DE2507339A1 - Verfahren zur herstellung von kleinen, kugelfoermigen polypropylenteilchen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von kleinen, kugelfoermigen polypropylenteilchenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von kleinen, kugelförmigen Polypropylenteilchen
Die Erfindung betrifft die Herstellung von kleinen, kugelförmigen Teilchen aus Polypropylen und insbesondere ein Verfahren zur
Herstellung solcher Teilchen nach einem Ausfällungsverfahren.
Polypropylen wird bei den meisten, üblichen Polymerisationsverfahren
in Form von relativ großen, unregelmäßig geformten Teilchen gewonnen. Diese Teilchen, auf dem Fachgebiet als
^Schuppen" bekannt, sind bei Preßform- und Strangpreßarbeitsweisen
regelmäßig für eine Verwendung geeignet. Jedoch sind sie bei Beschichtungsanwendungen gänzlich unzureichend, wo die ausgedehnte,
unregelmäßige Teilchengröße kombiniert mit der hohen Schmelzviskosität von Propylen große Schwierigkeiten beim Auftragen
von glatten, gleichförmigen Überzügen oder Beschichtungen macht.
509841/0943
Die am mexsten bevorzugten Besdixchtungstechniken zur Anwendung
bei Polypropylen sind das elektrostatische Pulverbeschichten und das Beschichten im Fließbett oder Wirbelbett. Die elektrostatische
Methode des Auftrages erfordert die Verwendung von relativ kleinen Teilchen, welche vorzugsweise eine kugelförmige
Gestalt besitzen. Kugelförmige Teilchen von weniger als etwa 100 Mikron und vorzugsweise weniger als etwa 50 Mikron sind
bevorzugt. Das Beschichten im Wirbelbett oder Fließbett erfordert kugelförmige Teilchen von weniger als 150 Mikron.
Teilchen des angegebenen Typs sind jedoch bislang nur schwierig herzustellen gewesen. Das erfolgreichste Mittel zur Herstellung
solcher Teilchen erfolgte über eine direkte Polymerisation. Jedoch erfordern die Arbeitsweisen zur direkten Polymerisation
ziemlich große Abweichungen von den konventionellen Polymerisationsarbeitsweisen,
wodurch die Kosten für das Polymerisat übermäßig erhöht wurden, und wobei die Teilchen im allgemeinen
eine unregelmäßigere Form besaßen. Diese Methoden sind darüber hinaus keinesfalls zuverlässig und häufig zeigen sie nicht das
gewünschte Ergebnis. Das Mahlen von schuppenartigem Propylen wurde ebenfalls versucht, jedoch mit sehr beschränktem Erfolg
sowohl hinsichtlich der Teilchengröße als auch der Teilchengestalt, wobei zusätzlich noch große Energiemengen zur Erzielung
dieses beschränkten Erfolges erforderlich waren.
Methoden zur Herstellung von kleinen Teilchen, die auf der Ausfällung aus Lösungen unter dem Einfluß einer hohen Scherwirkung
beruhen, wurden mit gutem Erfolg bei anderen Polymerisaten versucht. Jedoch ergab diese Arbeitsweise bei Polypropylen
die Bildung von zähen, faserartigen Massen, welche sich um die Rührwelle wickelten, so daß eine vollständig unbrauchbare
Masse erhalten wurde.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von kleinen, praktisch kugelförmigen Teilchen
aus Polypropylen durch Ausfällen aus einer Lösung, wobei präzise definierte Lösungsbedingungen und Ausfällungsbedingungen
angewandt werden. Überraschenderweise wurde gefunden, daß beim Auflösen von Polypropylen bei einer erhöhten Temperatur
in einem Lösungsmittel, welches einen Löslichkeitsparameter
von etwa 6,6 bis 10,3 (Cal/ccm) ' , ein Dipolmoment
von etwa O bis 1,7 Debye-Einheiten und einen Wasserstoffbindungsparameter
von etwa 0 bis 18,7 cm besitzt und beim nachfolgenden bewegungslosen Abkühlen zur Herbeiführung der Ausfällung
das ausgefällte Polymerisat in Form von kugelartigen Teilchen mit etwa 1 bis 100 Mikron Durchmesser vorliegt.
