DE2514004B2 - Verfahren zur Herstellung von 3-Methylpiperidin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 3-MethylpiperidinInfo
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Description
Reaktionsmedium bei der Hydrierung verwendet werden.
Die Anwesenheit von z. B. Ammoniak, tertiären aliphatischen Aminen, sowie gegebenenfalls Alkali-
und/oder Erdalkalihydroxid ist nicht unbedingt erforderlich,
jedoch vorteilhaft um die unerwünschte Bildung höhersiedender Nebenprodukte, z. B. kondensierter
sekundärer und tertiärer Amine, zu vermindern bzw. zu vermeiden.
Die Menge an Verdünnungsmittel ist nicht kritisch. Zweckmäßig werden Volumverhältnisse von Ammoniak
oder anderen Verdünnungsmitteln zu Nitril von 1 :0,01 bis 1 :10, vorzugsweise 1 :0,l bis 1 :1 angewandt
Die zur Hydrierung herangezogenen Katalysatoren sind beispielsweise kommerzielle Nickelkatalysatoren.
Es sind dies Trägerkatalysatoren auf Basis Kieselgur oder Aluminiumoxid, versetzt mit speziellen Aktivatoren.
Daneben ist auch die Verwendung rein metallischer Katalysatoren wie z. B. Raney-Nickel möglich. Die
Menge an Katalysator ist für e'en Ablauf der Reaktion
nicht von entscheidender Bedeutung. Es muß nur eine genügend große Menge vorhanden sein, um die
Reduktion in Gang zu halten. Diese Menge liegt in Größenordnung der in üblicher Weise bei Hydrierungen 2 >
von Nitrilverbindungen verwendeten Mengen, im allgemeinen somit zwischen 0,5 und 10 Gew.-%,
bezogen auf das Dinitn'.
Das Verfahren kann diskontinuierlich oder auch kontinuierlich durchgeführt werden. Bei der diskontinu- jo
ierlichen Hydrierung wird der Katalysator vorzugsweise
in gepulverter Form eingesetzt. Nach Abfiltration der Reakti jnslösung ist der Katalysator für weitere
Hydriercyclen einselzbar. Bei der kontinuierlichen Flüssigphasenhydrierung in der Sumpf phase oder nach γ>
dem Rieselverfahren wird der geeignet geformte Katalysator als Festbett im Reaktor angeordnet.
Die Hydrierung von 11 zu I erfolgt im Bereich zwischen 80 und 2000C, vorzugsweise 75 bis 1500C und
bei Drücken bis zu 500, vorzugsweise zwischen 50 und 200 at.
Das kontinuierliche Verfahren kann längere Zeit mit hohen Ausbeuten an 3-Methylpiperidin betrieben
werden. Ammoniak wird vom Reaktionsprodukt abdestilliert und unabhängig von geringen Mengen darin 4r>
enthaltenen I in den Prozeß zurückgeführt.
3-Methylpiperidin findet Verwendung als Vulkanisationsbeschleuniger
und Zusatz zu Schmierölen. Es ist weiter Zwischenprodukt zur Herstellung von Nicotinsäure,
die als Medikament und Futtermittelzusatz von « Bedeutung ist.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter erläutern.
B e i s ρ i e I 1 Yj
(Vergleichsbeispiel)
Ein senkrecht angeordnetes Druckrohr von 0,51 Inhalt, gefüllt mit 0,3 1 (280 g) Kobaltkatalysator mit
45 Gew.-% Kobalt auf Kieselgur (tablettiert 5x6 mm,
Schüttgewicht 1 kg/l) wird nach Verdrängen der Luft ω durch Stickstoff mit Wasserstoffgas auf 400 at gebracht.
In das Rohr werden dann von unten stündlich 70 ml 2-Methylglutarsäuredinitril und 720 rnl flüssiges Ammoniak
zudosiert, wobei man eine Temperatur von 11O0C
einhält. Durch gleichzeitigen Ersatz des verbrauchten b5 Wasserstoffs wird ein Druck von 400 at aufrechterhalten.
Zur Abführung der Reaktionswärme wird Wasserstoff im Kreis geführt. Das aus dem Reaktor austretende
Reaktionsgemisch läuft nach Passieren einer Kühlschlange in eine Vorlage und wird aus dieser
kontinuierlich entnommen. Nach Abdestillation von Ammoniak erhält man stündlich 70 ml eines Gemisches,
das nach gaschromatographischer Analyse 90,9% 2-MethyI-l,5-diaminopentan und 8,2% 3-Methylpiperidin
sowie 1 bis 2% höherkondensierten sekundären und tertiären Aminen enthält
Verfährt man wie im Beispiel 1 beschrieben und nimmt anstelle des im Beispiel 1 verwendeten
Katalysators das gleiche Volumen (=240g) an Nickelkatalysator mit 55 Gew.-% Nickel auf Kieselgur
(tablettiert 5x6 mm, Schüttgewicht 0,9 kg/1), so erhält
man bei analoger Aufarbeitung ein Reaktionsgemisch von der Zusammensetzung 3,9% 2-MethyI-1,5-diaminopentan
und 90,1% 3-Methylpiperidin. Die höherkondensierten Polyamine betragen 6 bis 8%.
