DE2516764C2 - Kaltmahlverfahren - Google Patents
KaltmahlverfahrenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B02—CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING; PREPARATORY TREATMENT OF GRAIN FOR MILLING
- B02C—CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING IN GENERAL; MILLING GRAIN
- B02C19/00—Other disintegrating devices or methods
- B02C19/18—Use of auxiliary physical effects, e.g. ultrasonics, irradiation, for disintegrating
- B02C19/186—Use of cold or heat for disintegrating
Description
Die Erfindung betrifft ein Kaltmahlverfahren, bei dein das Mahlgut mit einem Fördergasstrom durch eine
Zerkleinerungseinrichtung gefördert und vor der Zerkleinerungseinrichtung mit einem Kühlgasstrom gekühlt
wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Aus der DE-PS 17 78 559 ist e-n Verfahren zum Zerkleinern
von bei normalen Temperaturen festen, zähen, zähelastischen, plastischen sowie thermoplastischen
Stoffen bei tiefen Temperaturen bekannt, bei dem das zu zerkleinernde Gut durch eine Zerkleinerungseinrichtung
mit Hilfe eines Fördergasstroms gefördert wird und bei dem die Kühlung des Mahlguts vor der Zcrkicinerungseinrichtung
durch einen Kühlgasstrom erfolgt Dabei ist vorgesehen, das Kühlgas durch Eindosen von
Flüssiggas zu kühlen und zumindest einen Teil des nach dem Wärmetausch mit dem Mahlgut erwärmten überschüssigen
Kühlgases in die Atmosphäre entweichen zu lassen. Auch kann ein Teil des Fördergases, das gesondert
gekühlt wird, aus dem Fördergaskreislauf entnommen, dem durch das Gut erwärmten Kühlgas zugespeisl
und dadurch auch in die Atmosphäre freigesetzt werden. Abgesehen davon, daß dieses Verfahren mit der für
die beiden Gaskreisläufe getrennt vorgesehenen Kühlung einen hohen apparativen Aufwand erfordert, hat es
außerdem die Nachteile, daß mit den Gasströmen vermischte oder von diesen mitgerissene Bestandteile des
Mahlgutes infolge der zur Atmosphäre hin offenen Ausführung des Kühl- und Fördergaskreislaufes in die Atmosphäre
gelangen können und daß deshalb auch sinnvollerweke nur in der Herstellung möglichst billige
Gase als Kühl- oder Fördergase, wie z. B. Stickstoff, in Frage kommen. Wegen seiner bei tiefen Temperaturen
hohen Dichte führt der Stickstoff aber zu einer erhöhten Gasreibung und damit zu erhöhtem Energieverbrauch
insbesondere bei Mühlen mit schnell laufenden Mahlwerkzeugen.
Des weiteren ist aus der DE-OS 20 58 247 ein Kaltmahlverfahren bekannt, bei dem ein sich stets im
Gleichstrom mit dem zu mahlenden Gut bewegender, im Kreislauf geführter Gasstrom zum Abkühlen und
Fördern des Mahlgutes verwendet wird. Dieser Gasstrom wird seinerseits durch Wärmetausch mit einem
zweiten Kaltgaskreislauf gekühlt, wobei die benötigte
Kälteleistung des zweiten Kaltgaskreislaufs im wesentlichen durch Kompression, Kühlung und Expansion von
im Kreislauf geführter Luft erzeugt wird. Dadurch, daß der Kühlgasstrom auch als Fördergasstrom dient, ist
eine unabhängige Regelung der Temperatur vor dem Mahlvorgang und in der Mühle nicht möglich. Zudem
kann die tiefste Temperatur gerade an der Stelle nicht eingestellt werden, an der sie benötigt wird, nämlich vor
der Mühle, da das Kühlgas an dieser Stelle durch den Gleichstrom mit dem Mahlgut bereits stark erwärmt isL
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kaltmahlverfahren der eingangs genannten Art sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens so auszugestalten, daß auf einfache und wirtschaftliche Weise
eine möglichst hohe Mahlleistung erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kühlgasstrom und der Fördergasstrom durch
Wärmetausch mit einem getrennt geführten Kältemittel gekühlt und in zwei miteinander verbundenen, gegen
die Atmosphäre und das Kältemittel geschlossenen Kreisläufen geführt werden, wobei für den Kühlgas-
und Fördergasstrom ein Gas verwendet wird, welches leichter ist als das Kältemittel.
Bei dieser Verfahrensweise läuft stets dasselbe Kühlgas im Kreislauf um, so daß mit dem Kühlgas vermischte
oder von diesem mitgetragene Bestandteile des Mahlguts im Kreislauf verbleiben. Auch ist das Mahlgut während
des Mahlvorgangs von einem Gas umgeben, wel-
ches in einem völlig von der Atmosphäre abgeschlossenen Kreislauf geführt und unabhängig vom Kältemittel
gewählt werden kann.
