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Vorrichtung zum sterilen Lagern eines beschichteten Venenkatheters
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum sterilen Lagern eines beschichteten
Venenkatheters, die eine den Venenkatheter gegenüber der Umwelt abschließende und
zu öffnende Umhüllung aufweist.
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Bisher ist es üblich, Venenkatheter jeder Art in sterilen Wegwerkpackungen
in den Handel zu bringen, die zur Entnahme des Katheters zerstört werden. Diese
Verpackungsart ist zwar billig und gewahrleistet die Sterilität bis Entnahme, eignet
sich jedoch nicht zur sterilen Aufbewahrung nach der Benutzung.
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Venenkatheter, die eine Beschichtung aus Nähragar tragen und zum Nachweis
bestimmter Stoffe im Blut in die Vene eingeführt werden, sollen nach der Entnahme
aus der Vene unter sterilen Bedingungen gelagert und zur Auswertung in ein Labor
gebracht werden können. Der Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung zum sterilen Lagern eines beschichteten Venenkatheters zu schaffen,
bei deren Verwendung die Sterilität des Venenkatheters von der Herstellung über
die Anwendung hinaus bis zur Auswertung im Labor sichergestellt ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Umhüllung
von dem Körper einer Injektionsspritze gebildet, der Venenkatheter innerhalb der
Spritze liegend an deren Kolbenstange befestigt und der durchbohrte, zur Aufnahme
der Punktiernadel dienende Ansatz des Zylinders mit einer abnehmbaren Kappe oder
dergleichen verschlossen ist.
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Diese Vorrichtung erfüllt nicht nur die in der Aufgabenstellung genannten
Sterilitätsbedingungen, sondern ermöglicht darüberhinaus das Punktieren der Vene,
den Nachweis der erfolgreichen Venenpunktion und gegebenenfalls die anschließende
Weiterverwendung der Injektionsnadel für andere medizinische Zwecke.
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Die Kappe kann eine längliche Form besitzen und auf diese Weise als
sterile Umhüllung der bereits an den Zylinder angesetzten Punktiernadel dienen.
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Zur Unterbringung des Venenkatheters kann es vorteilhaft sein, wenn
der sich im Zylinder befindende Kolben mit einem länglichen, den Venenkatheter umschließenden
und an beiden Enden offenen Kolbenrohr verbunden ist. Dieses Kolbenrohr ist vorteilhafterweise
auf seiner Rückseite mit einer durchbrochenen, gegenüber der Katheterkolbenstange
normalerweise abgedichteten Endkappe verschlossen.
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Auf diese Weise kann ein Katheterstrang beliebiger Länge benutzt und
dennoch dauerhaft steril verschlossen sein.
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Weitere Vorteile lassen sich erzielen, wenn der Kolben und der Zylinder
innenseitig vor ihrem Durchbruch bzw.
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zur Punktiernadel führenden Frontkanal jeweils mit einer schrägen
Einführschulter versehen ist. Auf diese Weise wird ein ungehindertes Vorschieben
des Venenkatheters bis zur Vene sichergestellt.
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Zur leichten Bedienung des Venenkatheters kann die an seinem hinteren
Ende angesetzte Katheterkolbenstange durch den abgedichteten Durchbruch der Endkappe
verschiebbar hindurchgeführt sein. Wenn man die Endkappe durch eine Art Bajonettverschluß
mit einem lösbaren Deckel versieht, dann läßt sich die Dichtung zwischen Endkappe
und Deckel leicht auswechseln. Außerdem bietet diese Anrodnung den Vorteil, daß
man an das hintere Ende des Kolbenrohres unter Wahrung der Abdichtverhältnisse wahlweise
verschiedene medizinische Zusatzgeräte anschließen kann.
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Zum besseren Transport des benutzten Venenkatheters zum Labor kann
es vorteilhaft sein, die Katheterkolbenstange mit einer Sollbruchstelle zu versehen
und bei Bedarf einfach abzubrechen.
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Die Abdichtung zwischen der Endkappe des Kolbenrohrs und der Katheterkolbenstange
kann alternativ zu einer dauernd wirksamen Dichtung auch durch eine zerstörbare
Klebestelle gebildet sein. Nach der Benutzung kann dieser Bereich durch eine separate
SchUtzkappe steril abgesdhlossen werden.
