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Dichtring aus einem gummielastischen Strang
Die Erfindung
betrifft einen Dichtring aus einem gummielastischen Strang mit einem von der Kreisform
abweichenden Querschnittsprofil, zur Abdichtung zweier einander überlappender Muffenenden
von Rohrstücken, bei denen die Dichtungsflächen der Ituffenenden im wesentlichen
zylindrisch sind und zur Bildung eines den Dichtring aufnehmenden Muffenspaltes
unterschiedliche Durchmesser aufweisen.
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Es ist bekannt, zur Abdichtung zweier einander überlappender Muffenenden
von Rohrstücken Dichtungen in Form sogenannter Rollringe aus gummielastischem Material
zu verwenden. Der Rollring wird auf der nach aussen gewandten Dichtungsfläche des
inneren Muffenendes eines Rohrstückes mit leichter Vorspannung aufgebracht, wonach
das äussere Muffenende eines zweiten Rohrstückes bis zur gewünschten Endstellung
darübergeschoben wird.
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Dabei wird der den Dichtring bildende Strang zwischen den einander
überlappenden Muffenenden abgerollt und zugleich je nach Querschnittsform des Stranges
und Gestaltung der Ptuffenenden zusammengepresst und dabei deformiert, so dass z.B.
ein Dichtringstrang mit ursprünglich kreisförmigem Querschnitt im deformierten Zustand
die Querschnittsform ähnlich einer Ellipse annimmt, deren Längsachse parallel zur
Rohrachse gerichtet ist.
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Das Abrollen und die Spannungsverteilung sowohl beim Abrollen als
auch in der Endlage des Ringes sowie die Breite der dichtenden Auflagefläche zwischen
dem zusammengepressten Dichtring und den Dichtungsflächen der Muffenenden sind bei
einem Rollring mit kreisförmigem Querschnitt des Stranges am günstigsten. Ferner
ist selbst bei scharfkantigen Rauhigkeiten an den Dichtungsflächen der Muffenenden
- wie sie vor allem bei Zement-oder Betonrohren auftreten können - und bei einer
Kompression des Stranges bis auf 50 ffi seines ursprünglichen Durchmessers weder
beim
Abrollen noch nach längerer Betriebszeit in der Endlage eine Rissbildung (Kerbwirkung
unter Spannung) oder ein Elastizitätsschwund beobachtet worden.
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Nun zeigt aber ein Dichtring mit kreisförmigem Querschnitt des Stranges
andere wesentliche Nachteile. Hauptnachteil ist seine Tendenz zum Abspringen beim
oder nach dem Aufspannen des Dichtringes auf die zylindrische oder schwach konische
Dichtungsfläche des inneren Muffenendes. Eine verhältnismässig geringe Verdrehung
des Stranges beim Aufspannen des Dichtringes genügt, dass dieser an der Dichtungsfläche
abläuft und abspringt bevor das äussere Muffenende eines zweiten Rohrstückes darübergeschoben
werden kann. Dieses Abspringen erschwert somit die Montage und verursacht wesentlich
längere Arbeitszeiten beim Verlegen der Rohrstücke. Das Abspringen wird daher in
der Praxis als grosser Nachteil empfunden. Ein weiterer Nachteil ist der, dass bei
stark verdreht aufgesetztem Strang des Ringes in diesem zusätzliche Torsionsspannungen
auftreten, die den vom Zusammenpressen verursachten Spannungen überlagert werden.
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Es hat nicht an Versuchen gefehlt, die geschilderten Nachteile des
Dichtringes mit kreisförmigem Strangquerschnitt durch eine Aenderung des Querschnittprofils
auszuschalten. Mit bekannten Dichtringen, deren Strängevon der Kreisform erheblich
abweichende Querschnittsprofile aufweisen, lässt sich das unerwünschte Abspringen
während oder nach dem Aufspannen auf die Dichtungsfläche des inneren Muffenendes
mehr oder weniger sicher verhüten. Alle diese bekannten Dichtringe haben jedoch
den Nachteil, dass beim Abrollen zwischen den Dichtungsflächen der Muffenenden stark
ändernde Querschnittspressungen im Dichtungsstrang auftreten, was zur Rissbildung
im Strang fUhren kann. Sofern in der Endlage des Ringes solche Querschnittspartien,
die
das Durchmessersollmass des Dichtringstranges wesentlich übersteigen, an den Dichtungsflächen
der Muffenenden anliegen, bleiben die genannten Querschnittspartien dauernd übermässig
stark zusammengedrückt, wodurch mit der Zeit ein Elastizitätsschwund eintreten kann.
