DE2504911B2 - Vorrichtung zum Einschmelzen von Schrott, Eisenschwamm o.dgl - Google Patents
Vorrichtung zum Einschmelzen von Schrott, Eisenschwamm o.dglInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einschmelzen von Schrott, Eisenschwamm od. dgl.
in einem Schachtofen im Gegenstrom mit einer Brennstoff-Sauerstoff-Flamme von unten und einem
Auslauf für das aufgeschmolzene Material im Boden des Schachtofens.
Eine derartige Vorrichtung wurde in der DT-AS 23 25 593 vorgeschlagen, wobei beim kontinuierlichen
Einschmelzen von Schrott, Eisenschwamm od. dgl. Schlacke und Metall entsteht, die normalerweise
kontinuierlich aus dem Einschmeizgefäß abfließen. Die
beim Einschmelzen entstehende Schlacke richtet sich nach dem Anteil der nichtmetallischen Verunreinigungen
im Schrott, bzw. beim Eisenschwamm nach dem Anteil an Gangart sowie in beiden Fällen nach der
Verschlackung, die sich beim Einschmelzen durch die oxydierenden Flammengase ergeben. Diese Schlacke ist
aufgrund ihres hohen Eisenoxydgehaltes, aber auch bei den üblichen sauren Gangartbestandteilen des Eisenschwamms
sehr aggressiv gegenüber den normalerweise basischen Zustellungen der Stahlerzeugungsgefäße,
die hierdurch einem großen Verschleiß unterliegen. Die Schlackenabscheidung erfolgt hierbei in einem Durchlaufüberhitzungsgefäß,
das einem starken Schlackenangriff ebenso wie der Boden des Einschmelzgefäßes ausgesetzt ist.
Ferner ist aus E. Piwowarski, »Hochwertiges Gußeisen«, 2. Auflage, 1951, S. 892 und 936 ein
Kupolofen mit einem Vorherd bekannt, wobei ein siphonartiger Auslauf für das flüssige Metall am Boden
des Einschmelzgefäßes und oberhalb des Bodens ein Schlackenauslauf vorgesehen sind, wobei der siphonartige
Auslauf in einem als Sammelgefäß dienenden Vorherd endet. Die in einem Kupolofen erzeugte
Schlacke ist jedoch bei weitem nicht so reich an FeO wie bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art, in
der das Einsatzmaterial mittels Sauerstoff-Brennstoff-Brennern eingeschmolzen wird. Außerdem wird in
■ einem Kupolofen lediglich Roh- bzw. Gußeisen hergestellt, das die zum Vergießen erforderliche
Überhitzung bereits aufgrund des hohen Kohlenstoffgehaltes aufweist, so daß auch ein Einfrieren des flüssigen
Metalls nicht zu befürchten ist, wie es im Falle des
ι» Einschmelzens mit einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art der Fall ist, da dort das aus dem Einschmelzgefäß austretende Material sich auf einer
Temperatur gerade oberhalb des Liquiduspunktes befindet.
ι r> Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die Beanspruchung des feuerfesten Materials durch die
beim Einschmelzen infolge der sehr heißen Sauerstoff-Brennstoff-Flamme erzeugten FeO-Schlacke so
-'» gering wie möglich gehalten wird, ohne jedoch ein
Einfrieren des aufgeschmolzenen Materials befürchten zu müssen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß oberhalb des Bodens des Einschmelzlgefäßes ein Schlackenauslauf
-'> vorgesenen ist, während der Auslauf im Boden des
Einschmelzgefäßes als indirekt beheizter Siphon für das flüssige Metall ausgebildet ist, wobei die Austrittsöffnung
des Siphons in solcher Höhe angeordnet ist, daß die im Einschmelzgefäß befindliche Schlackenschicht
ι» ebenso wie der Schlackenauslauf sich im Bereich der
Eisenschale befindet, auf der sich die Einsatzmaterialsäule abstützt.
Hierdurch wird erreicht, daß die aggresive, beim Einschmelzen entstehende Schlacke bereits im Ein-
i> schmelzgefäß abgetrennt wird, so daß nachfolgende
Gefäße nicht mit dieser Schlacke in Berührung kommen. Ferner wird aber auch der Schlackenverschleiß im
Einschmelzgefäß minimal gehalten, da der siphonartige Auslauf für das flüssige Metall derart angeordnet ist, daß
·»» die Schlackenschicht sich im Bereich der Eisenschale
befindet, auf der sich die Einsatzmaterialsäule abstützt. Aufgrund dessen und aufgrund der Tatsache, daß
aufgeschmolzenes Material entlang der Eisenschale zum Boden des Einschmelzgefäßes fließt, kommt somit
■*r>
die aggressive Schlacke praktisch mit der Gefäßwandung des Einschmelzgefäßes überhaupt nicht in
Berührung. Andererseits wird jedoch ein Einfrieren des flüssigen Metalls im Metallauslauf durch indirekte
Beheizung desselben vermieden. Außerdem ergibt sich
">(> aufgrund des über dem Boden des Einschmelzgefäßes
befindlichen flüssigen Metalls ein optimaler Bodenschutz.
