DE2508853A1 - Verfahren zur herstellung duenner silberkathoden fuer elektrochemische zellen - Google Patents

Verfahren zur herstellung duenner silberkathoden fuer elektrochemische zellen

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Description

  • Verfahren zur Herstellung dünner Silberkathoden für elektrochemische Zellen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung dünner Silberkathoden für elektrochemische Zellen, insbesondere Biobrennstoffzellen.
  • Unter Biobrennstoffzellen versteht man Brennstoffzellen, die mit körpereigenen Stoffen, insbesondere mit Glucose als Brennstoff und mit in der Körperflüssigkeit gelöstem Sauerstoff als Oxidationsmittel, betrieben werden. Biobrennstoffzellen, wie Glucose/ Sauerstoff-Zellen, können als Stromquellen für implantierte elektronische Geräte, beispielsweise Herzschrittmacher und künstliches Herz, dienen (vgl.: Berichte der Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie, Band 77, Nr. 10/11, 1973, Seite 787 bis 790). Herzschrittmacher beanspruchen dabei lediglich eine Leistung von ca. 100 /uW. Bei der IJangzeitenergieversorgung von Herzschrittmachern ist es daher ausreichend, die Biobrennstoffzelle in das Gewebe zu implantieren, weil die Diffusion von Glucose und Sauerstoff aus dem Körpergewebe genügt, um die Elektroden mit den Reaktanten zu versorgen. Aus diesem Grunde ist es dabei nicht unbedingt erforderlich, extrem kleine Zellen und somit sehr kleine und dünne Elektroden zu verwenden. Die Leistungsanforderungen steigen aber um den Faktor 105, wenn Biobrennstoffzellen zur Energieversorgung eines künstlichen Herzens verwendet werden sollen. Um eine ausreichende Versorgung mit den Reaktanten zu gewährleisten, ist es in diesem Fall erforderlich, die Biobrennstoffzellen in der Blutbahn anzuordnen. Da eine derartige Energiequelle auf kleinstem Raum durch die elektrochemische Oxidation der Glucose und die Reduktion des Sauerstoffes aus dem Blut eine möglichst hohe Leistung erzeugen soll, ist eine Miniaturisierung unerläßlich. Derartige implantierbare Biobrennstoffzellen müssen demnach so kompakt und dünn wie möglich ausgestaltet sein und in einem sehr kleinen Volumen untergebracht werden können. Dazu ist es unter anderem auch erforderlich, äußerst dünne, elastische und dennoch mechanisch stabile Elektroden herzustellen, die elektrisch hoch belastbar sind.
  • In der deutschen Patentanmeldung Akt.Z. P 24 05 475.9 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Elektrode für elektrochemische Zellen mit einer auf einer schichtförmigen metallischen Trägerstruktur befindlichen Raney-Edelmetallkatalysatorschicht vorgeschlagen. Nach diesem Verfahren lassen sich dünne Elektroden hoher katalytischer Aktivität und hoher mechanischer Festigkeit herstellen, die sich insbesondere zur Verwendung als Anoden, d.h.
  • Glucoseelektroden, in Biobrennstoffzellen eignen.
  • Als Sauerstoffelektroden, d.h. Kathoden, werden in Biobrennstoffzellen im allgemeinen Platin-, Silber- oder Kohleelektroden verwendet. Dabei kann beispielsweise Kohle als Katalysator auf ein Gold- oder Silbernetz aufgebracht sein oder Platinschwarz auf ein Platinnetz (vgl. beispielsweise: deutsche Offenlegungsschrift 2 200 054 bzw. US-Patentschrift 3 861 397). Platinelektroden sind allerdings für die.Verwendung als Kathoden in Biobrennstoffzellen nur bedingt geeignet, da sie nicht nur die Sauerstoffreduktion, sondern auch die Glucoseoxidation katalysieren, d.h. sie arbeiten nicht selektiv. Kohleelektroden mit dem geschilderten Aufbau können im Prinzip zwar dünn hergestellt werden, das Herstellungsverfahren selbst ist aber technisch aufwendig und schwer reproduzierbar.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung dünner Silberkathoden für elektrochemische Zellen, insbesondere Biobrennstoffzellen, anzugeben, das es ermöglicht, in technisch einfacher und reproduzierbarer Weise dünne, elastische und mechanisch stabile Elektroden herzustellen, welche darüber hinaus eine sehr hohe katalytische Aktivität aufweisen und selektiv die Sauerstoffreduktion katalysieren.
  • Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in ein Metallnetz eine Silberhalogenidschmelze eingebracht, das Metallnetz mit der erstarrten Schmelze zu einer dünnen Folie verarbeitet und anschließend das Silberhalogenid zu metallischem Silber reduziert wird.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können extrem dünne Elektroden in technisch einfacher und gut reproduzierbarer Weise hergestellt werden. Diese Elektroden weisen eine poröse und hochaktive metallische Silberschicht mit großer Oberfläche auf.
  • Das eingelagerte Netzgerüst dient zur Stromabnahme, es bildet gleichzeitig aber auch einpn stabilen Elektrodenkörper und führt so zu einem günstigen Elektrodenaufbau. Der Vorteil der erfindungsgemäß hergestellten dünnen Elektroden besteht nicht nur darin, daß sich durch ihre Verwendung die Dicke von Biobrennstoffzellen weiter verringern läßt. wobei sehr kompakte und dennoch leistungsfähige Zellen erhalten werden. Vielmehr wird bei der Verwendung derartiger dünner Elektroden auch erreicht, daß die Glucosediffusion durch die Kathoden nahezu ungehemmt erfolgt. Ohne Beeinträchtigung der mechanischen Stabilität kann die Dicke der erfindungsgemäß hergestellten Elektroden bis auf etwa 30 #um herabgesetzt werden.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Elektroden zeigen selbst unter physiologischen Bedingungen sehr hohe Stromdichten. Aufgrund der erzielbaren hohen Stromdichten eignen sich diese Elektroden deshalb nicht nur zur Verwendung in Biobrennstoffzellen, sondern auch allgemein in technischen Brennstoffzellen.
  • Unter Silberhalogeniden werden im Rahmen der vorliegenden Anmeldung Silberchlorid, -bromid und -jodid sowie deren Gemische verstanden. Diese Silberhalogenide lassen sich relativ leicht schmelzen, wobei je nach der verwendeten Temperatur die Schmelze dünn- bis zähflüssig ist. In eine derartige Schmelze wird entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren z.B. ein Metallnetz eingetaucht, das sich mit dem geschmolzenen Silberhalogenid vollsaugt. Nimmt man das derart behandelte Metallnetz aus der Schmelze und läßt das anhaftende Silberhalogenid erstarren, so erhält man ein einheitlich und vollständig mit Silberhalogenid bedecktes Metallnetz. Ein derartiges Metallnetz läßt sich nahezu beliebig dünn auswalzen. Die dabei erhaltene Folie wird dann noch einem Reduktionsvorgang unterworfen, wobei das Silberhalogenid zu metallischem Silber reduziert wird. Vor oder nach der Reduktion kann aus der Folie eine Elektrode in der gewünschten Größe ausgeschnitten werden. Vor dem Einbau in eine Brennstoffzelle wird eine derartige Elektrode dann noch mit einem Stromableiter versehen.
  • Als Silberhalogenid wird vorzugsweise Silberchlorid verwendet.
  • Unter Verwendung von Silberchlorid hergestellte Elektroden zeigen nämlich die besten mechanischen Eigenschaften, d.h. eine gute Haftfestigkeit des Silbers am Metallnetz und eine gute Flexibilität. Die Eigenschaften von unter Verwendung von Silberjodid hergestellten Elektroden sind mit denjenigen der aus Silberchlorid hergestellten Elektroden vergleichbar. Elektroden aus Silberjodid weisen im Vergleich zu Elektroden aus Silberchlorid ein größeres Mikroporenvolumen auf und begünstigen damit den Glucosetransport durch die Kathode zur Anode in besonderem Ausmaß.
  • Bei der Verwendung von Silberjodid und insbesondere Silberbromid ist deren Lichtempfindlichkeit zu beachten. Um photochemische Veränderungen weitestgehend auszuschließen, ist deshalb eine rasche Weiterverarbeitung nach dem Tränkvorgang zweckmäßig.
