-
Vorrichtung zum Bewerten von Schlachttieren Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Bewerten von lebenden Schlachttieren, insbesondere von Schweinen,
mit einer Waage zum Bestimmen des Gewichtes und mit einem Ultraschallecholot zum
Ermitteln der Itückensl)eckauflage.
-
Eine zuverlässige Bewertung des Fleisch- und Fttwertes von Schlachttieren
war bisher nur am geschlachteten und zerlegten Tier möglich. Das hat den ITacllteil,
daß der hnlieferer sich entweder mit einer unsicheren Schätzung zufriedengeben muß
oder aber warten muß, bis das Schlachtergebnis vorliegt. Außerdem ist bei der Vielzahl
an einem Schlachthof angelieferter Tiere nie auszuschließen, daß Verwechslungen
vorkommen, was zu einer gewissen Unsicherheit führt. Um die Bewertung der Schlachttiere
zu erleichtern hat sich außer der Gewichtsbestimmung und der üblichen Besichtigung
durch Pachleute eingebürgert, die Rückenspeckauflage durch ein Ultraschallecholot
zu bestimmen. Die Bewertung der Tiere ist dabei jedoch immer noch weitgehend 'fGefiihlssache",
weil der oder die Bewertenden aufgrund der Gewichtsbestimmung und der Messung der
Rückenspeckdicke unter Einbeziehung ihrer Besichtigungsergebnisse ein im Grunde
nicht oder nur sehr schwer kontrollierbares Ergebnis bilden. Außerdem ist der Vorgang
der Bewertung der Tiere relativ langwierig und die Behandlung der Tiere umständlich.
Schließlich ist es für den Erzeuger nachteilig, daß er erst an einer Viehzentrale
oder am Schlachthof erfährt, welchen Erlös seine Tiere erbringen.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen,
die ein zuverlässigeres, einer Nachkontrolle zugängliches Bewerten lebender Schlachttiere
ermöglicht, wobei der Arbeitsablauf sehr rasch erfolgen und die Tiere nach der Bewertung
in Güteklassen eingeteilt sein sollen. Dabei soll die Vorrichtung so ausgebildet
sein, daß sie in Erzeugernähe einsetzbar ist.
-
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung der
eingangs genarniten Art dadurch, daß ein Rechengerät vorgesehen ist, das die von
der Waage und dem Ultraschallecholot ermittelten Werte erhält, daß an das Rechengerät
ein Tastenfeld zur Eingabe von Werten iiber die Fleischfülle und das Bindegewebe
ange schlossen ist, und daß von dem Rechengerät eine Sortierweiche gesteuert ist,
die in Abhängigkeit der eingegebenen Werte einen bestimmten, einer Giiteklasse zugeordneten
Auslaß öffnet0 IiIit einer derartigen Vorrichtung ist es möglich, eine rasche, nachkontrollierbare
Bewertung vorzunehmen, die ein erheblich zuverlässigeres Ergebnis erwarten läßt,
als es mit den seither üblichen Methoden möglich war. Durch die zusätzliche Eingabe
durch Besichtigung feststellbarer Werte, nämlich der Fleischfülle (oben) und des
Bindegewebes (unten) ist es möglich, den durch Fachleute optisch erzielbaren Befund
zu objektivieren, der bisher nur gefühlsmäßig mitbewertet wurde. Durch das Einordnen
in Giiteklassen ist eine sehr einfache Preisfestsetzung möglich, weil es geniigt,
einen fiir die Güteklasse nach den jeweiligen Marktverhältnissen ermittelten Preis
faktor mit dem Gewicht des Tieres zu multiplizieren, um den Erlös für den Anlieferer
zu bestimmen. Durch die Einsortierung in Güteklassen ist es auch möglich, die Bewertung
nach dem Schlachten zu kontrollieren und, soweit die Bewertungsergebnisse abweichen,
Kriterien für eine Verbesserung der durch Besichtigung ermittelten Bewertungsfaktoren
zu erhalten.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die gesamte
Vorrichtung als transportable, energieautarke Einheit ausgebildet, bei der die Waage,
eine Förderstrecke und eine Sortierweiche auf einer vorzugsweise als Kraftfahrzeuganhänger
ausgebildeten Lafette fahrbar sind. Dies hat den Vorteil, daß die gesamte Anordnung
erzeugernah eingesetzt werden kann.