Zudem kann dann je nach der Form der das Durchmessersollmass übersteigenden Querschnittspartien
eine ungebührlich schmale Auflagefläche zwischen Dichtring und Dichtungsflächen
der Muffenenden auftreten, was Undichtigkeiten zur Folge haben kann. Um wenigstens
in der voraussichtlichen Endlage des Dichtringes ein übermässiges Zusammenpressen
des Dichtringstranges zu verhüten und eine ausreichend breite Auflagefläche zwischen
Dichtring und Dichtungsflächen der Muffenenden zu erreichen, hat man auch schon
den Abrollweg des Dichtringstranges durch eine vorbestimmte Muffenlänge so bemessen,
dass in der Endlage des Dichtringes die das Durchmessersollmass übersteigenden Querschnittspartien
des Dichtringstranges seitlich in den Muffenspalt zu liegen kommen und nicht wesentlich
zwischen den Dichtungsflächen der Muffenenden gepresst werden. In der Praxis sind
jedoch Abweichungen von der angestrebten Endlage des Dichtringes wegen ungleichmässigem
Angriff der Dichtungsflächen am Dichtringstrang und infolge Ungenauigkeiten bei
der Verlegung der Rohrstücke nicht immer zu vermeiden.
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Bekannt sind z.B. Ringe mit etwa elliptischem Querschnittsprofil.
Sofern die Ellipsenachsen stark verschieden sind, wird die Gefahr des ungewollten
Abspringens des Dichtringes vom inneren Muffenende weitgehend vermieden. Um eine
gute Dichtung zu erhalten, muss jedoch der Dichtringstrang auch in Richtung der
kleinen Querschnittsachse der Ellipse im Endzustand zusammengepresst sein. Dies
führt zwangsweise während des Abrollens
des Stranges mit elliptischem
Querschnitt in der Stellung, wo die grosse Querschnittsachse der Ellipse radial
zu den Dichtungsflächen steht, zu extrem grossen Pressungen, die bei Rauhigkeiten
der Muffenoberfläche zur Rissbildung im Strang und in der Endlage des Dichtringes
zu einem Elastizitätsschwund führen können.
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Eine andere bekannte Lösung stellt ein Dichtring dar, dessen Strang
etwa tropfenförmiges Querschnittsprofil hat und somit einen wulstartigen Vorsprung
aufweist. Ein solcher Ring hat den Vorteil, dass er sich auf das innere Muffenende
orientiert aufsetzen lässt, in der Weise, dass der Vorsprung dem Rohrende zugekehrt
ist, wobei eine Seitenfläche des Vorsprunges an der Aussenfläche des Muffenendes
anliegt. Hierdurch wird ein Abspringen des Ringes vom Muffenende auch unter erschwerten
Bedingungen, z.B. wenn die Rohrstücke beim Zusammenfügen nicht genau koaxial zueinander
liegen, verhütet, doch ergeben sich auch bei diesem Querschnittsprofil beim Abrollen
hohe mechanische Spannungen am wulstartigen Vorsprung. Verletzungen an rauhen Muffenoberflächen
sind hier besonders gefährlich, weil infolge der sehr hohen Spannung an der äussersten
Partie des Vorsprunges bei optimaler Kompression ein Einreissen bzw.
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Durchreissen des Ringes erfolgen kann. Wenn in der Endlage des Dichtringes
der Vorsprung des Stranges versehentlich nicht seitlich in den Muffenspalt zu liegen
kommt, sondern durch eine der Dichtungsflächen der Muffenenden zusammengepresst
ist, sind Undichtigkeiten der Rohrstückverbindung infolge einer schmalen Auflagefläche
des Dichtringes an der Dichtungsfläche des einen Muffenendes sowie wegen dauernder
übermässiger Pressung des Dichtringstranges zu befürchten.
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Ein weiterer bekannter Dichtring mit ebenfalls tropfenförmigem Querschnittsprofil
will den Nachteil der auftretenden mechanischen Spannungsspitzen dadurch umgehen,
dass im Vorsprung ein Hohlraum ausgebildet ist, in den bei der Kompression, insbesondere
beim Abrollen des Stranges, ein Teil des Vorsprunges hineingepresst werden kann.
