DE2500963C2 - Enossaler Einsatz für die Odontostomatologie und dazu passender Fräser - Google Patents
Enossaler Einsatz für die Odontostomatologie und dazu passender FräserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen er. jssalen Einsatz für die
Odontostomatologie (Orochirurgie) mit zum Einpflanzen in den Kiefer bestimmter, mit Durchbrechungen
versehener, blattförmiger, apikalseitig — in Richtung
senkrecht zu ihrer Flächenausdehnung betrachtet — bogenförmig ausgebildeter Verankerung und mit
wenigstens einem an dieser angebrachten Stummel zur Aufnahme eines Prothesenkörpers, und sie betrifft ein
Instrument zur Präparation des Kieferknochens für einen derartigen enossalen Einsatz.
Bei der Verwirklichung eines individuellen enossalen Einsatzes für die Odontostomatologie (Orochirurgie).
und zwar für den vereinzelten, den teilweisen oder den totalen Ersatz der Zähne, treten unter Berücksichtigung
der zahlreichen technischen Bedürfnisse der derzeitigen -^-Technik erhebliche Schwierigkeiten auf.·
Aus der US-PS 37 98 771, der DE-OS 22 37 598 und der US-PS 35 77 853 bekannte enossale Einsätze weisen
jeweils eine einzige Verankerurigsplatte auf. Implantate dieser Art können — in Abhängigkeit von der Stärke
der jeweiligen Verankerungsplatte — die Ausbildung
50
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65 eines Schlitzes von relativ großer Breite von etwa 3 bis
4 mm im Kieferknochen notwendig machen. Derartig breite Schlitze erfordern eine beträchtliche Zeitspanne
von etwa 15 Tagen und mehr zum Verwachsen des Knochens, wobei eine solch lange Zeit die Ursache für
unangenehme Komplikationen sein kann. Bei einer einzigen, beispielsweise zentral in den Unterkieferknochen
einzufügenden Verankerungsplatte ist auch zu berücksichtigen, daß eine feste und sichere Verankerung
des Einsatzes vor allem nur in der k<. mpakten Knochensubstanz, weniger aber in der schwammigen
möglich ist und daß ein Hineinragen in den Mandibularkanal
nicht in Betracht gezogen werden kann, was mechanisch auch völlig nutzlos wäre. Bei einer einzigen
zentralen Verankerungsplatte muß und kann die Eindringtiefe nur klein sein, worunter die Stabilität des
Einsatzes gegenüber quer zur Kieferlängsrichtung wirkenden Kräften negativ beeinflußt wird.
Ein einziges Verankerungselement kann aber auch noch den Nachteil aufweisen, daß es sich durch den auf
das Implantat wirkenden Druck beim Schließen des Mundes, vor allem aber beim Kauen in unerwünschter
Weise absenken kann. Auch können horizontal wirkende Kräfte, durch die das Implantat auf Biegung
beansprucht wird, zu dessen Lösen und damit zum Wackeln des Zahnersatzes führen.
Ausgehend von einem enossalen Einsatz, wie er durch die US-PS 37 98 7"tl bekanntgeworden ist, liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen enossalen Einsatz der im Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1
angegebenen Art so auszubilden, daß er leicht in den Kieferknochen einpflanzbar ist. darin rasch und gut
einwächst sowie gegen Beanspruchungen in allen Richtungen gut verankert wird.
Diese Aufgabe wird durch einen enossalen Einsatz gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
Durch die Anwendung von zwei parallelen Lamellen können diese im Gegensatz zu einer einzigen Platte, die
verhältnismäßig dick sein muli. spKr dünn ausgebildet
werden (beispielsweise um 0.4 mm stark), so daß aus dem Kieferknochen bei seiner Präparation zur Aufnahme
des Einsatzes nur wenig Substanz zu entfernen ist. wodurch die Zeit bis zur festen Verankerung des
Implantats stark herabgesetzt wird. Da die beiden Lamellen an ihren oberen Begrenzungskanten durch
wenigstens ein Plättchen miteinander verbunden sind, weist der eingepflanzte Einsatz in allen Richtungen eine
sehr gute Stabilität gegen Krafteinwirkungen auf. wobei auch die Gefahr einer unerwünschten Absenkung
ausgeschaltet ist. Durch die Einfügung der beiden Lamellen außerhalb der Mitte der (gewachsenen)
Zahnreihe in den Kieferknochen können sich diese über eine größere Tiefe als eine einzige Verankerungsplatte
innerhalb der kompakten Knochensubstanz erstrecken, ohne daß sie in die schwammartige Knochensubstanz
oder gar in den Mandibularkanal hineinragen. Die geometrischen Verhältnisse zwischen den einzelnen
Teilen des Einsatzes können unter Berücksichtigung der Ausbildung der Kieferknochen des Patienten sowie der
jeweiligen Zone, in welcher der Einsatz zur Anwendung kommen soll, weitgehend frei gewählt werden.
