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Vorrichtung zum Uberbrücken und Abdecken von Dehnungsfugen von Brücken
und ähnlichen Bauwerken Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Uberbrücken
und Abdecken von Dehnungsfugen von Brücken und ähnlichen Bauwerken mit in Fugenrichtung
verlaufenden Randprofilträgern und ggf. einer oder mehreren Lamellen sowie mindestens
einem elastischen Dehn- und Dichtkörper, dessen Schenkel in an den Randprofilträgern
und ggf. den Lamellen ausgebildeten, nach oben offenen und sich verengenden Nuten
eingesetzt und zur Sicherung gegen Herausziehen widerhakenförmig ausgebildet sind.
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Derartige Vorrichtungen sind aus der DT-OS 2 202 )52 und der DT-AS
2 249 970 bekanntgeworden. Dabei sind an den Randprofilträgern und an den Lamellen
nach oben offene Nuten vorgesehen, in die die Schenkel eines im Querschnitt haut
artig ausgebildeten Dehn- und Dichtkörpers von oben her eingeführt werden. Die Schenkel
haben tannenzapfenfdrmigen Querschnitt und sind relativ lang bei geringer Breite
ausgebildet. In die Fahrbahnoberfläche ragen jedoch nur die
Randprofilträger
und ggf. die Lamellen, während die Dehn- und Dicht körper frei von Verkehrsweglasten
gehalten werden. Zur Realisierung-der nach oben offenen Nuten dienen besondere Ansatzprofile,
die mit den Randprofilträgern und den Lamellen verbunden werden mUssen.
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Die Ansatzprofile werden seitlich neben den Randprorilträgern bzw.
den Lamellen angeordnet und vermindern somit die freie Beweglichkeit des Uberganges,
ohne zur Aufnahme von Verkehrsweglasten herangezogen zu werden.
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Aus der DT-PS 1 260 508 ist weiterhin bekannt, die Dehn-und Dichtkörper
unmittelbar mit den seitlichen Flanken der Randprofilträger und der Lamellen zu
verbinden, beispielsweise zu verkleben. Es ist weiterhin bei dieser seitlichen Anordnung
der Dehn- und Dichtkörper bekannt, Sonderprofile ftir die Randprofilträger und die
Lamellen zu verwenden, die gemäß der DT-OS 1 759 736 hinterschnittene Nuten aufweisen,
in welche-Teile des Dehnkdrpers verankert werden. Es ist auch gemäß DT-AS 1 658
612 möglich, die Randprofilträger und die Lamellen aus Sonderprofilen herzustellen,
um hier eineseitliche Verankerung der Dehn- und Dichtkörper durchzuführen. In all
diesen Fällen werden die Dehn- und Dichtkörper seitlich neben den Randprofilträgern
bzw. Lamellen angeordnet und von Verkehrsweglasten freigehalten.
