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Schlauchfilter, insbesondere für Rauchgasentstaubungsanlagen Die Erfindung
betrifft einen Schlauchfilter mit einer Vielzahl lotrecht angeordneter Filterschläuche,
die oben an Spannstangen und unten an einem Filterkammerboden angeschlossen sind.
insbesondere betrifft die Erfindung einen Schlauchfilter für Rauchgasentstaubungsanlagen.
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Bei einem derartigen Schlauchfilter werden defekte oder aus der Halterung
gelöste Filterschläuche einer vorher etwa durch Einzelabschaltung vorgeorteten Sektion
von beispielsweise 32 Schläuchen durch Begehung und Ausleuchtung der Filterkammer
festgestellt und ersetzt. Liegt der tetreffende Schlauch im Inneren des Schlauchbündeis,
so werden die den Zugang zu ihm sperrenden außenliegenden Schläuche zur Schaffung
eines Zuganges entfernt und zusammen mit dem ersetzten defekten Schlauch-wieder
eingesetzt. Hierbei werden naturgemäß solche defekten- Schläuche nicht erkannt,
deren Leckage nur so groß ist, daß man sie bei bloßem Hinschauen nicht erkennt.
Ferner werden diese Arbeiten-in der gesundheitsschädlichen Staubatmosphäre der Filterkammer
durchgeführt. Ferner sind diese umständlichen Arbeiten für jedes einzelne Leck durchzuführen,
um etwa bei Rauchgasent-.
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staubungsanlagen die aus dem Schornstein austretende-Staubmenge immer
unterhalb einer zulässigen Emissionsgrenze zu halten. Die Wartung derartiger Staubfilter
ist daher recht arbeitsintensiv, gesundheitsschädlich und beschränkt sich auf grobdefekte
Schläuche.
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Bei Schlauchfilteranlagen mit von außen beaufschlagten Filterschläuchen
(Patent 2 017 118) ist es bekannt, auf der Reinluftseite in unterer Verlängerung
der Schläuche Staubsammelgläser anzuordnen, um defekte Schläuche zu orten. Die Füllung
von Schaugläsern ist zeitabhängig und damit bei Grobleckagen weniger gut brauchbar.
Überdies ist eine derartige Anordnung auf innen beaufschlagte Filterschläuche nicht
ohne weiteres übertragbar.
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Im übrigen bleibt auch bei solchen Schlauchfilteranlagen der Nachteil,
bei Austausch eines defekten Schlauches in der dargestellten umständlichen Weise
vorgehen zu müssen.
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Die Erfindung bezweckt, ein Schlauchfilter der eingangs bezeichneten
Art zu schaffen, mit dem sich defekte Schläuche während des Betriebes der Filterschlauchsektion
von außen her (d.h. außerhalb der Staubatmosphäre) orten lassen und sogleich anschließend
noch während des Betriebes dieser Schlauchfiltersektion hinsichtlich zu großem Staubdurchlass
unschädlich machen lassen. Teilaufgabe der Erfindung ist aber auch schon die bloße
Ortung defekter Schläuche von außen her bzw. die bloße Unschädlichmachung defekter
Schläuche von außen her.
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Gemäß der Erfindung sind die besagten Spannstangen als Rohre ausgebildet
und mit mindestens einer Vorrichtung versehen, die geeignet ist, defekte Filterschläuche
während des Filterbetriebes zu orten und/oder zu sperren.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Staubfilters kann die
besagte Vorrichtung an der als Rohr ausgebildeten Spannstange ein absperrbarer Meßanschlußstutzen
sein, mit dem sich der Gasdruck im Inneren des betreffenden Schlauches feststellen
läßt. Da die oberen Enden der Spannstangen von außen zugängig sind, ist die Messung
ohne Begehung der Filterkammer durchführbar.
