DE2501449C2 - Neue Chromkomplexfarbstoffe, deren Herstellung und Verwendung - Google Patents
Neue Chromkomplexfarbstoffe, deren Herstellung und VerwendungInfo
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Description
CH3
oder
HO
OH
C-N-R1
(3)
N = N-C
C = N
CH3
worin Zi, Z2, Xi, X2, X3, R und Ri die angegebene
Bedeutung haben, durch Umsetzung mit einem chromabgebenden Mittel in den 1 :1 -Chromkomplex
überführt und diesen anschließend mit dem nichtmetallisierten Farbstoff der Formel (3) oder (2)
zum 1 : 2-Chromkomplex umsetzt. so
4. Verfahren zum Färben und Bedrucken von stickstoffhaltigen Materialien, dadurch gekennzeichnet,
daß man die gemäß Anspruch 1 und 2 definierten bzw. gemäß Anspruch 3 erhaltenen Chromkomplexfarbstoffe verwendet.
Die vorliegende Erfindung betriffi neue Chromkomplexfarbstoffe der Formel
CH3
^C = N
X,—T V-N = N-C
2 Me9
worin eines der Symbole Zi und Z2 eine Nitrogruppe bo
und das andere Wasserstoff, eine Nitrogruppe, Chlor, Brom, eine Methylgruppe, eine Methoxygruppe, eine
Alkanoylamino-, Alkoxycarbonylamino- oder Alkylsulfonylaminogruppe
mit jeweils 1 bis 4 C-Atomen ist, R einen Phenylrest bedeutet, der gegebenenfalls mit t>5
Chlor, Brom, Ci _4-Alkyl oder Nitro substituiert ist, R,
einen gegebenenfalls mit Chlor, Brom, Ci_4-Alkoxy, Ci _4-Alkyl oder Nitro substituierten Phenylrest bedeutet,
Xi und X2 Wasserstoff oder Nitro und X3
Wasserstoff, Chlor oder Methyl bedeuten, mit der Maßgabe, daß X2 Nitro und X3 Wasserstoff oder Chlor
bedeuten, wenn Xi für Wasserstoff steht, und daß X2
Wasserstoff und X3 Chlor oder Methyl bedeuten, wenn Xi für Nitro steht, und Me® ein Kation ist.
Die neuen Chromkomplexe werden hergestellt, indem man einen der Azofarbstoffe der Formel
HO
OH
= N-C
J \
C-N-R-SO3H
C=N
CH,
(2)
HO
OH
C-N-R1
N=N-C
C=N
CH3
(3)
30
worin Zi, Z2, Xi, X2, X3, R und Ri die angegebene
Bedeutung haben, durch Umsetzung mit einem chromabgebenden Mittel in den 1 :1-Chromkomplex überführt
und diesen anschließend mit dem nichtmetalüsierten Farbstoff der Formel (3) oder (2)*um 1 :2-Chromkomplex
umsetzt. Vorzugsweise stellt man den 1 :1-Chromkomplex aus dem Farbstoff der Formel (2) her und
lagert den Farbstoff der Formel (3) an denselben an.
Die Monoazofarbstoffe der Formeln (2) und (3)
werden in bekannter Weise durch Diazotieren von Aminophenolen und Kuppeln auf ein 3-Methyl-5-pyrazolon
erhalten.
35
Geeignete Kupplungskomponenten für Farbstoffe der Formel (2) sind:
1 -(2'- od»r 3'- oder 4'-sulfophenyl-)-3-methyl-5-pyrazolon,
1 -(2',5'-Dichlor-4-'-sulfophenyI-)-3-methyl-5-pyrazolon.