Bei diesem Dichtring werden wohl die Spannungen an der äussersten Partie des Vorsprunges
vermieden, dagegen treten verhältnismässig hohe örtliche Knickbelastungen des Materials
auf; die Spannungszustände im Bereich des Hohlraumes sind dabei sehr unübersichtlich.
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Ferner ist ein Dichtring bekannt, dessen gummielastischer Strang
eine nach aussen abstehende Längslippe aufweist, die das ungewollte Abspringen des
Ringes beim und nach dem Aufspannen des Ringes auf das innere Muffenende verhüten
soll. Die Längslippe ist verhältnismässig schlank ausgebildet, damit sie beim Abrollen
des Dichtringes umgelegt wird, wobei die Lippe in eine angrenzende Oberflächen-Ausnehmung
des Dichtringstranges eintaucht. Ein Nachteil dieser Ausführung ist, dass die Längslippe
verhältnismässig leicht verletzlich ist und dass beim Umlegen der Lippe hohe örtliche
Knickspannungen im elastischen Material auftreten, die zur Rissbildung und zu Undichtigkeiten
der Rohrstückverbindung führen können.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt, die geschilderten Nachteile der
bekannten Dichtringe zu vermeiden, ohne deren Vorteile einzubüssen. Demnach ist
es die Aufgabe der Erfindung, einen Dichtring der eingangs erwähnten Art derart
auszubilden, dass er mühelos und ohne Tendenz zum Abspringen auf der Dichtungsfläche
des inneren Muffenendes aufgebracht und ohne übermässige mechanische Beanspruchungen
zwischen den Dichtungsflächen des inneren und des äusseren Muffenendes abgerollt
werden
kann, wobei in jeder Abrollstellung und in der Endlage eine
weitgehend gleichmässige Kompression des den Dichtring bildenden Stranges erreicht
werden soll.
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Diese Aufgabe ist bei dem erfindungsgemässen Dichtring zur Hauptsache
dadurch gelöst, dass das Querschnittsprofil des den Dichtring bildenden Stranges
im entspannten Zustand die Form einer Figur hat, die in bezug auf eine ungerade
Anzahl sich im Mittelpunkt der Figur schneidende und zwischen sich wenigstens annähernd
gleiche Winkel einschliessende Gerade wenigstens annähernd symmetrisch ist und deren
Umfangslinie die gleiche Anzahl flache Seiten und dazwischenliegende Eckpartien
beschreibt, und bei welcher überdies beliebige zwei parallele Tangenten an zwei
einander gegenüberliegenden Umfangspunkten stets den gleichen oder wenigstens annähernd
den gleichen Abstand voneinander haben.
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Ein solcher Dichtring hat in jeder beliebigen Richtung gemessen die
gleiche Dicke, so dass beim Abrollen des Stranges zwischen den Dichtungsflächen
der Muffenenden eine im wesentlichen gleichbleibende Kompression des Stranges entsteht.
Im Gegensatz zu einem Dichtring mit kreisförmigem Strangprofil lässt sich der beschriebene
Dichtring leicht und sicher auf die äussere Dichtungsfläche des inneren Muffenendes
aufspannen, indem eine der flachen Seiten der Querschnittsform des Dichtringstranges
auf die Dichtungsfläche aufgelegt wird.
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In bevorzugter Ausführungsform des Dichtringes hat das Querschnittsprofil
des den Dichtring bildenden Stranges wenigstens annähernd die Form eines regelmässigen
Kreisbogenpolygons, vorzugsweise eines Kreisbogendreieckes, dessen Seiten je durch
einen Kreisbogen um die gegenüberliegende Ecke des Dreieckes gebildet ist.
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Im Bereich jeder Eckpartie kann das Querschnittsprofil zweckmässig
abgerundet sein, wobei der Krümmungsradius der Abrundung mehrfach kleiner ist als
der Krümmungsradius der flachen Bögen. Dadurch wid eine Verminderung der örtlichen
mechanischen Spannungen in den Eckpartien des Querschnittsprofils und in jeder beliebigen
Endlage des Profils eine genügend breite Auflagefläche erzielt.