Es ist an sich bekannt, daß kristallines Polypropylen bei Zimmertemperatur in allen bekannten Lösungsmitteln unlöslich
ist. Jedoch gibt es bei erhöhten Temperaturen von etwa 120 C und darüber eine Anzahl von Materialien, in denen es aufgelöst
werden kann. Zu diesen gehören z. B. Paraffinkohlenwasserstoffe, aromatische Kohlenwasserstoffe, Halogenkohlenwasserstoffe,
aliphatisch^ Alkohole, tertiäre Amine und sogar einige Ester. Jedoch ist das wichtige Kriterium, welches bestimmt, ob ein
Material, das ein Lösungsmittel für Polypropylen bei beliebiger Temperatur ist, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet
werden kann, nicht die Lösungsmittelklasse, zu der es gehört, sondern die drei oben aufgeführten Kriterien. Diese
drei charakterisierenden Parameter sind bekarihte Eigenschaften,
die entweder für ein beliebiges Lösungsmittel in der chemischen Literatur veröffentlicht sind oder experimentell bestimmt werden
können. Der Löslichkeitsparameter ist als die Quadratwurzel
der Volumenverdampfungswärme definiert, ausgedrückt als
1/2
(kalorien/ccm) ' . Er wird wie folgt berechnet:
(kalorien/ccm) ' . Er wird wie folgt berechnet:
u molare Verdampfunp;swärme
Molvolumen
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2507333
siehe J. Hildebrand et al. "Regular Solutions", Prentice-Hall, Inc. (1962).
Der Wasserstoffbindungsparameter wird als die relative protonenanziehende
Kraft von verschiedenen Lösungsmitteln definiert. Er wird erhalten, indem die Verschiebung der R-O-D-Bindung
in der Infrarotabsorption, wenn deuteriertes Methanol zu dem in Frage kommenden Lösungsmittel zugesetzt wird, gegen die
Stellung der Absorption in der R-O-D-Bindung in Benzol gemessen wird. Der Wasserstoffbindungsparameter wird als 10 %
dieser Differenz ausgedrückt, angegeben in Wellenzahlen (cm ), siehe Crowley et al., J. Paint Technology J>8, Nr. 4-96, (1966),
S. 269.
Das Dipolmoment ist eine wohlbekannte Moleküleigenschaft, welche die Verteilung der elektrischen Ladungen in einem neutralen
Molekül anzeigt.
Wie bereits angegeben, sind die Werte der oben genannten Parameter
für zahlreiche Lösungsmittel veröffentlicht. Eine Zusammenfassung aller dieser Parameter für eine Anzahl von Lösungsmitteln
kann in Journal of Paint Technology J58, Nr. 496 (1966),
S. 269 gefunden werden. Andere Tabellenzusammenstellungen finden sich in:
"Compatibility and Solubility" - Ibert Mellan, Verlag Noyes
Development Corp., Park Ridge, New Jersey (1968)
H. Burrell, Official Digest of The Federation of Societies for Paint and Varnish Production - 2£, Nr. 369, (1955)» S. 726
H. Burrell, Official Digest of The Federation of Societies for Paint and Varnish Production - 2°., Nr. 394-, (1957), S. 1159
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A. L. McLellan - Tables of Dipole Moments - W. H. Freeman & Co.
San Francisco, Kalif. (1963)
Handbook of Chemistry & Physics - Chem. Rubber Co., 48. Auflage
(1967 - 1968)
W. J. Gordy - J. Chem. Physics £, (Februar 1939), S. 93 - 99
¥. J. Gordy et al. - J. Chem. Physics JJ, (Februar 1940), S. 170 177
V. J. Gordy et al. - J. Chem. Physics % (März 194-1), S. 204 - 214.
Die Grenzwerte dieser drei charakterisierenden Parameter sind sehr kritisch. Der Wert aller drei Parameter muß innerhalb der
oben angegebenen Bereiche liegen, damit das Lösungsmittel zufriedenstellend wirkt und die gewünschten, praktisch kugelförmigen
Teilchen mit geringer Teilchengröße liefert. Materialien, welche Polypropylen auflösen, Jedoch nicht innerhalb der Parametergrenzwerte
liegen, bilden entweder kein teilchenförmiges
Präzipitat, oder die Teilchen besitzen keine kugelförmige Gestalt.