-
Eine derart dezentrale Bewertung der Schlachttiere gibt dem Tierhalter
die Gewähr für eine korrekte, von Fehlern und Verwechslungen weitgehend freie Bewertung
der Tiere und damit eine erheblich vergrößerte Sicherheit, einen leistungsgerechten
Erlös zu erzielen Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein Förderband,
insbesondere ein zur Horizontalen etwas geneigtes Förderband vorgesehen, das in
Zulaufrichtung der Tiere vor der Waage angeordnet ist und dem benachbart das Tastenfeld
angeordnet ist. Während ein Tier auf dem Förderband zur Waage transportiert wird,
werden gleichzeitig von einem Bewerter entsprechend seiner Beurteilung des Tieres
zwei Tasten des Tastenfeldes gedrückt und die Werte dem Rechengerät eingegeben.
-
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist nicht der Waage
ein Förderband vorgeschaltet, sondern es ist eine Förderbandwaage verwendet, die
die Funktion Fördern und Wiegen vereinigt.
-
Bei allen üblichen Waagen muß häufig der Nullwert nachgestellt werden,
weil die Waage durch Verschmutzen, beispielsweise mit Kot, ihre ausgang basis ändert.
Auch bei der Förderbandwaage tritt diese Erscheinung, wenn auch aufgrund der liegförderung
der Verschmutzung gemildert, auf. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist zum Wiegen der Tiere die Waage mit einem Paar Formschalen versehen,
die gegeneinander bewegbar und zum Wiegen des Tieres anhebbar sind.
-
Das Tier wird also in angehobener Lage gewogen, wenn seine Füße vom
Boden entfernt sind0 Da die Formschalen hierbei noch einen gewissen Abstand voneinander
aufweisen, und weil andererseits das Tier den Boden nicht mehr berührt, besteht
weder eine erhebliche Verschmutzungsgefahr der Formschalen noch die Gefahr der Falschwiegung
durch Verkotung, wenn nicht ständig der Nullpunkt nachgestellt wird. Dabei sind
die Formschalen der Gestalt des Tieres angepaßt. Beispielsweise bestehen die Formschalen
aus zwei aufeinanderfolgenden Mulden, die durch einen bogenförmigen Bereich miteinander
verbunden sind und die in einer senkrechten Querschnitts ebene einen etwa Viertelellipsenbogen
darstellen. Zwei einander gegenüberliegende Mulden erfassen die Hinterschenkel,
die beiden anderen Mulden erfassen clen Bereich von Brust und Schulter des Tieres,
wogegen der zwischen den Mulden befindliche, zum Tier hin gewölbte Bereich den Bauch
des
Tieres unterstützt. Durch diese an die Gestalt des Tieres angepaßte
Formgebung der Formschalen wird ein zuverlässiges und schonendes Erfassen und Anheben
und damit ein exaktes Wiegen der Tiere erreicht.
-
Diese nrt der Ausbildung einer Waage zum Wiegen von Tieren ist nicht
auf den Einsatz bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung beschränkt, sondern kann
grundsätzlich für sich allein oder kombiniert mit beliebigen anderen Vorrichtungen
zum Wiegen von Tieren hnwenulng finden.
-
Ublicherweise ist der Waage eine Weiche nachgeschaltet, die in Abhängigkeit
von dem durch das Rechengerät ermittelten Wert das Tier zu einem Ausgang führt,
der einer bestimmten Qualitätsgruppe zugeordnet ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Waage dadurch gleichzeitig als weiche ausgebildet, daß die
Formschalen bei angehobenem Tier um eine vertikale Achse schwenkbar sind. Diese
Ausführungsform hat insbesondere den Vorteil, daß sie räumlich sehr klein baut,
was das Unterbringen der gesamten Vorrichtung auf einer Lafette wesentlich erleichtert.