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Ferner ist es möglich, zwischen dem Zylinder und der Punktiernadel
einen flexiblen Schlauchabschnitt anzuordnen.
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Zusätzlich kann die Punktiernadel mit einer Befestigungsplatte verbunden
sein. Bei dieser Anordnung ist es möglich, die Punktiernadel mit Befestigungsplatte
mittels eines Klebebandes beispielsweise am Arm eines Patienten zu befestigen und
längere Zeit in der Vene zu belassen.
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Nachfolgend werden einige bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen: Fig. 1 einen
Längsschnitt durch einen innerhalb einer Injektionsspritze mit Kolbenrohr steril
verpacktem Venenkatheter im unbenutzten Zustand, Fig. 2 den Venenkatheter von Fig.
1, jedoch mit nach abnehmen einer Kappe aufgesetzter Punktiernadel, Fig. 3 die in
die Vene eines Patienten angesetzte Vorrichtung von Fig. 2 nach dem Ansaugen von
Blut, Fig. 4 die Vorrichtung von Fig. 3 mit in die Vene eingeführtem Venenkatheter
Fig. 5 die Vorrichtung von Fig. 1 bis 4 nach der Benutzung und nach dem Abbrechen
der Katheterkolbenstange in steriler Verpackungsweise, Fig. 6 einen Ausschnitt vom
hinteren Ende einer Katheterkolbenstange, die gegenüber der Endkappe des Kolbens
durch eine Klebestelle abgedichtet ist, Fig. 7 eine andere Alternativausführung
einer Venenkolbenstangen-Abdichtung mit BaDonettverschluß -Endkappe, und Fig. 8
eine Teilansicht einer abgewandelten Ausführung mit flexiblem Schlauchabschnitt
zwischen Punktiernadel und Injektionsspritzenzylinder.
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Es sei vorab bemerkt, daß in der Zeichnung und der nachfolgenden Beschreibung
Elemente, die unverändert in mehreren Ausführungsbeispielen verwendet werden, gleiche
Bezugszahlen tragen. Zu diesen stets wiederverwendeten Elementen gehört insbesondere
ein Zylinder 10 mit darin verschiebbar angeordnetem Kolbenkörper 26; diese Teile
können einer konventionellen Injektionsspritze entnommen sein. Zu dem Zylinder 10
gehört ein doppelseitiges, als Fingerauflage bei der Benutzung dienendes Haltestück
12, ein konisches Mundstück 14, welches im ursprünglichen Zustand durch eine Kappe
22 steril verschlossen ist und gemäß Fig. 2 im Betriebszustand zum Aufsetzen der
Anschlußhülse 52 einer Punktiernadel 50 dient, ferner ein das Mundstück 14 durchsetzender
Frontkanal 16, der durch eine schräge Einführschulter 18 mit der Zylinderinnenwand
verbunden ist, und schließlich eine Stufe 20 in der Nähe des hinteren Zylinde.endes.
Die Stufe 20 dient als hinterer Anschlag für den Kolbenkörper 26, der als integrales
Kunststoffteil geformt ist und außer einem umlaufenden Dichtungsflansch 28 an seiner
Vorderseite mit der Führung an der Zylinderinnenwand dienenden Längsrippen 30 versehen
ist. Der innen zylindrisch erweiterte Kolbenkörper 26 ist auf das vordere Ende eines
Kolbenrohres 36 aufgesetzt. Der das Kolbenrohr 36 umschließende Zylinderabschnitt
des Kolbenkörpers 26 geht mit einer schrägen Einführschulter 34 in einen relativ
engen Frontkanal 32 über, welcher einen dünnen Katheterstrang 45 führt, der innerhalb
des Kolbenrohres 36 bzw. in dem insgesamt mit 25 bezeichneten Kolben steril untergebracht
ist.