Für Farbstoffe der Formel (3) eignen sich als Kupplungskomponenten:
l-(2'-Äthylphenyl)-3-methyl-5-pyrazolon, 1 -(4'-Bromphenyl)-3-methyl-5-pyrazolon,
l-^'-Chlor-ö'-methylphenylJ-S-methyl-S-pyrazolon,
l-(3'-Nitrophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon und insbesondere
1 -Phenyl-S-methyl-S-pyrazolon,
1 -(2'-, 3'- oder 4'-Chlorphenyl)-3-methyl-
5-pyrazolon,
1 -(2',5'- oder 3',4'-Dichlorphenyl-)-3-methyl-5-pyrazolon,
1 -(2',5'- oder 3',4'-Dichlorphenyl-)-3-methyl-5-pyrazolon,
1 -(2',5'-Dibromphenyl)-3-methyl-5-pyrazolon, l-(2',4',6'-Trichlorphenyl)-3-methyl-5-pyrazolon,
l-(4'-Methoxyphenyl)-3-methyl-5-ijyrazolon.
Als Diazokomponenten für Farbstoffe der Formel (2) kommen in Betracht:
e-Nitro^-methyl^-amino-1 -hydroxybenzol,
4,6-Dinitro-2-amino-l-hydroxybenzol, 4-Chlor-6-nitro-2-amino-l -hydroxybenzol, 4-Nitro-6-chlor-2-amino-1 -hydroxybenzol,
4-Nitro-6-acetylamino-2-amino-l -hydroxybenzol, 4-Nitro-6-äthoxycarbonylamino-2-amino-
1-hydroxybenzol,
4-Nitro-6-methansulfonylamino-2-amino-
4-Nitro-6-methansulfonylamino-2-amino-
1-hydroxybenzol,
4-Nitro-2-amino-l -hydroxybenzol.
Für die Farbstoffe der Formel (3) kommen als Diazokomponenten z. B. die folgenden in Frage:
6-Nitro-4-methyl-2-amino-1 -hydroxybenzol,
4-Chlor-6-nitro-2-amino-1 -hydroxybenzol,
5-Nitro-2-amino-l -hydroxybenzol,
4-Chlor-5-nitro-2-amino-1 -hydroxybenzol.
In den Azofarbstoffen der Formel (2) ist die Diazokomponente bevorzugt:
Für die Farbstoffe der Formel (3) kommen als Diazokomponenten z. B. die folgenden in Frage:
6-Nitro-4-methyl-2-amino-1 -hydroxybenzol,
4-Chlor-6-nitro-2-amino-1 -hydroxybenzol,
5-Nitro-2-amino-l -hydroxybenzol,
4-Chlor-5-nitro-2-amino-1 -hydroxybenzol.
In den Azofarbstoffen der Formel (2) ist die Diazokomponente bevorzugt:
6-Nitro-4-methyl-2-amino-1 -hydroxybenzol,
4,6- Dinitro-2-amino-1 -hydroxybenzol oder
4-Chlor-6-nitro-2-amino-1 -hydroxybenzol.
In den Farbstoffen der Formel (3) ist
5-Nitro-2-amino-1 -hydroxybenzol sowie
6-Nitro-4-methyl-2-amino-1 -hydroxybenzol
als Diazokomponente bevorzugt.
4,6- Dinitro-2-amino-1 -hydroxybenzol oder
4-Chlor-6-nitro-2-amino-1 -hydroxybenzol.
In den Farbstoffen der Formel (3) ist
5-Nitro-2-amino-1 -hydroxybenzol sowie
6-Nitro-4-methyl-2-amino-1 -hydroxybenzol
als Diazokomponente bevorzugt.
Die Überführung der Farbstoffe der Formel (2) oder (3) in den 1 :1-Chromkomplex erfolgt nach üblichen, an
sich bekannten Methoden, z. B. indem man den metallfreien Farbstoff in saurem Medium mit einem Salz
des dreiwertigen Chroms, wie Chromformiat, Chromsulfat oder Chromfluorid, bei Siedetemperatur oder
gegebenenfalls bei 100° C übersteigenden Temperaturen
umsetzt. Dreiwertiges Chrom kann auch im Reaktionsgemisch aus Chrom-VI-Verbindungen erzeugt
werden, wenn man gleichzeitig ein Reduktionsmittel zugibt, wie z. B. Glukose. Es empfiehlt sich im
allgemeinen, die Metallisierung in Gegenwart von organischen Lösungsmitteln vorzunehmen. Bevorzugt
arbeitet man möglichst unter Ausschluß von Wasser in organischen Lösungsmitteln wie Alkoholen oder Ketonen.
