DE2511474B2 - Einrichtung zur Messung der Konzentration des im Primärkühlwasser eines Druckwasserreaktors gelösten Neutronenabsorptionsmittels - Google Patents
Einrichtung zur Messung der Konzentration des im Primärkühlwasser eines Druckwasserreaktors gelösten NeutronenabsorptionsmittelsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Messung der Konzentration des im Primärkühlwasser
eines Druckwasserreaktors gelösten Neutronenabsorptionsmittels; diese Einrichtung besteht aus einem
Meßbehälter mit einer Neutronenquelle und Neutronendetektoren sowie aus einer Auswertungsvorrichtung
zur Konzentrationsbestimmung mit Hilfe von aus dem Meßbehälter an die Auswertungsvorrichtung abgegebenen
Meßsignalen; der Meßbehälter enthält eine Probe des Primärkühlwassers, das zwischen der Neutronenquelle
und den Neutronendetektoren vorhanden ist, und als Meßsignale werden die Zählraten der Neutronendetektoren
benutzt. Eine solche Meßeinrichtung ist aus der US-PS 35 78 562 bekannt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Konzentration des Neutronenabsorptionsmittels auch dann exakt zu
ermitteln, wenn die Temperatur bei der Messung von der Temperatur einer vorangegangenen Eichmessung
abweicht.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Meßbehälter eine Vorrichtung zur Messung der
Temperatur des in ihm enthaltenen Primärkühlwassers aufweist, daß das Temperaturmeßsignal zusätzlich als
Meßsignal dient und daß zu dem allein aus den Neutronenzählraten bestimmten Konzentrationswert
Cb in der Auswertungsvorrichtung eine Korrektur AC addiert wird, die von der Temperaturdifferenz
Δ Τ— Τ— To zwischen dem gemessenen Wert T und
einem Bezugswert To nach der Formel
AC= AT[K^+K2- C0)
abhängt, wobei die Konstanten K\ und K2 aus einer
Eichmessung folgen. Bei der Erfindung wird die Konzentration des Neutronenabsorptionsmittels auch
dann exakt ermittelt, wenn die Temperatur schwankt. Es ist nicht notwendig die Temperatur der Probe konstant
zu halten, wie dies bei bekannten Einrichtungen nötig war.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachstehend
beschrieben.
F i g. 1 zeigt eine perspektivische, teilweise geschniitene Ansicht des Meßbehälters,
F i g. 2 zeigt ein Schema der gesamten Einrichtung,
ίο Fig.3 zeigt mehrere Kennlinien, die die lineare Abhängigkeit der Korrektur AC von der Temperatur der Probe darstellen.
ίο Fig.3 zeigt mehrere Kennlinien, die die lineare Abhängigkeit der Korrektur AC von der Temperatur der Probe darstellen.
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß die Korrektur AC des gemessenen Konzentrationswertes
C0 eine lineare Funktion gemäß der Gleichung
AC= KiAT+ K2A TC0
ist; A T ist die Abweichung der Temperatur gegenüber
einer vorher gewählten Eichtemperatur 7o, Co entspricht der nicht korrigierten Konzentration, und K\ und
K2 sind geeignete Konstanten, die für das spezielle
Neutronenabsorptionsmittel und den benutzten Meßbehälter bestimmt werden. Die F i g. 3 zeigt eine Anzahl
von Kennlinien für verschiedene Konzentrationen des aus Bor bestehenden Neutronenabsorptionsmittels für
den hier beschriebenen Meßbehälter.
Die F i g. 1 stellt Einzelheiten des Meßbehälter 10 dar. In einem Gehäuse 32, das mit einer Strahlungsabschirmung
33 aus Zement oder Paraffin ausgekleidet ist, befindet sich ein Metallzylinder 34, dessen Enden durch
die Endplatten 36 und 38 abgeschlossen sind. Zwischen den Endplatten 36 und 38 und mit ihnen z. B. durch
Schweißung verbunden befinden sich die Rohre 40, 42, 44,46 und 48. Das mittlere Rohr 40 tritt durch die obere
Endplatte 36 aus und durch den oberen Abschluß des Gehäuses 32 hindurch, wo es durch eine abnehmbare
Kappe 40' verschlossen ist. Im mittleren Rohr 40 befindet sich, von Abstandsgliedern 52 und 54 getragen,
eine Neutronenquelle 50. Die Abstandsglieder 52 und 54 können z. B. aus Bakelit hergestellt sein. Die Rohre 42,
44,46 und 48 sind geometrisch im gleichen Abstand von dem mittleren Rohr 40, das die Neutronenquelle enthält,
angeordnet. In diesen Rohren sind Neutronendetektoren 56, 58, 60 und 62 angeordnet, von denen aber nur
zwei in F i g. 1 gezeigt sind. Die Kabel 64,66,68 und 70
verbinden die ihnen zugeordneten Detektoren 56,58,60
und 62 durch das Gehäuse 32 hindurch mit einem Impulsverstärker 84.
