt es sich um einen Hochtem
peraturreaktor in Modul-Bauweise - ist in der Kaverne eines mit
einem Deckel verschlossenen Betonbehälters ein die Kugelschüt
tung enthaltender Metallbehälter angeordnet, der mitsamt einer
metallischen Grundplatte sowie mit dem Boden-, Seiten- und Dec
kenreflektor nach Abschaltung des Reaktors, Ablassen der kugel
förmigen Brennelemente, Demontage der Regelstäbe und öffnen des
Deckels aus dem Betonbehälter herausgehoben werden kann. An die
Grundplatte ist mindestens eine nach unten führende Leitung zur
Abfuhr des erhitzten Kühlgases angeschlossen, das die Schüttung
von oben nach unten durchströmt. Die Heißgasleitung führt zu
einer zweiten Kaverne, die parallel zu der ersten in dem Beton
behälter angeordnet ist und in welcher ein Wärmeverbraucher,
z. B. ein Dampferzeuger, installiert ist. Als Alternative zu ei
ner zweiten Kaverne wird in der DE-OS 30 16 402 noch vorge
schlagen, die den Kernreaktor enthaltende Kaverne nach unten
zu verlängern und den Wärmeverbraucher unterhalb des Metallbe
hälters anzuordnen.
Zum Stand der Technik gehört auch die in der DE-OS 33 35 451
beschriebene Kernreaktoranlage, die ebenfalls einen Hochtempe
raturreaktor mit kugelförmigen Brennelementen enthält. Bei die
ser Anlage sind sämtliche Komponenten des Primärkreises wie
auch die Regel- und Abschalteinrichtungen innerhalb eines stäh
lernen Reaktordruckbehälters derart angeordnet, daß sie von
oben montierbar und demontierbar sind. Hierdurch wird eine wirt
schaftliche unterirdische Bauweise möglich. Unterhalb des Hoch
temperaturreaktors ist mindestens ein Abzugsrohr für die Entnah
me der Brennelemente vorgesehen, das seitlich aus dem Reaktor
druckbehälter herausgeführt ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kernreaktor
der eingangs beschriebenen Bauweise zu schaffen, bei dem weit
gehend auf aktive Betriebseinrichtungen wie Beschickungsanlage,
Gasreinigungsanlage, Regelsysteme sowie auf Sicherheitssysteme
verzichtet werden kann, so daß der Kernreaktor infolge des sehr
geringen Wartungsaufwandes für den Einsatz in wenig industria
lisierten Gebieten mit geringem Personal geeignet ist, bei
spielsweise zur Erzeugung von Wärme für Heizzwecke.
Erfindungsgemäß ist die Lösung dieser Aufgabe durch die folgen
den Merkmale gekennzeichnet:
- a) Seiten- und Bodenreflektor sind in einen inneren und einen äußeren Reflektor unterteilt, wobei die inneren Reflekto ren innerhalb des Kernbehälters angeordnet und mit diesem ausbaubar sind;
- b) der sich ganz im Kernbehälter befindende Deckenreflektor liegt unmittelbar auf den Brennelementen auf, die eine sta tionäre Schüttung bilden und durch Ausbau des Kernbehäl ters auswechselbar sind;
- c) die Kanüle zur Aufnahme der verfahrbaren Absorberstäbe sind im inneren Seitenreflektor angeordnet, wobei die Absorberstäbe ledig lich Trimm- und Abschaltzwecken dienen;
- d) in dem Deckel ist in zentraler Position in senkrechter La ge das Gebläse für das Kühlgas befestigt;
- e) auf der gesamten Innenseite des Druckbehälters ist ein Kühl system angebracht, das die in der Brennelement-Schüttung er zeugte Wärme aus dem Druckbehälter abführt;
- f) vor dem Kühlsystem ist kavernenseitig ein gasdichter Mantel angeordnet, zwischen welchem und dem äußeren Seitenreflek tor ein freier Ringraum für den Kühlgastransport vorhanden ist;
- g) Primärgas und Kühlsystem sind derart ausgelegt, daß auch bei Störfällen eine sichere Abfuhr der Nachwärme gewährlei stet ist;
- h) der Primärkreis ist konstruktiv so abgedichtet, vorzugs weise durch Schweißlippendichtungen, daß Zwangsbelüftung und Filtereinrichtungen nicht erforderlich sind.