-
Dabei ist, soweit das Förderband bis in den Bereich der Waage reicht,
das Förderband zumindest im Bereich der Waage mitschwenkbar. An die schwenkbare
Waage schließen vorzugsweise drei Ausläufe an, die je nach Schwenklage für das Tier
nach dem Absenken der Formschalen und dem Auseinanderbewegen der Formschalen zugänglich
sind0
Die Mechanik für das Anheben der Formschlane kann sehr unterschiedlich
ausgebildet sein. Beispielsweise können die Bormschalen durch einen elektrischen,
einen hydraulischen oder einen pneumatischen Antrieb anhebbar sein. Es können auch
die Bewegungsbahnen der Formschalen sehr unterschiedlich ausgebildet sein. Beispielsweise
können die Formschalen an Hubzylindern angeordnet sein, die sie zunächst aufeinander
zu bewegen und die sie anschließend nach oben bewegens Es führen dabei die Formschalen
praktisch Verschiebebewegungen parallel zu sich selbst durch. Bei anderen, in der
technischen Ausführung einfacheren und daher kostengünstiger herstellbaren Ausführungsformen
sind zum Anheben des Tieres die Formschalen um eine in einem Endbereich vorgesehene
horizontale Achse schwenkbar. Es wird dabei von dem Umstand Gebrsluch gemacht, daß
es genügt, das zu wiegende Tier wenige Zentimeter vom Boden anzuheben, Hierzu genügt
es aber, wenn die Formschalen um eine Achse schwenkbar sind, die sich in einem Endbereich
befindet. Es ist dann nur ein relativ kleiner Schwenkwinkel erforderlich, um sicherzustellen,
daß das Tier in der oberen Lage der Formschalen den Boden nicht mehr berührt.
-
Der gesamte Wiegevorgang kann einschließlich der Bewegung der Formschalen
manuell auslösbar sein, beispielsweise durch den Bewerter. Um jedoch den Bewerter
zu entlasten, der möglicherweise bereits das
nächste Tier zu bewerten
hat, während das vorhergehende sich noch in der Wiegestation befindet, ist bei bevorzugten
Ausführungsformen der Erfindung die Beweguiig der Formschalen zueinander hin und
das knheben der Formschalen durch einen Kontakt auslösbar, der durch das Tier betätigt
wird, wenn es eine Sollage zwischen den Formschalen erreicht.
-
Statt eines Kontaktes könnte auch beispielsweise eine Lichtschranke
oder dgl. verwendet werden.
-
Das Ultraschallecholot kann beispielsweise in dem Bereich der Anordnung
vorgesehen sein, den der Bewerter beobachtet, also vor der lZiegestation. Bei einer
besonders bevorzugten Ausfiihrungsform der Erfindung dagegen ist das Ultraschallecholot
im Bereich der Waage vorgesehen und so angeordnet, daß seine Elektroden an dem Tier
zur Anlage kommen, wenn dieses sich zwischen den Formschalen, insbesondere den angehobenen
Formschalen, befindet. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß das Tier zur Messung
eine definierte Lage einnimmt und sich in dieser Lage nicht oder kaum bewegt. Das
kommt der Sicherheit der Messung sehr zugute, Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Rechengerät mit einer Bewertungsschaltung für die Eingangs
signale des Echolot und/oder des Tastenfeldes versehen0 Durch diese Bewertung der
verschiedenen Signale wird erreicht, daß die jeweils ermittelten Werte entsprechend
ihrer Bedeutung auf das
Ergebnis, das das Rechengerät ermittelt,
Einfluß haben.
-
Durch Änderungen der Bewertung ist es auch in einfacher Weise möglich,
die Verfahrensweise des Gerätes zu korrigieren und Berichtigungen vorzunehmen, die
sich aus den Untersuchungen der geschlachteten und zerlegten Tiere ergeben oder
die aus geänderten Verbrauchergewohnheiten oder geänderten Verarbeitungsmöglichkeiten
resultieren.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Tastenfeld
jeweils drei Tasten für den liert "Fleischfülle" und den Wert "Bindegewebe't auf.
Damit kann jeweils angegeben werden, ob der jeweilige Anteil normal, mehr als normal
oder weniger als normal ist.
-
Eine feinere Unterteilung ist im allgemeinen nicht erforderlich. Diese
Unterteilung in jeweils drei Gruppen ermöglicht noch eine bequeme Handhabung.
