DE2514758A1 - Koernige aktivtonerde mit hoher scheinbarer dichte und hoher bruchfestigkeit - Google Patents
Koernige aktivtonerde mit hoher scheinbarer dichte und hoher bruchfestigkeitInfo
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Description
Körnige Aktivtonerde mit hoher scheinbarer Dichte und hoher
Bruchfestigkeit
Priorität: 19. April 1974 / Schweiz Anmelde-Nr. 5420/74
Die vorliegende Erfindung betrifft eine körnige Aktivtonerde mit hoher scheinbarer Dichte und hoher mechanischer Widerstandsfestigkeit,
vor allem bezüglich der Bruchfestigkeit. Sie betrifft auch das Verfahren der Herstellung ausgehend von Aluminiumhydroxid in
Pulverform.
In der folgenden Beschreibung bezeichnet der übliche Ausdruck Aluminiumhydroxid sowohl das chemische Produkt nach der Formel
Al(OH)3, d.h. z.B. das Aluminiumtrihydroxid wie es beim Herstellurrpprozess
nach Bayer anfällt, als auch das aus diesem durch partielle Entwässerung hergestellte aktive Aluminrumoxidhydroxid.
Aktivtonerde in ihren verschiedenen Formen wird heute in zahlreichen
Bereichen der industriellen Technik verwendet. Die hauptsächlichen Anwendungsgebiete sind die Reinigung und die Trocknung von
'509844/Q742
"**"" 25H758
Λ-
Flüssigkeiten und Gasen sowei die Katalyse (Katalysator und Katalysatorträger)
.
Ihre Aktivität basiert hauptsächlich auf ihrer hochporösen Struktur,
welche ihr.eine große innere Oberfläche verleiht. Die in der Industrie zur Anwendung kommenden Aktivtonerden unterscheiden sich
je nach Einsatzgebiet beträchtlich hinsichtlich ihrer physikalischen Eigenschaften. Diese Unterschiede der Aktivität und der
Struktur hängen hauptsächlich
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von den Bedingungen ab, unter denen die Aktivtonerde hergestellt wird.
Bei dem grosstechnischen Herstellungsprozess nach Bayer entsteht das Aluminiumhydroxid in sehr feinteiliger Körnung
und kann durch eine thermische Behandlung direkt in pulverförmige
Aktiv-Tonerde überführt werden. In der überwiegenden Mehrzahl aller Anwendungsfälle kommt das Material jedoch
nicht pulverförmig sondern als geformte Aktivtonerde zur Anwendung. Im allgemeinen wird zu Kugel- und Zylindergranulaten
verformt. Es werden jedoch auch Tabletten oder ganz einfach auch ein stückiges Granulat verschiedener Dimensionen
hergestellt.
Diese Verformung ist notwendig, weil die Aktivtonerde in den meisten Fällen in Reaktoren oder Adsorptionstürmen verwendet
wird, wo sie häufig beträchtlichen mechanischen Beanspruchungen (Zerquetschung, Abrieb) unterworfen ist. Es ist daher
einleuchtend, dass der industrielle Wert dieser Tonerde nicht nur von ihrer Aktivität, sondern auch von ihrer mechanischen
Widerstandsfähigkeit abhängt und dass zahlreiche Anstrengungen unternommen wurden und noch werden, um diese Widerstandsfähigkeit
zu verbessern. Verfahren zur Verformung von Aluminiumhydroxid sind schon seit langem bekannt. So erhält man zum Beispiel Granulate
von im wesentlichen kugeliger Form in rotierenden Trommeln oder Tellern, von zylindrischer Form durch Strangpressen,
oder auch Tabletten durch Zusammenpressen. Man kennt auch "natürliche" Granulate, welche durch Mahlen von Krusten, die
sich auf den Wandungen von Behältern im Verlauf des Bayer-Verfahrens bilden, erhalten werden. Diese Krusten aber enthalten
normalerweise, neben Aluminiumhydroxid auch beträchtliche, oft unerwünschte Verunreinigungen, insbesondere
Natriumhydroxid und Natriumsalze.