Der erfindungsgemäße Kernreaktor zeichnet sich durch eine kom
pakte Bauweise aus, und durch seine unterirdische Anordnung ist
er gegen Einwirkungen von außen (Flugzeugabsturz, Druckwelle,
Sabotage usw.) und Störfälle im konventionellen Teil (Rohrlei
tungsbrüche usw.) geschützt. Außerdem stellt das umgebende Erd
reich eine hervorragende Abschirmung gegen radioaktive Strah
lung dar.
Das einfache und wirtschaftliche Konzept führt zu einer Lei
stungsgröße von ca. 10 bis 20 MW. Ein höherer Leistungsbedarf
kann durch Vervielfachen des Einheitsreaktors erreicht werden.
Alle notwendigen Zusatzeinrichtungen sind zur weiteren Verbes
serung der Wirtschaftlichkeit nur einmal vorgesehen.
Durch die einfache Ausführung werden niedrige Energieerzeugungs
kosten erreicht, die mit gegenwärtigen fossilen Energieträgern
konkurrieren können.
Die stationäre Brennelement-Schüttung ermöglicht einen Lei
stungsbetrieb von ca. 10 bis 40 Jahren. Anschließend werden die
Brennelemente ausgetauscht, wobei sie mitsamt dem Kernbehälter,
den inneren Reflektoren und den Trimm- und Abschaltstäben ausge
baut werden; auf eine Anlage für kontinuierliche und diskonti
nuierliche Beschickung kann somit verzichtet werden. Die Unter
kritikalität der Brennelemente in dem Kernbehälter während des
An- und Abtransports wird durch das Verbleiben der Trimm- und
Abschaltstäbe in dem Kernbehälter sichergestellt.
Der mögliche Ausbau des Kernbehälters mit den in ihm angeordne
ten Komponenten führt zu einer längeren Standzeit der gesamten
Anlage, da hochbelastete Bauteile, wie z. B. der Seiten- und
Deckenreflektor, ausgetauscht werden können. Außerdem können
Reparaturen an solchen Bauteilen vorgenommen werden.
Der Druckbehälter kann sowohl als vorgespannter Gußbehälter,
als Spannbetonbehälter, als Stahlbetonbehälter oder auch als
reiner Stahlbehälter ausgeführt sein.
Das Kühlgas, vorzugsweise Helium, wird mittels des Gebläses,
dessen Laufrad in einen zwischen dem Deckel und dem Deckenre
flektor befindlichen freien Raum hineinragt, von oben nach un
ten durch die Brennelement-Schüttung transportiert. Nach Durch
strömen der Schüttung verteilt sich das Kühlgas über den Boden
des Druckbehälters und strömt anschließend in dem Ringraum zwi
schen dem äußeren Seitenreflektor und dem gasdichten Mantel
nach oben in den freien Raum über dem Deckenreflektor. Darauf
tritt es wieder in das Gebläse ein.
Das auf der Druckbehälter-Innenseite angebrachte Kühlsystem ist
in der Lage, die gesamte produzierte Wärme abzuführen. Die Wär
meübertragung auf das Kühlsystem erfolgt durch Leitung und
Strahlung. Das in dem Kühlsystem umlaufende Medium (z. B. Wasser
bei Verwendung des Kernreaktors als Heizreaktor) ist in eigenen
Rohren geführt. Diese sind durch den gasdichten Mantel vollstän
dig von dem Primärkreis getrennt, so daß etwaige Leckagen aus
dem Kühlsystem nicht in den Primärkreis gelangen können. Daher
sind Anforderungen, die ein schnelles Reaktorschutzsystem zur
Beherrschung von Reaktivitätsstörungen notwendig machen würden,
hier nicht gegeben.
Das Fehlen von wasserführenden Komponenten im Primärkreis sowie
der Umstand, daß während des Betriebes keine Zugabe von Brenn
elementen erfolgt oder auf andere Weise Verunreinigungen
in den Primärkreis verschleppt werden, wird ermög
licht, daß auf eine Gasreinigungsanlage verzichtet werden kann.