  • Als Metallnetz können Netze aus Gold, Platin, Nickel oder Edelstahl Verwendung finden. Vorteilhaft kann beim erfindungsgemäßen Verfahren jedoch ein Silbernetz verwendet werden. Silbernetze bieten den Vorteil einer größeren Korrosionsbeständigkeit etwa im Vergleich zu Nickel und Edelstahl, beispielsweise in physiologischer Kochsalzlösung; im Vergleich zu Gold- oder Platinnetzen ist die Verwendung von Silbernetzen wirtschaftlicher.
  • Die Verarbeitung des Metallnetzes samt der erstarrten Silberhalogenidschmelze zu einer Folie kann beispielsweise durch Hämmern oder Pressen erfolgen. Besonders vorteilhaft erfolgt die Folienherstellung jedoch durch Auswalzen des Metallnetzes samt anhaftender Schmelze. Das Auswalzen erfolgt vorzugsweise in mehreren Schritten. Beim Walzvorgang selbst kann vorteilhaft in Richtung der Diagonalen der Maschen des Metallnetzes gewalzt werden. Beim Auswalzen in diagonaler Richtung erhält man nämlich ein Netzgewebe, das sich als besonders geeignet für eine stabile Elektrodenstruktur erwiesen hat.
  • Die Reduktion des Silberhalogenides zu metallischem Silber kann auf chemischem Weg erfolgen. Als Reduktionsmittel kann hierbei beispielsweise Hydrazin verwendet werden. Besonders vorteilhaft kann das Silberhalogenid jedoch elektrochemisch reduziert werden.
  • Hierbei wird das Silberhalogenid galvanostatisch oder potentiostatisch in das metallische Silber übergeführt. Das elektrochemische Verfahren hat den Vorteil, daß damit eine kontrollierte Reduktion vorgenommen werden kann. Die Reduktion wird vorzugsweise in neutraler wäßriger Lösung durchgeführt, im Hinblick auf die spätere Verwendung in Biobrennstoffzellen vorteilhaft in einer physiologischen Kochsalzlösung. Die elektrochemische Reduktion kann jedoch auch in Kalilauge als Reaktionslösung vorgenommen werden; hierbei wird das Silberhalogenid zunächst weitgehend in Silberoxid umgewandelt, das anschließend zu metallischem Silber reduziert wird.
  • Anhand von Ausführungsbeispielen und einer Figur, die Stromspannungskennlinien einer erfindungsgemäß hergestellten Silberkathode zeigt, soll die Erfindung noch näher erläutert werden.
  • 1. Herstellung der Silberhalogenidfoiie Etwa 15 g Silberchlorid oder Silberjodid werden in einer Quarzschale (Durchmesser: 8 cm) langsam erhitzt und zum Schmelzen gebracht; die Schmelztemperatur von Silberchlorid beträgt ca.
  • 45000 und diejenige von Silberjodid ca. 56000. Die rotgelbe bis rotbraune Schmelze wird bei der Verwendung von Silberchlorid bei etwa 50000 und bei der Verwendung von Silberjodid bei etwa 6100C gehalten. Aus einem Silbernetz (?einsilbergehalt wenistens 99,9 #) mit einer Maschenzahl von 219 Maschen/cm2 und einer Drahtstärke von 0,12 mm wird eine Scheibe mit etwa 6 cm Durchmesser ausge-0 stanzt. Diese Silbernetzscheibe wird zunächst bei ca. 500 C weichgeglüht (Dauer: ca. 30 Minuten). Anschließend wird die Silbernetzscheibe etwa 1 Minute lang in die Silberchlorid- bzw.
  • Silberjodidschmelze eingetaucht. Kurz vor der Erstarrung der Schmelze wird die mit Silberhalogenid getränkte Scheibe langsam aus der Schmelze genommen und abgekühlt. Die erstarrte Silberchlorid- bzw. Silberjodidmasse bleibt auf beiden Seiten des Netzes und in den Maschen des Netzes fest und einheitlich verteilt. Nach dem Glätten beträgt'die Dicke des mit Silberhalogenid getränkten Netzes etwa 1 mm.