^1 Für die meisten Anwendungsfälle: hat es sich als vorteilhaft erwiesen, für die Lamellen sowie Verbindungsplättchcn eine Dicke von etwa 0,4 mm vorzusehen, während die Gewindebohrungen für die den Zahnersatz tragenden Stummel vorzugsweise mit einer diese umgebenden Bördelung bis etwa 0,8 mm Stärke
^1 Für die meisten Anwendungsfälle: hat es sich als vorteilhaft erwiesen, für die Lamellen sowie Verbindungsplättchcn eine Dicke von etwa 0,4 mm vorzusehen, während die Gewindebohrungen für die den Zahnersatz tragenden Stummel vorzugsweise mit einer diese umgebenden Bördelung bis etwa 0,8 mm Stärke
versehen werden.
Für die meisten Anwendungsfälle hat es sich als vorteilhaft erwiesen, für die Lamellen sowie Verbindungsplättchen
eine Dicke von etwa 0,4 mm vorzusehen, während die Gewindebohrungen für die den Zahnersatz tragenden Stummel vorzugsweise mit einer
diese umgebenden Bördelung bis etwa 0,8 mm Stärke versehen werden.
Durch das halbkreisförmige Profil der Verankerungslamellen ergibt s.ch im Gegensatz zu einem Ecken ">
aufweisenden Verankerungselement (vgl. DE-OS 22 37 598 und US-PS 35 77 853) oder zu einem mit
entweder geraden Seitenkanten sowie einer bogenförmigen Unterkante oder mit insgesamt bogenförmig,
jedoch abweichend vom Kreisbogen ausgebildeter > '< Unterkante (vgl. US-PS 37 98 77]) der Vorteil einer
einfachen Ausbildung des Schlitzes im Kieferknochen für die Aufnahme der Lamellen des Einsatzes bei
geringstmöglicher Abtragung von Knochensubstanz.
Einen Scheibenfräser für bestimmte Implantate im -u
Kieferknochen einzusetzen, ist bekannt (FR-PS II 73 481). Demgegenüber ist ein Fräsinsirument zur
Präparation des Kieferknochens für einen Einsatz der oben angegebenen Art gemäß der Erfindung durch zwei
auf eine kleine Welle parallel zueinander aufgesetzte Scheibenfräser, deren Durchmesser. Dicke und Abstand
den entsprechenden Werten der beiden Lamellen gleich ist. und durch ein zur Welle koaxiales, zwischen die
Scheibenfräser eingesetztes Distanzstück, dessen Radius der Differenz zwischen dem Radius der Scheitenfrä- w
ser sowie der Eingreiftiefe des Einsatzes entspricht, gekennzeichnet. Damit können Einschnitte in der zur
Aufnahme des Einsatzes vorgesehenen Zone des Kieferknochens bis zu einer dem halbkreisförmigen
Profil der Lamellen entsprechenden Tiefe ausgeführt r> werden, wobei diese Tiefe durch die Berührung des
Distanzstücks mit dem Knochenkamm begrenzt wird, das heißt, die Aufnahmeschlitze für das Implantat
können mit einem einzigen Werkzeug in einem einzigen Arbeitsgang bei geringstem Materialabtrag mit genau ■">
richtiger Tiefe ausgebildet werden.
Nach Einfügen des Einsatzes und Verankerung durch vollständige fibrogenetische und osteogenetische Neubildung
werden der oder die Stummel durch Einschrauben befestigt, worauf dann die letzten Anpassungsarbei- 4'
ten. das winkelrechte Einstellen sowie die Paralleleinstellung nacn endgültigem, festen Anschrauben der
Stummel erfolgen können.