Die weitere kritische Begrenzung für das erfindungsgemäße Verfahren liegt darin, daß das Abkühlen ruhend durchgeführt
werden muß. Dies bedeutet ohne Rühren oder daß die Lösung irgendeiner Scherkraft in anderer Weise unterworfen wird. Falls
die Lösung einer Scherung während des Abkühlens unterworfen wird, bildet das Polymerisat eine zähe, faserartige Masse,
welche für den für die Teilchen vorgesehenen Zweck nutzlos ist.
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Zusätzlich zur Steuerung der Gestalt des Präzipitates bzw. der Ausfällung liefert die Erfindung weiterhin ein Mittel
zur Steuerung der Teilchengröße. Dies wird mit Hilfe der Lösungskonzentration, des Molekulargewichtes des Polymerisates
und der Lösungstemperatur erreicht. Für jedes vorgegebene
Lösungsmittel gibt es eine Beziehung zwischen diesen Variablen. Falls die Lösungskonzentration und das Molekulargewicht des
Polymerisates konstant gehalten werden, verändert sich die Teilchengröße beispielsweise für ein spezifisches Lösungsmittel
umgekehrt proportional zu der Lösungstemperatur. Für ein anderes Lösungsmittel wird dieselbe Beziehung beobachtet, jedoch
bei einem unterschiedlichen Teilchengrößenwert.
Wenn bei Konstanthaltung der anderen Variablen das Molekulargewicht
ansteigt, nimmt die Teilchengröße zu. Eine Zunahme der Lösungskonzentration bewirkt eine Abnahme der Teilchengröße.
Hier sind die Beziehungen zwischen den Variablen wiederum bei verschiedenen Lösungsmitteln unterschiedlich, jedoch können sie
in einfacher Weise experimentell bestimmt werden.
Die Arbeitslösungskonzentration liegt zwischen etwa 7,5 % und 25 %· Unterhalb einer Konzentration von etwa 7,5 % fällt
das Polymerisat nicht in Teilchen mit kugelförmiger Form aus, sondern in Form von großen, unregelmäßig geformten Klumpen.
Solche Klumpen stellen, soweit die hier beabsichtigten Anwendungen betroffen sind, keinerlei Verbesserung gegenüber Polypropylen
in der Form dar, in welcher es ursprünglich aus dem Polymerisationssystern gewonnen wird. Der obere Grenzwert von
etwa 25 %iger Konzentration ist etwa das Maximum, das gehandhabt werden kann. Oberhalb dieses Wertes nimmt die Viskosität
der Lösung bis zu einem Punkt zu, bei welchem die Handhabung schwierig wird.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert,
wobei alle Angaben in Teilen und Prozentsätzen sich auf Gewicht beziehen, falls nichts anderes angegeben ist.
2 Teile Polypropylen (Grundviskositätszahl =1,7) wurden in einen mit einer Kappe versehenen, dickwandigen Glasbehälter
eingegeben und es wurden 18 Teile Lösungsmittel zur Herstellung einer 10 %igen Lösung zugesetzt» Die Behälter wurden verschlossen
und in Qineni Bad mit konstanter Temperatur unter gelegentlichem
Schütteln erhitzt, bis eine klare, homogene Lösung erhalten worden war. Die klaren Lösungen wurden mit den in der folgenden
Tabelle I aufgeführten Lösungsmitteln erreicht. In diesen Fällen wurden die Proben aus dem Bad entfernt und auf Zimmertemperatur
ohne Schütteln oder ein anderes Inbewegunghalten abkühlen
gelassen. Sobald die Zimmertemperatur erreicht war, wurden die Polymerisatproben, die aus jedem Behälter ausgefallen waren,
mikroskopisch untersucht. Die Ergebnisse dieser Prüfung' sind ebenfalls in der Tabelle I wiedergegeben.