  • Derart mit Silberhalogenid versehene Silbernetze werden zwischen zwei in Gegenrichtung rotierenden Walztrommeln (Kalanderwalzer) langsam und in Stufen von je etwa 100 /um bis auf eine Dicke von etwa 300 /um heruntergewalzt. Der Walzvorgang wird nachfolgend in der Weise fortgesetzt, daß die Dicke pro Walzschritt etwa um 20 /um vermindert wird. Auf diese Weise lassen sich Folien von 80 /um Dicke und weniger herstellen. Der Walzvorgang selbst erfolgt, wie bereits erläutert, in diagonalen Richtungen. Aus einer in dieser Weise hergestellten Folie werden Teile mit den gewünschten Elektrodenabmessungen ausgestanzt und jeweils mit einem als Kontaktfahne zur Stromabnahme dienenden Silberdraht versehen.
  • 2. Elektrodenherstellung a) Chemische Reduktion: Zur chemischen Reduktion können die nach dem obengenannten Verfahren hergestellten Folienteile in etwa 30 ml einer 10 eignen, schwach alkalischen Hydrazinlösung eingetaucht werden. Die vollständige Reduktion des Silberchlorides bzw.
  • Silberjodides erfordert etwa 3 Minuten. Nach der Reduktion verbleibt auf dem Silbernetz eine dünne Silberschicht mit großer Oberfläche.
  • b) Elektrochemische Reduktion: Die elektrochemische Reduktion wird galvanostatisch oder potentiostatisch in physiologischer Kochsalzlösung durchgeführt.
  • Bei der galvanostatischen Methode werden die Silberchlorid-bzw. Silberjodidfolien in physiologischer Kochsalzlösung mit einer konstanten Stromdichte von 3 mA/cm2 kathodisch belastet bis das Halogenid vollständig reduziert ist. Die Reduktionsdauer beträgt im allgemeinen etwa 80 Minuten, sie ist aber von der Stromdichte und vom Halogenidgehalt der Folien abhängig.
  • Bei der potentiostatischen Methode werden die Folien als Arbeitselektrode gegen eine Wasserstoffbezugselektrode in physiologischer Kochsalzlösung belastet. Es stellen sich hierbei Ruhepotentiale etwa zwischen 780 mV (AgCl) und 800 mV (AgJ) ein. Das Potential wird dann stufenweise um 100 mV bis zum Wasserstoffpotential (O mV) gebracht, bis die starken kathodischen Ströme bei diesem Potential den Nullwert erreichen.
  • Die Reduktion des Silberhalogenides ist dann vollständig.
  • Bei der Verwendung von Kalilauge, beispielsweise 3 m KOH, werden die gleichen Ergebnisse erzielt. Hierbei werden die Halogenide allerdings zuerst zu Ag20 umgesetzt, welches dann zum Ag reduziert wird.
  • Bei der elektrochemischen Reduktion werden Sauerstoffolienelektroden mit einer dünnen, stabilen und aktiven Silberschicht erhalten, welche eine noch bessere Haftung am Silbernetz aufweist als eine durch chemische Reduktion hergestellte Silberschicht.
  • 3. Ermittlung der katalytischen Aktivität der Sauerstoffolienelektroden Die katalytische Aktivität der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten dünnen Sauerstoffelektroden kann potentiodynamisch oder potentiostatisch untersucht werden.
  • a) Potentiodynamlsche Untersuchungsmethode: Es wird das potentiodynamische Verhalten einer durch galvanostatische Reduktion von Silberchlorid hergestellten dünnen Sauerstoffolienelektrode mit einer Elektrodendicke von etwa 2 90 #um und einer Silberbelegung von ca. 35 mg/cm2 untersucht.
  • Das Ruhepotential der Elektrode in einer mit Sauerstoff gesättigten physiologischen Kochsalzlösung liegt bei Raumtemperatur bei 800 mV, gemessen gegen eine Wasserstoffbezugselektrode im gleichen Elektrolyten. Bei der Untersuchung im Potentialbereich zwischen 0 und 800 mV (Spannungsgeschwindigkeit: 0,1 V/min) zeigt sich, daß die Elektrode bis etwa 550 mV im Sauerstoffgrenzstrombereich arbeitet, bei einem Potential von 500 mV liefert diese Elektrode eine Stromdichte von ca.