Der Erfindungsgegenstand wird anhand der Zeichnungerläutert.
Es zeigt ><>
Fig. 1 die Seitenansicnt eines Instruments zur Ausbildung der Aufnahmeschlitze für den in den F i g. 3
bis 6 dargestellten Einsatz:
Fig. 2 die Vorderansicht des in Fig. 1 dargestellten
Instruments; «
Fig. 3 die Seitenansicht eines Einsatzes mit zwei Stummeln;
F i g. 4 eine Unteransicht und
F i g. 5 eine Draufsicht des Einsatzes von F i g. 3;
F i g. 6 einen Einsatz mit nur einem Stummel;
Fig= 7 und 8 die Seitenansicht bzw. die Unteransicht
eines nur einen Stummel aufweisenden Einsatzes
geringerer Größe;
Fig»9 und 10 das Instrument zur Ausbildung der
Schlitze für den in F i g. 7 uncl 8 dargestellten Einsatz.
Der in den F i g. 3 bis 5 gezeigte Einsatz weist zwei
parallele Lamellen I11' mit <tpikalseitig halbkreisförmigem
Profil und Öffnungen 4 zur Verankerung in den neugebildeten Knochenzellen oder dem ebenfalls neu
gebildeten fibrösen Gewebe, wodurch der Einsatz einige Tage nach seinem Einfügen verankert wird, auf.
Die zwei Lamellen 1, Γ sind oben mit Hilfe eines oder mehrerer Plättchen 1", Γ" verbunden, die eier
Aufnahme und festen Verschraubung der mit Gewinde 5', 6' versehenen Stummel 5 und 6 in Gewindebohmngen
2 und 3 dienen.
Die zueinander parallelen Lamellen 1 und 1' haben einen Abstand d voneinander, der den individuellen
Gegebenheiten, z. B. der Ausbildung des Kieferknochens des Patienten, des Bereiches, in den der Einsatz
eingefügt wird, und weiteren funktionellen Eigenschaften angepaßt ist
Zum schnellen und einwandfreien Ausbilden der Jr das Einbringen des Einsatzes in den Kieferknochen des
Patienten dienenden Schlitze wird das in den F i g. 1 u'id 2 dargestellte Instrument benutzt, das iwei scheibenfi >rmige
Fräser 9 und 10 besitzt, welche, wenn ktin Wangenschu'z vorgesehen ist, mit Hilfe der kleinen
Welle 7 gegenseitig verbunden sind. ϊ\.τ Durchmesser
der Scheibenfräser 9, 10 entsprich: genau dem halbkreisförmigen Profil der Lamellen 1 und Γ des
Einsatzes, d.h., daß der Bogen 4-S-C(F ig. 2) genau dem Bogen A'-B'-C des in den F i g. 3 una 6
dargestel''en Einsatzes entspricht.
Ferner entspricht der Abstand d (Fig. 1) der zwei
Scheibenfräser 9, 10 genau dem Abstand der zwei Lamellen 1 und Γ des Einsatzes von Fig.4. so daß bei
Verwendung des in F i g. 1 dargestellten instruments in dem Bereich des Knochenkammes. in dem der Einsatz
eingefügt werden soll, gleichzeitig zwei halbkreisförmige,
parallele Schlitze erzeugt werden, welche genau den Lamellen 1 und Γ des Einsatzes entsprechen. Der
Einsatz kann infolgedessen unverzüglich in diese Schlit/e eingefügt werden, 'vo er nach einer Spanne von
einigen Tagen durch die ihn umgebende fibrogenetische oder osteogenetische Neubildung einverleibt und
verankert wird.
Nachdem die Gewindebohrungen 2 und 3 von einer sie eventuell ausfüllenden Masse befreit worden sind,
werde.ι dort die Stummel 5 und 6 eingeschraubt, so daß
sie am Zahnfleisch dicht anliegen und gleichzeitig jegliches Eindringen von Speichel verhindert wird.
Soll das halbkreisförmige Profil der Lamellen des Einsatzes kleiner (Fig. 7) und der Abstand ei geringer
sein, dann erhält das verwendete Instrument entsprechende Scheibenfräser 9 und 10 mit kleinerem
Durchmesser (Fig. 10), welche dann auch einen entsprechend angepaßten Abstand c/aufweisen.
