DE2500307A1 - Verfahren zur herstellung von aktivkohlefasern - Google Patents
Verfahren zur herstellung von aktivkohlefasernInfo
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Description
Köln, den 6.Januar 1975 AvK/Ax
Toyobo Co., Ltd., No. 8 Dojimahamadouri
2-chome, Kita-ku, Osaka-shi, Osaka-fu (Japan).
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Aktivkohlefasern, die ein hohes Adsorptionsvermögen
aufweisen und als Adsorptionsmittel für die Desodorierung Entfärbung, Reinigung, Veredelung u.dgl. geeignet sind.
AIa Adsorptionsmittel für die Desodorierung, Entfärbung
oder Reinigung von gasförmigen und flüssigen Substanzen wurden bisher Aktivkohle, Kieselgel, saure Prozellanerde
usw. verwendet. Diese üblichen Materialien sind jedoch. nur genügend wirksam, wenn sie in einer Dicke von wenigstens
einigen Zentimetern verwendet werden, und der Druckabfall bei Verwendung als Filter ist zu hoch. Ferner bildet
sich leicht ein feiner Staub bei ihrer Herstellung oder Verwendung. Außerdem ist es schwierig, sie in eine
gewünschte kompakte Form zu bringen. j)iesej Nachteile führen
insbesondere bei Verwendung als Filter für die Luftreinigung zu unbefriedigenden Ergebnissen.
Zur Verringerung des Druckabfalls wurde ein Filter vorgeschlagen, in dem Aktivkohle, ein Katalysator oder ein
Ionenaustauschharζ mit Fasern, Faservliesen, Schaumstoffen
u.dgl. verklebt ist. Filter dieser Art haben jedoch ein
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schlechteres Adsorptionsvermögen als die in Pulverform
ι oder körniger Form eingesetzten Adsorptionsmittel, und die
\ Teilchen des Adsorptionsmittels können leicht vom Träger
abfallen.
5 Aktivkohlefasern, die durch Erhitzen von Pasern aus rege-
! nerierter Cellulose in inaktiver Atmosphäre unter bestimm-
I ten Bedingungen und anschließendes Aktivieren der Paaern
' mit Wasserdampf bei erhöhter Temperatur hergestellt worden
sind, können ohne die vorstehend genannten Probleme vor-
, 10 teilhaft als Adsorptionsmittel verwendet werden. Die üb-.
; liehen Verfahren zur Herstellung solcher Aktivkohle-
!' fasern sind jedoch sämtlich unbefriedigend. Beispielsweise
j haben die Kohlefasern, die nach dem in der japanischen
j Patentveröffentlichung 12376/1963 beschriebenen Verfahren
15 hergestellt werden, ungenügendes Adsorptionsvermögen und
! ungenügende Festigkeit. Ferner ist eine äußerst lange Zeit
; für die Wärmebehandlung und die Aktivierung bei diesem Ver-
i fahren erforderlich.
j Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, das die vor-I
20 stehend genannten Nachteile nicht aufweist und die Heri
stellung von Aktivkohlefasern mit hohem Adsorptionsvermc-
gen und hoher Festigkeit aus Cellulosefasern in guter Aus-I
beute und in kurzer Zeit ermöglicht.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Herstellung von Aktiv-
I 25 Kohlefasern ist dadurch gekennzeichnet, daß man a) auf
j Cellulosefasern eine damit reaktionsfähige Phosphorverbin-I dung aufbringt, b) die erhaltenen Pasern einer Wärmebehandlung
bei etwa 200 bis 35O0C unterwirft, bis der Gewich tsvei*·
lust der Fasern etwa 40 bis 75$ beträgt, und c) die erhalj
30 tenen Fasern in einer Atmosphäre, die nicht weniger als etwa 5 Vol.-56 Wasserdampf enthält, einer Aktivierungsbehandlung
bei etwa 450 bis 10000C unterwirft, bis die Gewichtsabnahme
der Fasern etwa 65 bis 95f» beträgt, wobei der restliche Gehalt an Phosphorverbindung nach der Wärme-
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«"Si.
— 3 —
behandlung in der Stufe (b) nicht weniger als etwa gerechnet als Phosphor, und der restliche PhoBphorgehalt
nach der Aktivierungsbehandlung in der Stufe (c) nicht mehr als etwa 10 Gew.-# beträgt. !
: 5 Der hier gebrauchte Ausdruck "Gewichtsabnahme der Faser"
bezeichnet die prozentuale Gewichtsverminderung (Aw) der
. Pasern nach der jeweiligen Behandlung, bezogen auf das
i Trockengewicht (W) der als Ausgangsraaterial eingesetzten ; Pasern. Die prozentuale Gewichtsabnahme kann nach der
10 folgenden Gleichung berechnet werden: AW χ 100/V. Der
Ausdruck "restlicher prozentualer Phosphorgehalt" bezeich-I
net die nach der jeweiligen Behandlung verbliebene Menge ; der Phosphorverbindung in Gew.-^ (Wr) (gerechnet ale Phosphor),
bezogen auf das Gewicht (Wi) der auf die Ausgangs-ί
15 fasern aufgebrachten Phosphorverbindung (gerechnet als·
i Phosphor). Der restliche Phosphorgehalt in # kann nach
j der folgenden Gleichung berechnet werden: Wr χ
; Als Cellulosefaeern, die als Auegangematerial für das Ver-
! fahren gemäß der Erfindung verwendet werden, eignen sich
20 natürliche Cellulosefasern, z.B. aus Baumwolle, Hanf oder
! Ramie, Zellstoffasern, die aus Holz, Bambus oder Linters ;
j hergestellt werden, Pasern aus regenerierter Cellulose, ',
\ z.B. Yiscosereyon, Polynosicfasern oder Kupferreyonfasern
ι usw. Die Pasern können in beliebiger Form, z.B. als Kabel,
j 25 Band, Pilz oder Plächengebilde (Vlies, Gewebe, Gewirke),
! verwendet werden. , !
