DE2516683C3 - Müllverdichter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Müllverdichter mit einer Drehtrommel mit umlaufenden Flachkolben, die achsparallele Längsschlitze der Trommetwand durchragen, um eine zur Drehtrommelachse versetzt liegende Achse umlaufen und mit einem im Verdichtergehäuse angeordneten, gekrümmten Leitblech zusammenwirken, das den Einwurfschacht des Gehäuses untergreift und sich bis zu einer Auswurföffnuiig am Ende des Verdichtungskanals erstreckt, wobei das gekrümmte Li'iblech mit seinem den Einwurfschacht untergre^:fenden Ende am Verdichtergehäuse schwenkbar gelagert iiid am anderen Ende mit einer hydraulisch verstellbaren Abstützung versehen ist.

Aus der DT-OS 23 12 698 ist es bekannt, diese Abstützung mittels einer oder mehrerer Federn mit einstellbarer Spannung vorzunehmen. Es hat sich jedoch in vielen Fällen gezeigt, daß größere, nicht ausreichend komprimierbare Müllteile sich trotzdem verklemmen können, weil die Federkraft bei größerer Auslenkung sehr rasch zunimmt und so dem Auswurf sperriger Stücke einen zu großen Widerstand entgegensetzt.

Außerdem ist aus der US-PS 32 79 357 eine Abstützung durch Hydraulikzylinder an Stelle von Federn bei Saftpressen bekannt. Jedoch dienen dort die Zylinder zum Einstellen des Preßspaltes am Leitblech und nicht zum nachgiebigen Aufweiten des Preßkanals bei vorübergehenden Stauungen.

Es gilt deshalb die Aufgabe zu lösen, den Widerstand der hydraulisch verstellbaren Abstützung in einem großen Bereich an die jeweiligen Verhältnisse anpaßbar zu machen. Erfindungsgemäß ist zu diesem Zweck der hydraulische Verstellzylinder in bekannter Weise mit einem Druckmittelakkumulator verbunden.

Zwar sind Druckmittelakkumulatoren als Druckspeicher allgemein bekannt, nicht aber in Verbindung mit einem Drehilügelverdiehter zum Zusammenpressen von Müll.

Ein derartiger Akkumulator ermöglicht einen weit flacheren Anstieg des Widerstandes in Abhängigkeit von der Auslenkung und ergibt trotzdem eine ausreichende Rückstellkraft. Infolgedessen kann der Müllverdichter ohne Umstellung oder Auswechslung von Teilen an verschiedenen Stellen und für verschiedene Abfallarten verwendet werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Zusatzerfindung ist in der Figur der Zeichnung dargestellt.

Das Gehäuse 13 des im Schnitt dargestellten Müllverdichters 11 weist eine Vorderwand 16, eine Rückwand 17 und eine Gehäusedecke 18' auf. Letztere ist durch eine den nicht dargestellten Antriebsmotor abstützende Querplatte 19 verstärkt. In der Gehäusedecke 18' befindet sich ein Aufgabetrichter 20, de- von nicht dargestellten Teilen der Seitenwände, ferner von

ίο einer vorderen Querplatte 21 und einer hinteren Querplatte 22 gebildet ist, die in ihrer Gesamtheit einen nach unten verjüngten Einwurfschacht 22' begrenzen.

Im unteren Teil der Rückwand 17 befindet sich eine Ajswurföffnung 23, die oben von einer kurzen, nach innen ragenden und geneigten Flanschleiste 24 und unten von einem gekrümmten Leitblech 25 begrenzt ist; letztere geht in einen nach oben weisenden Teil 26 über, der seinerseits in eine geneigte, ebene Fläche 27 ausläuft, die unmittelbar unter dem Auslaß des Einwurfschachtes 22' liegt.

Das Leitblech 25 ist an der geneigten Fläche 27 um Querzapfen 28 schwenkbar gelagert und ruht mit seinem unteren Ende auf einer nachgiebigen Abstützung 63. Das Leitblech 25 ist an seiner Unterseite mit gekrümmten Flanschleisten 36 verstärkt.

Oberhalb des LeitbJeches 25 befindet sich eine Drehtrommel 37. Diese ist mit ihrer Innenfläche 40 an Laufrollen 38 abgestützt, die an Lagerzapfen 39 der Seitenwände des Gehäuses frei drehbar gelagert sind.

Die Innenfläche 40 der zylindrischen Trommelwand 41 stützt sich mit beiden Enden auf solchen Laufrollen 38 ab, auf denen die Drehtrommel 37 um eine ideelle Drehachse 42 umlaufen kann. Sie ist über Kettenrad und Kette mit dem Antriebsritzel des nicht dargestellten Antriebsmotors verbunden und wird von diesem in Richtung des Pfeiles 46 angetrieben.

Im Gehäuse des Müllverdichters befindet sich ein Satz 47 von -adialen Flachkolbeii 5C. die unabhängig voneinander drehbar an einer festen Achse 48 gelagert sind. Die Achse 48 liegt zur Drehachse 42 der Drehtrommel 37 versetzt. Die Flachkolben 50 sind an ihrer Innenkante je mit Lagerhülsen versehen, die derart versetzt zueinander angeordnet sind, daß sie sich in zwei nebeneinanderliegenden HUlsensätzen auf der Achse 48 anbringen lassen. Die Drehtrommel 37 ist mit vier auf ihrem Umfang verteilt liegenden achsparallelen Längsschlitzen 52 versehen, die von den Flachkolben 50 durchragt sind. Im Bereich der Längsschlitze 52 sind an der Innenfläche der Drehtrommel 37 teilzylindrische Lagerschalen 55 mit Lageransätzen 53, 54 angebracht. Die Lagerschalen 55 können durch längsgeschlitzte Rundstangen gebildet sein, die auf den Flachkolben 50 radial verschiebbar sind und beim Umlaufen der Drehtrommel 37 durch die Fliehkraft mit den Lageran-Sätzen 53,54 in Eingriff gehalten werden.