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Gemäß Fig. 1 ist der Katheterstrang 45, beispielsweise in Form eines
relativ dünnen flexiblen, aber ausreichend formsteifen Kunststoffstranges, mit seinem
hinteren Ende fest in einer Bohrung einer Katheterkolbenstange 46 angebracht
welche
abgedichtet durch das hintere Ende des Kolbens 25 ins Freie geführt ist. Diese Abdichtung
zwischen Katheterkolbenstange 46, Kolben 25 bzw. Kolbenrohr 36 findet bei dem Ausführungsbeispiel
von Fig. 1 bis 5 statt in einer Endkappe 38 mit zentralem Durchbruch 40, in dem
sich eine ringförmige Dichtung 42 beispielsweise in Form eines 0-Ringes befindet.
Diese Dichtung 42 gestattet ein Einführen der Katheterkolbenstange 46 in das Kolbenrohr
36 unter abgedichteten Bedingungen. Zum Hineinschieben der Katheterkolbenstange
46 in den Kolben 25 dient eine beispielsweise mit dem Daumen bedienbare Druckplatte
48.
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Die Anwendung der Vorrichtung von Fig. 2 mit steril darin verpacktem
Venenkatheter 45 zeigen Fig. 3 und 4. Wie bei einer konventionellen Injektionsspritze
wird bei einem Körperteil 60 zunächst eine Vene 62 mittels der aufgesetzten Punktiernadel
50 punktiert und dann durch Zurückziehen des Kolbens 25 mit Kolbenkörper 26 Blut
64 angesaugt. Wegen der Dichtung 42 an der Endkappe 38 ist der hohle Kolben 25 vakuumdicht.
Nachdem durch die im transparenten Zylinder 10 sichtbare Blutmenge 64 der Beweis
erbracht wurde, daß die Vene 62 getroffen ist, wird mittels Daumendruck auf die
Druckplatte 48 die Katheterkolbenstange 46 in das Kolbenrohr 36 eingefahren, so
daß sich das vordere Ende des Katheterstranges 45 durch den Frontkanal 32 im Kolbenkörper
26, durch den Frontkanal 16 im Zylinder 10 und durch die Punktiernadel 50 hindurch
in die Vene 60 vorschieben kann. Zumindest das vordere Ende des Katheterstranges
45 ist in nicht dargestellter Weise mit einer Beschichtung versehen, die beispielsweise
aus Nähragar besteht. Dieser beschichtete
Teil des Katheterstranges
45 wird eine gewünschte Zeit lang innerhalb der Vene 62 belassen, damit gegebenenfalls
im Blut 64 enthaltene Fremdstoffe durch Reaktion mit der Katheterbeschichtung im
Labor nachgewiesen werden können.
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Fig. 5 zeigt die Vorrichtung von Fig. 3 und 4 nach Zurückziehen des
Katheterstranges 45 in den Innenraum des Kolbens 25 und nach Entnahme der Vorrichtung
vom Körperteil 60. Dabei kann beispielsweise die Punktiernadel 50 im Körperteil
60 verbleiben, und das Mundstück 14 des Zylinders 10 wird nach dem Einfahren des
Kolbens 26 wieder mit der Kappe 22 steril verschlossen. Aus Fig. 5 läßt sich ferner
entnehmen, daß die Katheterkolbenstange 46 mit einer vorbereiteten Sollbruchstelle
47 versehen ist. Nachdem der Katheterstrang 45 in die in Fig. 5 dargestellte Ursprungslage
zurückgezogen wurde, bricht man die Katheterkolbenstange 46 einfach an der Sollbruchstelle
47 ab und verschließt diesen Bereich mit einer Schutzkappe 55. Jetzt ist die Vorrichtung
steril für den Transport zum Labor verpackt.
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In Fig. 6 ist in einem Ausschnitt eine einfachere und billigere Abdichtung
zwischen Katheterkolbenstange 46' und Endkappe 38a des Kolbens 25a dargestellt,
der sich nur in dieser Einzelheit von dem in Verbindung mit Fig.
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1 bis 5 beschriebenen Kolben 25 unterscheidet. Als Abdichtmittel
dient bei der Abwandlung von Fig. 6 eine Klebestelle 57, welche die Katheterkolbenstange
46 fest und dicht mit der Endkappe 38a verbindet. Vor Benutzung der Vorrichtung
wird einfach manuell die Klebestelle 57 zerstört.
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Eine weitere Alternativlösung im Abdichtungsbereich zwischen Katheterkolbenstange
und Endkappe zeigt Fig.