Die Formgebung des Ausgangsproduktes geschieht in den meisten
Fällen in feuchter Form unter Zugabe von Wasser und/
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u 25U758
oder geeigneten Bindemitteln, wie z.B. Mineralsäuren, AIuminiumnitratlösung,
Aluminiumstearat usw. Ferner hat es sich auch beim jetzigen Stand der 'Technik als vorteilhaft
erwiesen, dass man zuerst eine Aktivierung des feinteiligen Ausgangsmaterials (Aluminiumhydroxid) durch thermische
Behandlung vornimmt und die unter Zugabe von Wasser gebildeten Granulate einer anschliessenden mehrstündigen
"Reifung" unterwirft. Bei letzterem Vorgang wird Aluminiumhydroxid
gebildet und auf diese Weise durch chemische Kräfte einer Bindung bzw. ein Zusammenhalt der Einzelkörner
im Granulatverband erreicht. ;
So ist in den meisten Fällen, wenn nicht überhaupt in der Gesamtheit der bekannten Verformungsprozesse, die Kohäsionskraft
im wesentlichen chemischer Natur und wirkt auf die Oberflächen der Körner. Selbst im schon erwähnten Fall der
natürlichen Formgebung (Krusten) ist die Kohäsionskraft chemischer Natur.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegenden Versuche wurden mit dem Ziel unternommen, die Bruchfestigkeit der
Aktivtonerdegranulate unter gleichzeitigem Erhalt der Adsorptionseigenschaften
zu verbessern sowie wenn möglich die Technik der Produktion dieser Granulate zu vereinfachen.
Diese Ziele wurden nach der vorliegenden Erfindung erreicht.
Die aktiven Aluminiumoxidkörner müssen, nach der Erfindung, eine erhöhte "scheinbare Dichte" besitzen, die dadurch erreicht
wird, dass das als Ausgangsprodukt verwendete Aluminiumoxid ("grünes" Produkt) bis zum Erreichen einer scheinbaren
Dichte von mind. 2.20 g/cm trocken kompaktiert wird.
Unter "scheinbarer Dichte" versteht man hier die Dichte des
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Produktes mit eingeschlossenem Porenanteil, dies im Gegensatz zur "wahren" oder physikalischen Dichte.
Nach dem bevorzugten Kompaktierungsverfahren wird das "grüne"
Produkt zwischen zwei Zylindern hindurchgepresst, und zwar unter erhöhtem Pressdruck, welcher gewöhnlich in t/cm Walzenbreite ausgedrückt wird.
Das Ausgangsprodukt oder "grüne" Produkt kann vollständig aus pulverförmigem Aluminiumhydroxid und insbesondere aus
dem Aluminiumhydroxid, welches im konventionellen Verfahren (Bayer-Verfahren) erhalten wird, bestehen. Nach der
Trocknung enthält dieses Hydrat ungefähr 34 - 35% Konstitutionswasser. Ein besonders gut geeignetes Ausgangshydroxid
ist ein "grünes" Produkt, welches natriumhaltige Verunreinigungen, ausgedrückt in Na-O, bis zu einem Verhältnis von
Na 0 zu Al-O von weniger oder gleich 0.005, enthält.
Man hat im Verlauf der vorgenommenen Versuchsreihen festgestellt, dass bei einer Kontaktierung des granulierten
"grünen" Produktes zu einer "scheinbaren Dichte" von v/enigstens 2.20 g/cm und der anschliessenden Aktivierung
des Produktes eine granulierte Aktivtonerde erhalten wird, die einen mechanischen Widerstand und insbesondere eine
Bruchfestigkeit hat, die deutlich höher sind als diejenigen von vergleichbaren konventionellen Produkten (vergleiche Tabelle
3) .
Es ist offensichtlich, dass die "scheinbare Dichte" des granulierten
Aktivproduktes niedriger ist als diejenige des "grünen" Ausgangsgranulates. Sie hängt u.a. vom Grad und
von den Bedingungen der Aktivierung ab, insbesondere vom Restwassergehalt. Es ist deshalb etwas schwierig, das Aktivgranulat
nach der Erfindung anders als oben erwähnt zu definieren. Die Versuche haben indessen gezeigt, dass bei Verwendung
eines "grünen" Ausgangsgranulates immer ein entsprechendes Aktivprodukt erhalten wird, das zugegebenermassen
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eine variable scheinbare Dichte hat, aber immer deutlich über derjenigen von handelsüblichen granulierten Aktivtonerden
liegt, welche einen vergleichbaren Restwassergehalt haben (vergleiche Tabelle 2).