Im allgemeinen erweist es sich als vorteilhaft, die beim vorliegenden Verfahren benötigten Ausgangsfarbstoffe
nach ihrer Herstellung und Abscheidung nicht zu trocknen, sondern als wäßrige Paste weiter zu
verarbeiten.
Die Umsetzung des 1:1 -Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel (2) bzw. (3) mit dem metallfreien
Farbstoff der Formel (3) bzw. (2) erfolgt zweckmäßig in neutralem bis schwach alkalischem Medium, in offenem
oder geschlossenem Gefäß, bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur, z. B. bei Temperaturen zwischen
50 und 1200C. Man kann in organischen Lösungsmitteln,
ζ. B. Alkoholen oder Ketonen arbeiten oder in wäßriger Lösung, wobei Zusätze von Lösungsmitteln wie z. B. von
Alkoholen oder Dimethylformamid gegebenenfalls die Umsetzung fördern können. Es empfiehlt sich im
allgemeinen, möglichst äquivalente Mengen des chromhaltigen 1 :1-Komplexes und des metallfreien Farbstoffes
miteinander umzusetzen, wobei das Molekularverhältnis zwischen metallfreiem Farbstoff und 1 :1-Komplex
zweckmäßig mindestens 0,85 :1 und höchstens 1 :0,85 beträgt; ein Überschuß an metallhaltigem
Farbstoff wirkt sich in der Regel weniger nachteilig aus als ein solcher an metallfreiem Farbstoff. Je näher dieses
Verhältnis bei 1:1 liegt, umso vorteilhafter ist im allgemeinen das Ergebnis.
Anstelle einheitlicher Farbstoffe der Formel (2) oder is
(3) kann man auch Gemische entsprechender Farbstoffe einsetzen. Auf diese Weise gelangt man ebenfalls zu
interessanten Nuancen.
Die nach den obigen Verfahren erhältlichen, neuen, chromhaltigen Mischkomplexe werden vorteilhaft in
Form ihrer Salze, insbesondere Alkali-, vor allem Natriumsalze, oder auch Ammoniumsalze oder Salze
von organischen Aminen mit positiv geladenem Stickstoffatom isoliert und eignen sich zum Färben und
Bedrucken verschiedenster Stoffe, vor allem aber zum Färben stickstoffhaltiger Materialien, wie Seide, Leder
und insbesondere Wolle, sowie auch für synthetische Fasern aus Polyamiden oder Polyurethanen. Sie sind vor
allem zum Färben aus schwach alkalischem, neutralem oder schwach saurem, z. B. essigsaurem Bade geeignet.
Die so erhaltenen Färbungen sind gleichmäßig und haben eine gute Licht-, Wasch-, Walk-, Dekatur- und
Carbonisierechtheit.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffe unterscheiden sich von dem nächstvergleichbaren vorbekaiinten
Farbstoff der FR-PS 12 09 088 dadurch, daß die Diazokomponente des sulfogruppenfreien Liganden in
4-SteIlung durch Methoxy und in 5-Stellung durch Chlor
substituiert ist. Gegenüber diesem vorbekannten Farbstoff zeigen die erfindungsgemäßen Farbstoffe eine
bessere Beständigkeit gegen Heißwasser, bessere Lichtechtheit und Waschechtheit.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile,
die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
48,3 Teile des nach bekanntem Verfahren hergestellten 1 :1-Chromkomplexes des Monoazofarbstoffes aus
diazotiertem 1 -Hydroxy^-amino^-methyl-ö-nitrobenzol
mit l-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-4'-suIfonsäure gekuppelt und 33,9 Teile des Monoazofarbstoffes aus
diazotiertem l-Hydroxy-2-amino-5-nitrobenzoI mit l-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon gekuppelt, werden in
1000 Teilen heißem Wasser verrührt, mit 20 Vol. Teilen Natronlauge konz. auf ein pH von 7 — 8 eingestellt und
4Std. bei 90-95° gerührt. Nach beendeter Reaktion wird der Farbstoff durch Natriumchloridzugabe abgeschieden,
abfiliriert und getrocknet. Er stellt ein dunkelrotes Pulver dar, das sich in Wasser mit roter
Farbe löst und Wolle oder Polyamid in blaustichig roten Tönen von guten Echtheitseigenschaften färbt.
