DE2506566A1 - Verfahren zur herstellung von magnesium - Google Patents
Verfahren zur herstellung von magnesiumInfo
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Description
"Verfahren zur Herstellung von Magnesium"
Priorität: 18. Februar 1974, Niederlande, Nr. 7402177
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Magnesium
durch Reduktion eines oxydischen,Magnesium enthaltenden Materials bei hohen Temperaturen mit Kohlenstoff.
Eine Reaktion dieses Typs, bei welcher eine Temperatur oberhalb 2000°C angewendet wird, ist bekannt. Die wahrscheinlich gemäß
MgO + C < > Mg + CO ablaufende Reaktion ist umkehrbar,und es
werden zwei gasförmige Produkte (Magnesiumdampf und Kohlenmonoxyd) gleichzeitig gebildet, welche bei niedrigeren Temperaturen
von z.B. 1120 bis 2000°C wieder zur Rückreaktion zu den Ausgangsmaterialien neigen. Bei diesem Verfahren ist deshalb ein
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Abschrecken der Reaktionsprodukte erforderlich. Obwohl die vorbeschriebene
Reaktion in großtechnischem Maßstab angewendet wird, ist ihre Durchführung schwierig und unwirtschaftlich.
Es wurde jetzt gefunden, daß die Reaktion von Magnesiumoxyd mit Kohlenstoff bei erheblich unterhalb 2000 C liegenden Temperaturen
durchgeführt werden kann, wenn 'das Reaktionsgemisch außerdem Eisen,Kobalt, Nickel, Chrom oder Mangan enthält.
Die Erfindung betrifft demgemäß ein Verfahren zur Herstellung von Magnesium durch Reduktion eines oxydischen, Magnesium enthaltenden
Materials bei hohen Temperaturen mit Kohlenstoff, das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein außerdem Eisen, Kobalt,
Nickel, Chrom oder Mangan enthaltendes Reaktionsgemisch verwendet und daß die Reduktion bei Temperaturen von 1000 bis 2000°C
durchgeführt wird.
Der für die Reduktion erforderliche Kohlenstoff wird einfach mit dem Metall, wie Eisen, vermischt, kann jedoch auch als Lösung
und erwünschtenfalls als eine feste Lösung im Metall vorliegen. Der physikalische Zustand des Gemisches kann den bekannten Phasendiagrammen
von Kohlenstoff und Eisen (oder Kobalt oder Nickel) entnommen werden.
Die Reduktion wird bei Temperaturen von 1000 bis 2000, vorzugsweise
von 1100 bis 1700 und insbesondere von 1200 bis 1600°C durchgeführt, dadurch der Betrieb vereinfacht und eine erhebliche
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- 3 Energie-Ersparnis erzielt.
Bei der Reduktion wird das Eisen oder ein anderes Metall nach Beendigung der Reaktion zurückgewonnen. Diet- Wirkungsweise des
Eisens bei der Reduktion ist nicht vollständig bekannt, kann jedoch z.B. als Katalysatorwirkung beschrieben werden.
Die im Gemisch ablaufende Reaktion kann einfach durch die Gleichung
MgO + C —»-Mg + CO dargestellt werden. Wie aus dieser Reaktionsgleichung
hervorgeht, ist für die vollständige Umwandlung je Molekül Magnesiumoxyd ein Atom Kohlenstoff erforderlich.
Es ist jedoch auch möglich, im Reaktionsgemisch sowohl einen Überschuß als auch einen Unterschuß an Kohlenstoff zu verwenden.
Wenn man z.B. einen Kohlenstoffüberschuß mit Magnesium und Eisen vermischt, erhält man ein aus Eisen, Kohlenstoff und Magnesium
bestehendes Produkt, sofern ein ausreichend hoher Druck angewendet wird. Dieses Produkt kann z.B. zur Entschwefelung von Stahl
und Gußeisen verwendet werden.
Bei Verwendung eines Kohlenstoffunterschusses bei erniedrigten Drücken wird ein Rückstand erhalten, der auf besonders einfache
wieder
Weise/mit dem Magnesiumoxyd und dem Kohlenstoff zur Wiederherstellung
des ursprünglichen Verhältnisses der Reaktionsteilnehmer vermischt werden kann, wonach das Gemisch gegebenenfalls wieder
erhitzt wird. Dadurch wird das Eisen wieder zur Reaktion zurückgeführt. Eine gute Verarbeitungsfähigkeit des Rückstandes
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außerdem
kann/dadurch erzielt werden, daß man die Reaktion nicht vollständig
ablaufen läßt, so daß ein Zusammensintern der Metallteilchen im Rückstand verhindert wird.
Es können erheblich schwankende Mengen an Eisen oder anderen Metallen,
die z.B. bis zum 2OOOfachen der verwendeten Gewichtsmenge an Kohlenstoff betragen können, verwendet werden.