So kann z. B. ais Fördergas und als Kühlgas das relativ
teure Helium oder ein Gas mit ännlich geringer Dichte verwendet werden, so daß die durch Gasreibung
verursachten Verluste auf ein Minimum beschränkt werden und die Mahlleistung, insbesondere von Mühlen
mit schnell laufenden Mahlwerkzeugen, erheblich gesteigert werden kann. Auch bei Strahlmühlen kann eine
höhere Zerkleinerungswirkung erreicht werden, da die von der Schallgeschwindigkeit abhängige Strahlgeschwindigkeit,
entsprechend dem niedrigen Molekulargewicht solcher Gase, wie z. B. Helium, gegenüber demjenigen
von z. B. Stickstoff gesteigert werden kann. Aufgrund der wesentlich höheren Wärmeleitfähigkeit von
Gasen, wie z. B. Helium, gegenüber der von z. B. Stickstoff
wird die durch die Zerkleinerung des Materials auftretende Temperaturerhöhung schneller abgebaut,
so daß bei Stoffen mit leicht flüchtigen Substanzen ein Ausgasen dieser Substanzen weitgehend verhindert
wird. Als Kältemittel kann jedoch nach wie vor ein wesentlich billigerer Energieträger, z.B. flüssiger Stickstoff,
verwendet werden. Da das Kältemittel mit dem Mahlgut selbst nicht in Berührung kommt, ist das chemisehe
und physikalische Verhalten des Kältemittels zum Mahlgut bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ohne
Bedeutung. Somit erübrigt sich auch eine Nachbehandlung des verbrauchten Kältemittels durch Adsorber, Filter
oder ähnlichem.
Bei einer weiterhin besonders vorteilhaften Verfahrensführung wird das Kältemittel zur Vorkühlung des
Mahlgutes verwendet
Es hat sich gezeigt, daß bei einem derartigen Kaltmahlverfahren
der Verbrauch von Kältemittel (Energieverbrauch) bei gleichem Mahlgutdurchsatz bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren geringer ist, als bei dem bisher bekannten Verfahren. Dies ist, abgesehen von
den verringerten Reibungsverlusten, im wesentlichen auf eine genauer als bisher durchführbare Temperaturregelung
und auf einen besseren Wirkungsgrad bei der Wärmeübertragung zurückzuführen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich im Hinblick auf den Energieverbrauch weiterhin dadurch verbessern,
daß der Kühlgasstrom im Gegenstrom durch das Mahlgut und anschließend im Gegenstrom durch
das gemahlene Gut geführt wird.
Besonders variabel bezüglich der zu zerkleinernden
Materialien und der dazu günstigsten Temperaturen sowie des Mahlgutdurchsatzes ist das erfindungsgemäße
Verfahren, wenn die Durchflußmengen des Kühlgasstroms und/oder des Fördergasstroms regelbar sind.
Eine Vorrichtung zur Durchführung de? Kaltmahlverfahrens
umfaßt einen Kühlschacht, eine -nit diesem in Verbindung stehende Zerkleinerungseinrichtung, einen
der Zerkleinerungseinrichtung nachgeschalteten Sammelbehälter sowie Leitungen zur Aufrechterhaltung
des Kühlgas- und Fördergaskreislaufs. Erfindungsgemäß ist eine solche Vorrichtung durch einen Gegenstromwärmeaustauscher
gekennzeichnet dessen erste Passage über eine Leitung an eine Quelle für ein Kältemittel,
das schwerer als das im Kühlgas- und Fördergaskreislauf verwendete Gas ist, angeschlossen ist und dessen
zweite Passage zur Bildung der Gaskreisläufe über getrennte Leitungen mit dem Gasein- und Gasauslaß
des Kühlschachtes sowie der Zerkleinerungseinrichtung in Verbindung steht
Vorteilhafterweise ist zur Vorkühlung des Mahlgutes durch das Kältemittel innerhalb des Kühlschachtes ein weiterer Wärmetauscher angeordnet» der über eine Leitung mit der ersten Passage des Gegenstromwärmetauschers in Verbindung steht
Vorteilhafterweise ist zur Vorkühlung des Mahlgutes durch das Kältemittel innerhalb des Kühlschachtes ein weiterer Wärmetauscher angeordnet» der über eine Leitung mit der ersten Passage des Gegenstromwärmetauschers in Verbindung steht
Zur Regulierung der Mahlguttemperatur sowie aer
Durchflußmengen des Kühl- und Fördergasstroms weisen außerdem die Leitungen von der zweiten Passage
des Gegenstromwärmeaustauschers zum Einlaß der Zerkleinerungseinrichtung regelbare Ventile auf.
Weiterhin ist mit Vorteil zur Wiedererwärmung des zerkleinerten Gutes und zur Rückgewinnung der als
Kälte im zerkleinerten Gut vorhandenen Enthalpie der Gasauslaß des Kühlschachtes über eine Leitung mit
dem warmen Ende des Sammelbehälters und dessen kaltes Ende über eine Leitung mit der zweiten Passage
dss Gegenstromwärmeaustauschers verbunden.