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Aus der FR-PS 1 293 649 ist es ferner bereits bekannt, zwischen zwei
Randprofilträgern eine nach oben offene Nut zu bilden und in diese ein Dehnprofil
einzusetzen, welches bei mittleren Dehnverhältnissen mit der Verkehrswegoberfläche
abschließt und bei Bewegungen der Dehnfuge entweder unter die Verkehrswegoberfläche
absinkt oder sich Uber diese aufwölbt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes
der Technik zu vermeiden und eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art mit
mindestens einem Dehn- und Dichtkörper zu schaffen, der sich jederzeit einfach montieren
und demontieren läßt, wobei die vom Verkehr einwirkenden Kräfte dazu benutzt werden,
den Dehn- und Dichtkörper festsitzend an der Vorrichtung zu halten bzw. an diese
immer wieder anzudrücken.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Nuten und entsprechend
die Schenkel ein Breiten-Tiefenverhältnis von mindestens etwa 1 : 1 aufweisen und
daß die der Dehnfuge zugekehrten Flanken der Nuten mit Abstand unterhalb der Verkehrswegoberfläche
enden, so daß die die Schenkel verbindenden und jeden Spalt überbrükkenden Dichthäute
jedes Dichtkörpers mit ihrem Bewegungsspiel bei Dehnfugenveränderung deutlich unterhalb
der Verkehrswegoberfläche angeordnet sind. Damit wird der Dehn- und Dichtkörper
gleichsam auf die Oberseite der Randprofilträger und der Lamellen verlagert und
dazu herangezogen, mit einem seiner Bestandteile Verkehrsweglasten auf zunehmen
und auf die Randprofilträger und die Lamellen zu übertragen. Die Nuten für den Einsatz
der Schenkel der Dicht- und Dehnkörper werden also nicht nur nach oben offen gestaltet,
sondern auch noch oberhalb der Randprofilträger und der Lamellen angeordnet, so
daß die Dehn- und Dichtkörper besonders einfach und vor allen Dingen unabhängig
von den Abständen der Lamellen bzw. Randprofilträger zueinander jederzeit zugänglich
sind. Andererseits wird aber vermieden, daß im Bereich der Dehnfuge Stahlteile in
der Verkehrswegoberfläche enden, so daß eine in sich geschlossene Gummioberfläche
im Bereich der Dehnfuge entsteht, die ein
günstiges Fahrverhalten
sicherstellt. Da die bei weitem größten Kraftkomponenten des Verkehrs im Bereich
des Uberganges senkrecht nach unten gerichtet sind, haben die Dicht- und Dehnkörper
keine Gelegenheit, sich aus den Nuten zu lösen, sondern sie werden vom Verkehr immer
wieder im Bereich der Nuten nachgedrückt. Weiterhin ist es als vorteilhaft mit der
Erfindung verbunden, daß handelsübliche Stahlprofile ohne weiteres eingesetzt werden
können. Die Dehnkörper nach der Erfindung werden deutlich in einen Teil, der zur
Ubertragung von Verkehrsweglasten geeignet ausgebildet ist, und in einen zweiten
Teil, der sich nur hautartig aufspannt und Dichtfunktion ausübt, unterteilt. Die
Randprofilträger und die Lamellen werden somit zumindest teilweise durch Bestandteile
der Dicht- und Dehnkörper ergänzt bzw. ersetzt.
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Jeder Dehnkörper weist mindestens zwei blockartige und zur Aufnahme
von Verkehrsweglasten ausgebildete Schenkel auf, zwischen denen die Dichthaut aufgespannt
ist.
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Zwischen dem blockartigen Schenkel und der Dichthaut weist der Dehnkörper
einen in der Verkehrswegoberfläche endenden und sich auf der verkürzten Flanke abstützenden
Ansatz auf, so daß gleichsam die gesamte Breite der Lamellen bzw. Randprofilträger
im Bereich des Dehnkörpers zur Ubertragung von Verkehrsweglasten herangezogen wird.
Andererseits sind die Teile des Dehnkörpers, die die Lamellen und Randprofilträger
seitlich überragen, besonders dünn ausgebildet, so daß sie einen möglichst großen
Dehnfugenweg freigeben. Hierzu erstreckt sich jeder Ansatz des Dehnkörpers seitlich
bis etwa an die vertikale Begrenzung des Randträger- und des Lamellenprofiles.
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Es ist möglich, daß auch bei Verwendung einer oder mehrerer Lamellen
nur ein einziger durchgehender Dehnkörper
vorgesehen ist, wobei
die blockartigen Schenkel im Bereich der Lamellen insbesondere breiter als im Bereich
der Randprofilträger ausgebildet sind. Es ist aber auch möglich, die Dehn- und Dichtkörper
jeweils bis etwa zur vertikalen Längsmittelebene der Lamellen reichend vorzusehen
und so hintereinander zu schalten. Es versteht sich, daß dann die Nut im Randprofilträger
etwa die halbe Breite der Nut im Bereich der Lamellen aufweist. Dabei können die
Dehnkörper in der Längsmittelebene der Lamellen zur Aufnahme eines Verdrängungskörpers
ausgebildet sein, so daß sie sich leichter in die Nut einsetzen lassen und zusätzlich
durch den Verdrängungskörper gehalten sind.