Was aber besonders überraschend erschien, war die Tatsache, dass diese Verdichtung, welche eine Verbesserung der mechanischen
Eigenschaften des Produktes gegenüber den bisher handelsüblichen Aktivtonerden mit sich brachte, keine negativen
Einflüsse auf dessen Adsorptionseigenschaften hatte, wie man es erwarten hätte sollen.
Für die Kinetik irgendeines Adsorptionsvorgangs sind nicht nur die bei der thermischen Aktivierung in den Primärkörnern
entstehenden Poren (Primärporosität) von Einfluss, sondern gleichermassen auch die Grosse und Verteilung der Zwischenräume
(Sekundärporosität) zwischen diesen das Granulat aufbauenden Primärkörnern.
Die Gesamtheit dieser Zwischenräume, die als Sekundärporenstruktur
bezeichnet wird, dient dem Stofftransport an die
Adsorptionsplätze der aktivierten Primärkörner und bestimmt die Geschwindigkeit eines Adsorptionsprozesses.
üeberraschenderweise führte die höhere Verdichtung des erfindungsgemässen
Produktes nicht zur Verringerung sondern zu einer Steigerung der Adsorptionsgeschwindigkeit wie am
Beispiel der Entfärbung von Dieselkraftstoff gezeigt werden kann (s. Tabelle 6). Es ist also wahrscheinlich, dass die
Granulate mit hoher scheinbarer Dichte nicht nur eine sehr bemerkenswerte mechanische Widerstandsfähigkeit, sondern
auch eine Sekundärporenstruktur aufweisen, die einer schnellen Verteilung des adsorbierten Produktes günstig ist.
Untersuchungen der Porenverteilung zeigen, dass die Sekundärporenradien
des erfindungsgemässen grünen Produktes weit-
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h 25U758
gehend im Bereich von 50 bis 751OOO A liegen - gemessen mit
dem Porosimeter Modell 1500 Carlo Erba - wie hoch auch immer der angewendete Pressdruck ist (s. Tabelle 4). Im Gegensatz
dazu sind die Sekundärporen der Grünlinge handelsüblicher Produkte über wesentlich grössere Bereiche gestreut. Die
enge Sekundärporenverteilung des Grünlings spiegelt sich in einer weitgehenden Lunkerfreiheit des aktivierten erfindungsgemässen
Produktes wider, die sich auch in einer höhen Enddichte bemerkbar macht.
Hierdurch bedingt eröffnet das erfindungsgemässe Produkt neue Einsatzgebiete für Aktivtonerden als Adsorptionsmittel
in wässrigen Lösungen. Handelsübliche Produkte besitzen tatsächlich auf Grund ihrer geringeren Festigkeit sowie
ihrer inhomogeneren Porenverteilung eine wesentlich geringere Nassfestigkeit in -wässrigen Systemen als das erfindungsgemässe
Produkt; dies gilt ganz besonders für "natürliche" Granulate (aus Krusten).
Die homogene Porenstruktur des erfindungsgemässen Produktes
führt ebenfalls zu einer höheren Temperaturwechselbeständigkeit, welche es gestattet, das Material noch im feuchten
Zustand unmittelbar einem Regenerierofen zuzuführen und so die Wirtschaftlichkeit eines adsorptiven Reinigungsverfahrens
mit Aktivtonerden erheblich zu verbessern.
Durch Variation des Anpressdruckes ermöglicht das erfindungsgemässe
Verfahren die gezielte Beeinflussung des Sekundärporenvolumens sowie der Sekundärporenverteilung und damit die
Anpassung des Produktes an spezielle Anwendungsfälle selektiver Adsorption (s. Tabelle 5) .