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Der den Dichtring bildende Strang kann an seinem ganzen Umfang oder
an wenigstens einem Teil seines Umfanges, vorzugsweise je im Bereich der Eckpartien
des Querschnittsprofils, mit Längsrillen bzw. Längsrippen versehen sein. Dadurch
wird das Abdichtungsvermögen des Dichtringes erhöht und das Abrollen des Stranges
durch Erhöhung seiner Griffigkeit erleichtert.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
den Ansprüchen, aus der nun folgenden Beschreibung und aus der zugehörigen Zeichnung,
in welcher einige Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes rein beispielsweise
veranschaulicht sind.
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Fig. 1 zeigt einen teilweisen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform
des Dichtringes in unbelastetem Zustand; Fig. 2 ist eine analoge Darstellung einer
etwas geänderten Ausführungsform des Dichtringes; Fig. 3 zeigt einen teilweisen
Axialschnitt durch ein Muffenende eines Rohrstückes mit einem aufgebrachten Dichtring
nach Fig. 2; Fig. 4 ist eine zu Fig. 3 analoge Darstellung einer Muffenverbindung
zweier Rohrstücke mit einem in dem Muffenspalt eingerollten Dichtring unter Pressung;
Fig.
5 zeigt einen teilweisen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform des Dichtringes
mit teilweiser Längsrillung; Fig. 6 ist eine analoge Darstellung einer Ausführungsvariante
des Dichtringes mit an der gesamten Oberfläche angeordneten Längsrillen; Fig. 7
ist eine analoge Darstellung einer anderen Ausführungsvariante des Dichtringes mit
Längskehlen; Fig. 8 ist eine analoge Darstellung einer weiteren Ausführungsform
des Dichtringes mit einer axialen Ausnehmung im Dichtungsstrang; Fig. 9 ist eine
analoge Darstellung einer anderen Ausführungsform des Dichtringes mit einer axialen
Ausnehmung im Dichtringstrang; Fig. 10 zeigt eine der Fig. 1 analoge Darstellung
einer weiteren Ausführungsform des Dichtringes.
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Der in Fig. 1 veranschaulichte endlose Dichtring 11 besteht aus einem
gummielastischen Strang 12, dessen Querschnittsprofil in entspanntem Zustand die
Form eines regelmässigen Kreisbogendreieckes ABC hat. Dieses ist symmetrisch in
bezug auf drei Geraden 13, 14 und 15 ausgebildet, die sich im Mittelpunkt 16 des
Kreisbogendreiecks schneiden und zwischen sich gleiche Winkel einschliessen. Somit
liegen die drei Ecken A, B und C des Kreisbogendreieckes je auf einer der Geraden
13, 14 und 15. Die Dreieckseiten 17, 18 und 19 sind je durch einen flach nach aussen
gewölbten Kreisbogen gebildet, dessen Krümmungszentrum mit der gegenüberliegenden
Ecke A, B bzw. C zusammenfällt. Legt man ein Paar parallele Gerade, z.B. 20, 21
oder 22, 23, als Tangenten an zwei beliebige einander gegenüberliegende Umfangspunkte
des beschriebenen Kreisbogendreieckes ABC, so haben die ein Paar bildenden Geraden
immer den gleichen Abstand
D voneinander. Das bedeutet, dass das
Kreisbogendreieck ABC in jeder beliebigen Richtung gemessen die gleiche Dicke D
aufweist. Entsprechend den Ecken A, B und C des beschriebenen Kreisbogendreieckes
hat der Dichtringstrang 12 drei Längskanten.
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Entsprechend den gebogenen Dreieckseiten 17, 18 und 19 weist der Dichtringstrang
12 leicht bombierte Seitenflächen auf.
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Bei der Ausführungsform des Dichtringes 11 nach Fig. 2 ist das Querschnittsprofil
des Stranges 12 gegenüber dem vorstehend beschriebenen Kreisbogendreieck leicht
geändert, und zwar in der Weise, dass anstelle der scharfen Ecken A, B und C abgerundete
Eckpartien 27, 28 und 29 vorhanden sind und die Dreieckseiten 17, 18 und 19 ein
wenig stärker nach aussen gewölbt sind.
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Die Abrundungen in den Eckpartien 27, 28 und 29 haben einen mehrfach
kleineren Krümmungsradius als die Dreieckseiten 17, 18 und 19. Im übrigen ist auch
bei dieser Ausführungsform die Dicke des Stranges 12 in jeder beliebigen Richtung
gemessen praktisch gleich. Als Dicke wird auch hier der Abstand zwischen zwei parallelen
Geraden bezeichnet, die das Querschnittsprofil des Stranges 12 an zwei einander
gegenüberliegenden Punkten tangieren. Der Vorteil dieser Ausführungsform ist darin
zu sehen, dass in jeder beliebigen Endlage des Ringes breitere Auflageflächen entstehen
und in den Eckpartien des Querschnittsprofils geringere örtliche Spannungen auftreten.