Bei dem Fräsinstmment ist der Durchmesser eines zwischen die zwei Fräser 9, 10 eingesetzten Distanzstücks
8 auf der kleinen Welle 7 derart bemessen, daß die Difcurenz zwischen dem jeweiligen Radius der
Scheibenfräser 9, 10 und dem Radius des Distanzstücks 8 genau der Eindring'iefe des Einsatzes entspracht, d. h..
gleich der Höhe der einzelnen Lamellen 1, Γ ist. Die Achsen der Stummel 5 und 6 können geneigt sein, sind
jedoch parallel, wozu die Achsen der Gewindebohrungen 2 und 3 geneigt werden. Dies ermöglicht eine
Anpassung der Zähne an die anatomische Lage und erfolgt, um den Zähnen im Verlaufe des Kauvorganges
'die erforderlichen Änpassungsbewegungeij zu gestatten.
Die Stummel 5 und 6 können dem Bereich sowie der Form des zu ersetzenden Zahnes entsprechend
abgekantet werden, jedoch stets unter Berücksichtigung ihrer Parallelität zueinander.
Die bevorzugte Stärke der Lamellen 1 und 1' ist 0,4 mm, und die Stärke der oberen Verbindungsplättchen
1" und V" beträgt ebenfalls 0,4 mm, wobei jedoch der die Gewindebohrungen 2, 3 enthaltende Teil durch
eine Bördelung in unmittelbarer Nähe des Gewindeloches eine Stärke von 0,8 mm haben kann.
Der Einsatz muß in biochemischer, physischer sowie bioelektrischer Hinsicht aus inertem Material gefertigt
werden. Als Material für den Einsatz kommt ein Edelmetall in Betracht, vorzugsweise wird Tantal
höchsten Reinheitsgrades, d. h. spektrographisch reines Tantal, verwendet.
Die Formgebung der Öffnungen 4 sowie der Stummel 5 und 6 kann unterschiedlich sein. Unter einem
halbkreisförmigen Profil ist auch ein dem Halbkreis stark angenähertes polygonales Profil zu verstehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. EnossaJer Einsatz für die Odontostomatologie (Orochirargie) mit zum Einpflanzen in den Kiefer
bestimmter, mit Durchbrechungen versehener, blatt- ί förmiger, apikalseitig — in Richtung senkrecht zu
ihrer Flächenausdehnung betrachtet — bogenförmig ausgebildeter Verankerung und mit wenigstens
einem an dieser angebrachten Stummel zur Aufnahme eines Prothesenkörpers, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verankerung aus zwei im wesentlichen parallelen, mit apikalseitig weitgehend
halbkreisförmigem Profil ausgebildeten Lamellen (1, 1'), die an ihren oberen geraden Begrenzungskanten
durch wenigstens ein Plättchen (I", Γ") verbunden is
sind, besteht und daß diese Plättchen Gewindebohrungen (2,3) für die Aufnahme eines am Stummel (5,
6) vorhandenen Gewindezapfens (5', 6') aufweisen, wobei der Abstand (d) der beiden Lamellen sowie
eine Neigung der Stummelachsen mit Bezug zu den Plättchen Hen individuellen Gegebenheiten entsprechen
gewählt sind.
2. Einsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (1, V) sowie die diese
verbindenden Plättchen (I", Γ") eine Stärke von etwa 0,4 mm haben und daß die Gewindebohrungen
(2, 3) von einer Bördelung mit einer Stärke bis etwa 0,8 mm umgeben sind.
3. Einsatz nach einem der Ansprüche 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (1, l')ein
dem Halbkreis stark angenähertes polygonales Profil aufweisen.
4. Fräsinsiiument zur Präparation des Kieferknochens
für einen Einsatz nat Ii einem der Ansprüche
1 —3. gekennzeichnet durch zwei auf eine kleine
Welle (7) parallel zueinander i< 'gesetzte Scheibenfräser
(9, 10), deren Durchmesser, Dicke und Abstand (d) den entsprechenden Werten der beiden
Lamellen (1,1') gleich ist. und durch ein zur Welle (7)
koaxiales, zwischen die Scheibenfräser eingesetztes -to
Distanzstück (8), dessen Radius der Differenz zwischen dem Radius der Scheibenfräser sowie der
Eingreiftiefe des Einsatzes entspricht.
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