Die Vorrichtung läßt sich besonders günstig bei der kontinuierlichen Stahlerzeugung anwenden. Hier wird
r>"> das Einschmelzgefäß direkt mit dem Überhitzungsgefäß
verbunden, indem zwischen beiden Gefäßen das Prinzip der »kommunizierenden Röhren« angewendet und die
Niveauhöhe durch den Überlauf aus dem Überhititungsgefäß eingestellt wird. Der Metallauslauf bildet das eine
hu und das Überhitzungsgefäß das andere kommunizierende
Rohr des Siphons.
Dieses zur Überhitzung dienende Durchlaufgefäß kann, da die Schlacke bereits abgeschieden ist, induktiv
beheizt werden, wobei entweder das Spuleninduktions-
br> oder Rinneninduktinonsprinzip angewandt werden
kann. Die Überhitzung kann aber auch mittels Lichtbogen erfolgen, wobei dann trotz der primär
erfolgten Schlackenabscheidung ein Teil dieser Schlak-
<e durch eine Gabelrinne dem Durchlaufüberhitzungs-Gefäß
wieder zugeführt wird, um eine zusätzliche ächlackenarbeit unter Zuhilfenahme von Kalk leisten zu
können.
Es ist aber auch möglich, das eingeschmolzene und von der Schlacke befreite Metall ohne Überhitzung
ablaufen zu lassen und den Ablauf mit einer Induktionsspule zu versehen, um kontinuierlich die Überhitzung
bereits im Ablauf vornehmen zu können. Dies ist beispielsweise bei besonders reinen und gleichmäßigen
Einsatzmaterialien, wie beispielsweise Eisenschwamm zweckmäßig, bei denen nach der Schlackentrennung
außer der notwendigen Überhitzung und Auflegierung keine metallurgische Arbeit mehr notwendig ist.
Mittels dieser Vorrichtung erreicht man eine geringst mögliche Verschlackung des Feuerfestmaterials zusammen
mit einer optimalen Beeinflußung des entschlackten Metalls in den Weiterverarbeitungsgefäßen. Auf
diese Weise ist es sogar möglich, normalerweise unwirtschaftliche, gangartreiche Erze oder rtark verunreinigten
Schrott wirtschaftlich einzuschmelzen, da die entstehenden relativ großen Schlackenmengen bei
vorheriger Abscheidung nicht wie sonst üblich den notwendigen Kaikeinsatz und damit die Gesamtschlakkenmenge
und daraus folgernd das Ausbringen negativ beeinflußen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt die Kombination eines Einschmelzgefäßes
mit einem Durchlaufüberhitzungs-Gefäß.
F i g. 2 zeigt einen Schnitt von F i g. 1 längs der Linie A-A.
Fig.3 zeigt eine weitere Kombination eines Einschmelzgefäßes
mit einem Durchlaufüberhitzungs-Gefaß.
F i g. 4 u. 5 zeigen zwei weitere Ausführungsformen für die Schlackenabtrennung.
Die in F i g. 1 dargestellte Vorrichtung zur kontinuierlichen
Stahlerzeugung besteht aus einem Einschmelzgefaß
in Form eines Schachtofens 1 und eines damit verbundenen Durchlaufüberhitzungs-Gefäßes 2. Der
Schachtofen 1 weist einen im wesentlichen gleichbleibenden, sich nach unten etwas erweiternden Querschnitt
auf, in den mittels einer Chargiereinrichtung 3 Einsatzmaterial chargiert wird, das eine Einsatzmaterialsäule
4 im Innern des Schachtofens 1 bildet. Oberhalb des Bodens 5 des Schachtofens 1 is<
durch die Seitenwandungen des Schachtofens eine Anzahl von Brennern 6 geführt, die Sauerstoff und Brennstoff über
entsprechende Zuführungsleitungen 7 zuführen. Durch die von diesen Brennern 6 erzeugten Flammen 8 wird
ein Aufschmelzraum 9 unterhalb der Einsatzmaterialsäule 4 gebildet, wobei die Flammen 8 die Einsatzmaterialsäule
4 von unten beaufschlagen und kontinuierlich im Gegenstrom abschmelzen. Die beim Einschmelzen
entstehenden Abgase werden mit einer Abgasabfüh-"' rung 9a abgeführt.
Zweckmäßigerweise werden als Brenner Doppelrohre verwendet, wobei das Innenrohr Sauerstoff und das
äußere Rohr Brennstoff führt, so daß wallartige Anwachsungen 10 um die Brenner herum entstehen, auf
i" denen sich die Einsatzmaterialhülse 4 abstützt. Diese
wallartigen Anwachsungen schützen das feuerfeste Material vor dem Angriff der Schlacke.