-
Die Bewertung der verschiedenen Signale kann recht unterschiedlich
gewählt sein. Bei bevorzugten Ausführungsformen erfolgt die Bewertung des Signales
des Ultraschallecholotes mit etwa 50%', des Signales über die Fleischfülle mit etwa
3o' und die des Signales über das Bindegewebe mit etwa 2QP,6. Diese Korrekturen
auf grund eintretender Änderungen der oben geschilderten Art unterliegenden Werte
haben sich derzeit als günstig herausgestellt.
-
Bei manchen Anwendungsfällen genügt es, wenn das Rechengerät die Xleichensteuerung
vornimmt. Um jedoch Buchungs-und Zahlungsunterlagen zu erhalten, ist bei bevorzugten
Ausführungsformen
der Erfindung an den Rechner ein Drucker angeschlossen, der die Werte von Waage,
Echolot, Tastenfeld und die daraus ermittelte Weicheneinstellung oder Güteklasse
ausdruckt. Damit wird sogleich ein Beleg erstellt, der eine einfache Buchhaltung,
Abrechnung und aucl Kontrolle ermöglicht.
-
Für etwaige Kontrollen kann es zweckmäßig sein, die die Anordnung
durchlaufenden Tiere zu numerieren und dieselbe Nummer jeweils mit auszudrucken.
Dabei können entweder die Tiere manuell numeriert und die jeweilige Nummer in den
Rechner eingegeben werden, es kann auch umgekehrt der Rechner fortlaufende Nummern
bilden, wobei der Rechner einen Numerierstempel entsprechend einstellt, der das
Tier manuell oder selbsttätig mit der Nummer versieht, beispielsweise beim Einlaufen
in die Weiche.
-
Um einen zügigen Abtransport der angelieferten und sortierten Tiere
zu ermöglichen sind bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung der Weiche Container
zur Aufnahme der Tiere nachgeschaltet. Diese Container erfassen jeweils eine bestimmte
Gruppe von Tieren und werden mittels Hebezeug auf Transportmittel, insbesondere
Lastwagen verladen. Dabei kann vorgesehen sein, daß der Rechner jeweils die Zahl
der einer Güteklasse zugewiesenen Tiere summiert und bei Erreichen einer bestimmten
Anzahl ein Signal abgibt, das entweder angibt, daß der betreffende Container voll
beladen ist oder das ein Auswechseln des beladenen Containers gegen einen leeren
Container selbsttätig auslöst.
-
Kein Meßgerät gewährleistet ein vollständig sicheres und richtiges
Erfassen des zu messenden Wertes. Es ist daher stets eine Kontrolle in irgend einer
Weise erforderlich um offensichtliche Fehler von vornherein auszuschalten bzw. sie
durch eine Kontrollmessung zu eliminieren. Um die erfindungsgemäße Vorrichtung wirtschaftlich
einsetzen zu können, ist es zweckmäßig, wenn nicht der die Bewertung Vornehmende
auch noch die Meßergebnisse überwachen muß, sondern wenn die Anordnung sich möglichst
weitgehend selbst überwacht und kontrolliert. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erz in dung ist daher das Rechengerät mit einem Speicher versehen, in dem Grenzwerte
gespeichert sind, mit denen das Rechengerät die ermittelten Werte vergleicht; dabei
gibt das Rechengerät ein Störungssignal ab, wenn die eingegebenen Werte jenseits
der gespeicherten Werte liegen. Diuf diese Weise können die auswirkungen grober
Fehlmessungen, beispielsweise des Echolot, ausgeschaltet und damit die Zuverlässigkeit
der Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung gesteigert werden.
-
Bei einer Ausführungsform der Erfindung bildet das Rechengerät den
Quotient aus der Dicke der Rückenspeckauflage, wie sie das Ultraschallecholot mißt,
und dem Lebendgewicht und vergleicht diesen Wert mit eingespeicherten Grenzwerten.