Das Primärkühlwasser wird durch eine Eingangsieiso tung 12 und eine Ausgangsleitung 14 dem Meßbehälter
10 zu- bzw. von ihm abgeführt. Die Leitung 12 setzt sich mit ihrem Ende 72 durch die obere Endplatte des
Zylinders 34 hindurch fort und endet mit dem unteren Ende 74 in einem gewissen Abstand oberhalb der
unteren Endplatte 38. Die Ausgangsleitung 14 steht durch einen Stutzen 76 mit der oberen Endplatte 36 und
mit dem Inneren des Metallzylinders 34 in Verbindung. Durch diese Anordnung zieht die Ausgangsleitung 14
Flüssigkeit vom oberen Ende des Zylinders 34 ab,
ω während die Eingangsleitung 12 Flüssigkeit in der Nähe
des Bodens des Zylinders 34 zuführt. Dadurch wird sichergestellt, daß im Zylinder 34 immer Flüssigkeit
vorhanden ist "und daß immer eine angemessene Mischung der Flüssigkeiten im Inneren des Behälters
b3 erfolgt. Im Boden des Zylinders 34 kann ein
Ablaßstopfen vorgesehen sein, der nicht dargestellt ist. Eine Temperätursonde 57, z. B. ein Thermoelement, mit
den Leitungen 59 und 61 ist innerhalb des Metallzylin-
ders 34 angeordnet
F i g. 2 zeigt, daß die I eitungen 59 und 61 über einen
Verstärker 63 und die Leitung 65 ebenso wie der Ausgang des Verstärkers 84 zu einem Umformer 18
führen. Die Verstärker 63 und 84 sowie der mit ihnen verbundene Umformer 18 bilden die Auswertungsvorrichtung.
Eine vom Netz 78 gespeiste Stromversorgung 80 liefert die Hochspannung für die Neutronendetektoren,
während der Umformer 18 durch eine Gleichspannungsversorgung 82 versorgt wird. Der Umformer 18
enthält einen Diskriminator mit Impulsformer 96, einen Impulsgleichstrom-Umsetzer 98, eine Glattungsschaltung
100 für die entstehende Kurve, eine Temperaturkompensationsschaltung 67 und einen Bereichswähler
102. Die Temperaturkompensationsschaltung 67 enthält einen Vergleicher 22, einen Multiplizierer 24 und
Addierer 86 und 88.
Die Einrichtung nach der Erfindung wird wie folgt betrieben: Aus dem Primärkreis eines Druckwasserreaktors
wird über die Leitung 12 ständig eine Probe entnommen, so daß der Meßbehälter 10 ständig von der
Flüssigkeit durchströmt wird. Eine bekannte Neutronenquelle 50, z. B. eine Plutonium/Berylliumquelle,
befindet sich zentral innerhalb des Rohres 40 des Metallzylinders 34 und sendet Neutronen aus, die, wenn
sie nicht durch das Neutronenabsorptionsmittel in der Kühlflüssigkeit absorbiert werden, durch die vier
Neutronendetektoren 56, 58, 60 und 62 nachgewiesen werden können. Die Detektoren selbst geben elektrische
Signale über die Kabel 64,66,68 und 70 ab.
Wie oben erwähnt, enthält das Primärkühlwasser, das den Meßbehälter 10 durchströmt, ein Neutronenabsorp
tionsmittel (z. B. Bor in der Form von Borsäure), um innerhalb des Reaktors Neutronen zu absorbieren und
dadurch die Reaktivität zu steuern. Man kann nun die Neutronenzählrate der Detektoren, die bei gegebener
Konzentration eines bestimmten Neutronenabsorptionsmittels zu erwarten ist, messen. Auf diese Weise
erhält man die Kennlinie der Absorption über einen Bereich von Konzentrationen eines bestimmten Absorptionsmittels
bei einer bestimmten Neutronenquelle. Aus der Zählrate kann also die Konzentration bestimmt
werden, wenn man die Zählrate mit der Kennlinie vergleicht. Bei der vorliegenden Erfindung liefert der
Umformer 18 ein unkorrigiertes Konzentrationssignal C0 aus den Zählraten der Detektoren 56, 58, 60 und 62,
welches dann so korrigiert wird, daß die Abweichungen, die durch Temperatureffekte entstanden sind, gerade
kompensiert werden.