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Zur Aufnahme eines Verdrängungskörpers an den Dehnkörpern sind zweckmäßig
symmetrisch zur Längsmittelebene der Lamellen von oben nach unten reichende, einander
ergänzende Profilierungen vorgesehen. Der Verdrängungskörper kann beispielsweise
eine im Querschnitt kreisförmige biegsame Stange aus Kunststoff sein, die sich leicht
montieren und demontieren läßt.
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Die nach oben offene Nut erstreckt sich an den Lamellen über die gesamte
Lamellenbreite, um den oder die Schenkel der Dehn- und Dichtkörper möglichst breit
gestalten zu können und so die Verkehrsweglasten sicher und verteilt zu übertragen.
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Es genügt, wenn die widerhakenförmige Ausbildung der Schenkel des
Dehnkörpers im wesentlichen aus einer einzigen Fußverbreiterung besteht. Dies erleichtert
die Montage und Demontage, reicht aber andererseits für einen festen Sitz in den
Nuten aus.
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Um die Schenkel noch nachgiebiger für eine erleichterte Montage und
Demontage auszubilden, ist es möglich,
eine Durchbrechung etwa mittig
in Längsrichtung anzuordnen.
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Die Erfindung wird anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele in den
Zeichnungen dargestellt und im folgenden beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt
durch die wesentlichen Teile der Vorrichtung, Fig. 2 einen Querschnitt in gleicher
Richtung wie Fig. 1 bei einer anderen Ausführungsform, Fig. 3 einen Querschnitt
durch zwei Randprofilträger mit Dehnkörper, Fig. 4 eine ähnliche Ausführungsform
wie Fig. 3 und Fig. 5 einen Querschnitt im Bereich einer Lamelle.
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In den Zeichnungen sind nur die wesentlichen Teile wieder gegeben.
Die Randprofilträger 1 sind bekanntermaßen brückenseitig und widerlagerseitig angeordnet
und bilden den jeweiligen Abschluß der Fahrbahn. In der Dehnfuge 2 ist bei dem hier
dargestellten AusfUhrungsbeispiel eine Lamelle 3 angeordnet, die beispielsweise
auf nicht dargestellten Querträgern geführt und gelagert sein kann.
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Jeder Randprofilträger 1 weist eine nach oben offene Nut 4 und jede
Lamelle 3 eine nach oben offene Nut 5 auf. Die Nuten 4 und 5 sind, wie dargestellt,
ausgebildet,
d.h. sie verengen sich oben hin und befinden sich oberhalb
der Randprofilträger 1 bzw. der Lamellen 3.
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Ein Dehn- und Dichtkörper 6 aus gummielastischem MaterialZist von
oben her in die Nuten 4 und 5 eingesetzt.
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Er besitzt blockartig ausgebildete und zur Aufnahme von Verkehrslasten
geeignete Schenkel 7, 8, die ein Breiten-Tiefenverhältnis von mindestens etwa 1
: 1, vorzugsweise und im Bereich der Lamellen 3 aber größer aufweisen. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Schenkel 8 etwa doppelt so breit ausgebildet wie der
Schenkel 7.
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Die Schenkel 7 und 8 besitzen im Fußbereich jeweils sich seitlich
erstreckende widerhakenförmige Lippen 9, während die Schenkel 7, 8 ansonsten blockartig,
d.h. mit etwa rechteckigem Querschnittsproril ausgebildet sind. An das blockartige
Profil der Schenkel 7, 8 schließen sich seitlich angeordnete Ansätze 10 an, die
ebenfalls zur Aufnahme von Verkehrsweglasten geeignet und ausgebildet sind. Diese
setzen sich in Dichthäuten 11 fort, die die verschiedenen Spalte 12 der Dehnfuge
2 jeweils überbrücken und nur Dichtfunktion haben. Wie ersichtlich, entsteht durch
den Dehn- und Dichtkörper 6 eine in sich geschlossene, die gesamte Dehnfuge 2 überspannende
Oberfläche aus Gummi, was sich in einem günstigen Fahrverhalten bemerkbar macht.