Im Gegensatz zu üblichen Verfahren, bei denen die eingesetzten Pasern unmittelbar der Verkohlung oder Carbonisie-
i rung und Aktivierung unterworfen werden, werden die Cellu-30
losefasern beim Verfahren gemäß der Erfindung zuerst Kit
' einer Phosphorverbindung behandelt. Die Behandlung der
eingesetzten Cellulosefasern mit der Phosphorverbindung wird gewöhnlich in V/asser oder in einem geeigneten organischen
Lösungsmittel durchgeführt. Beispielsweise wird
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it · ι · · ι · r
die Phosphorverbindung häufig in Ροπή einer Lösung, die
die Verbindung beispielsweise in einer Konzentration von etwa 1 bis 60 Gew.-?& enthält, verwendet. Im Falle von
Fasern aus regenerierter Cellulose kann die Phosphorverbindung der zur Herstellung der Fasern verwendeten Spinnlösung
zugesetzt werden, wobei Fasern, die die Phosphorverbindung enthalten, erhalten werden.
Die Phosphorverbindung muß mit den Hydroxylgruppen oder anderen funktionellen Gruppen in der Cellulose bei einer
Temperatur von etwa 200 bis 35O°C reaktionsfähig sein, um. in der Faser in einer solchen Menge zu bleiben, daß der
restliche Anteil an Phosphor nicht weniger als etwa 70 Gew.-#, vorzugsweise nicht weniger als etwa 80 Gew.~fo
beträgt. Es ist nicht erforderlich, daß die Phosphorverbindung in der ursprünglichen Form, in der sie auf die
Fasern aufgebracht wird, zurückbleibt.
Ferner muß die Bindung der Phosphorverbindung mit dem Molekül der verkohlten Cellulose bei einer Temperatur
von etwa 450 C oder höher gelöst oder gebrochen werden, so daß der restliche Gehalt an Phosphor nicht mehr als
etwa 10 Gew.-Jo, vorzugsweise nicht mehr als etwa 1 Gew.-$
beträgt.
Als Beispiele von Phosphorverbindungen, die diese Voraussetzungen erfüllen, seien genannt: Sauerstoffsäuren des
Phosphors (z.B. Phosphorsäure, Metaphosphorsäure, Pyrophoephorsäure,
phosphorige Säure, Phosphoneäure, phosphonige Säure, Phosphinsäure und phosphinige Säure) und ihre
Salze und Ester, z.B. Alkyl- und Arylester, Phosphonium-βalze
(z.B.Tetrakis(hydroxymethyl)phosphoniumsalze),
Phosphine (z.B. Tri8(hydroxymethyl)phosphin, Tris(1-aziridinyl)phosphin)und
Phosphinoxyde (z.B. Trie(hydroxymethyI)
phosphinoxyd und Tris(i-aziridinyl)phosphinoxyd). Geeignet
sind ferner Polyphosphate und Polyphosphonate der
Formeln
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• 4 ·
• 1 «
• i ·
P-O-R· -O
L 11
P-O-R' -( K
(D (ID (III)
OR
worin R ein (gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierter)
einwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 C-Atomen,
R' ein (gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierter) zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis
18 C-Atomen und η eine ganze Zahl von 3 oder mehr 1st.
Die auf die Pasern aufzubringende Menge der Phosphorverbindung
beträgt im allgemeinen etwa 0,5 bis 20 Gew.-^i,
vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-95, gerechnet als Phosphor und
bezogen auf das Trockengewicht der Fasern. Wenn die Menge größer ist als etwa 20 Gew.-5$, können die abschließend
erhaltenen Aktivkohlefasern teilweise aufgehängt (hung up) sein.
Außer der Phosphorverbindung kann eine stickstoffhaltige ' Verbindung auf die Cellulosefasern aufgebracht werden,
um die Wirkung der Phosphorverbindung hinsichtlich der Steigerung der Festigkeit und der Ausbeute an Produkt zu
steigern und die für sämtliche Arbeitegänge erforderliche :
■ . i Zeit zu verkürzen·
. Als stickstoffhaltige Verbindungen- eignen sich für diesen
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Zweck beispielsweise Aramoniumhydroxyd, Ammoniumsalze von
organischen und anorganischen Säuren (z.B. Ammoniumcarbonat, Ammoniumchlorid, Ammoniumnitrat, Ammoniumsulfat,
Ammoniumhydrogensulfat, Ammoniumsulfit, Ammoniumhydrogeneulfit, Ammoniumthiosulfat und Ammoniumacetat), Amine
(z.B. Triäthylamin, Triäthanolamin, Pyridin und Anilin),
Harnstoff, Thioharnstoff, Melamin, Guanin, Cyanursäure, Äthylcyanurat, Carbonsäureamide, Sulfonsäureamide, Animoniumimidosulfonat,
Ammoniumsulfamat, Kondensationsprodukte von Formaldehyd mit Harnstoff, Melamin, Guanin oder Dicyandiamid.