Gegenüber den herkömmlichen Herstellverfahren - zum Beispiel der Aufbaugranulation - bietet das erfindungsgemässe Verfahren
zusätzlich den Vorteil einer wesentlich besseren Reproduzierbarkeit der Produktgualität.
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25U758
Die Versuche gestatteten"die Feststellung, dass dieses Granulat
mit hoher Gründichte auf einfache Weise durch Trockenverdichtung des Aluminiumhydroxids auch ohne Beigabe eines
Bindemittels erhalten werden kann, indem man es kontinuierlich zwischen zwei Presswalzen durchlaufen lässt.
Unter Trockenverdichtung ist zu verstehen, dass das zu verdichtende
Produkt (Tonerde-Trihydrat im Anlieferungszustand oder teilweise entwässert) bereits im trockenen Zustand
ist und dass man im Augenblick der Verdichtung praktisch kein Wasser mehr beigibt.
Es ist unter diesen Umständen ziemlich über^-annhend, dass man,
um dieses Granulat mit hoher scheinbarer Dichte zu erhalten, nicht notwendig ein Bindemittel zu Hilfe nehmen muss, wie
dies bei üblichen Granulierverfahren zur Herstellung geformter Aktivtonerden der Fall ist.
Der Vorgang der Verdichtung nach der Erfindung wird z.B. mit Hilfe einer Walzenpresse konventionellen Typs durchgeführt.
Das pulverförmige Aluminiumhydroxid wird vorzugsweise vorverdichtet, bevor es kompaktiert wird. Die durch die Walzen
ausgeübte spezifische Presskraft ist regulierbar und kann zwischen 2.5 und 20 t je cm Walzenbreite variieren.
Das auf diese Weise erhaltene Produkt ist ein endloses Band, welches in Stücke der gewünschten Grosse gebrochen wird.
Dieses Zerbrechen kann mit an sich bekannten Mitteln (Stachelwalze, Backenbrecher, Hammermühle usw.) erfolgen.
Schliesslich wird die Aktivierung des auf diese Weise erhaltenen kompaktierten und gekörnten "grünen" Produktes
durch eine Wärmebehandlung in an sich bekannter Weise durchgeführt.
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25H758 ■1-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der Beschreibung eines Beispiels der Arbeitsweise des Verfahrens
sowie einer Serie von vergleichenden Versuchen hervor.
Dem Verfahren unterworfen wurde Aluminiumhydroxid (Al (OH) ) wie es durch Ausfällung aus einer Natrium-Aluminatlauge
(normales Bayer-Verfahren) erhalten und dann getrocknet wurde. Sein Gehalt an restlichem freien Wasser (Feuchtigkeit)
liegt ungefähr zwischen 0.1 % und 1.0 %.
Das trockene Hydrat wird zuerst einer Vorverdichtung in einer Verdichterschnecke unterworfen, anschliessend geht
es direkt zur eigentlichen Verdichtung (Kompaktierung), ohne dass Wasser oder ein Bindemittel zugefügt wird. Die
Vorverdichtung erleichtert die konstante und homogene Beschickung der Kompaktiermaschine.
,Die Kompaktiervorrichtung ist mit zwei Anpresszylindern
versehen, deren spezifische Anpresskraft, bis zu 20 t je cm Zylinderbreite, regulierbar ist.
Es resultiert eine Platte oder ein Band von kompaktiertem Aluminiumhydroxid (ungefähr 1 cm Dicke), dessen scheinbare
Dichte eine Funktion der Anpresskraft ist (s. Tabelle 1).
Das Produkt wird anschliessend in einer Hammermühle zerkleinert und dabei in eine grobkörnige, stückige Form überführt,
sodann nach Korngrosse ausgesiebt. Zu feine Körner werden in die Kompaktierungsanlage zurückgeführt, zu grosse
Körner in die Zerkleinerungsanlage. Anschliessend wird es In einem Drehofen mit indirekter Beheizung aktiviert.