Vorteilhafterweise kann der Gasdruck im Primärkreis so gewählt
sein, daß er über dem Druck des Mediums in dem Kühlsystem liegt.
Dies gibt eine zusätzliche Sicherheit gegenüber einem Einbruch
dieses Mediums in den Primärkreis.
Die Brennelemente weisen eine hohe Schwermetallbeladung auf, wo
durch eine lange Verweilzeit der Brennelemente im Kern ermög
licht wird.
In dem äußeren Bereich des Deckels sind zweckmäßigerweise in
Durchdringungen Antriebseinrichtungen für die Absorberstäbe
vorgesehen.
Es ist vorteilhaft, in einem freien Raum oberhalb des Deckenre
flektors einen Gasführungsmantel anzuordnen, durch welchen der
Niederdruck- und Hochdruckteil bzw. die Saug- und Druckseite
des Gebläses getrennt werden. Der Gasführungsmantel ist mit dem
Kernbehälter verbunden.
Um den Wärmeübergang von dem aufgeheizten Kühlgas zu dem Kühlsy
stem zu verbessern, kann der gasdichte Mantel auf seiner dem
Ringraum zugekehrten Seite mit Rippen versehen sein. Diese Rip
pen können als Längsrippe ausgebildet sein, an denen sich der
äußere Seitenreflektor direkt abstützt. Dabei werden Kühlkanäle
für das nach oben strömende Kühlgas gebildet.
Für die Abstützung des Kernbehälters kann eine metallische Ab
stützeinrichtung vorgesehen sein, auf der der Kernbehälter ge
lagert ist. Die Abstützeinrichtung stützt sich ihrerseits di
rekt auf dem Boden des Druckbehälters ab.
Es ist vorteilhaft, den Motor für das Gebläse in einer Durch
dringung des Deckels für die zentrale Ein- und Ausbauöffnung
anzuordnen und die Durchdringung mit einem eigenen abnehmbaren
Verschlußteil zu versehen. Das erleichtert die Wartung von Mo
tor und Gebläse.
Über dem Druckbehälter, der auf einem Fundament gelagert ist,
befindet sich zweckmäßigerweise eine Betonabdeckung, die aber
gute Zugänglichkeit ermöglicht. Oberhalb dieser Abdeckung, die
den Kernreaktor in Verbindung mit der unterirdischen Bauweise
vor Einwirkungen von außen schützt, ist eine Leichtbauhalle vor
gesehen, in der Hilfs- und Versorgungssysteme untergebracht
sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Kernreaktor sind die in dem inneren
Seitenreflektor angeordneten Absorberstäbe nur zum Trimmen und
Abschalten vorgesehen; die Regelung der Reaktorleistung erfolgt
allein über die Drehzahl des Gebläses und die sekundäre Durch
strömung des Kühlsystems, wobei die stabilisierende Eigenschaft
des negativen Temperaturkoeffizienten ausgenutzt wird. Auf eine
aktive Regelung mit Absorberstäben kann somit verzichtet werden.
Die Trimm- und Abschaltstäbe dienen in Verbindung mit abbrenn
baren Neutronengiften (z. B. Gadolinium) dazu, die anfängliche
Überschußreaktivität zu binden. Die während des Reaktorbetriebs
auftretenden Änderungen der Überschußreaktivität werden durch
Verfahren der Trimm- und Abschaltstäbe kompensiert. Dabei wer
den die Trimm- und Abschaltstäbe nach und nach von Zeit zu Zeit
von Hand ausgefahren. Eine Regelung und Automatik ist für diese
langsamen Reaktivitätsänderungen nicht erforderlich; die Trimm-
und Abschaltstäbe werden lediglich dann verfahren, wenn durch
Absinken der Reaktorleistung nicht genug Wärme produziert, al
so z. B. keine ausreichende Heizwasserqualität zur Verfügung ge
stellt werden kann. Kurzzeitige Schwankungen der Brennelement
temperaturen werden infolge der hohen Temperaturbeständigkeit
der keramischen Brennelemente über einen relativ weiten Bereich
problemlos vertragen.