48,3 Teile des nach bekanntem Verfahren erhältlichen, auf 1 Molekül Monoazofarbstoff 1 Atom Chrom
enthaltenden 1 :1-Chromkomplexes des Azofarbstoffs
aus diazotiertem 6-Nitro-4-methyl-2-aminophenol und 1 -Phenyl-S-methy'-S-pyrazolon^'-sulfonsäure werden
zusammen mit 35,3 Teilen des nach bekanntem Verfahren zugänglichen Monoazofarbstoffe aus diazotiertem
6-Nitro-4-methyl-2-aminophenol und 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon
in 1000 Teilen heißen Wassers verrührt. Die Suspension wird durch Zugabe von 20 Volumenteilen konz. Natriumhydroxydlösung auf pH
7—8 eingestellt und anschließend solange bei 90 — 95° gerührt, bis beide Ausgangsfarbstoffe nicht mehr
nachzuweisen sind. Der in klarer Lösung befindliche einheitliche Chrommischkomplex wird durch Zugabe
von Natriumchlorid ausgefällt, durch Filtration isoliert und nach Waschen mit Natriumchioridlösung im
Vakuum getrocknet. Der Farbstoff liegt nach dem Mahlen als dunkelrotes, leicht wasserlösliches Pulver
vor und färbt Wolle oder Polyamidfasern aus ammonsulfathaltigem Färbebad in vollen Rottönen von guten
Echtheitseigenschaften.
Claims (3)
1. Chromkomplexfarbstoffe der Formel
CH3
2 Mea (D
worin eines der Symbole Zi und Z2 eine Nitrogruppe
und das andere Wasserstoff, eine Nitrogruppe, Chlor, Brom, eine Methyl-, Methoxygruppe, eine
Alkanoylamino-, Alkoxycarbonylamino- oder Alkylsulfonylaminogruppe
mit jeweils 1 — 4 C-Atomen ist, R einen Phenylrest bedeutet, der gegebenenfalls mit
Chlor, Brom, Ci_4-Alkyl oder Nitro substituiert ist, Ri einen gegebenenfalls mit Chlor, Brom, Ci-4-Alkoxy,
Ci -4-AlkyI oder Nitro substituierten Phenylrest
bedeutet, Xi und X2 Wasserstoff oder Nitro und X3
Wasserstoff, Chlor oder Methyl bedeuten mit der Maßgabe, daß X2 Nitro und X3 Wasserstoff oder
Chlor bedeuten, wenn Xi für Wasserstoff steht, und daß X2 Wasserstoff und X3 Chlor oder Methyl
bedeuten, wenn Xi für Nitro steht, und Me® ein Kation ist.
2. Chromkomplexfarbstoffe gemäß Anspruch 1, worin Zi eine Nitrogruppe und Z2 Chlor, Brom, eine
Nitro- oder Methylgruppe ist.
3. Verfahren zur Herstellung von ChromkomplexfarbstofFen der Formel
2 Meä (D
25 Ol
worin Z1, Z2, Xh X2, X3, R>
Ri und Me die in Anspruch l angegebene Bedeutung haben, dadurch gekennzeichnet,
daß man den einen Farbstoff der Formel
HO
N=N — C
C —N —R—SO3H
(2)
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