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In den Fig. 3 und 4 ist veranschaulicht, wie der Dichtring gemäss
Fig. 2 zur Abdichtung einer Muffenverbindung zwischen zwei Rohrstücken verwendet
wird. Die Verwendung des Dichtringes gemäss Fig. 1 ist völlig analog. In Fig. 3
ist das innere Muffenende 31 des ersten Rohrstückes 32 dargestellt, das z.B. aus
Beton besteht. Das Muffenende 31 weist eine nach aussen gekehrte, praktisch zylindrische
Dichtungsfläche 33
auf, die vorzugsweise am freien Ende bei 33a
ein wenig abgesetzt ist. Der Dichtring 11 wird auf die abgesetzte Partie 33a der
Dichtungsfläche 33 mit einer gewissen Spannung aufgesetzt, und zwar derart, dass
die eine flach bombierte Seitenfläche, z.B. entsprechend der Dreieckseite 18, auf
der Dichtungsflächenpartie 33a aufliegt. Unter dem Einfluss der elastischen Zugspannung
des Ringes 11 wird seine aufliegende Fläche an die Dichtungsflächenpartie 33a angeschmiegt.
Die Eckpartie 29 verhindert wirksam ein ungewolltes Abspringen des Dichtringes 11
vom Muffenende 31. Nachher wird das äussere Muffenende 41 des zweiten Rohrstückes
42 (Fig. 4) axial über das innere Muffenende 31 geschoben, wobei der Dichtring 11
auch in Eingriff mit dem äusseren Muffenende 41 gelangt und zwischen der Dichtungsfläche
33 des inneren Muffenendes 31 und der nach innen gekehrten, ebenfalls praktisch
zylindrischen Dichtungsfläche 43 des äusseren Muffenendes 41 abgerollt wird. Die
Dichtungsflächen 33 und 43 der beiden Muffenenden 31 und 42 haben unterschiedliche
Durchmesser, so dass ein Muffenspalt zur Aufnahme des Dichtringes 11 vorhanden ist.
Die Weite des Muffenspaltes ist jedoch geringer als die Dicke des Dichtringstranges
in entspanntem Zustand. Daher wird der Dichtring 11 beim Abrollen zwischen den Dichtungsflächen
33 und 43 zusammengepresst, wie Fig. 4 erkennen lässt.
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Da, wie bereits erwähnt, die Dicke des Dichtringstranges 12 in allen
Richtungen gemessen gleich oder wenigstens annähernd gleich ist, wird der Strang
beim Abrollen in jeder Stellung praktisch gleich stark zusammengepresst. Uebermässige
Pressungen in bestimmten Stellungen können nicht auftreten,und es entsteht beim
Abrollen und im deformierten Endzustand eine weitgehend homogene Spannungsverteilung
im Querschnittsprofil.
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Es ist daher nicht nötig, darauf zu achten, dass die Abrollwegstrecke
ein
bestimmtes Mass erreicht, da es praktisch gleichgültig ist, welche Endlage der Dichtring
beim Ineinander schieben der Muffenenden 31 und 41 einnimmt. Mit der beschriebenen
Form des Querschnittsprofils des Dichtringstranges 12 werden unzulässig hohe mechanische
Spannungen im elastischen Material vermieden und zur Erzielung einer guten Abdichtung
ausreichend breite Auflageflächen zwischen dem Dichtring 11 und den Dichtungsflächen
der Muffenenden erhalten, wenn die Weite des Muffenspaltes vorzugsweise etwa 65
i~J der Nenndicke des Dichtringstranges im entspannten Zustand beträgt. Berücksichtigt
man alle Ungenauigkeiten, die bei der Herstellung der Rohrstücke und des Dichtringes
sowie bei der Verlegung der Rohrstücke üblicherweise toleriert werden, liegt dann
die Zusammenpressung des Dichtringstranges zwischen 50 und 80 % der Nenndicke des
Stranges in entspanntem Zustand. Beschädigungen des Dichtringes 11 wegen zu starken
Zusammenpressens und das Entstehen von Undichtigkeiten der Muffenverbindung sind
dabei praktisch ausgeschlossen.