Einfacher ist es, eine bis zum 25fachen der verwendeten Gewichtsmenge an Kohlenstoff betragende Eisenmenge zu verwenden, da die
katalytische Wirkung des Eisens noch bei Verwendung des Eisens in einer der Hälfte der Kohlenstoffgewichtsmenge entsprechenden
Menge aufrecht erhalten bleibt.
Außerdem ist es möglich, die Reduktion durch Verwendung von Eisenverbindungen anstelle von Eisen unter Bildung von feinverteiltem
Eisen durchzuführen. Das Eisen oder die Eisenverbindungen können vollständig oder teilweise durch Kobalt, Nickel,
Chrom oder Mangan oder deren Verbindungen ersetzt werden.
Sofern während der Reaktion immer eine im Verhältnis zum Metall ausreichende Kohlenstoffmenge vorhanden ist, wirkt sich das
günstig auf die Reaktionstemperatur aus, da die vorgenannten Metalle mit Kohlenstoff niedrig schmelzende (eutektische) Legierungen
bilden. Das eutektische Gemisch von Eisen und Kohlenstoff weist z.B. einen Schmelzpunkt von ungefähr 1150 C auf.
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Die Reaktion kann bei erheblich schwankenden Drücken von z.B.
-5 4 -3 2
1O~ bis 10 und insbesondere von 10 bis 10 ram Quecksilbersäule
durchgeführt werden.
Zur Herstellung von metallischem Magnesium ist es vorteilhaft, dieses Metall vom Reaktionsgemisch in gasförmigem Zustand abzutrennen
.
Bei Durchführung der Reaktion bei niedrigeren Temperaturen ist es zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit vorteilhaft, erniedrigte
Drücke anzuwenden. So wird z.B. bei einer Temperatur von 12000C und einem Druck von 10 mm Quecksilbersäule noch eine
hohe Reaktionsgeschwindigkeit gemessen.
Das vorbeschriebene, aus Eisen, Kohlenstoff und Magnesium bestehende
Produkt wird bei hohen Drücken hergestellt.
jetzt Unterdrückung der Es wurde/gefunden, daß die /kückreaktion Mg + CO—5-MgO + C bei
der erfindungsgemäßen Herstellung von Magnesium bei niedrigeren Temperaturen kein Problem mehr darstellt. So schlägt sich z.B.
in einem einfachen wassergekühlten Kühler metallisches Magnesium mit einem Reinheitsgrad von oberhalb 95 Prozent nieder.
Leicht oxydierbares Magnesiumpulver wird dabei nicht gebildet, und der erhaltene Magnesiumniederschlag läßt sich leicht schmelzen.
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Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
Eisenpulver, Magnesiumoxydpulver und Kohlepulver werden miteinander
vermischt und in einem Zirkoniumoxyd-Schmelztiegel in einem Vakuumofen erhitzt. Das Ausgangsgemisch enthält 25 Gewichtsprozent
Magnesiumoxyd, 4 Gewichtsprozent Kohlenstoff und 71 Gewichtsprozent Eisen. Es werden eine Temperatur von ungefähr
150O0C und ein Druck von 10 mm Quecksilbersäule angewendet.
Nach dem Versuch erhält man einen keinen Kohlenstoff und 16,8 Gewichtsprozent Magnesiumoxyd enthaltenden Rückstand.
52,4 g eines 35 Gewichtsprozent Magnesiumoxyd, 15 Gewichtsprozent Kohlenstoff und 50 Gewichtsprozent Eisen enthaltenden Gemisches
werden 3 Stunden bei einem Druck von 1,5 χ 10 nun Quecksilbersäule auf 1200°C erhitzt. Dabei wird ein Gewichtsverlust von
46 Prozent beobachtet. Der erhaltene Rückstand enthält noch 3,9 Gewichtsprozent Magnesiumoxyd. Das gebildete Magnesium
Teil schlägt sich als Spiegel im kühleren / der verwendeten Anlage
nieder.
Beispiel 3
23,8 g eines aus 35 Gewichtsprozent Magnesiumoxyd, 15 Gewichtsprozent
Kohlenstoff und 50 Gewichtsprozent Eisen bestehenden Gemisches werden in einem Zirkoniumoxyd-Schmelztiegel 3 Stunden
bei einem Druck von 3,5 mm Quecksilbersäule in einem Ofen auf
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ungefähr 1430 C erhitzt. Das aus dem Schmelztiegel absublimierte Magnesiummetall enthält 2,7 Gewichtsprozent Sauerstoff.
24,83 g eines aus 50,5 Gewichtsprozent Magnesiumoxyd, 15,3 Gewichtsprozent
Kohlenstoff und 34,2 Gewichtsprozent Eisen bestehenden Gemisches werden 2 Stunden bei einem Druck von 10 mm
Quecksilbersäule in einem Zirkoniumoxyd-Schmelztiegel auf unge-
fähr 1380 C erhitzt. Aus der Bestimmung des Kohlenstoffgehalts /
Rückstands (13,05 g) wird errechnet, daß 4,57 g Magnesium absublimiert
worden sind.