Wenn die Phosphorverbindung ein Stickstoffatom enthält, kann bei alleiniger Verwendung dieser Phosphorverbindung ,
die gleiche Wirkung wie im Falle der vorstehend genannten kombinierten Verwendung erreicht werden. Als Beispiele
solcher stickstoffhaltiger Phosphorverbindungen seien
i genannt: Ammoniumphosphat, Diammoniumhydrogenphosphat,
Ammoniumdihydrogenphosphat, Dimethylphosphonpropanamid,
Ammoniumpolyphosphat, Polyphosphonitrilchlorid, Kondensationsprodukte
von Phosphorsäure, Tetrakis(hydroxymethyl)-phosphoniumsalze
oder Tris(1-aziridinyl)phosphinoxyd mit Harnstoff, Thioharnstoff, Melamin, Guanin, Cyanamid,
Hydrazin, Dicyandiamid oder ihre Methylolderivate. Geeignet sind beispielsweise Ammoniumsalze von Sauerstoffsäuren
des Phosphors und Kondensationsprodukte von Phosphorsäure
mit Harnstoff u.dgl.
Das Gewichtsverhältnis von stickstoffhaltiger Verbindung (als Stickstoff) zur Phosphorverbindung(als Phosphor)
beträgt im allgemeinen 0,1*1 bis 5*0i1 oder, als Atomzahlverhältnis,
0,1»1 bis 20J1 (vorzugsweise 0,5:1 bis
5:1).
Die in dieser Weise auf die Ausgangsfasern aufgebrachte
Phosphorverbindung mit oder ohne stickstoffhaltige Verbindung reagiert mit der Cellulose gewöhnlich bei der
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'If
anschließenden Wärmebehandlung oder während der Erhöhung
! der Temperatur zur Durchführung dieser Wärmebehandlung. j Daher ist ein besonderer Arbeitsgang für die Reaktion
ι zwischen der Faser und der Phosphorverbindung nicht immer
5 erforderlich. Gegebenenfalls kann jedoch eine geeignete Behandlung der Fasern vor oder nach dem Haftenbleiben der
Phosphorverbindung vorgenommen werden, um Ihre Fixierung
an der Faser zu gewährleisten.
Die Cellulosefaser mit der aufgebrachten Phosphorverbindung
wird dann einer Wärmebehandlung bei einer Temperatur von etwa 200 bis 35O0C, vorzugsweise von etwa 250 bis
35O0C unterworfen, bis die Gewichtsabnahme der Faser etwa
40 bis ·75#, vorzugsweise etwa 45 bis 65?ί beträgt·
Wenn die Temperatur der Atmosphäre, in der die Behandlung
vorgenommen wird, höher ist als etwa 35O0C, werden die
physikalischen Eigenschaften, z.B. Festigkeit und Dehnung, der als Endprodukt erhaltenen Aktivkohlefasern stark verschlechtert.
Wenn dagegen die Temperatur zu niedrig ist, ist ein ausreichendes Adsorptionsvermögen nicht erzielbar·
Die Erhöhung der Temperatur auf den vorstehend genannten Bereich kann unter beliebigen Bedingungen vorgenommen wer
den. Beispielsweise kann die Temperatur allmählich auf einen Wert im genannten Bereich erhöht werden', oder die
Ausgangsfasern können unmittelbar in eine Atmosphäre, die
bei einer Temperatur im genannten Bereich gehalten wird, eingeführt werden.
Die Wärmebehandlung erfordert im allgemeinen eine Zeit von etwa 1 bis 60 Minuten/Diese Behandlung ist nicht eine
bloße Vorcalcinierung, sondern eine wichtige Stufe, die
das Adsorptionsvermögen des Endprodukts bestimmt. Wenn die
Gewichtsabnahne der Fasern geringer ist als etwa 40^, ist
das Adsorptionsvermögen des Produkte unbefriedigend. Es wird angenommen, daß die Dehydratisierung und Terkohlung
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der Pasern bei dieser Behandlung einen großen Einfluß auf
die Bildung von Poren und aktiven Gruppen haben, die nach der anschließenden Aktivierungsbehandlung für die Adsorption
effektiv sind.
Die Wärmebehandlung kann in beliebigen Atmosphären durchgeführt werden, jedoch wird eine Atmosphäre mit niedriger
Sauerstoffkonzentration bevorzugt. Als Atmosphären dieser Art eignen sich beispielsweise Inertgase, z.B. Stickstoff,
Argon, Kohlendioxyd und Kohlenoxyd, durch Verbrennung von Kohlenwasserstoffen mit vorzugsweise nicht mehr als 6 C- ,
Atomen (z.B. Methan, Ä'than, Propan, Butan, Äthylen und
Butylen) erhaltene Gase und oxydative Gase, z.B. Luft. Geeignet ist ferner das bei der Wärmebehandlung beim Verfahren gemäß der Erfindung gebildete Zersetzungsgas, aus dem
Kondensationsprodukte und saure Substanzen entfernt worden sind. Die Verwendung dieser Verbrennungsgase wird besonders
bevorzugt, weil die Aktivierung in der anschließenden Stufe leichter in kürzerer Zeit unter Verwendung einer
geringeren Wasserdampfmenge erreicht werden kann. j
Die Pasern werden nach der vorstehend beschriebenen Wärmebehandlung
der Aktivierungsbehandlung bei etwa 4-50 bis 10000C in einer Atmosphäre unterworfen, die nicht weniger
als etwa 5 Vol.-#, vorzugsweise etwa 10 bis 70 Wasserdampf enthält, bis die Gewichtsabnahme der Pasern
etwa 65 bis 95#, vorzugsweise etwa 70 bis 90# beträgt.