Auf diese Weise läßt sich eine wesentlich bessere Kontrolle der von dem Ultraschallecholot
ermittelten Werte erzielen als in dem Fall, in dem lediglich Grenzwerte für
die
Dicke der Rückenspeckauflage eingegeben werden0 Es wird dabei von dem UmstandGebrauch
gemacht, daß die Dicke der Rückenspeckauflage wesentlich stärker schwanken kann
als der oben angegebene Quotient, weil die Dicke der Rückenspeckauflage mit dem
Lebendgewicht des Tieres zunimmt, Von dem Rechengerät wird die Betätigung der Weiche
gesteuerte Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sperrt das Rechengerät
die Betätigung der Weiche1 bis sämtliche für die Bewertung erforderlichen Werte
anstehen und keiner der Werte seinen zulässigen eingespeicherten Grenzwert übersteigt0
Dadurch wird verhindert, daß versehentlich ein Tier die Waage verläßt und die Weiche
passiert, dessen Werte noch nicht oder noch nicht vollständig erfaßt sind. Dies
ist insbesondere deshalb von Bedeutung, weil das Tier, das die Weiche passiert hat,
unter den übrigen Tieren verschwindet und nicht mehr herausgefunden werden kann,
so daß sämtliche in diesem Bereich befindlichen Tiere nochmals gemessen werden müssen,
Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung in der Zeichnurlg stark vereinfacht dargestellter
Ausführungsbeispiele0 Es zeigen: Fig0 1 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäß
ausgerüstete -Sortierstelle,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den mechanischen
Teil einer anderen erfindungsgemäßen Sortiervorrichtung und Fig. 3 eine Seitenansicht
der Anordnung gemäß Fig0 2.
-
Mit einem Fahrzeug 1 werden die zu sortierenden Tiere von einem Anlieferer
gebracht. Sie gelangen dann in ein Gatter 2 das mit nach innen öffnenden, nach außen
schließenden Torflügeln 3 gegenüber einem Einlaufraum 4 abgegrenzt ist, der sich
trichterförmig zu deu Torflügeln 3 hin verhängt Das Gatter 2 ist durch ein Türenpaar
5 unterteilt und endet in einem Auslaß 6, der durch Türen 7 verschließbar ist, die
in geöffneter Position einen Durchgang freigeben, der ausreicht, damit ein Tier
das Gatter 2 verlassen kann0 An den Auslaß 6 schließt unmittelbar eine Waage 8 an,
von der eine Leitung 9 zu einem Eingang eines Rechners 10 geführt ist.
-
Außerdem kann die Waage auch noch mit einer Anzeige versehen sein.
Entweder anschließend an die Waage 8 oder auch im Bereich der Waage 8 ist ein Ultraschall-Echolot
11 vorgesehen, mit dem in bekannter Weise die Dicke der Rückenspeckauflage gemessen
wird0 Das Echolot 11 ist über eine Signalleitung 12 mit einem weiteren Eingang des
Rechners 10 verbunden, Der Waage 8 und dem Echolot 11 ist eine Sortierstation nachgeschaltet,
in der das zu bewertende Tier sich kurz aufhält, damit es ein Sortierer betrachten
kann. Je nach dem Aussehen des Tieres betätigt der Sortierer
zwei
von sechs Tasten eines Tastenfeldes 13, das über einvieladriges Kabel 14 mit entsprechenden
Eingängen des rechners 10 verbunden ist, Jeweils drei Tasten sind für die Beurteilung
der Fleischfülle vorgesehen, wobei eine der Tasten für geringe, eine für normale
und eine für hohe Fleischfülle vorgesehen ist. Die drei weiteren Tasten sind in
gleicher Art für die Eingabe der Beurteilung des Bindegewebes vorgesehen0 Anschließend
an diese Sortierstation 15 gelangt das Tier an eine Weiche 16, beispielsweise eine
Drehplatte, die durch einen nicht dargestellten Stellmotor einen von drei Ausgängen
17, 18, 19 öffnet0 Der Stellmotor ist über eine Verbindungsleitung 20 mit einem
Steuerausgang des Rechners 10 verbunden. Außerdem ist über eine Steuerleitung 21
mit einem weiteren Ausgang des Rechners 10 ein Drucker 22 verbunden. tber die Ausgänge
17, 18 und 19 sind Transportbehälter 23 zugänglich, die eine bestimmte Anzahl von
Tieren aufnehmen, Ist ein Dransportbehälter 23 gefüllt, wird er mittels eines nicht
dargestellten Hebezeuges auf ein Transportmittel, beispielsweise einen Last zug
24 verladen.