Anhand einer schematischen Darstellung soll ein Ausführungsbeispiel
für ein erfindungsgemäß durchgeführtes Kaltmahlverfahren näher erläutert werden:
Die Figur zeigt eine Kaltmahlanlage mit einem beidseitig durch gasdichte Materialschleusen 4, 5 abgeschlossenen
Kühlschacht 1 zur Kühlung des Mahlgutes, einer Mühle 2 und einem mit der Mühle 2 über eine
Materialschleuse 6 verbundenen Sammelbehälter 3, der nach außen durch eine weitere Materialschleuse 7 gasdicht
abgeschlossen ist Zur Kühlung des Mahlgutes wird aus einem Gegenstromwärmetauscher 9 über eine
Leitung 20 Kühlgas, z. B. Helium, in den Kühlschacht 1 eingeleitet. Das durch Wärmetausch mit dem Mahlgut
aufgewärmte Kühlgas verläßt den Kühlschacht über eine Leitung 21, welche in den Sammelbehälter 3 mündet.
Dort wird das noch kalte, zerkleinerte Gut wieder aufgewärmt,
wobei sich das Kühlgas abkühlt. Das abgekühlte Kühlgas gelangt dann über eine Leitung 22, einen
Verdichter 8 und eine Leitung 19 wieder in den Gegenstromwärmetauscher 9. An verschiedenen Stellen des
Gegenstromwärmetauschers 9 wird über Leitungen 12, 13,14 und Ventilen 15,16,17 Kaltgas für den Fördergasstrom
abgeleitet und der Mühle 2 zugeführt. In einer Trenneinrichtung 23 wird anschließend das Fördergas
vom zerkleinerten Gut getrennt und über eine Leitung 18 sowie einen Filter 24 zusammen mit dem Kühlgas aus
Leitungen 22 wieder dem Gegenstromwärmetauscher 9 zugeführt. Im Gegenstromwärmetauscher 9 wird das
Gas des Kühl- und des Fördergasstroms durch Wärmetausch mit einem über die Leitung 25 zugeführten Kältemittel,
z. B. mit flüssigem Stickstoff, abgekühlt. Noch nicht vollständig erwärmtes Kältemittel wird über eine
Leitung 11 einem zweiten Wärmetauscher 10, der innerhalb des Kühlschachtes 1 angeordnet ist, zugeführt und
dient zur Vorkühlung des Mahlgutes.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
- Patentansprüche:ί, Kaltmahlvenahren, bei dem das Mahlgut mit einem Fördergasstrom durch eine Zerkleinerungseinrichtung gefördert und vor der Zerkleinerungseinrichtung mit einem Kühlgasstrom gekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlgasstrom und der Fördergasstrom durch Wärmetausch mit einem getrennt geführten Kältemittel ge- ίο kühlt und in zwei miteinander verbundenen, gegen die Atmosphäre und das Kältemittel geschlossenen Kreisläufen geführt werden, wobei für den Kühlgas- und Fördergasstrom ein Gas verwendet wird, welches leichter ist als das Kältemittel
- 2. Kaltmahlverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kältemittel zur Vorkühlung des Mahlgutes verwendet wird.
- 3. Kaltmahlverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlgasstrom im ,Gegenstrom durch das Mahlgut und anschließend im Gegenstrom durch das gemahlene Gut geführt wird.
- 4. Kaltmahlverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchflußmengen des Kühlgasstromes und/oder des Fördergasstromes regelbar sind.
- 5. Vorrichtung zur Durchführung des Kaltmahlverfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einem Kühlschacht, einer mit diesem in Verbindung stehenden Zerkleinerungseinrichtung, einem der Zerkleinerungseinrichtung nachgeschalteten Sammelbehälter und mit Leitungen zur Aufrechterhaltung des Kühlgas- und Fördergaskreislaufs, gekennzeichnet durch einen Gegenstromwärmeaustaujeher (9), dessen erste Passage über eine Leitung (25) an eine Quelle für ein Kältemittel, das schwerer als das Gas im Kühlgas- und FOrdergaskreislauf verwendete Gas ist, angeschlossen ist und dessen zweite Passage zur Bildung der Gaskreisläufe über getrennte Leitungen mit dem Gasein- und Gasauslaß des Kühlschachtes (1) sowie der Zerkleinerungseinrichtung (2) in Verbindung steht.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kühlschacht (1) ein weiterer Wärmetauscher (10) angeordnet ist, der über eine Leitung (11) mit der ersten Passage des Gegenstromwärmeaustauschers (9) in Verbindung steht.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungen (12, 13, 14) von der zweiten Passage des Gegenstromwärmeaustauschers (9) zum Einlaß der Zerkleinerungseinrichtung (2) regelbare Ventile (15,16,17) aufweisen.
- 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasauslaß des Kühlschachtes (1) über eine Leitung (21) mit dem warmen Ende des Sammelbehälters (3) und dessen kaltes Ende über eine Leitung (22,19) mit der zweiten Passage des Gegenstromwärmeaustauschers (9) verbunden ist.
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