Durch entsprechende Wahl der Temperatur der Atmosphäre und der Behandlungszeit kann das Adsorptionsvermögen des Produkts
nach Belieben eingestellt werden. Wenn beispielsweise die Aktivierung bei einer Temperatur von etwa 450 bis 7000C
durchgeführt wird, ist der mittlere Porendurchmesser der gebildeten Pasern klein und die Verteilung des Porendurchmeesers
sehr eng, so daß das Produkt sich für die Adsorption von niedriginolekularen Substanzen eignet. Wenn die
Aktivierung bei einer Temperatur von etwa 700 bis 10000C
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• · ♦ I
durchgeführt wird, ist der mittlere Porendurchmesaer dee
ι Produkts groß, die Verteilung des Forendurchmessers weit j und der Gehalt an aktiven Gruppen erhöht, eo daß das Pro- I dukt sich für die Adsorption von hochmolekularen Substan—
! j
ι tische Aktivität aufweist. Zur Erzielung eines ausreichen-
; den Adsorptionsvermögens muß die Gewichtsabnahme der Fasern
, etwa 65 bis 955« betragen. Wenn die Gewichtsabnahme geringer
j ist als etwa 65$, ist dae Adsorptionsvermögen ungenügend. ;
! 10 Wenn die Gewichtsabnahme größer ist als etwa 95£» ist die
ι ■ i
i !
ί ■ ■·■■■ !
Zur Durchführung der Aktivierungsbehandlung kann die Temperatur von der Temperatur der Atmosphäre, in der die Wärmebehandlung, d.h. die vorhergehende Stufe durchgeführt 'j
15 wurde, allmählich erhöht werden. Es ist auch möglich, die '■
: Atmosphäre für die Aktivierungsbehandlung bei einer bestimmten Temperatur getrennt und unabhängig von der Atmo-
i . j
j auszubilden. Ferner kann die Aktivierungsbehandlung unter j j 20 allmählicher Erhöhung der Temperatur der Atmosphäre durch-]
j geführt werden.
! Sie außer dem Wasserdampf in der Atmosphäre enthaltenen
J Komponenten müssen nicht unbedingt inaktiv sein. Torzugsweise wird jedoch der Gehalt an oxydierenden Gasen, z.B.
j 25 Sauerstoff, Stickstoffoxyden und Schwefeloxyden, auf nicht
mehr als 5 Vol.-96 gesenkt. Die bevorzugten Komponenten in
der Atmosphäre sind somit Stickstoff, Argon, Wasserstoff,
j Kohlendioxyd, Kohlenoxyd, Verbrennungsgas, Ammoniak usw.
Bei der Aktivierungsbehandlung beginnt von einer Tempera-
; 30 tür von etwa 45O°C ab eine schnelle Entfernung der Phos- j
phoratome in der Faser. Gleichzeitig wird hierbei das ! ! Adsorptionsvermögen gesteigert. Ee; wird angenommen, daß !
! bei der Entfernung der Phosphoratome aus der Faser feine : ι Poren, die für die Adsorption wirksam sind, und gleich- j
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- ίο -
■ zeitig aktive Gruppen, z.B. Aldehydgruppen, Ketongruppen und Carboxylgruppen, gebildet werden. Diese Erscheinung
iet in einer Atmosphäre, die ausschließlich aus einem Inertgas, z.B. Stickstoff, besteht, nicht zu beobachten.
Bei Verwendung von Pasern, auf die keine Phosphorverbindung aufgebracht worden ist, kann ein Adsorptionsvermögen
nur erreicht werden, wenn die Fasern auf eine Temperatur von 75O0C oder höher in einer Atmosphäre, die Wasserdampf
enthält, erhitzt werden, und dieses Adsorptionsvermögen iat äußerst gering.
Die vorstehend beschriebenen Wärmebehandlung und Aktivierungsbehandlung
können kontinuierlich durchgeführt werden, oder eine beliebige Wärmebehandlung, in der die Temperatur
in einer wasserdampffreien Atmosphäre erhöht wird, kann zwischen die Behandlungen eingefügt werden.
Im Vergleich zu üblichen Verfahren, bei denen den Pasern
keine Phosphorverbindung zugesetzt wird, ermöglicht das Verfahren gemäß der Erfindung die Herstellung von Aktivkohlefasern
mit viel höherem Adsorptionsvermögen und ausgezeichneter Festigkeit und Dehnung. Ferner kann die für
die Durchführung des Gesamtverfahrens erforderliche Zeit stark verkürzt werden, weil die Phosphorverbindung die
Aktivierung mit Wasserdampf stark beschleunigt.
In der folgenden Tabelle ist das Verfahren gemäß der Erfindung einem üblichen Verfahren (japanisohe Patentveröffentlichung
12376/1963) gegenübergestellt.
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Verfahren gemäß der Erfindung
übliches Verfahren
die Durchführung des
gesamten Verfahrens,Std. 1,5-3,0
mg/g 500-2000
mg/g 300-900
Geschwindigkeit der Adsorption von Toluol,
Min.""1 ca. 10
Dehnung, f>
ca.3,0
Ausbeute, i»
10-40
10-25 500-1000 100-300
ca.1
0,5-1,5 ca.0,8
3-15
Die Aktivkohlefasern gemäß der Erfindung zeigen nicht nur
eine starke desodorierende und entfärbende Wirkung, sondern auch ein hohes Adsorptionsvermögen für Stickstoffoxyde, Schwefeloxyde und organische lösungsmittel (z.B.