-
Die Eingänge des Rechners 10, an die die Signalleitung 12 bzw. das
Kabel 14 geführt ist, sind mit einer bekannten Bewertungsschaltung versehen Diese
Schaltung gewichtet die eingehenden Werte und es werden diese gewerteten Gewichte
entsprechend verarbeitet0 Dabei wird das durch die Signalleitung 12 zugeführte Signal
bevorzugt mit einem Gewicht von 5,o bewertet, und es werden die von
dem
Tastenfeld 13 über das Kabel 14 eingehenden Signale mit 3/o (Fleischfülle) bzw.
2o' (Bindegewebe) gewichtete Je nach den eingegebenen Werten wird die Weiche 16
so verstellt, daß das betreffende Tier den Ausgang 17 oder 18 oder 19 geöffnet vorfindet.
Die durch diese Ausgänge in den jeweils nachgeschalteten Transportbehälter 23 gelangenden
Tiere gehören jeweils einer bestimmten -Güteklasse an, deren Merkmale in den Rechner
10 in Form der Bewertungen bzw.-Gewichtungen eingegeben wurde In den Fig. 2 und
3 ist eine transportable Sortiervorrichtung dargestellt, allerdings unter Weglassung
des Rechengerätes, das in gleicher Weise mit der Anordnung verbunden ist wie bei
der Darstellung gemäß Fig. Io An einen Einlaufraum4', der durch Gatter 2' seitlich
begrenzt ist, schließt eine Sortierstation 15' an.
-
Zwischen dem Einlaufraum 4' und der Sortierstation 15' sind den Zulauf
freigebende und sperrende Torflügel 3' vorgesehene Die Sortierstation 15', die nach
außen hin wiederum durch Gatter 2 begrenzt ist, ist mit einem Förderband 25 versehen,
das das jeweilig in der Sortierstation befindliche Tier weiterfördert0 In dieser
Sortierstation wird das Tier durch einen Bewerter beurteilt, der in das in den Fig.
2 und 3 nicht dargestellte Tastenfeld die entsprechenden Werte eingibt, die dem
Rechner zugeführt werden. Das Förderband 25 ist in Förderrichtung über die Sortierstation
15' hinaus geführt bis zur Waage 8'. Zwischen Waage 8' und Sortierstation 15' sind
ebenfalls- Torflügel 3' vorgesehen, die gesteuert zu
öffnen sind,
um zu verhindern, daß ein Tier vorzeitig die Sortierstation 15' verläßt. Um den
Höhenunterschied vom Erdboden bis zum Förderband 25 in einfacher Weise auszugleichen,
ist im Bereich des Einlaufraumes 4' eine Schrägrampe in Form eines Riffelbleches
26 vorgesehen, Die Waage 8' ist mit zwei zueinander symmetrischen Formschalen 27
versehen, die an Hydraulil- oder Pneumatikzylindern 28 gehalten sind und die aufeinander
zu und voneinander weg bewegbar sind. Außerdem sind die Formschalen 27 durch Anheben
der Zylinder 28 anhebbar0 An die Waage 8' schließt sich, wie bereits in Fig. 1 dargestellt,
eine Weiche 16' mit verschiedenen Ausgängen 17', 18' und 19' an.
-
Von den im Einlaufraum 4' befindlichen Tieren gelangt jeweils eines
über die Schrägrampe 26 und die wie eine Reuße wirkenden Torflügel 3' auf das Förderband
25, wo es langsam durch die Sortierstation 15' gefördert wird0 Hier wird es von
dem Bewerter beurteilt, der die entsprechenden Werte in das Tastenfeld eingibt,
die dem Rechner zugeführt werden. Anschließend öffnet der Bewerter den an die Sortierstation
15' anschließenden Torflügel 3' und das Tier gelangt, durch das Förderband 25 bewegt,
in den Bereich zwischen den Formschalen 27. Inzwischen ist ein nächstes Tier in
die Sortierstation 15' gelangt. Es werden nun die Formschalen 27 durch Betätigen
der Zylinder 28 aufeinander zu bewegt, bis das Tier zwischen ihnen gehalten ist.