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25U758
Verhältnis zwischen der spezifischen Kompaktierungskraft,
der scheinbaren Dichte im grünen Zustand und der Bruchfestigkeit im aktivierten Zustand des nach dem oben erwähnten Beispiel
erhaltenen Produktes.
spezifische Kompak tierungskraft t/cm Walzenbreite |
scheinbare Dichte im grünen Zustand g/cm^ |
Bruchfestigkeit im i aktivierten Zustand. (Körner von 3 mm) kp |
1.76 | "-.:.. 2.14 | 1.72 |
2.94 " . | 2.21 | 6.90 |
4.40 | 2.29 | 7.20 |
5.90 | 2.36 | 10.20 |
11.60 | 2.37 | 10.20 |
13.30 | 2.39 | 9.60 |
15.90 | 2.40 | 9.90 |
Die Messung der scheinbaren Dichte wurde mit einem üblichen
Pyknometer gemacht, wobei Sorge getragen wurde, dass vorhergehend jedes Korn in einen sehr feinen für die Pyknometerflüssigkeit
undurchlässigen Plastikspray eingehüllt wurde. Das Gewicht und das Volumen dieses Films können vernachlässigt
werden, da sie weit unterhalb von 1 % der entsprechenden Werte des Kornes liegen. Diese scheinbare Dichte umfasst also die
primären und sekundären Porositäten. Aehnliche Resultate wurden auch nach einer Bestimmungsmethode erhalten, bei welcher
Quecksilber als Verdrängungsflüssigkeit angewendet wurde
(L. Zagar, Sprechsaal 101 (1968),Hl4 - 1120).
Die Messung der Bruchfestigkeit wurde mit Hilfe eines dafür
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• 25U758
vorgesehenen Apparates, der auf dem Markt erhältlich ist, durchgeführt (Pillenbruchtester, Typ LTC/Chatillon,
Kew Gardens, N.Y. 11415).
. Messbereich: O - 25 kg
. Genauigkeit - 0.5* %
. Genauigkeit - 0.5* %
. Die Resultate entsprechen absoluten Werten, sind also vergleichbar.
Die Resultate der Tabelle 1 zeigen, dass man praktisch eine
annähernd maximale scheinbare Dichte und eine maximale Bruchfestigkeit
erhält, wenn man eine spezifische Anpresskraft von mehr als 6 t je cm Walzenbreite anwendet.
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Scheinbare Dichten und Restwassergehalte von Aktivtonerden verschiedener Herkunft im aktivierten und teilweise in
"grünem" Zustand. Vergleichswerte der nach der Erfindung., kompaktierten Aktivtonerden.
Proben | Typ des Granulats | scheinbare | aktiviert | - | 1.79 | % |
Dichte g/cm^ | 1.71 | Restwasser | ||||
grün | I.70 | |||||
A* | "Natürliches"Granulat | 1.75 | 1.68 | |||
aus Tonerdekrusten | 1.60 | 1.60 | 13.5 | |||
tel quel | • | 5.1 | ||||
weiter aktiviert | I.94 | |||||
"Künstliches" Granulat: | 1.35 | I.78 | 2H1H | |||
B | Kugelförmiger Granulat | 1.56 | 1.73 | 3.6 | ||
·· | 1.48 | 1.62 | ||||
P | Kugelförmiger Granulat | 1.26 | 15.8 | |||
tel quel | 3.6 | |||||
weiter aktiviert | 34.6 | |||||
E | Erfindungsgemässes | 2.20 | 14.0 | |||
Granulat | 11.6 | |||||
7.6 | ||||||
7.2 | ||||||
1.6 | ||||||
34.6 | ||||||
E2 | Erfindungsgemässes | 2.28/ | 18.1 | |||
C | Granulat | 2,29 | 12.3 | |||
7.5 | ||||||
2.3 | ||||||
(*) Die"natürlichen" 'Granulate aus Tonerdekrusten enthalten, wie gesagt, verschiedene Verunreinigungen und sind nicht immer
homogen; schon im Hinblick darauf, können sie nicht ohne weiteres mit "Künstlichen" Granulaten (z.B. nach der Erfindung)
verglichen werden.- Die diesbezüglichen Werte sind deshalb mit Vorbehalt zu betrachten.