Benzol, Toluol und Phenol). Außerdem weisen sie katalytisehe Aktivität auf. Die Fasern gemäß der Erfindung haben
eine so hohe Gleichgewichtsadsorptionsmenge und eine so hohe Adsorptionsgeschwindigkeit, daß selbst bei einer
Dicke von 1 mm im allgemeinen eine genügende Abfangwir- . kung während einer langen Zeit erreicht werden kann·
Da die Aktivkohlefasern gemäß der Erfindung ausgezeichnete Festigkeit und Dehnung aufweisen, lassen sie sich beispielsweise zu Filz oder anderen Forsten unter Verwendung
einer Karde leicht verarbeiten. Die Aktivkohlefasern können in Filzform auch hergestellt werden, indem Fasern, die
vorher zu einem Filz verarbeitet worden sind, einer Wärmebehandlung und Aktivierungsbehandlung in der oben beschriebenen V/eise unterworfen werden. Die in dieser Weise in
Filzform hergestellten Fasern können mit Hilfe einer Hadel-
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If
. ι ■ t r
- 12 -
abstrecke weiter zu dichten kompakten Gebilden verarbeitet werden, oder sie können "in Kombination mit einem anderen
Pilz aus organischen Pasern o.dgl. verwendet v/erden..Ferner
können die Pasern in Form von Bahnen zu laminierten Filtern j tibereinandergelegt werden. Außerdem können die Fasern in
Pilzform in eine geeignete Form, z.B. in Zickzackform oder Beutelform, gebracht werden. Durch diese Formgebung können
der Druckabfall, die Lebendauer u.dgl. in Abhängigkeit vom vorgesehenen Verwendungszweck in geeigneter Weise verändert
werden.
Da die Aktivkohlenfäden gemäß der Erfindung ein sehr hohes Adsorptionsvermögen haben und, wie oben erwähnt, in die
verschiedensten Formen gebracht werden können, eignen sie sich für die verschiedensten Zwecke. Besonders vorteilhaft
sind sie in Pilzform für die Verwendung als Luftfilter.
Sie können auch vorteilhaft in Vorrichtungen für die Ad- [
sorption und Rückgewinnung von organischen Lösungsmitteln,
in Vorrichtungen zur Adsorption von Schwefeldioxydgas und gasförmigen Stickstoffoxyden, Gasmasken u.dgl. verwendet
20 werden.
Praktische und zur Zeit bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden in den folgenden Beispielen beschrieben,
in denen die Teile und die Prozentsätze sich auf das Gewicht beziehen, falls nicht anders angegeben. Die Menge an
adsorbiertem Benzol wurde nach der japanischen Industrienorm JIS K 1412 (wobei die Probenmenge auf 1 g geändert
wurde) bestimmt. Die Menge an adsorbiertem Jod wurde bestimmt, indem die Probe (500 mg) 30 Minuten unter Schütteln
in eine 1/50 n-Jod-Kaliumjodidlösung (250C) getaucht
und die Menge des adsorbierten Jods durch Titration gemessen wurde.
SnQfl£ O inen ι
Eine Polynoaicfaaer (aus regenerierter Cellulose mit einem
mittleren Molekulargewicht von nicht weniger ale 400) ; (5 den, 5 cm) wird mit einer bestimmten Menge einer 1Obigen wässrigen Phosphorsäurelösung imprägniert und dann ge-
mittleren Molekulargewicht von nicht weniger ale 400) ; (5 den, 5 cm) wird mit einer bestimmten Menge einer 1Obigen wässrigen Phosphorsäurelösung imprägniert und dann ge-
trocknet. Die Pasern, die 0,05 bis 25J& Phosphorsäure (gerechnet
als Phosphor und bezogen auf das Trockengewicht ;
der Fasern) enthalten, werden in eine aus einem Verbren
nungsgas von Propan bestehende Atmosphäre der folgenden
Zusammensetzung gebracht: 80# Ng» 5f CO, 10j£ OOg» 2# Ogi : Wasserdampf und andere Bestandteile. Die Temperatur ·
Zusammensetzung gebracht: 80# Ng» 5f CO, 10j£ OOg» 2# Ogi : Wasserdampf und andere Bestandteile. Die Temperatur ·
wird in 5 Minuten auf 27O0C erhöht und 30 Minuten bei !
27O0C gehalten. Nach Beendigung dieser Wärmebehandlung bei
! niedriger Temperatur werden.die Fasern in dem vorstehend
genannten Verbrennungsgas, das jedoch 30 Vol.-jS Wasserdampf ! enthält, 30 Minuten einer Aktivierungebehandlung bei 6500C , unterworfen. Die Eigenschaften der in dieser Weise herge stellten Aktivkohlefasern sind in Tabelle 1 genannt. In · ί allen Fällen beziägt der Restgehalt an Phosphor nach der : , 20 Wärmebehandlung bei niedriger Temperatur nicht weniger als ', j 95% und nach der Aktivierungsbehandlung nicht mehr als
! niedriger Temperatur werden.die Fasern in dem vorstehend
genannten Verbrennungsgas, das jedoch 30 Vol.-jS Wasserdampf ! enthält, 30 Minuten einer Aktivierungebehandlung bei 6500C , unterworfen. Die Eigenschaften der in dieser Weise herge stellten Aktivkohlefasern sind in Tabelle 1 genannt. In · ί allen Fällen beziägt der Restgehalt an Phosphor nach der : , 20 Wärmebehandlung bei niedriger Temperatur nicht weniger als ', j 95% und nach der Aktivierungsbehandlung nicht mehr als
Zum Vergleich wird der vorstehend beschriebene Versuch,
wiederholt, wobei jedoch keine Behandlung mit Phosphor- j säure vorgenommen wird. Die Eigenschaften der erhaltenen
Aktivkohlefasern sind ebenfalls in Tabelle 1 genannt.
wiederholt, wobei jedoch keine Behandlung mit Phosphor- j säure vorgenommen wird. Die Eigenschaften der erhaltenen
Aktivkohlefasern sind ebenfalls in Tabelle 1 genannt.