Die Entladung des Kernreaktors nach erfolgtem Abbrand der
Brennelemente kann vorteilhafterweise so vorgenommen werden,
daß zunächst eine Abschirmglocke direkt auf den Druckbehälter
aufgesetzt und darauf - nach Abheben des Deckels - der Kern
behälter in die Abschirmglocke eingezogen wird.
Der Primärkreis und das Kühlsystem sind derart ausgelegt, daß
auch bei Störfällen die Nachwärme sicher abgeführt wird.
Bei Ausfall des Gebläses erfolgt die Nachwärmeabfuhr über Na
turkonvektion an das Kühlsystem, wobei sich in der Brennele
ment-Schüttung die Strömungsrichtung des Kühlgases umkehrt.
Dies führt jedoch nicht zu einer thermischen Gefährdung des
Gebläses und seines Antriebsmotors. Ein sich eventuell im Pri
märkreis ergebender Druckanstieg kann entweder bereits bei der
Auslegung des Primärkreises berücksichtigt oder durch Überströ
men des Kühlgases in Gas-Lagerbehälter kompensiert werden. Der
Aufbau des Kühlsystems erfolgt in der Weise, daß für die Nach
wärmeabfuhr durch Naturkonvektion eine ausreichende Menge Kühl
medium durch die Rohre des Kühlsystems zirkuliert.
Im Druckentlastungsstörfall wird die Nachwärme ebenfalls an das
Kühlsystem übertragen, und zwar durch Wärmeleitung über den
Graphitreflektor sowie durch Wärmestrahlung von dem Graphitre
flektor zu dem Kühlsystem. Auch hierbei werden im Kern des Re
aktors die bei Normalbetrieb herrschenden Temperaturen nicht
wesentlich überschritten.
Sogar bei Ausfall des Kühlsystems wird die Nachwärme sicher ab
geführt, ohne daß es zu einer Schädigung der Brennelemente oder
gar zu einer Aktivitätsfreisetzung aus den Brennelementen kommt.
Die Abfuhr der Nachwärme erfolgt in diesem Falle durch Leitung
durch den Druckbehälter in das umgebende Erdreich sowie in die
Atmosphäre. Bei Verwendung eines Stahl oder Spannbetonbehälters
als Druckbehälter kann die Wärmeleitung durch die besondere An
ordnung der Stahlbewehrung günstig beeinflußt werden. Der einfa
che Aufbau macht nur einen sehr geringen Überwachungsaufwand er
forderlich.
In der Zeichnung ist der erfindungsgemäße Kernreaktor anhand ei
nes Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Fig. 1 zeigt in
schematischer Darstellung einen Längsschnitt durch einen Kern
reaktor gemäß der Erfindung, die Fig. 2 die gesamte Anlage mit
den oberirdischen Bauten.
Wie die Fig. 1 erkennen läßt, ist ein unterirdisch angeordne
ter zylindrischer Druckbehälter 1 aus Stahlbeton vorgesehen, der
eine Kaverne 2 umschließt. Er weist in seinem Deckenbereich 3
eine zentrale Öffnung 4 auf, die mit einem abnehmbaren Deckel 5
verschlossen ist. In der Kaverne 2 ist ein Kernreaktor 6 unter
gebracht, dessen Kern aus einer stationären Schüttung 7 kugel
förmiger Brennelemente besteht. Die Schüttung 7 hat einen Durch
messer von ca. 1,2 bis 1,5 m und eine Höhe von 1,5 bis 2,5 m.
Die Leistungsdichte im Kern beträgt ca. 4 bis 6 MW/m3 und er
möglicht eine Gesamtleistung von 10 bis 20 MW. Die Brennelemen
te, die im Warm- oder Kaltpreßverfahren hergestellt werden, be
inhalten ca. 20 bis 40 g Schwermetall je Kugel.
Die Schüttung 7 ist allseitig von einem Graphitreflektor 8 um
geben, der aus Bodenreflektor 9, Seitenreflektor 10 und Decken
reflektor 11 besteht. Die Dicke des Graphitreflektors 8 beträgt
ca. 0,75 bis 1,0 m.
Der Deckenreflektor 11 liegt direkt auf der Schüttung 7 auf.