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Lösungsmittel Löslich- Dipol- H-Bindungs- Lösungs- Teilchenform Teilchen-
keits- moment parameter tempera- größe Gum)
para- tur (0C)
meter
cn
ο
co
ο
co
n-Decan
n-0ctanol
n-Hexanol
6,6 10,3 10,7
■+)
Xthylbenzoat 8,2
Chlorbenzol 9,5 Hexadecan 8,0 Cyclohexan 8,2 Xylol (Gemisch) 8,8
n-Heptan 7,4 Tri-n-butylamin 8,7
0 | 0 |
1,7 | 18,7 |
1,7 | 18,7 |
2,0+> | 6,3 |
1,6 | 1,5 |
0 | 0 |
0 | 0 |
0,4 | 4,5 |
0 | 0 |
0,7 | 21,8 |
160 kugelförmig 60-70
160 kugelförmig 10-15
160 agglomeriert, faserartig
150 folienähnliche
Masse
Masse
140 kugelförmig 60-90
150 kugelförmig 12-40
130 kugelförmig 12-18
130 kugelförmig 30-70
140 kugelförmig 3O-5O
160 erdnußförmig
00
Dieser Parameter liegt außerhalb des Arbeitsbereiches
Es wurde im wesentlichen dieselbe Arbeitsweise wie in Beispiel 1 befolgt, mit der Ausnahme, daß die Proben während
des Auflösens kontinuierlich gerührt wurden und daß 10 %ige Lösungen von Polypropylen mit einer Grundviskositätszahl von
1,7 in drei verschiedenen Lösungsmitteln bei einer Reihe von
Temperaturen hergestellt und dann ruhend abgekühlt wurden, um den Einfluß der Lösungstemperatur auf die Teilchengröße
zu zeigen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt. Alle Teilchen waren praktisch kugelförmig,
wie durch mikroskopische Beobachtung festgestellt wurde.
Tabelle II | Teilchengröße | 3 | |
Lösungsmittel | Lösungs | (yam) | 4- 6 |
temperatur (°c5 |
8-10 | ||
Isopar H 1^ (I) | 133 | 20-30 | |
ir | 135 | 10-12 | |
It | 138 | 60-90 | |
Il | 140 | 35-40 | |
Solvesso 150 d) (II) | 130 | 60-70 | |
Il | 135 | 75-90 | |
Xylol (Gemisch) | 125 | ||
Il | 128 | ||
Il | 137 | ||
' Isopar H = Gemisch von isoparaffinischen Kohlenwasserstoffen
mit einem Siedepunktsbereich von 180 bis 190 0C,
Loslichkextsparameter = 7*1» Dipolmoment = 0; H-Bindungsparameter
=0
' Solvesso 150 = Gemisch von aromatischen Kohlenwasserstoffen,
Siedebereich 19O - 210 0C, Loslichkextsparameter =
8,5; Dipolmoment = < 1»5>
H-Bindungsparameter » 2,7·
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- ίο -
In diesem Beispiel wurde eine Reihe von 10 %igen Lösungen
von Polypropylen mit unterschiedlichen Molekulargewichtswerten in dem zuvor in Beispiel 2 genannten Lösungsmittel I
aus einem Gemisch aus isoparaffinischen Kohlenwasserstoffen
(Isopar H) bei 150 0C hergestellt und ruhend, wie in Beispiel
1 beschrieben, abgekühlt. Die Molekulargewichte dieser Proben wurden durch Messung der Grundviskositätszahl und
Verwendung der Beziehung zwischen Molekulargewicht und Grundviskosität szahl (J. Polymer Science 28, (1968), S. 135)
bestimmt. Es wurden kugelförmige Teilchen mit einem Teilchengrößenbereich erhalten, der mit zunehmendem Molekulargewicht
anstieg, wie in der folgenden Tabelle III gezeigt wird.