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Menge des aufgebrachten Phosphors, jo
0,05
1,5
18
25
Gewichtsverlust der gasern,.
j>
nach Wärmebehandlung bei •niedriger Temperatur
nach Aktivierungsbehandlung
Eigenschaften der hergestellten Aktivkohle fas ern
Zustand
Zugfestigkeit, 1000 kg/cm2 Dehnung, # Adsorbiertes Jod, mg/g
Adsorbiertes Benzol, mg/g
60 | 59 | 50 | 47 | 45 |
95 | 87 | 80 | 78 | 77 |
während der brüchig mit flexibel flexibel große Zahl
Behandlung teilweise verbrannt |
"hang-up" | ohne "hang-up" |
ohne "hang-upM |
aufgehäng- , ter Teile ^ |
• | 2500307 |
<1 | 1,8 | 3,5 | 4,0 | 3,0 ι | ||
<1 | 1,5. | 2,5 | 3,0 | 1,5 | ||
- | 1000 | 1400 | 1550 | 1570 | ||
- | 200 | 450 | 650 | 900 | ||
1 ■*
I ■ "·
- 15 -
Die gleichen Polynosicfasern wie in Beispiel 1 werden ■
unmittelbar ohne Behandlung mit Phosphorsäure einer Wärmebehandlung in einem Stickstoffstrom bei niedriger Temperatür unterworfen, und zwar !Stunde bei 15O0O, 1 Stunde
j bei 20O0C, 1,5 Stunden bei 2300C, 30Minuten bei 2600C und
! 1 Stunde bei 3000C in dieser Reihenfolge. Die Temperatur .·)
wird dann in 1,5 Stunden auf 75O0C erhöht. Diese Tempera- ;
tür wird 30 Minuten aufrecht erhalten, während 30 Vol.-jt
. ■--■'. ι '
10 Wasserdampf zur Aktivierung eingeführt werden. j
Trotz der allmählichen Erhöhung der Temperatur Über lange j Zeit in einer sauerstofffreien Atmoajjhäre beträgt der !
brüchig. Die Zugfestigkeit beträgt 700 kg/cm und die t ■ j
15 Dehnung 1,5$. Das Adsorptionsvermögen ist gering. Die Menge
an adsorbiertem Jod beträgt 700 mg/g und die Menge an ad- ·
: sorbiertem Benzol 150 mg/g. Die Pasern sind somit für den
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wird wiederholt, wobei jedoch Diammoniumhydrogenphosphat an Stelle von
Phoephorsäure verwendet wird. Die Eigenschaften der erhaltenen Aktivkohlefasern sind in Tabelle. 2 genannt. In
ι allen Fällen liegt der restliche Phosphorgehalt nach der Wärmebehandlung bei niedriger Temperatur nicht unter
und nach der Aktivierungsbehandlung nicht über 1#.
Zum Vergleich wird der gleiche Versuch wiederholt, wobei jedoch die Behandlung mit Diammoniumhydrogenphosphat weggelassen wird. Die Eigenschaften der erhaltenen Aktivkohlefasern sind ebenfalls in Tabelle 2 genannt.
Durch Verwendung der stickstoffhaltigen Verbindung
(Diammoniumhydrogenphosphat) werden eine Verbesserung der
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Zugfestigkeit und der Dehnung sowie eine Verringerung dee
Gewichtsverlustes der Fasern (d.h. eine Verbesserung der Ausbeute) erzielt. Das Produkt hat fast das gleiche Adsorptions
vermögen wie. das unter Verwendung von Phosphorsäure hergestellte Produkt.
Aufgebrachte Pho3phormenge, # |
0 | 0,05 | 1.5 | 18 | 25 |
Aufgebrachte Stickstoffmenge, # |
0 | 0,055 | 1,66 | 19,9 | 27,7 |
Gewichtsverlust der Fasern, Ί» |
|||||
nach Wärmebe handlung bei niedriger Temperatur |
55 | 54 | 52 | 50 | 45 |
nach Aktivie rungebehandlung |
95 | 85 | 70 | 73 | 72 |
Eigenschaften der gebildeten Aktiv kohlefasern |
|||||
Zugfestigkeit, 1000 kg/cm2 |
<1 | 2,0 | 3,8 | 4,5 | 2,7 |
Dehnung, i» | <V | 2,0 | 2,6 | 3,0 | 1,8 |
Adsorbiertes Jod, mg/g |
960 | 1370 | 1530 | 1520 | |
Beispiel 3 |
Eine Bahn (500 g/m ) aus Polynosicfasern (5 den, 5 cm) wird
mit einer 15#igen wässrigen Polyphosphorsäurelösung (PoIymerieationsgrad
3 bis 10) imprägniert und dann getrocknet. Die Bahn, die, gerechnet als Phosphor und bezogen auf das
Trockengewicht der Fasern, 5# Polyphosphorsäure enthält,
wird 30 Minuten einer Wärmebehandlung bei 2650C an der Luft
unterworfen. Nach der Behandlung beträgt der Gewichtsverlust
der Fasern 55# und der Restgehalt an Phosphor 95fi. Die
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~%e Ä
Temperatur wird dann auf 8500C erhöht, während die Atrao-Sphäre
durch das bei den in Beispiel 1 beschriebenen Versuch verwendete Propänverbrennungegae ersetzt wird. Die
Temperatur wird 30 Minuten bei 8500C gehalten. Während
dieser Zeit werden 30 Vol.-^ Wasserdampf'zur Aktivierung
eingeführt. Nach dieser Behandlung beträgt der Gewichts-. verlust der Pasern 85# und der restliche Phosphorgehalt
0,05$. Die erhaltene Faserbahn adsorbiert 1700 mg Jod/g und 600 mg Benzol/g.