Zwischen ihm und dem Deckel 5 befindet sich ein freier Raum 12.
Ein weiterer freier Raum 13 ist zwischen dem Bodenreflektor 9
und dem Boden des Druckbehälters 1 vorgesehen; in diesem Raum
ist eine metallische Abstützeinrichtung 14 angeordnet, über die
sich der Kernreaktor 6 auf dem Druckbehälterboden abstützt.
Die Schüttung 7 wird von oben nach unten von einem Kühlgas, vor
zugsweise Helium, durchströmt, das mittels eines Gebläses 15 um
gewälzt wird. Das Gebläse 15 ist in senkrechter Lage zentral un
ten in dem Deckel 5 angebracht, wobei sich sein Laufrad in dem
freien Raum 12 befindet. Der Antriebsmotor 27 für das Gebläse
15 ist in einer Durchdringung 16 des Deckels 5 installiert, die
außen mit einem Verschlußteil 17 versehen ist.
Die Schüttung 7 ist seitlich und unten von einem Kernbehälter 18
aus Stahl umschlossen, der auch einen Teil des Seitenreflektors
10 und des Bodenreflektors 9 aufnimmt. Seiten- und Bodenreflek
tor sind also in einen inneren und einen äußeren Reflektorteil
unterteilt; beim Seitenreflektor 10 ist der innere Reflektor mit
19 und der äußere Reflektor mit 20 bezeichnet, beim Bodenreflek
tor 9 mit 22 und 23. In dem inneren Seitenreflektor 19 sind senk
rechte Kanäle 28 vorgesehen, in denen Absorberstäbe 21 für Trimm-
und Abschaltzwecke verfahrbar angeordnet sind. Die Antriebsein
richtungen 29 für die Absorberstäbe 21 sind in Durchdringungen
38 des Deckels 5 vorgesehen.
Der Kernbehälter 18 läßt sich mitsamt dem inneren Seitenreflek
tor 19, dem Deckenreflektor 11, den Brennelementen und den Ab
sorberstäben 21 nach Entfernen des Deckels 5 nach oben ausbauen.
Dazu wird eine Abschirmglocke zu Hilfe genommen. Die Absorber
stäbe 21 gewährleisten die Unterkritikalität der Schüttung 7
beim Aus- und Einbauvorgang. Ein Ausbau des Kernbehälters 18
wird dann vorgenommen, wenn die Brennelemente hinreichend abge
brannt sind.
Auf der gesamten Innenseite des Druckbehälters 1 ist ein Kühlsy
stem 24 angebracht, das aus vorzugsweise von Kühlwasser durch
strömten Rohren besteht und so ausgelegt ist, daß die in der
Schüttung 7 erzeugte Wärme beim Leistungsbetrieb wie auch beim
Nachwärmeabfuhrbetrieb sicher abgeführt werden kann. Um den Ein
bruch von Wasser in den Primärkreis zu verhindern, ist in der
Kaverne 2 vor dem Kühlsystem 24 ein gasdichter Mantel 25 ange
ordnet. Zwischen diesem Mantel und dem äußeren Seitenreflektor
20 befindet sich ein Ringraum 26.
In dem freien Raum 12 ist ein Gasführungsmantel 30 vorgesehen,
der Saug- und Druckseite des Gebläses 15 trennt. Er ist an dem
oberen Ende des Kernbehälters 18 angeschlossen.
Die Regelung der Reaktorleistung wird allein über die Drehzahl
des Gebläses 15 und die sekundäre Durchströmung des Kühlsystems
24 vorgenommen, wobei der einem Kugelhaufenreaktor inhärente ne
gative Temperaturkoeffizient ausgenutzt wird. Das Gebläse 15
saugt das Kühlgas, dessen Druck sich bei Normalbetrieb auf ca.
8 bis 10 bar einstellt, aus dem freien Raum 12 an und fördert
es in die Schüttung 7. Beim Durchströmen der Schüttung 7 erhöht
sich die Temperatur des Gases von ca. 300°C auf 500°C. Das
aufgeheizte Kühlgas tritt durch Öffnungen in dem Kernbehälter 18
sowie in dem Bodenreflektor 9 in den freien Raum 13 ein, in
dem es sich verteilt und dem Ringraum 26 zugeführt wird. Von
hier gelangt es wieder in den Raum 12.