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Die nach oben offene Nuten 4 und 5 werden durch handelsübliche Profile
gebildet, die Flanken 13 und 14 besitzen.
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Die Flanken 13 sind der Dehnfuge 2 abgekehrt und enden in der Verkehrswegoberfläche
15. Die Flanken 14 dagegen enden deutlich unterhalb der Verkehrswegoberfläche 15,
damit sich auf ihnen die Ansätze 10 des Dehn- und Dichtkörpers 6 abstützen können.
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Insgesamt gesehen setzt damit der Dehn- und Dichtkörper 6 die Randprofilträger
1 bzw. die Lamellen 3 nach oben hin fort, wobei die Schenkel 7, 8 mit den Ansätzen
10 so ausgebildet sind, daß sie die Randprofilträger 1 und die Lamellen 3 seitlich
nicht überragen, sondern in etwa mit diesen abschließen. Auf diese Weise wird die
größtmögliche Bewegung im Bereich der Spalte 12 ermöglicht.
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Die Dehnkörper 6 lassen sich einfach montieren und demontieren, da
sie von der Verkehrswegoberfläche 15 her frei zugänglich sind. Es bedarf neben der
nutenförmigen Ausbildung und der besonderen Dimensionierung der Schenkel 7, 8 an
sich keiner weiteren Maßnahmen, um die Dehn- und Dichtkörper 6 festsitzend zu halten,
weil diese von den Verkehrsweglasten immer wieder ein- und angedrückt werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 sind drei Dehn-und Dichtkörper
6 vorgesehen, von denen jeder jeweils nur eine Spalte 12 der Dehnfuge 2 überdeckt.
Die Nuten 5 im Bereich der Lamellen 3 sind so ausgebildet, daß sie jeweils zwei
Schenkel 8 aufnehmen können, während die Nuten 4 im Bereich der Radträger 1 ebenfalls
nur zur Aufnahme eines Schenkels 7 eines Dehn- und Dichtkörpers 6 ausgebildet sind.
Die Schenkel 7 und/oder die Schenkel 8 können eine mittig geführte Durchbrechung
19 aufweisen, um die Schenkel noch nachgiebiger zu gestalten und damit die Montage
und die Demontage noch zu erleichtern. Im Bereich der Nuten 5 stoßen die Schenkel
8 an der vertikalen Längsmittelebene 16 aneinander.
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In den Fig. 3 und 4 sind Ausführungsbeispiele dargestellt, bei denen
nur Randträger (ohne Lamellen) eingesetzt werden. Die Flanken 13 und 14 der Nuten
4 sind
beide geneigt angeordnet, so daß sich die Nuten 4 nach oben
hin beidseitig verengen. Bei dem AusfLihrungsbei spiel gemäß Fig. 4 ist dies nur
hinsichtlich der Flanken 14 der Fall, während die Flanken 13 rechtwinklig abgewinkelt
vorgesehen sind. In diesem Falle empfiehlt es sich, die Schenkel 7 mit einer Profilierung
17 auszurüsten, um einen Verdrängungskörper 18, beispielsweise eine biegsame Stange
aus Kunststoff, einsetzen zu können und damit den Sitz der Dehn- und Dicht körper
6 zu verbessern.
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Die identische Maßnahme kann auch im Bereich der Lamellen 3 angewendet
werden, wie es Fig. 5 zeigt. Zweckmäßig ist dabei eine durchgehende Profilierung
17 gewählt, die symmetrisch zu der vertikalen tängsmittelebene 16 ausgebildet und
angeordnet ist, so daß sich dort de Profile der beiden benachbarten Dehn- und Dichtkörper
6 ergänzen und den Verdrängungskörper 18 aufnehmen.