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Das Querschnittsprofil des Dichtringstranges 12 kann in mancher Hinsicht
etwas variiert werden. So können gemäss Fig.5 die Eckpartien des Profils mit kleinen
Zahnungen 51, 52 und 53 versehen sein zur Bildung von Längsrillen bzw. Längsrippen
an den Kantenpartien des Dichtringstranges. Hierdurch lässt sich das Zusammendrücken
des Dichtringstranges 12 im Muffenspalt erleichtern und die Dichtungseigenschaft
des Ringes 11 verbessern.
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Zum gleichen Zweck kann gemäss Fig. 6 das Querschnittsprofil des
Dichtringstranges 12 am ganzen Umfang mit einer Zahnung 61 versehen sein, so dass
der Dichtringstrang an seinem ganzen Umfang Längsrillen bzw. Längsrippen aufweist.
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In Fig. 7 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem der Dichtringstrang
12 im Bereich jeder Eckpartie des Querschnittsprofils eine kleine Einbuchtung 71
aufweist, so dass am Strang 12 drei Längskehlen vorzufinden sind. Dadurch wird der
Abrollwiderstand des Stranges weiter vermindert und eine ähnlich gute Dichtwirkung
wie mit dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 erzielt.
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In Fig. 8 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei welcher der Dichtringstrang
12 in der Mitte seines Querschnittsprofils eine längsverlaufende Ausnehmung 81 mit
kreisförmigem Querschnitt aufweist. Eine solche oder ähnliche Ausnehmung erleichtert
das Zusammenpressen des Dichtringstranges, insbesondere zu Beginn des Ueberschiebens
des äusseren Muffenendes.
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Um eine noch homogener Spannungsverteilung im Querschnittsprofil
zu erhalten, hat bei der Ausführungsform gemäss Fig. 9 die zentrale Längsausnehmung
91 im Dichtringstrang 12 eine Querschnittsform, die dem äusseren Querschnittsprofil
des Stranges 12 geometrisch ähnlich ist. Es kann zweckmässig sein, wenn die Querschnittsform
der Längsausnehmung 91 gegenüber der äusseren Querschnittsform des Stranges 12 eine
um 1800 gedrehte Lage aufweist.
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Selbstverständlich können auch die Ausführungsformen gemäss den Fig.
8 und 9 am Umfang des Dichtringstranges teilweise oder ganz mit Längsrillen bzw.
Längsrippen versehen sein.
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Eine weitere Ausführungsform des Dichtringes 11 ist in Fig. 10 gezeigt,
wonach das Querschnittsprofil des gummielastischen Dichtringstranges 12 die Form
eines regelmässigen
Kreisbogenfünfeckes EFGHI hat. Diese Figur
ist in bezug auf fünf sich im Mittelpunkt 100 der Figur schneidende Gerade 101 bis
105 symmetrisch, die zwischen sich gleiche Winkel einschliessen. Die die Ecken E,
F, G, H und I verbindenden Seitenlinien 106 bis 110 der Figur sind je ein Kreisbogen,
dessen Krümmungszentrum mit der gegenüberliegenden Ecke E, F, G, H bzw. I zusammenfällt.
Das beschriebene Kreisbogenfünfeck hat die Eigenschaft, dass es in allen Richtungen
gemessen die gleiche Dicke aufweist, wobei is Dicke der Abstand zwischen zwei parallelen
Tangenten an zwei einander gegenüberliegenden Umfangspunkten zu verstehen ist. Es
leuchtet ein, dass mit dem Dichtring nach Fig. 10 im wesentlichen die gleichen Vorteile
erzielt werden wie mit den Dichtringen gemäss den Fig. 1 und 2.
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Nicht dargestellte Ausführungsvarianten des Dichtringes nach Fig.
10 können analog den Ausführungsformen gemäss den Fig. 5 bis 9 mit Längsrillen bzw.
Längsrippen und/oder mit einer zentralen Längsausnehmung versehen sein.
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Es ist auch möglich, die Form des Querschnittsprofils des Dichtringstranges
in bezug auf sieben oder gar neun Geraden etwa symmetrisch auszubilden, die sich
im Hittelpunkt der Figur schneiden und zwischen sich gleiche Winkel einschliessen.