Es ist aber auch möglich, zentral einen Brenner durch
den Boden bzw. durch die Einsatzmaterialsäule zu
ir> führen, um auf diese Weise eine zentrale Flamme zu
erzeugen, wobei sich die Einsatzmaterialsäule dann am Boden 5 des Schachtofens abstützt.
Im Boden des Schachtofens 1 befindet sich ein Ablauf 11 für flüssiges Metall, wobei der Boden 5 des
->" Schachtofens 1 zu diesem Ablauf 11 hin geneigt ist. In der Seitenwand des Schachtofens 1 befindet sich ein
Schlackenablauf 12, durch den die beim Einschmelzen entstandene Schlacke 14 abläuft. Das durch den
Metallablauf U ablaufende Metall 13 gelangt in das 2>
Durchlaufüberhitzungs-Gefäß 2, das mit einem Überlauf 15 versehen ist. Der Überlauf 15 befindet sich
geringfügig unterhalb der Höhe des Schlackenauslaufs 12, damit durch den Schlackenauslauf 12 kein Metall 13
abfließen kann.
κι Im dargestellten Fall wird die Überhitzung im
Überhitzungsgefäß 2 mittels Elektroden 16 vorgenommen, zu welchem Zweck ein Teil der aus dem
Schlackenauslauf 12 austretenden Schlacke 14 über eine Gabelrinne 17 dem Überhitzungsgefäß 2 zugeführt
π wird.
Bei der in Fig.3 dargestellten Ausführungsform besteht das Durchlaufüberhitzungs-Gefäß 2 aus einem
Induktionsgefäß mit einer Induktionsspule 18.
Bei der in F i g. 4 dargestellten Ausführungsform wird ■*o kein Durchlaufgefäß 2 verwendet, sondern lediglich ein
Metallauslauf 11 entsprechend kommunizierender Röhren, wobei ein Überlauf 15 etwas unterhalb der Höhe
des Schlackenauslaufs 12 vorgesehen ist. Hierbei ist ein Rinneninduktionsdurchlauf-Überhitzer 19 vorgesehen,
ι ■"> wobei der Metallablauf 11 als Induktionskanal dient.
Gemäß F i g. 5 wird der Metallauslauf 11 mittels einer
Induktionsspule 20 beheizt, um eine Überhitzung des aufgeschmolzenen Metalls zu erzeugen.
Der Schlackenauslauf 12 wird zweckmäßigerweise in
■>» solcher Höhe angebracht, daß der Boden 5 des
Schachtofens 1 normalerweise von flüssigem Metall 13 bedeckt und so vor Korrosion durch die Schlacke 14
geschützt ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Einschmelzen von Schrott, Eisenschwamm od. dgl. in einem Schachtofen im
Gegenstrom mit einer Brennstoff-Sauerstoff-Flamme von unten und einem Auslauf für aufgeschmolzenes
Material im Boden des Schachtofens, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Bodens (5)
des Einschmelzgefäßes (1) ein Schlackenauslauf (12) vorgesehen ist, während der Auslauf (11) im Boden
(5) des Einschmelzgefäßes (1) als indirekt beheizter Syphon für das flüssige Metall ausgebildet ist, wobei
die Austrittsöffnung (15) des Syphons in solcher Höhe angeordnet ist, daß die im Einschmelzgefäß
befindliche Schlackenschicht ebenso wie der Schlakkenausiauf sich im Bereich der Eisenschale (10)
befindet, auf der sich die Einsatzmatenalsäule (4) abstützt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der syphonartige Auslauf für das flüssige Metall ein beheiztes Durchlaufgefäß (2)
umfaßt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallauslauf (11) induktiv
beheizt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines
Elektrolichtbogen-Überhitzungsgefäßes (2), der Schlackenauslauf (11) mit einer Gabelrinne (17), die
in das Gefäß (2) führt, versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2504911A DE2504911C3 (de) | 1975-02-06 | 1975-02-06 | Vorrichtung zum Einschmelzen von Schrott, Eisenschwamm o.dgl |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (3)
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---|---|
DE2504911A1 DE2504911A1 (de) | 1976-09-09 |
DE2504911B2 true DE2504911B2 (de) | 1978-05-03 |
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Family
ID=5938203
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2504911A Expired DE2504911C3 (de) | 1975-02-06 | 1975-02-06 | Vorrichtung zum Einschmelzen von Schrott, Eisenschwamm o.dgl |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2504911C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4445783A1 (de) * | 1994-12-21 | 1996-06-27 | Fuchs Technology Ag | Kippbares metallurgisches Aggregat |
DE102004046728A1 (de) * | 2004-09-25 | 2006-04-06 | Sms Demag Ag | Verfahren und Einrichtung zum Herstellen von flüssigem Stahl |
-
1975
- 1975-02-06 DE DE2504911A patent/DE2504911C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2504911C3 (de) | 1978-12-14 |
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