Dabei erfassen
Mulden 29 die EIinterschenkel und Mulden 30 den
Brust-Schulterbereich des Tieres, wogegen dessen Bauch durch zwischen den Mulden
29 und 30 befindliche Vorwölbungen 31 gestützt ist0 Die Formschalen 27 sind so ausgebildet,
daß sie, im Querschnitt gesehen, im oberen Bereich einen etwa senkrecht nach unten
verlaufenden Abschnitt aufweisen, der sich dann anschließend nach unten hin nach
innen einzieht. Durch diese Formgebung der Formschalen 27 wird das Tier sicher gehalten
und es kann anschließend durch Anheben der Zylinder 28 das Tier von dem Förderband
25 abgehoben werden. Falls das Förderband langsam läuft ist es auch möglich, ohne
ein Abschalten des Förderbandes auszukommen0 Bei angehobenem Tier erfolgt nun die
Messung, d.h. die Feststellung des Differenzbetrages des Gewichtes der Anordnung
ohne Tier und mit Tier. Diese Messung ist zuverlässiger als bei den üblichen Waagen,
weil Verschmutzungen, insbesondere durch Kot, das Wiegeergebnis nicht beeinflussen,
weil die Formschalen und der Hubmechanismus für die Formschalen keiner starken Verschmutzung
ausgesetzt sind.
-
Bei angehobenen Formschalen wird jedoch nicht nur die Wiegung durchgeführt,
es wird hierbei gleichzeitig die Messung der Dicke der Rückenspeckauflage durch
ein Ultraschall-Echolot 11' vorgenommen, das in Fig. 2 weggelassen und nur in Fig.
3 schematisch dargestellt wurde. Die Messung an dieser Stelle hat den Vorteil, daß
das Tier in seinen Bewegungsmöglichkeiten so weit eingeschränkt ist, daß eine gute
Anlage der Elektroden 32
des Echolotes möglich ist, wodurch eine
zuverlässige Messung möglich ist. Beide Messungen, sowohl die-Wiegung als auch die
Messung der Dicke der Rückenspeckauflage erfordern nur wenige Sekunden. Anschliessend
wird das Tier wieder abgesenkt und es wird von dem Rechner, der zunächst kontrolliert
hat, ob alle Meßwerte vorhanden sind und ob die Meßwerte innerhalb der vorgegebenen
Grenze liegen, die Weiche 16' so gesteuert, daß das bewertete Tier dem zugeordneten
der drei Ausgänge 17' oder 18 oder 19' zugeführt wird0 Die Anordnung kann auch so
getroffen sein, daß die Waage gleichzeitig die Weiche bildet, indem die Formschalen
zusammen mit dem darunter befindlichen Abschnitt des Förderbandes 25 um eine senkrechte
Achse schwenkbar sind. Dabei sind die drei Ausgänge 17', 18' und 19' konzentrisch
zur Schwenkachse der Formschalen 27 angeordnet.
-
Die ganze Anordnung ist als transportable Einheit ausgebildet, die
auf einer fahrbaren Lafette untergebracht werden kann. Das Förderband 25 kann beispielsweise
Teil der Lafette sein, wobei das Förderband 25 an der Lafette absenkbar befestigt
ist, damit es im Betrieb möglichst in Bodennähe einsetzbar ist. Die die Sortierstation
15' seitlich begrenzenden Gatter 2 ebenso wie die Formschalen 27 einschließlich
des ihnen zugeordneten Bewegungsmechanismus bilden zusammen mit dem Förderband eine
Einheit. Das Riffelblech 26 ist um eine horizontale,
an dem förderbandseitigen
Ende vorgesehene Achse so schwenkbar, daß es auf das Förderband für den Transport
auflegbar ist. Ebenso können die Gatter 2, die den Einlaufraum 4' begrenzen, um
eine senkrechte Achse an die die Sortierstation 15' begrenzenden Gatter 2 hin schwenkbar
sein, so daß für den Transport diese Gatter nebeneinanderliegen. Dadurch erhält
man eine mobile Bewertungsstation, die sich rasch in Betrieb setzen und außer Betrieb
nehmen läßt und die daher eine Bewertung der Tiere beim Tierhalter oder bei örtlichen
Kleinsammelstellen ermöglicht.
-
Es versteht sich, daß die vorliegende Erfindung nicht auf das dargestellte
Ausführungsbeispiel beschränkt ist, sondern abweichungen davon möglich sind, ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise können auch durch den Sortierer
über das Tastenfeld 13 weitere Bewertungsmerkmale eingegeben und durch den Rechner
10 verarbeitet werden0