Ohne nachteilige Folgen für den Reaktionsablauf kann der Wasserstoffdruck bei diesem Katalysator auf
130 at gesenkt werden.
Wird das in den vorstehenden Beispielen angeführte Druckrohr mit 0,33 I (= 330 g) Nickelkatalysator mit 50
Gew.-% Nickel auf alkalischem Träger (tablettiert 3x3 mm. Porenvolumen 0,34 cmVg) gefüllt und bei
155°C/400at Wasserstoffdruck stündlich 100 ml 2-Methylglutarsäuredinitril
und 72OmI flüssiges Ammoniak zudosiert, so erhält man nach der in Beispiel 1
angegebenen Aufarbeitung stündlich 100 ml eines Gemisches, das nach gaschromatographischer Analyse
aus 90,7% 3-Methylpiperidin und 3,7% 2-Mcthyi-1.5-diaminopentan besteht.
Beispiele 4bis7
Die nachstehenden Beispiele 4 bis 7 dienen zur Erläuterung des diskontinuierlichen Verfahrens. Die
Ergebnisse sind in einer Tabelle zusammengefaßt. Die für diese Beispiele gültige Arbeitsvorschrift lautet:
Ein Hochdruckautoklav wird unter Stickstoff mit den angegebenen Mengen 2-Methylglutarsäuredinitril
(MGN) und Lösungsmittel beschickt. Nach Verschließen und Spülen mit Wasserstoff wird aus einem
Meßgefäß die angegebene Menge flüssiger Ammoniak in den Autoklav gedrückt. Unter Rühren wird
Wasserstoff wie angegeben aufgedrückt und durch Aufheizen die Reaktion in Gang gesetzt. Nach
Anspringen der Reaktion, erkenntlich an der Abnahme des Wasserstoffdrucks und Anstieg der Reaktionstemperatur,
wird durch laufende Zugaben von Wasserstoff der Druck konstant gehalten und durch Steuerung der
Rührintervalle die Temperatur 20°C oberhalb der Anspringtemperatur gehalten.
Nach Beendigung der Wasserstoffaufnahme und Abkühlung auf 40-500C wird der überschüssige
Wasserstoff mit dem freien Ammoniak abgeblasen, der Katalysator über ein Druckfilter abgetrennt, bei
Verwendung von Lösungsmittel mit diesem nachgewaschen und das Filtrat über eine 50 cm Vigreux-Kolonue
bei Normaldruck fraktioniert. Nach Abtrennung von gelöstem Ammoniak und Lösungsmittel wird ein bis
maximal 185°C siedendes Rohdestillat erhalten, das durch Fraktionierung über eine 1,20 m Füllkörper-Ko-
lonne in die Komponenten 3-Methylpiperidin (MP;
Kp. 125-126°C) und 2-Methyl-l,5-diaminopentan (MDP; Kp. 192°C) zerlegt wird. Als Rückstand der
a) Bedingungen:
Rohdestillation verbleibt ein aus sekundären und tertiären Aminen bestehendes viskoses Produkt, dessen
Menge der Ausbeutedifferenz in der Tabelle entspricht.
Bei- MGN | Mol | Katalysator | 3. | Lösungsmittel | Art | NH3 | P | T | Zeit |
spiel g | 2,0 | g Type | Träger (Porenvolumen 0,25 cmJ/g). | mi | CH3OH | ml | at | C | h |
4 216 | 6,88 | 20 Raney-Ni | 220 | C2H5OH | 240 | 150 | 110 | 3 | |
5 740 | 6,88 | 100 55 Gew.-% Ni1) | 1250 | C2H5OH | 1250 | 300 | 135 | 6 | |
6 740 | 100 55 Gew.-% Ni1) | 1250 | NaOH | - | 300 | 140 | 2 | ||
6,88 | b) Ergebnisse: | + 5g | CH3OH | ||||||
7 740 | Beispiel | 75 60 Gew.-% Ni2) | Bei- Ausbeute MP | 1250 | 1250 | 100 | 130 | 4 | |
J) Katalysator von | spiel g Mol | ||||||||
*) Auf oxidischem | |||||||||
Ausbeute MDP | |||||||||
g MoI | |||||||||
Mol-% | Mol-% | ||||||||
155 546 390
575
1,53 5,50 3,94 5,80
26
156
234
105
156
234
105
0,225
1,34
2,01
0,91
1,34
2,01
0,91
11,8
19,3
29,4
13,2
19,3
29,4
13,2
Beispiel 8
(Vergleichsbeispicl)
(Vergleichsbeispicl)
Beispiel 1 wird wiederholt, wobei jedoch anstelle eines Kobaltkatalysators die gleiche Menge eines
Palladiumkatalysators (60Gew.-% Pd in metallischer Form auf Kieselgur, tablettiert, Schüttgewichl 1 kg/l)
verwendet wurde.
Nach gaschromatographischer Analyse wird 20,2 Gew.-°/o 2-Mcthyl-l,5-diaminopentan, 15,1 Gew.-%
3-Methylpiperidin sowie etwa 75 Gew.-% eines unlöslichen und undestillierbaren stickstoffhaltigen
Kondensationsproduktes gebildet.
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