Beispiel' 5"'"
19.8 g eines aus 35 Gewichtsprozent Magnesiumoxyd, 15 Gewichtsprozent
Kohlenstoff und 50 Gewichtsprozent Nickel bestehenden Gemisches werden in einem Aluminiumoxyd-Schmelztiegel 1 2/3
Stunden bei einem Druck von ungefähr 3 mm Quecksilber auf 139O°C
erhitzt. Aus dem Gewichtsverlust des Reaktionsgemisches (35,5 Prozent) und dem Sauerstoffgehalt des Rückstandes (5,0 Prozent)
wird ein Magnesiumoxyd-Umwandlungsgrad von ungefähr 77 Prozent errechnet.
27.9 g eines 35 Gewichtsprozent Magnesiumoxyd, 15 Gewichtsprozent
Kohlenstoff und 50 Gewichtsprozent Kobalt enthaltenden Gemisches werden in einem Zirkoniumoxyd-Schmelztiegel 1 1/2 Stunden bei
einem Druck von ungefähr 4 mm Quecksilbersäule auf 138O°C er-
509834/0706 . -
hitzt. Aus dem Gewichtsverlust des Reaktionsgemisches (39 Prozent)
und dem Sauerstoffgehalt des Rückstands (3,3 Prozent) wird
ein Magnesiumoxyd-Umwandlungsgrad von ungefähr 85 Prozent errechnet.
98,3 g eines 40 Gewichtsprozent Magnesiumoxyd, 18 Gewichtsprozent
Kohlenstoff und 42 Gewichtsprozent Eisen enthaltenden Gemisches werden in einem gasdichten keramischen Rohr bei einem
Druck von ungefähr 10 mm Quecksilbersäule auf ungefähr 135O°C erhitzt. In einem Kühler schlagen sich 19,7 g Magnesium nieder.
Dieses Magnesium enthält 1,8 Gewichtsprozent Sauerstoff, 1,4 Gewichtsprozent Kohlenstoff und 0,1 Gewichtsprozent Eisen.
5Q9834/07Oe
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von Magnesium durch Reduktion eines oxydischen, Magnesium enthaltenden Materials bei hohen
Temperaturen mit Kohlenstoff, dadurch gekennzeichnet , daß ein außerdem Eisen, Kobalt, Nickel, Chrom
oder Mangan enthaltendes Reaktionsg'emisch verwendet und daß die Reduktion bei Temperaturen von 1000 bis 2000°C durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reduktion bei Temperaturen von 1100 bis l700°C und vorzugsweise von 1200 bis 1600°C durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kohlenstoffmenge von mindestens 0,05 Gewichtsteilen je
100 Gewichtsteile Eisen verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Kohlenstoffmenge von mindestens 4 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile
Eisen verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kohlenstoffmenge von 4 bis 200 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile
Eisen verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Reaktionsgemisch verwendet wird, in dem das Eisen teil-
5 0 9 8 3 U j O 7 0 6
- 10 weise durch Nickel, Kobalt, Chrom oder Mangan ersetzt worden ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
-5 4
daß es bei Drücken von 10 bis 10 mm Quecksilbersäule durchgeführt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es
-3 2
bei Drücken von 10 bis 10 mm Quecksilbersäule durchgeführt
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß als oxydisches Magnesium enthaltendes Ausgangsmaterial Magnesiumoxyd verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch durch inniges Vermischen von Magnesiumoxyd,
Graphit und pulverförmiger Metall hergestellt und anschliessend erhitzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß Magnesiumoxyd mit einem Kohlenstoffunterschuß vermischt und das erhaltene Magnesium verdampft wird, daß anschließend der erhaltene
Rückstand bis zur Herstellung des ursprünglichen Verhältnisses der Reaktionsteilnehmer mit Kohlenstoff und Magnesium vermischt
und das auf diese Weise hergestellte Gemisch mit dem ent-
wie
haltenen Metall,Eisen, Nickel, Kobalt, Chrom oder Mangan wieder
zur Reaktion zurückgeführt wird.
5O9834/07O6
- li -
12. Verfahren zur Herstellung eines Magnesium-Kohlenstoff-Eisen-Gemisches
mittels des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein KohlenstoffÜberschuß mit Magnesiumoxyd
und Eisen vermischt und das dadurch erhaltene Reaktionsgemisch erhitzt wird.
13. Verwendung des mittels des Verfahrens nach Anspruch
12 erhaltenen Gemisches als Entschwefelungsmittel bei der Herstellung
von Stahl oder Eisen.
509834/0 706
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