10 Beispiel 4
Ein Gemisch von 115 Teilen 85?Siger Phosphorsäure und 60
Teilen Harnstoff wird auf 110 bis 1300C erhitzt, während
das gebildete Gas und der Wasserdampf entfernt werden. Nach 1 Stunde wird festgestellt, daß eine 5#ige wässrige
Lösung des Reaktionsgemisches einen pH-Wert von 4 hat. Dann wird das Erhitzen abgebrochen und das Reaktionsgemisch zur
■ Abkühlung stehen gelassen. 140 Teile des in dieser Weise
hergestellten Phosphorsäure-Harnstoff-Kondensationsprodukts werden mit 1260 Teilen Wasser gemischt, wobei eine 10^ige
20 wässrige Lösung erhalten wird·
ι ■ ■
i ■ "
In 5000 Teile dieser wässrigen Lösung werden 500 Teile
eines Kabels aus Polynosicfasern 30 Minuten getaucht, mit ι einer Mangel ausgedrückt und 30 Minuten bei 1000C getrock-ί
net. Die erhaltenen Fasern, die Jifi Phosphor enthalten, j
werden 15 Minuten einer Wärmebehandlung bei 25O0C an der [
! Luft unterworfen, wobei 306 Teile schwarze Fasern mit ■
j einem restlichen Phosphorgehalt von 98# erhalten werden. ;
■ Die Fasern werden dann in eine Stickstoffatmosphäre, die
• 50 Vol.-fS Wasserdampf enthält, gebracht, worauf die Tempej
30 ratur zur Aktivierung mit einer Geschwindigkeit von 50C/
ι Minute auf 8000C erhöht wird. Hierbei werden 153 Teile
Aktivkohlefasern erhalten. Der restliche Phosphorgehalt : beträgt 0,1#, der Kohlenstoffgehalt 9θ£, die adsorbierte
Jodmenge 1300 mg/g und die Zugfestigkeit 5000 kg/om2. ■
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Eine Lösung eines Polyphosphonats mit wiederkehrenden Einheiten der Pormel
O CH-
Il I3
—fP (OCHCH2Cl) OC (CH3) 2-J—
(mittleres Molekulargewicht 4500) in Trichloräthylen wird mit Viskose (Cellulosekonzentration 5,0$; NaOH 3,0$;
Viskosität 185 Sekunden (fallende Kugel), γ-Wert 71) im Gewichtsverhältnis von Polyphosphonat zu Cellulose von
10:100 gemischt. Die erhaltene Viskose wird durch eine Spinndüse (Lochdurchmesser 0,07 mm, Zahl der Bohrungen 40)
in ein saures Bad, das Schwefelsäure (17 g/l)» Natriumsulfat
(50 g/l) und Zinksulfat (0,5 g/l) enthält, bei 250C
gesponnen und dann nach üblichen Verfahren entschwefelt,
mit Wasser gewaschen und mit Säure behandelt, wobei eine
15 Polynosicfaaer von 2,5 den mit einem Phosphorgehalt von 2,0$, einer Trockenfestigkeit von 3,5 g/den und einer
Trockendehnung von 13$ erhalten wird.
Die in dieser Weise hergestellten Pasern werden einer Wärmebehandlung an der Luft unterworfen, indem die Temperatur
mit einer Geschwindigkeit von 10°C/Minute auf 35O0C
erhöht wird. Nach der Behandlung beträgt der Gewichtsverlust der Pasern 50$ und der restliche Phosphorgehalt 97$.
Die Pasern werden dann in eine Stickstoffatmosphäre gebracht, worauf die Temperatur mit einer Geschwindigkeit
25 von 10°C/Minute erhöht wird. Wenn die Temperatur etwa
4000C erreicht hat, wird mit der Einführung eines Stickstof
fstroms, der 30 Vol.-$ Wasserdampf enthält, begonnen und die Temperatur weiter auf 800°C erhöht. Diese Temperatur
wird 20 Minuten aufrecht erhalten, worauf die Einführung von wasserdampfhaltigem Stickstoff abgebrochen und
das Reaktionssystem unter strömendem Stickstoff auf Raumtemperatur gekühlt wird. Eine Aktivkohlefaser mit äußerst
hohem Adeorptionevermögeη wird erhalten. Der Gewicbtsver-
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lust der Pasern beträgt 73#, der restliche Phosphorgehalt
0,1#, die Festigkeit 3,2 g/den, die Dehnung 3fO£ und der
Young-Modul 150 g/den. Die adsorbierte Jodmenge beträgt
Young-Modul 150 g/den. Die adsorbierte Jodmenge beträgt
! 1500 mg/g und die adsorbierte Benzolmenge 400 mg/g. .;
I ,--■■■■
i i
; 5 Vergleichsbeispiel 2 , j
! Ein Nadelfilz (300 g/m ) aus einer Polynosicfaser (5 den, |
ι ΐ
! 5 cm) wird in eine 15#ige wässrige Lösung von Diammonium-
: hydrogenphosphat getaucht, ausgedrückt und getrocknet. Der
I ■ . ■ ■
j erhaltene Pilz, der, gerechnet als Phosphor und bezogen
10 auf das Trockengewicht der Fasern, 3»8# Phosphat enthält,
wird in eine Stickstoffatmosphäre gebracht, worauf die
j Temperatur in etwa 5 Minuten auf^3000C erhöht wird. Diese
I "
! Temperatur wird 30 Minuten aufrecht erhalten. Nach dieser
! ' .· r * · ;
! ' .· r * · ;
I Wärmebehandlung bei niedriger Temperatur beträgt der Ge- ;
•15 wichtsverlust der Fasern 45#, der Phosphorgehalt 6j£ und !