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7. Der hier im hinteren Bereich dargestellte Kolben 25b, der sich
ansonsten nicht von der Ausführung von Fig. 1 bis 5 unterscheidet, ist mit einer
Endkappe 38b verschlossen, die ein Teil einer Bajonettverschlußeinrichtung 39 trägt
und auf diese Weise lösbar mit einem Deckel 41 verbunden ist, an dem sich der andere
Teil der Bajonettverschlußeinrichtung 39 befindet. Zwischen Deckel 41 und Endkappe
38b ist eine scheibenförmige Dichtung 42a eingelegt, welche das hintere Ende des
Kolbens 25b gegenüber der verschiebbar gelagerten Katheterkolbenstange 46 abdichtet.
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Die Ausführung von Fig. 7 bietet außer der Möglichkeit eines leichten
Dichtungswechsel den Vorteil, daß man mit Hilfe der Bajonettverschlußeinrichtung
39 beispielsweise nach dem Entnehmen der Katheterkolbenstange 46 mit Katheterstrang
45 andere medizinische Einrichtungen wahlweise in abgedichteter oder nicht abgedichteter
Form auf das hintere Ende des Kolbens 25b aufsetzen und somit an die Vorrichtung
anschließen kann. Durch diese Zusatzmöglichkeit eröffnen sich der in der Zeichnung
dargestellten Vorrichtung weitere Anwendungsgebiete.
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Die Ausführung von Fig. 8 unterscheidet sich von allen zuvor beschriebenen
Ausführungen dadurch, daß ihre Punktiernadel 50a über einen flexiblen Schlauchabschnitt
72 mit dem Zylinder 10 verbunden ist. Da der Katheterstrang 45 ohnehin flexibel
ist, stellt dieser flexible Schlauchabschnitt 72 kein Hindernis für seine Anwendung
dar. Auf das konische Mundstück 14 des Zylinders 10 ist gemäß Fig.
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8 die passende Anschlußhülse 52a eines Anschlußstückes
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anstelle der Anschlußhülse 52 der Punktiernadel 50 von Fig. 2 aufgesetzt. Die Punktiernadel
50a ist mit einer Befestigungsplatte 74 verbunden; diese kann mittels einer Bandage
oder dergleichen an den betreffenden Körperpartien eines Patienten befestigt werden,
wenn die Punktiernadel 50a für längere Zeit eingeführt bleiben soll. Das vordere
Ende der Punktiernadel 50a ist im verpackten Zustand mittels einer lösbaren Schutzkappe
76 steril verpackt.
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Eine vorteilhafte Ergänzung der Erfindung besteht darin, daß der Katheterstrang
451 als Hohlkatheter ausgebildet ist und daß die Katheterkolbenstange 461 eine mindestens
bis in den Bereich ihres außerhalb des Kolbens 25 liegenden Endes mit einer Längsbohrung
versehen ist, die in die Bohrung des Hohlkatheters übergeht. Dabei kann auch der
Hohlkatheter 451 die Katheterkolbenstange 46' ganz oder teilweise durchsetzen. Diese
in Fig. 6 angedeutete Ausgestaltungsmöglichkeit erfüllt den Zweck jedes üblichen
Katheters unter Beibehaltung der durch die Erfindung ermöglichten Hantierbarkeit.
In den Fällen, in denen die Längsbohrung in der Katheterkolbenstange 46' nicht durchgeht,
sondern vor dem Ende der Katheterkolbenstange und der üblicherweise dort vorgesehenen
Druckplatte 48 endet, ist gemäß dem Ausführungsbeispiel die Sollbruchstelle 47 an
einer Stelle vorgesehen, die vor dem inneren Ende der Längsbohrung liegt.
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Durch Abbrechen des freien Endes der Katheterkolbenstange 462 wird
auf diese Weise der zuvor verschlossene Zugang zur Längsbohrung und der Anschluß
von Schläuchen und dergleichen ermöglicht. Falls die Längsbohrung durchgehend ausgebildet
ist, muß durch eine nicht dargestellte Kappe oder auf andere Weise sichergestellt
werden, daß beim Punktieren durch die Längsbohrung keine Luft in den Innenraum~des
Zylinders 10 eindringen kann.