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In einer anderen Ausführung des erfindungsgemäßen Schlauchfilters
kann die besagte Vorrichtung ein durch die als Rohr ausgebildete Spannstange hindurchgeführtes
und an ihr gehaltertes
Seil oder dergleichen sein, das sich durch
die Länge des Filterschlauches hindurch erstreckt und an einem am unteren-Ende des
Schlauches angeordneten Verschlußorgan befestigt ist.
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Diese ebenfalls von außen zugängige Vorrichtung bewirkt die Sperrung
vom Rohgasstrom des defekten Filterschlauches zur Unschädlichmachung desselben.
Diese Vorrichtung kann aber auch in der weiter unten beschriebenen Weise für sich
allein dafür verwendet werden, den defekten Filterschlauch vorher zu orten.
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In weiterer zweckmäßiger Ausffihrungsform sieht die Erfindung die
Kombination der beiden genannten Vorrichtungen in dem Sinne vor, mit Hilfe des Sperrorganes
das Meßverfahren zu verbessern.
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In baulicher Ausführung kann der absperrbare Meßstutzen ein an der
Spannstange befestigter Hahn mit Schlauchnippel sein. Bei der baulichen Ausführung
von Seil und Verschlußorgan kann das Seil an einem in zwei Stellungen feststellbaren
Stab gehaltert sein, der von Hand anhebbar ist. Das während des Filterbetriebes
praktisch nicht zugängige Verschlußorgan wird in Vermeidung irgendwelcher Lagerstellen
zweckmäßig als Verschlußplatte ausgebildet, die durch das Seil lotrecht in die Verschlußstellung
anhebbar ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an Aus Ajhrungsbeispielen dargestellt.
Im weiteren wird die Zeichnung erläutert Es zeigen: Fig. 1 eine Sektion einer Schlauchfilteranlage
zur Rauchgasentstaubung im Aufriß.
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Fig. 2 den Punkt II der Fig. 1 im vergrößerten Maßstab.
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Fig. 3 den Punkt III der Fig. 1 im vergrößerten Maßstab.
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Eine Filterkammer 1 mit Eintritt 2 für das staubhaltige Rauchgas und
Rauchgasaustritt 3 bzw. mit Rohgaskammer 4 und Reingaskammer 5 ist in rastermäßiger
Feldaufteilung mit einer Anzahl Filterschläuche 6 versehen. Entsprechend der eingetragenen
Strömungsrichtung sind die Filterschläuche von innen beaufschlagt. Ihr
unteres
Ende ist an Aushalsungen 7 des Filterkammerbodens 8 befestigt und ihr oberes Ende
an Deckeln 9. Die Deckel 9 sitzen an Spannstangen 10, die als Rohre ausgebildet
sind.
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Die Spannstangen durchdringen über eine Manschette 11 beweglich den
oberen Filterkammerboden 12 und sind mit einer nachstellbaren Schelle 13 unter Ausübung
einer axialen Zugspannung an einer Traverse 14 angeschlossen, die über eine schwingfähige
Auflagerung 14 a auf dem oberen Filterkammerboden 12 aufsitzt.
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Die Traverse 14 ist mit einem nicht gezeichneten Vibrator-versehen
Das über die Klemmvorrichtung 13 hinausragende obere Ende der Spannstange 10 ist
mit einer aufgeschraubten Kappe 15 verschlossen. In die Kappe 15 ist seitlich ein
aus einem Hahn 16 und einem Meßschlauchnippel 17 bestehender Meßstutzen 18 eingeschraubt.
Konzentrisch zur Spannstange ist die Kappe 15 gelocht.