Der Druck des Kühlgases ist so gewählt, daß er über dem Druck
des Wassers in dem Kühlsystem 24 liegt.
Einrichtungen wie eine Beschickungsanlage, eine Gasreinigungs
anlage, ein Reaktorschutzsystem und aktive Regelsysteme sind
für den Kernreaktor 6 nicht erforderlich und somit auch nicht
vorgesehen. Daher ergeben sich bei dem Kernreaktor 6 sehr nied
rige Energieerzeugungskosten, und der erforderliche Wartungs
aufwand ist gering.
Die Fig. 2 zeigt die gesamte Kernreaktoranlage mit dem Druckbe
hälter 1, der unterirdisch in einer Kaverne 40 angeordnet ist
und auf einem Fundament 31 ruht, mit einer die Kaverne 40 oben
abschließenden Betonabschirmung 32 und einer Halle 33 in Leicht
bauweise. Die Halle 33 weist ein Tor 36 auf und ist in einen
Werkstatt- und Betriebsraum 37 und einen Raum 39 für den Ein-
und Ausbau des Kernbehälters 12 unterteilt. Zu diesem Zweck
sind in dem Raum 39 Schienen 35 vorgesehen, auf denen ein Kran
34 läuft. Die Kaverne 40 ist mit Beton ausgekleidet. Der Zwi
schenraum 41 zwischen Kavernenwand und Druckbehälter 1 wird auf
Leckage und Aktivität überwacht. Durch geringe Absaugung kann
ggf. ein leichter Unterdruck gegenüber der Umgebung eingestellt
werden. Etwaige Leckagen werden diskontinuierlich gezielt abge
leitet.
Claims (13)
1. Unterirdisch in der Kaverne (2) eines zylindrischen Druckbehälters
(1) angeordneter Kernreaktor (6) niedriger Leistung mit
einer Schüttung (7) kugelförmiger Brennelemente, die mit Hilfe
eines Gebläses (15) von oben nach unten von einem Kühlgas
durchströmt wird, mit einer mit einem Deckel (5) verschlossenen zentralen Öffnung (4)
für den Ausbau eines aus Stahl bestehenden Kernbehälters (18),
mit einem die Schüttung allseitig umgebenden, aus
Boden- (9), Seiten- (10) und Deckenreflektor (11) bestehenden Graphitreflektor
(8) und mit Kanälen (28) in dem Seitenreflektor zur Aufnahme
von verfahrbaren Absorberstäben (21), gekennzeichnet durch die folgenden
Merkmkale:
- a) Seiten- (10) und Bodenreflektor (9) sind in einen inneren (19 bzw. 22) und einen äußeren Reflektor (20 bzw. 23) unterteilt, wobei die inneren Reflektoren (19, 22) innerhalb des Kernbehälters (18) angeordnet und mit diesem ausbaubar sind;
- b) der sich ganz im Kernbehälter (18) befindende Deckenreflektor (11) liegt unmittelbar auf den Brennelementen auf, die eine stationäre Schüttung (7) bilden und durch Ausbau des Kernbehälters (18) auswechselbar sind;
- c) die Kanäle (21) zur Aufnahme der verfahrbaren Absorberstäbe (21) sind im inneren Seitenreflektor (19) angeordnet, wobei die Absorberstäbe lediglich Trimm- und Abschaltzwecken dienen;
- d) in dem Deckel (5) ist in zentraler Position in senk rechter Lage das Gebläse (15) für das Kühlgas befe stigt;
- e) auf der gesamten Innenseite des Druckbehälters (1) ist ein Kühlsystem (24) angebracht, das die in der Brennelement-Schüttung (7) erzeugte Wärme aus dem Druckbehälter (1) abführt;
- f) vor dem Kühlsystem (24) ist kavernenseitig ein gas dichter Mantel (25) angeordnet, zwischen welchem und dem äußeren Seitenreflektor (20) ein freier Ringraum (26) für den Kühlgastransport vorhanden ist;
- g) Primärkreis und Kühlsystem (24) sind derart ausge legt, daß auch bei Störfällen eine sichere Abfuhr der Nachwärme gewährleistet ist;
- h) der Primärkreis ist konstruktiv so abgedichtet, vor zugsweise durch Schweißlippendichtungen, daß Zwangs belüftung und Filtereinrichtungen nicht erforderlich sind.
2. Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gasdruck im Primärkreis so gewählt ist, daß er über
dem Druck des Mediums im Kühlsystem (24) liegt.
3. Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Brennelemente eine hohe Schwermetallbeladung aufweisen.
4. Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
im äußeren Bereich des Deckels (5) in Durchdringungen (38)
Antriebseinrichtungen (29) für die Absorberstäbe (21) an
geordnet sind.
5. Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in einem freien Raum (12) oberhalb des Deckenreflektors
(11) ein Gasführungsmantel (30) angeordnet ist, welcher
Saug- und Druckseite des Gebläses (15) trennt und mit dem
Kernbehälter (18) verbunden ist.
6. Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der gasdichte Mantel auf der dem Ringraum zugekehrten
Seite mit Rippen versehen ist.
7. Kernreaktor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rippen als Längsrippen ausgebildet sind, an denen sich
der äußere Seitenreflektor unmittelbar abstützt, wobei
Kühlkanäle gebildet werden.
8. Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kernbehälter (18) auf einer metallischen Abstützein
richtung (14) ruht, die ihrerseits direkt auf dem Boden
des Druckbehälters (1) abgestützt ist.
9. Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gebläsemotor (27) in einer Durchdringung (16) des Dec
kels (5) für die zentrale Ein- und Ausbauöffnung (4) ange
ordnet ist, die mit einem abnehmbaren Verschlußteil (17)
versehen ist.
10. Verfahren zum Betreiben des Kernreaktors nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktorleistung unter Aus
nutzung des auf die Reaktivität des Kernreaktors bezogenen
negativen Temperaturkoeffizienten allein über
die Drehzahl des Gebläses (15) und die sekundäre Durch
strömung des Kühlsystems (24) geregelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die anfängliche Überschußreaktivität mit den Trimm- und
Abschaltstäben (21) sowie mit abbrennbaren Neutronengif
ten gebunden wird und daß die während des Reaktorbetriebs
auftretenden Änderungen der Überschußreaktivität durch
Verfahren der Trimm- und Abschaltstäbe von Hand kompen
siert werden.
12. Verfahren zum Betreiben des Kernreaktors nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß für die Entladung des Kernre
aktors (6) nach erfolgtem Abbrand der Brennelemente eine
Abschirmglocke direkt auf den Druckbehälter (1) aufgesetzt
und der Kernbehälter (18) nach Abheben des Deckels (5) in
die Abschirmglocke eingezogen wird.
13. Verfahren zum Betreiben des Kernreaktors nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- a) bei Ausfall des Gebläses (15) erfolgt die Nachwärme abfuhr durch Naturkonvektion, wobei ein sich eventuell im Primärkreis ergebender Druckanstieg durch Überströmen des Kühlgases in Gas-Lagerbehälter kom pensiert werden kann;
- b) im Druckentlastungsstörfall wird die Nachwärme durch Wärmeleitung über den Graphitreflektor (8) sowie durch Wärmestrahlung von dem Graphitreflektor (8) an das Kühlsystem (24) abgegeben;
- c) bei Ausfall des Kühlsystems (24) wird die Nachwärme durch Leitung durch den Druckbehälter (1) an das um gebende Erdreich sowie an die Atmosphäre übertragen.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853518968 DE3518968A1 (de) | 1985-05-25 | 1985-05-25 | Unterirdisch in der kaverne eines zylindrischen druckbehaelters angeordneter kernreaktor niedriger leistung |
CN86100039A CN1008140B (zh) | 1985-05-25 | 1986-01-08 | 在地下装在圆柱形压力壳空腔中的小功率核反应堆 |
CH1944/86A CH670011A5 (de) | 1985-05-25 | 1986-05-13 | |
JP61118383A JPS61275693A (ja) | 1985-05-25 | 1986-05-22 | 原子炉及びその運転方法 |
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Applications Claiming Priority (1)
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