DE2506508A1 - Aufschliessverfahren - Google Patents

Description

FRIED. KRUPP GESELLSCHAFT MIT
BESCHRÄNKTER HAFTUNG in Essen

Aufschließverfahren

Die Erfindung bezieht sich auf ein kontinuierliches Verfahren zum Aufschließen von Kakaobohnen durch Reinigen, Brechen, Erwärmen und Pressen der Kakaobohnen.

Die bekannten kontinuierlichen Verfahren dieser Art arbeiten mit sehr unvollkommener Schalenbeseitigung und ohne VoI!röstung nach dem Reinigen bzw« Brechen der Kakaobohnen. Deshalb enthalten die beim Pressen anfallenden Feststoffe einen so hohen Schalen- und Schadstoffanteil, daß er für die Kakaogewinnung nicht mehr in Betracht kommt. Die durch das Pressen abgetrennte Kakaobutter ist wegen der Anlagerung ebenfalls von Schadstoffen von minderer Qualität. Die Entfernung dieser Schadstoffe durch Röstung und auch die bessere Schalenbeseitigung bereitet bei den bekannten diskontinuierlichen Verfahren keine grundsätzlichen Schwierigkeiten, erfordert aber u_ea. einen hohen apparativen und personellen Aufwand zur Anpassung an eine nachfolgende kontinuierliche Weiterverarbeitung.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die erwähnten Nachteile beider Verfahren zu vermeiden, indem das kontinuierliche Verfahren auf die Verarbeitungsqualität des diskontinuierlichen verbessert wird.

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Danach wird bei dem eingangs genannten Verfahren vorgeschlagen, daß unmittelbar nach dem Brechen der Kakaobohnen der Schalenanteil im wesentlichen entfernt wird, daß das Erwärmen aufgeteilt ist in eine Vorröstung, während der das Behandlungsgut bei kleinstmöglichem Temperatur- und Verweilzeitspektrum, das durch gleichzeitige regelbare direkte Heißluft- und abschnittsweise einstellbare indirekte Dampfmantelbeheizung sowie durch besondere, nur quer zur Förderrichtung mischende und das Behandlungsgut auflockernde Transportvorrichtungen erreichbar ist, soweit vorgeröstet wird, daß es nach dem Pressen ohne Unter- oder Überröstung voll ausgeröstet ist, und eine anschließende Vorbereitung für das Pressen, während der Feuchte, Temperatur und Durchlaufmenge des Behandlungsgutes genau auf die für das nachfolgende Pressen günstigsten Werte eingestellt werden, und daß das Pressen mit demfür den optimalen mechanischen Aufschluß des Kakaobohnenbruchs und die Trennung der Kakaobutter vom Feststoff kleinstmöglichen Temperatur- und Verweilzeitspektrum durch Verwendung einer Schneckenpresse mit einem übernormalen Verhältnis von Schneckenlänge zu Schneckendurchmesser bewirkt wird. Die Einhaltung der aufgeführten Behandlungsschritte gewährleistet eine sehr weitgehende Entfernung der Schadstoffe bei äußerst schonender Behandlung des Verarbeitungsgutes. Von besonderem Vorteil ist die Aufteilung der Röstung in zwei Abschnitte, wobei man von den beim Pressen, also im zweiten Abschnitt unter Berücksichtigung der hier erreichbaren Aufschließung maximal möglichen Temperatur- und Zeitwerten ausgeht und danach die Behandlungsdaten für die

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Vorröstung, also den ersten Abschnitt, festlegt,, Entscheidend für die ausgezeichneten Ergebnisse des vorgeschlagenen Verfahrens ist die genaue Einhaltung der Behandlungsdaten, und zwar sowohl ihrer absoluten Höhe nach als auch hinsichtlich der Toleranzen. Die zu den einzelnen Verfahrensschritten angegebenen Maßnahmen bieten hierzu sehr günstige Möglichkeiten. Besondere Sorgfalt gilt in diesem Zusammenhang der Vorschrift, eine Längsvermischung des Behandlungsgutes während des Verfahrensablaufes soweit irgendmöglich zu vermeiden und nach der Vorröstung eine eigene Vorbereitungsstufe für die Einstellung des Verarbeitungsgutes auf die Eingangsdaten der Schneckenpresse einzuschalten.