Infolge der versetzten Anordnung der Lagerachse 48 der Flachkolben 50 zur Achse 42 der Drehtrommel 37 haben die Flachkolben außerhalb der Drehtrommel ihre größte Länge dann, wenn sie sich im Bereich des Einwuffsehaehtes 22' befinden, während sie auf der gegenüberliegenden Seite im Bereich der Auswurföffnung 23 des Gehäuses vollständig in die Drehtrommel zurückgezogen sind. Der Kreis 56, auf dem die Flachkolben 50 mit ihren äußeren Enden 57 beim Umlaufen der Drehtrommel 37 wandern, ist gestrichelt eingezeichnet. Jeweils zwei in Umfangsrichtung aufeinanderfolgende Flachkolben 50 bilden mit dem zwischen ihnen befindlichen Teil der Drehtrommelwand 41 und

dem Umfangskreis Kammern 57Λ, 57S, 57C, 57D, von denen die Kammern 57Ö und 57Cbei der dargestellten Lage etwa das gleiche Volumen aufweisen, während das Volumen der Kammer 57 D bei der Annäherung an die Auswurföffnung 23 des Verdichtergehäuses wesentlich kleiner geworden ist.

Wird bei Betrieb des M/illverdichters Müll, Schnee oder sonstiger Abfall in den Aufgabetrichter 20 gegeben, so rutscnt das Gut auf dem oberen, ebenen Teil 27 des Leitbleches 25 nach unten und wird von dem nächsten Flachkolben 50 erfaßt, der in den Bereich des Einwurtschachtes 22' kommt. Das zugeführte Gut befindet sich dann in der Kammer 57C Beim weiteren Umlaufen der Drehtrommel 37 wird das Volumen dieser Kammer rasch kleiner, wodurch der darin befindliche Müll zusammengedrückt wird. Bei weiterer Verkleinerung des Förderraumes etwa auf den Rauminhalt der Kammer 57 D verhindert die nachgiebige Abstützung des Leitbleches 25 eine Verklemmung des geförderten Gutes im Bereich der Auswurföffnung 23. Der verdichtete Müll wird dann aus der Auswurföffnung 23 des Gehäuses abgeschleudert und in dem angeschlossenen Müllwagen oder in einem sonstigen Aufnahmebehälter abgelegt.

Die nachgiebige Abstützung besteht aus einem hydraulischen Verstellzylinder mit Kolben 63, der mit einem Druckmittelakkumulator 64 in Verbindung steht. Der Zylinder 65 ist mit seinem unteren Ende schwenkbar an einer Traverse 66 gelagert. Innerhalb des Zylinders befindet sich ein Kolben 67, dessen Kolbenstange 68 mittels eines Zapfens 69, der die Flanschleiste 36 durchdringt, gelenkig mit dem Leitblech 25 verbunden ist.

An der Basis 71 des Zylinders 65 befindet sich ein Flüssigkeilsauslaß 70, von dem ein Schlauch 72 zu einem Einlaß 73 an der Basis des Akkumulatorbehälters 74 führt.

Dieser Behälter ist als Druckbehälter ausgebildet und enthält die Druckflüssigkeit 75 und Luft 76. Zum Einführen von Druckluft ist ein Aufladeventil 77

ίο vorgesehen.

Wenn im Betrieb das Leitblech 25 in Richtung des Pfeiles 78 auszuweichen sucht, bewegt sich der Kolben 67 im Zylinder 65 abwärts und drückt Flüssigkeit aus dem Zylinder in den Akkumulator 64. Dort steigt infolgedessen das Flüssigkeitsniveau, wodurch die darüber befindliche Luft zusammengedrückt und der Widerstand gegen die Bewegungen des Leitbleches 25 erhöht wird. Wenn der Druck auf das Leitblech 25 nachläßt, zwingt der Luftdruck innerhalb des Akkumulatorbehälters 74 die Flüssigkeit, d\ den Zylinder zurückzuströmen, wodurch das Leilb'ich in seine Ausgangslage zurückgestellt wird.

Die Rückstellkraft läßt sich durch die anfängliche Wahl des Luftdrucks in dem Akkumulatorbehälter einstelle λ.

Die beschriebene Anordnung ermöglicht im Vergleich zu einer Druckfeder eine weit größere Verstellung über einen größeren Bewegungsbereich, wobei die Wahl des Luftdruckes in einfacher Weise die Anpassung an verschiedene Arbeitsbedingungen gestattet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch;

   Müllverdichter mit einer Drehtrommel mit umlaufenden Flachkolben, die achsparallele Längsschliue der Trommelwand durchragen, um eine zur Drehtrommelachse versetzt liegende Achse umlaufen und mit einem im Verdichtergehäuse angeordneten, gekrümmten Leitblech zusammenwirken, das den Einwurfschacht des Gehäuses untergreift und sich bis zu einer Auswurföffnung am Ende des Verdichtungskanals erstreckt, wobei das gekrümmte Leitblech mit seinem den Einwurfschacht untergreifenden Ende am Verdichtergehäuse schwenkbar gelagert und am anderen Ende mit einer hydraulisch verstellbaren Abstützung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der hydraulische Verstellzylinder (63) des schwenkbaren Leitblechs (25) in bekannter Weise mit einem Druckmittelakkumulator (64) verbunden ist.