Im einzelnen arbeitet der Umformer 18 wie folgt: Über die Leitungen 64, 66, 68 und 70 gelangen die
Zählraten zu dem Impulsverstärker 84, der die Signale kombiniert und verstärkt. Das resultierende Signal
gelangt über den Diskriminator und Impulsformer 96, den Impulsgleichstrom-Umsetzer 98 zur Glättungsschaltung
100 für die Kurve, so daß es in ein der Konzentration des Neutronenabsorptionsmittels proportionales
Signal Co umgeformt wird. Gleichzeitig wird
ίο die Temperatur des Primärkühlwassers, das den
Meßbehälter 10 durchströmt, durch eine geeignete Temperatursonde, z. B. ein Thermoelement oder einen
Thermistor, überwacht Über Leitungen ist die Temperatursonde 57 mit dem Verstärker 63 verbunden. Das
verstärkte Signal T wird dann über die Leitung 65 der Temperaturkompensationsschaltung 67 zugeführt. Zunächst
wird in der Kompensationsschaltung ein Eichsignal T0 für die Temperatur mit Hilfe der
regelbaren Spannungsquelle 20 erzeugt. Dieses Eichsignal 7b wird dann mit dem Temperatursignal Tin dem
Vergleicher 22 verglichen. Es resultiert das Temperaturdifferenzsignal K\ ■ AT. K\ ist — ebenso wie K2- eine
geeignete Verstärkerkonstante, die für ein bestimmtes Neutronenabsorptionsmittel und einen bestimmten
Meßbehälter gilt Sie kann durch Einstellung von Widerständen im Vergleicher 22 in bekannter Weise
festgelegt werden. Das Temperaturdifferenzsignal K\ ■ ΔΤ wird dann durch einen Multiplizierer 24
bekannter Bauart mit dem nicht korrigierten Konzen-
i'j trationssignal Co für das Neutronenabsorptionsmittel
multipliziert. Das resultierende Signal ist proportional dem Wert K2- ΔΤ- C0. Die Signale, die dem Wert
K\ ■ ΔΤ und K2 ■ ΔT■ C0 entsprechen, werden dem
Addierer 86 zugeführt. Dort wird das Summensignal
K, ·ΔΤ+Κ2ΔΤ- C0
gebildet, das als Temperaturkompensationssignal Δ C zu dem nicht korrigierten Signal Co für die Konzentration
des Neutronenabsorptionsmittels addiert werden muß.
•10 Dies geschieht im Addierer 88, der also das korrigierte Signal für die Konzentration des Neutronenabsorptionsmittels
liefert.
Da das Primärkühlwasser den Meßbehälter 10 ständig durchströmt, erfolgt eine ständige Anzeige der
Konzentration des Neutronenabsorptionsmittels. Mit diesem Signal kann also eine laufende Überwachung
und Steuerung der Absorberkonzentration durchgeführt werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Einrichtung zur Messung der Konzentration des im Primärkühlwasser eines Druckwasserreaktors gelösten Neutronenabsorptionsmittels, die aus einem Meßbehälter mit einer Neutronenquelle und Neutronendetektoren sowie aus einer Auswertungsvorrichtung zur Konzentrationsbestimmung mit Hilfe von aus dem Meßbehälter an die Auswertungsvorrichtung abgegebenen Meßsignalen besteht, wobei der Meßbehälter eine Probe des Primärkühlwassers zwischen der Neutronenquelle und den Neutronendetektoren aufweist und wobei als Meßsignale die Zählraten der Neutronendetektoren dienen, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßbehälter eine Vorrichtung zur Messung der Temperatur des in ihm enthaltenen Primärkühiwassers aufweist, daß das Temperaturmeßsignal zusätzlich als Meßsignal dient und daß zu dem allein aus den Neutronenzählraten bestimmten Konzentrationswert C0 in der Auswertungsvorrichtung eine Korrektur A C addiert wird, die von der Temperaturdifferenz AT=T-To zwischen dem gemessenen Wert Tund einem Bezugswert To nach der FormelΔ€=ΔΊ{Κι+ K2- C)abhängt, wobei die Konstanten K\ und K2 aus einer Eichmessung folgen.
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