1,5
1,7
2,25
1,7
2,25
156.000 220.000 325.000
12-30 40-60 50-80
Um den Einfluß der Lösungskonzentration auf die Teilchengröße zu zeigen, wurden Lösungen von 10 %, 12,5 % und 25 % des
Polypropylens mit einem Molekulargewicht von 156.000 in dem in Beispiel 2 genannten Lösungsmittel II in Form des Gemisches
von aromatischen Kohlenwasserstoffen bei 1300C hergestellt
und nach der in Beispiel 1 angegebenen Arbeitsweise ausgefällt, In der Tabelle IV ist der Teilchengrößenbereich der erhaltenen,
kugelförmigen Teilchen angegeben.
10
12,5
25
15-20
25-^0
5- 5
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Die Dispersionen oder Suspensionen der Teilchen, welche sich direkt bei der Durchführung des Verfahrens in der in den
Beispielen beschriebenen Weise ergeben, sind normalerweise nicht stabil, d. h. die Teilchen bleiben für nur eine relativ
kurze Zeitspanne suspendiert. Die Dispersionen können durch Zugabe eines geeigneten, grenzflächenaktiven Mittels stabiler
gemacht werden, falls die Anwendung, für welche die Teilchen vorgesehen sind, erfordert, daß sie stabiler dispergiert
sind.
ialls die Teilchen in diskreter Form eines trockenen Pulvers
gewonnen werden sollen, wird es bevorzugt, sie von dem Lösungsmittel abzufiltrieren und gut mit einem polaren Lösungsmittel,
z. B. einem Alkohol, vor dem Trocknen zu waschen. Falls die Wäsche mit einer polaren, organischen Flüssigkeit
ausgelassen wird, werden die Teilchen beim Trocknen dichter zusammengeflockt, und die zusammengeflockten Aggregate sind
durch mechanische Mittel schwierig aufzubrechen. Jedoch können sie in der ursprünglichen, organischen Flüssigkeit relativ
leicht rückdispergiert werden. Mit dem polaren Lösungsmittel gewaschene Teilchen sind weniger dicht zusammengeflockt und
sie werden durch milde mechanische Mittel leicht aufgebrochen. Falls daher Anwendungen des trockenen Pulvers wie Pulverbeschichtungen beabsichtigt sind, ist eine Wäsche mit polarem
Lösungsmittel sehr vorteilhaft. Die bevorzugte polare Waschflüssigkeit ist Methanol, wenn die Teilchen aus einem aromatischen
Verdünnungsmittel ausgefällt wurden. Isopropylalkohol
oder Äthanol sind bei aliphatischen Verdünnungsmitteln bevorzugt.
In einigen Fällen können andere polare Lösungsmittel wie Ketone, Äther oder andere Alkohole verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ebenfalls dazu verwendet werden, Zusatzstoffe wie Pigmente, Farbstoffe, Weichmacher
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oder Stabilisatoren in die Polymerisatteilchen einzubringen. Beispielsweise werden gefärbte Teilchen in einfacher
Weise durch Eingabe des gewünschten Farbstoffes oder Pigmentes in die Lösung vor der Ausfällungsstufe hergestellt. Ein
wesentlicher Anteil des Farbstoffes oder Pigmentes wird durch das ausfallende Polymerisat eingekapselt, so daß eine
innige Mischung hiervon mit dem Polypropylen erhalten wird. Die Vorteile sowohl hinsichtlich der Gleichförmigkeit des
Ergebnisses als auch der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens sind offensichtlich.
Hinsichtlich des Einbaues von Zusatzstoffen in die Teilchen
ist die Methode zur Herstellung von pigmentierten Konzentraten zur Verwendung bei der Färbung von stranggepreßten oder
preßverformten Gegenständen sehr vorteilhaft. So hohe Pigmentkonzentrationen
wie 50 %, bezogen auf das Polymerisatgewicht,
können in einfacher Weise unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingebracht werden. Diese Konzentrate können
dann trocken mit einer geeigneten Menge von nicht-gefärbtem Polypropylen vermischt werden, und das Pigment wird gleichförmig
durch die Polypropylenmasse während der nachfolgenden
Herstellungsvorgänge dispergiert.