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Darin ist dicht ein Stab 19 geführt, dessen oberes Ende zur Bildung
einer Aufsitzschulter 20 verdickt ist und mit einem als Handgriff dienenden Knebel
21 versehen ist. Am unteren Ende des Stabes 19 sitzt ein Seil 22, das durch den
Deckel 9 hindurch in den Schlauch 6 eintritt und aus dessen unterem offenen Ende
wieder austritt. An das Seil 22 ist eine Verschlußplatte 23 angehängt, die in strömungsgtinstiger
Form und zur Vermeidung einer Staubablagerung auf der Oberseite insgesamt als Doppelkegel
ausgebildet ist. Zwei gleiche Kegelhälften 23a und 23b sind nämlich zu einem zur
Gewichtserhöhung mit Sand 24 gefüllten Behälter verschlossen. Ein Führungsgitter
25 verhindert ein allzu starkes Auspendeln der Verschlußplatte 23 bei Auftreten
von Stoßwellen in der Gasströmung. Die Teile 19, 22 und 23 bilden in ihrer Gesamtheit
ein Verschlußorgan 26 zur Sperrung eines defekt gewordenen Filterschlauches 6.
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Wenn in routinemäßigen Untersuchungen oder zur Behebung einer zu stark
gewordenen Rauchgasemission die Filterschläuche 6 auf Dichtheit untersucht werden
sollen, wird, wie in Fig. 1 angedeutet, zunächst an dem Meßstutzen 18 des in der
Reihenfolge ersten Schlauchfilters ein Meßschlauch 27 angeschlossen, der zu einem
U-Rohr 28 führt. Das-U-Rohr zeigt, wie angedeutet, einen
Überdruck
des betreffenden Filterschlauches an, und zwar entweder als absoluter Unterdruck,
wenn das U-Rohr 28 offen ist und ein Sauggebläse vorhanden ist, oder als Differenzdruck
gegenüber der Reingasseite 5 der Kammer oder als Differenzdruck gegenüber der Rohgasseite
4. Die Messungen aller Filterschläuche 6 des Bündels werden miteinander verglichen,
um einen defekt gewordenen zu erkennen. Größere Leckagen, wie z.B-. ein etwa an
der unteren Halterung losgelöster Schlauch, lassen sich auf diese Weise bequem erkennen.
Kleinere Leckagen bedürfen sehr genauer Messungen, weil die Schläuche an der Unterseite
alle in offener Verbindung zueinander stehen. Zur leichteren Erkennung kleinerer
Leckagen können die Verschlußplatten 25 zur Messung zügig bis zur Schließstellung
angehoben werden oder in teilweise geschlossener Stellung festgehalten werden, so
daß am unteren Schlauchende eine Druckdifferenz des Schlauchinneren zur-Rohgasseite
4 entsteht.
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Der wie beschrieben geortete defekte Filterschlauch wird jetzt verschlossen,
so daß die Anzahl der aktiven Filter eines Bündels um jeweils ein Filter verringert
wird. Ohne praktische Beeinträchtigung des Betriebes lassen sich so einige wenige
Filter und Schläuche sperren, die man dann bei der nächsten ?betriebsmäßig bedingten
Stillsetzung der Anlage,beis#ielsweise Zustellung eines Stahlverkselektroofens,ersetzt.
Zum Sperren des betreffenden Filterschlauches wird der Handgriff 21 und damit über
das Seil 22 die Verschlußplatte 23 bis zum Anschlag an die Unterkante der Aushalsung
7 gehoben. In dieser oberen Stellung wird die Stange 19 an der Kappe 15 durch Festziehen
einer Klemmschraube 29 arretiert.
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In besonderen Fällen ist es auch möglich, die Ortung defekter Schläuche
allein mit dem Verschlußorgan 26 zu bewirken, wenn z.B. ein Schlauch ganz abgerissen
ist. Hierzu werden nacheinander die Handgriffe 21 aller Spannstangen gehoben, kurz
der Rauchgasaustritt des Kamins beobachtet und der Handgriff wieder fallengelassen,
wenn sich der Rauchgaszustand nicht verändert hat. Verändert er sich bei diesem
Vorgang, so hat man den .fehlerhaften Schlauch geortet, der den Rauchgaszustand
verschlechterte - Patentansprüche -