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25147^8
-til-
Aus der Tabelle ist zu erkennen, dass die rein mechanisch nach der Erfindung trockenverdichteten Tonerden im Vergleich
zu den handelsüblichen Produkten eine beträchtlich höhere scheinbare Dichte sowohl im "grünen" als auch im "aktivierten"
Zustand bei vergleichbaren Restwassergehalten aufweisen.
Die graphische Darstellung der in der Tabelle 2 angegebenen Werte ("scheinbare Dichte" in Funktion des Wassergehaltes
der "künstlichen Granulate) veranschaulicht diese Feststellung noch deutlicher.
Bruchfestigkeit verschiedener Körnungen handelsüblicher
Aktivtonerden im Vergleich zu dem erfindungsgemässen Produkt:
Bezeichnung der | "-." Bruchfestigkeit (kg) | 3 mm 5 mm | 13.5 4.0 13.0 |
Probe | 1 - 1.5 mm | 8.5 2.2 4.0 |
16.9 |
A M P |
2.5 2.0 2.2 |
9-5 | |
gem. Erfindung, Presskraft: 10 t/cm |
3.7 |
Wie aus der Tabelle 3 zu ersehen ist, liegt die Bruchfestigkeit des erfindungsgemässen Produktes in allen Kornfraktionen
höher als die Bruchfestigkeit handelsüblicher Produkte.
Die Ergebnisse der Tabellen 4 und 5 beziehen sich auf Proben, die in einer Matrize mit Hilfe eines Stempels verpresst worden
sind.
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Gegenüberstellung der Porenverteilungen und Gründichten verschiedener
erfindungsgeraäss hergestellter Produkte gegen ein handelsübliches Produkt:
Proben | Pressdruck | I gemessenes Poren volumen im Be reich 50-75.000 S Porenradius |
gemessene Dichte |
theoretische Dichte unter Berücksich tigung des Porenvolu- mens |
Erfindungs- gemässes Granulat |
3.2 t/cm2 6.4 t/cm |
O.102 g/cm3 0.042 g/cm |
2.18 g/cm 2.32 g/cm3 |
2.18 g/cm 2.32 g/cm3 |
P | - | 0.046 g/cm | 1.80 g/cm | , 2.31 g/cm3 |
Die Uebereinstimmung der theoretischen mit der gemessenen Dichte deutet darauf hin, dass bei dem erfindungsgemässen
Produkt praktisch keine sekundären Poren ausserhalb des Porenradiusbereiches 50 - 75.000 A auftreten. Dagegen deutet
die erhebliche Differenz zwischen theoretischer und experimenteller Dichte bei dem handelsüblichen Produkt P auf ein
wesentlich breiter gestreutes Sekundärporenspektrum hin.
Porenvolumen und Porenverteilung des aktivierten, nach dem
erfindungsgemässen verfahren hergestellten Produktes als Funktion des Pressdrucks:
Pressdruck
Porenvolumen im Bereich der Porenradien 50-75.000 i
Prozentuale Porenverteilung im Bereich 50-75.000 A Porenradius
<100 X <.500 £ <1.000 A<5.000
3.20 t/cm' 6.40 t/cm^ 9.60 t/cm'
0.193 g/cm' 0.091 g/cm" 0.075 g/cm'
5 | % | 13 |
10 | % | 30 |
17 | % | 62 |
18 % 45 % 73 %
52 % 77 % 90 %
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Aus der Tabelle 5 ist deutlich zu erkennen, dass die Sekundärporosität
des erfindungsgemässen Produktes durch den Pressdruck
gesteuert werden kann.
Vergleichende Messungen der Adsorptionsgeschwindigkeit von einer handelsüblichen, körnigen Aktivtonerde und einer Aktiv-.tonerde,
die nach der Erfindung hergestellt wurde. (Spezifischer Anpressdruck: 10 t je cm Zylinderbreite). Untersucht
wurde die Geschwindigkeit der Entfärbung von Dieselkraftstoff, anhand der Messung von Lichtabsorptionswerten im
Verlauf des Entfärbungsvorganges.