Der Einbau von Pigmenten in kleine Teilchen wird anhand des folgenden Beispiels gezeigt.
Ein wasserfeuchter Preßkuchen von Phthalocyaninblaupigment wurde unter Verwendung eines Polyvinylpyrrolidoncopolymerisat-Dispergiermittels
in einem Gemisch des Lösungsmittels I von Beispiel 2 in Form eines Gemisches von isoparaffinisehen
Kohlenwasserstoffen mit niedersiedenden Isoparaffinen dispergiert.
Das Gemisch wurde unter gleichzeitigem Mahlen mit
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Sand azeotrop destilliert. Das Pigment und die organische Phase wurden dann durch Filtration getrennt, wobei eine
Dispersion des Pigmentes in dem Lösungsmittel I erhalten wurde.
Die Pigmentdispersion wurde erhitzt und zu einer 15 %igen
Lösung von Polypropylen in Lösungsmittel I bei 130 0C hinzugegeben,
und dann gründlich vermischt, wobei die Temperatur von 130 0C gehalten wurde. Das erhaltene Gemisch wurde
in 2,5 cm tiefe Aluminiumtröge gegossen und auf Zimmertemperatur
ohne weiteres Eühren abkühlen gelassen. Die Aufschlämmung von Pigmentpolymerisatteilchen wurde durch einen groben
Trichter aus gesintertem Glas filtriert. In dem ITiItrat
konnte kein Anzeichen für freies Pigment gefunden werden. Der mit Verdünnungsmittel angefeuchtete Filterkuchen wurde
durch eine Siebeinrichtung mit Löchern von etwa 2 mm Durchmesser durchgepreßt und dann über Nacht I
Ofen mit Zwangsluftumwälzung getrocknet.
messer durchgepreßt und dann über Nacht bei 105 C in einem
Es wurden drei Versuche durchgeführt, wobei Konzentrate mit
25 %·, 4-0 % bzw. 50 % hergestellt wurden. Jedes Konzentrat
wurde trocken mit konventionellen Polypropylenflocken mit einer Grundviskosxtätszahl von etwa 2,2 vermischt, wobei
die Konzentration auf etwa 0,5 % gesenkt wurde. Die Gleichförmigkeit
der Pigmentdispersion und die physikalischen Eigenschaften der aus diesen Mischungen gesponnenen Einzelfäden
waren vollständig zufriedenstellend.
Pigmente mit anderen Farben können ebenfalls auf diese Weise
in Polypropylen eingebracht werden.
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Claims (3)
1.1 Verfahren zur Herstellung von Polypropylen in Form von
J praktisch kugelförmigen Teilchen mit etwa 1 bis 100 Mikron Durchmesser, dadurch gekennzeichnet, daß
eine homogene Lösung von etwa 10 bis 25 Gew.-% Polypropylen in einem normalerweise flüssigen, organischen Material hergestellt
wird, welches ein Lösungsmittel für Polypropylen bei einer Temperatur von wenigstens 120 0C ist und welches
1/2 einen Loslxchkeitsparameter von etwa 6,6 bis 10,3 (Cal/ccm) ' ,
ein Dipolmoment von etwa 0 bis 1,7 Debye-Einheiten und einen
Wasserstoffbindungsparameter von etwa 0 bis 18,7 cm besitzt, und daß anschließend diese Lösung auf Zimmertemperatur unter
ruhenden Bedingungen abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß weiterhin
die kugelförmigen Teilchen aus dem normalerweise flüssigen, organischen Material gewonnen und mit einer polaren, organischen
Flüssigkeit vor dem Trocknen gewaschen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als normalerweise flüssiges, organisches Material Paraffinkohlenwasserstoffe,
aromatische Kohlenwasserstoffe, Halogenkohlenwasserstoffe, cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe oder aliphatische
Alkohole verwendet werden.
4-, Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
ein färbendes Material in die Polymerisatlösung in einer Menge bis zu etwa 50 Gew.-% des Polymerisates vor
dem unter ruhenden Bedingungen durchgeführten Abkühlen der Lösung eingegeben wird.
509841/0943
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