  • 1 mA/cm2.
  • Eine unter Verwendung von Silberåodid durch chemische Reduktion mit Hydrazin hergestellte, etwa 80 /um dicke Folienelektrode mit einer Silberbelegung von ca. 25 mg/cm2 ergibt unter den obengenannten Bedingungen bei 500 mV eine Stromdichte von ca. 0,8 mA/cm2.
  • b) Potentiostatische Untersuchungsmethode: Eine unter Verwendung von Silberchlorid durch potentiostatische Reduktion hergestellte Folienelektrode mit einer Dicke von etwa 80 /um und einer Silberbelegung von ca. 25 mg/cm2 wird -gestützt zwischen einem Asbestdiaphragma und einer metallischen Kontaktplatte, beispielsweise einem Tantallochblech -in physiologischer Kochsalzlösung bei Raumtemperatur einem Sauerstoffdruck von 1 bar ausgesetzt. Die dabei erhaltene Stromspannungskennlinie ist in der Figur als Kurve 1 dargestellt; bei Kurve 2 sind die entsprechenden IR-kompensierten Potentialwerte aufgetragen. Es zeigt sich, daß die erfindungsgemäß hergestellte Silberkathode stark belastbar ist und kein Grenzstromverhalten aufweist; selbst bei einem Potential von 600 mV beträgt die Stromdichte noch über 3 mA/cm2, nämlich ca. 3,3 mA/cm2.
  • Eine unter Verwendung von Silberjodid durch galvanostatische Reduktion hergestellte Elektrode von etwa 70 /um Dicke (Silberbelegung: ca. 20 mg/cm2) liefert unter den gleichen Versuchsbedingungen bei einem Potential von 600 mV eine Stromdichte von ca. 2,5 mA/cm2.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten dünnen Folienelektrodensus aktivem Silber eignen sich nicht nur als Sauerstoffelektroden in Biobrennstoffzellen, sondern auch als Sauerstoff- und insbesondere als Luftelektroden in technischen Brennstoffzellen. Luftelektroden müssen nämlich - ebenso wie die Elektroden in Biobrennstoffzellen - besonders dünn ausgestaltet und hochaktiv sein und zwar aus folgendem Grund. In den Poren dicker Luftelektroden reichert sich Stickstoff an, der als Diffusionspolster wirkt und den elektrolytseitigen Teil der Elektrode blockiert. Insbesondere bei der Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten Elektroden als Luftelektroden in Brennstoffzellen ist es vorteilhaft, wenn das Silberhalogenid mit einem Filler vermischt zum Einsatz kommt; dem geschmolzenen Halogenid wird dabei einer der üblichen Filler, beispielsweise KCl oder K2C03, zugemischt. Nach der Fertigstellung der Elektrode wird der Pille dann wieder herausgelöst. Die auf diese Weise in der Folienelektrode verbleibenden Poren wirken als Gastransportporen, sie bringen eine verbesserte Ausnutzung des Katalysators mit sich. Die Teilchengröße der Füllstoffe liegt etwa zwischen 5 und 50 /um; die Menge der zugesetzten Füllstoffe beträgt im allgemeinen zwischen 20 und 60 Gew.-%, bezogen auf das Silberhalogenid.
  • 6 Patentansprüche 1 Figur

Claims (6)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung dünner Silberkathoden für elektrochemische Zellen, insbesondere Biobrennstoffzellen, dadurch gekennzeichnet, daß in ein Metallnetz eine Silberhalogenidschmelze eingebracht, das Metallnetz mit der erstarrten Schmelze zu einer dünnen Folie verarbeitet und anschließend das Silberhalogenid zu metallischem Silber reduziert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Silberhalogenid Silberchlorid verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Silbernetz verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallnetz samt erstarrter Schmelze zu einer Folie ausgewalzt wird, wobei der Walzvorgang vorzugsweise in mehreren Schritten erfolgt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in Richtung der Diagonalen der Maschen des Metallnetzes gewalzt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Silberhalogenid elektrochemisch nach der galvanostatischen oder potentiostatischen Methode reduziert wird, vorzugsweise in neutraler wäßriger Lösung.
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