In einem Scheidetrichter von 150 ml werden 20 ml Dieselkraftstoff und 5 g von zu prüfender Aktivtonerde eingefüllt. Das
Ganze wird in eine Schüttelmaschine eingesetzt, was einen guten Kontakt der beiden Phasen ermöglicht, bei gleichbleibenden
Bedingungen für alle Muster. Nach einer vorausbestimmten Kontaktdauer wird das Schütteln eingestellt. Die Suspension
wird ausgegossen und 1 ml Dieselkraftstoff wird für die Analyse entnommen. Man misst die optische Dichte nach
der konventionellen Technik, mit Hilfe eines lichtelektrischen Kolorimeters, Marke Lumetron 402 E unter Verwendung
einer 1 cm-Küvette und des Farbfilters 420.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle als Lichtabsorption % ausgedrückt bezogen auf Wasser entsprechend O %.
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Kontaktdauer Min. |
Typ der Aktivtonerde | gem. Erfindung |
O 2 . 4 6 8 10 12 |
P* | 63.4 47.5 45.0 41.7 39.0 38.0 36.4 |
63.4 55.9 55.3 55.0 52.8 50.6 48.4 |
* s. Tabelle 2 .
Die Ergebnisse zeigen, dass das Adsorptionsvermögen der
Tonerde mit hoher scheinbarer Dichte durch die Verdichtung nicht vermindert wird; im Gegenteil ist die Asdorptionsgeschwindigkeit
höher als diejenige der handelsüblichen Tonerde.
Nicht nur bei der Adsorption von Farbstoffen aus organischen Lösungsmitteln zeigt das erfindungsgemässe Produkt überraschend
gute Eigenschaften, es konnte ebenfalls erfolgreich für die adsorptive Entfernung organischer Verunreinigungen
aus wässrigen Lösungen bzw. Abwässern eingesetzt werden.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Vorteile dieses neuartigen Typs von aktiver Tonerde mit hoher scheinbarer
Dichte einesteils durch die grosse Bruchfestigkeit, verlängerte Dauer der Produktionsumläufe, Erhöhung der Füllchargen usw.
und andererseits durch eine Verbesserung gewisser Charakteristiken ihrer Aktivität (z.B. Adsorptionsgeschwindigkeit) begründet
sind.
Der Fabrikationsvorgang ist andererseits merklich verein-
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25U758
facht, verglichen mit üblichen Vorgängen, und zeigt eine Reihe von Vorteilen, unter welchen die folgenden anzuführen
sind:
- Wegfall jeglicher Sonderbehandlung (teilweise Aktivierung, Reifung)
- Wegfall von Zusatzmitteln (Wasser, Bindemittel)
- Gute Reproduzierbarkeit der Produktqualität
- Vollautomatischer Ablauf des Herstellungsprozesses —.Wegfall der Vermahlung des Ausgangsproduktes.
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Claims (6)
- 25U758 - vr-Patentansprücheljl Körnige Aktivtonerde mit hoher scheinbarer Dichte und hoher Bruchfestigkeit', dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Aluminiumhydroxid mit einer scheinbaren Dichte im grünen körnigen Zustand von mindestens 2,20 g/cm gewonnen ist.
- 2. Körnige Aktivtonerde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminumhydroxid aus dem Bayer-Verfahren gewonnen worden ist.
- 3. Körnige Aktivtonerde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminumhydroxid einen Natriumgehalt, ausgedrückt in Gewichtsverhältnis Na00/Alo0^, von höchstens 0,005 aufweist.
- 4. Verfahren zur Herstellung körniger Aktivtonerde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das "grüne" Aluminiumhydroxid, bevor es der üblichen Wärmebehandlung zwecks Aktivierung unterworfen wird, durch Trockenverdichtung kompaktiert wird,
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompaktierung bei einem Durchlauf zwischen zwei Walzen unter einer spezifischen Presskraft von mindestens 2,5 t je cm Walzenbreite kontinuierlich stattfindet.
- 6. Verfahren nach AnspruchΛ, dadurch gekennzeichnet, daß die spezifische Presskraft zwischen 6 und 10 t/cm Walzenbreite5 0 9844/074225H758• ft.beträgt.5098A4/07A2Lee
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