Im folgenden ist der Ablauf des vorgeschlagenen Verfahrens näher beschrieben! Zunächst werden die Kakaobohnen von Fremdstoffen, wie zum Beispiel Verunreinigungen durch Holz- oder Metallteile gereinigt. Anschließend erfolgt das Brechen der Kakaobohnen und das Entfernen der Schalen, Danach findet eine thermische Behandlung in einer Einrichtung statt, die beispielsweise aus mehreren hintereinander geschalteten zylindrischen Röhren besteht, deren Wände als Doppelmantel für eine indirekte Beheizung ausgebildet sind. Der Doppelmantel ist in einzelne Kammern geteilt, um abschnittsweise die Temperaturen einstellen zu können. Als Wärmeträger werden Dampf oder temperierte Flüssigkeiten verwendet. Neben der indirekten Beheizung werden die Röhren mit Heißluft beaufschlagt, um dem System zusätzliche Energie zuzuführen, entstehende gasförmige Schadstoffe wegzuspülen und den für das Rösten notwendigen Kontakt zwischen

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dem Kakaobohnenbruch und Luftsauerstoff zu gewährleisten. Der Transport des Kakaobohnenbruchs durch die Röhren erfolgt über besonders ausgebildete rotierende Transportelemente.

Neben dem Guttransport haben diese Elemente die Aufgabe, das Material nur in Querrichtung, nicht aber in Längsrichtung zu durchmischen, um eine gleichmäßige Erwärmung durch indirekte Beheizung zu erreichen. Dabei wird das Material aufgelockert, um einen guten Kontakt mit der durchströmenden Heißluft zu gewährleisten. An diese Vorröstung schließt sich die Vorbereitung für das Pressen an. Der Kakaobohnenbruch wird über temperierbare Transportelemente zu einem Dosierer geleitet, der unmittelbar vor dem Presseneintritt, angeordnet ist. Hier werden die Eingangsbedingungen für die Presse eingestellt. Regeleinrichtungen für eine Wasser- und Dampfzugabe bestimmen die Feuchte, Statt oder zusammen mit Wasser kann eine Aufschließlösung zugegeben werden, die zu einer Alkalisierung des Behandlungsgutes führt. Über eine Gewichts- und Volumendosierung erfolgt die Überwachung und Einstellung der Aufgabemenge. Außerdem wird die Temperatur geregelt. Für das Abpressen des Kakaobohnenbruchs zur Aufteilung in Kakaobutter und Feststoff wird eine konventionelle Seiherschneckenpresse verwendet, bei der jedoch das Verhältnis von Schnecken länge zu Schneckendurchmesser den für die Verarbeitung von Ölsaaten üblichen Wert überschreitet.

Die Temperaturführung ist während des gesamten Verfahrensablaufs so gesteuert, daß der austretende Feststoff nach dem Pressen voll ausgeröstet ist und keine partielle Unterröstung oder Überröstung auftritt.

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Claims (2)

1. Patentansprüche:

   Ί) Kontinuierliches Verfahren zum Aufschließen von Kakaobohnen durch Reinigen, Brechen, Erwärmen und Pressen der Kakaobohnen, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar nach dem Brechen der Kakaobohnen der Schalenanteil im wesentlichen entfernt wird, daß das Erwärmen aufgeteilt ist in eine Vorröstung, während der das Behandlungsgut bei kleinstmöglichem Temperatur- und Verweilzeitspektrum, das durch gleichzeitige regelbare direkte Heißluft- und abschnittsweise einstellbare indirekte Dampfmantel-Beheizung sowie durch besondere, nur quer zur Förderrichtung mischende und das Behandlungsgut auflockernde Transportvorrichtungen erreichbar ist, soweit vorgeröstet wird, daß es nach dem Pressen ohne Unter- oder Überröstung voll ausgeröstet ist, und eine anschließende Vorbereitung für das Pressen, während der Feuchte, Temperatur und Durchlaufmenge des Behandlungsgutes genau auf die für das nachfolgende Pressen günstigsten Werte eingestellt werden, und daß das Pressen mit dem für den optimalen mechanischen Aufschluß des Kakaobohnenbruchs und die Trennung der Kakaobutter vom Feststoff kleinstmöglichen Temperatur- und Verweilzeitspektrum durch Verwendung einer Schneckenpresse mit einem übemormalen Verhältnis von Schneckenlänge zu Schneckendurchmesser bewirkt wird.

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2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feuchteeinstellung unter Verwendung einer Aufschließlösung vorgenommen wird, die in Verbindung mit dem nachfolgenden Pressen zu einer Alkalisierung des Behandlungsgutes führt.

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