j der restliche Phosphorgehalt 9Oj6. Dann wird die Temperatur j-
i zur Aktivierung mit einer Geschwindigkeit von 600°C/Std. \
! ■■■■·'
j in einem Stickstoffstrom, der 30 Vol.-Jt Wasserdampf ent- ;
j hält, weiter erhöht. Die Beziehung dee Phosphorgehalts der
20 in dieser Weise hergestellten Aktivkohlefaser und der von j
! den Fasern adsorbierten Jodmenge zur Temperatur bei der ·
; Aktivierungsbehandlung ist in der Abbildung graphisch dar-
1 gestellt. Wie diese Darstellung zeigt, wird von einer :
Temperatur von etwa 45O0C ab die Abtrennung von Phosphor
|25 erheblich. Gleichzeitig steigt das Adsorptionsvermögen
i stark an. ' j
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Claims (16)
1) Verfahren zur Herateilung von Aktivkohlefasern, dadurch
gekennzeichnet, daß man
a) auf Cellulosefasern eine damit reaktionsfähige Phoaphorverbindung aufbringt,
b) die erhaltenen Fasern einer Wärmebehandlung bei etwa 200 bis 35O0C unterwirft, bis die Gewichtsabnahme
der Pasern etwa 40 bis 75f» beträgt, und
c) die erhaltenen Pasern in einer Atmosphäre, die nicht
weniger als etwa 5 Vol.-Ja Wasserdampf enthält, einer
Aktivierungsbehandlung bei etwa 450 bis 10000C
unterwirft, bis die Gewichtsabnahme der Pasern etwa 65 bis 95# beträgt,
wobei der restliche Gehalt an Phoaphorverbindung nach der Wärmebehandlung in der Stufe (b) nicht weniger als
etwa 70 Gew.-#, gerechnet als Phosphor, und der rest- ,
liehe Phosphorgehalt nach der Aktivierungsbehandlung in der Stufe (c) nicht mehr ale etwa 10 Gew.-^ beträgt.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ale Phosphorverbindung eine Sauerstoffsäure des
Phosphors oder ihren Ester oder ihr Salz, ein Polyphoophat, ein Polyphosphonat, ein Phosphin, ein Phosphinoxyd
oder ein Phosphoniumsalz verwendet. j
3) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Phoaphorverbindung ein Polyphosphat der
Formel ',
verwendet, in der R ein gegebenenfalls mit Halogen-
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t · ■ · t t ·
- 21 -
atomen substituierter einwertiger Kohlenwasserstoffreet
mit 1 bis 18 C-Atomen, R1 ein gegebenenfalls mit Halogenatomen
substituierter zweiwertiger Kohlenwasεerstoffürest mit 1 bis 18 C-Atomen und η eine ganze ZaIi 1 von
3 oder mehr ist.
4) Verfahren nach Anspruch 1 bis 2 > dadurch gekennzeichnet,
daß man als Phosphorverbindung ein Polyphosphonat der Formel
Ii
-f-p-o-R'-o+-- oder
»-O-R' OR
verwendet, in der R ein gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierter einwertiger Kohlenwasserstoffrest mit
1 bis 18 C-Atomen, R' ein gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierter zweiwertiger Kohlenwasseretoffrest
mit 1 bis 18 C-Atomen und η eine ganze Zahl von 3 oder mehr ist.
5) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4t dadurch gekennzeichnet,
daß man die Phosphorverbindung in einer Menge von etwa 0,5 bis 20 Gew.-ji, vorzugsweise Ton etwa 2 bis 10 Gew.-£
auf die Fasern aufbringt·
6) Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Phosphorverbindung in Vorm einer Lösung
auf die Fasern aufbringt· '
7) Verfahren nach Anepruoh 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Phosphorverbindung in form einer wässrigen ]
Lösung, die die Phosphorverbindung in einer Koneentra- j
tion von 3 bie 60 Gew.-jl e»*niÜ1iy auf die fasern aufbringt.
■■■'-■ Λ1·* " I*
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8) Verfuhren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Fasern außerdem eine stickstoffhaltige
Verbindung aufbringt.
9) Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man stickstoffhaltige Verbindungen mit einem Siedepunkt
von nicht weniger als etwa 1000C verwendet.
10) Verfahren nach Anspruch 1 bis 9> dadurch gekennzeichnet, daß man als stickstoffhaltige Verbindungen Ammoniumhydroxyd,
Ammoniumsalze von organischen oder anorganischen Säuren, Harnstoff, Thioharnstoff, Amine mit
einem Siedepunkt von nicht weniger als etwa 1000C oder
Verbindungen, die eine Urethanbindung, eine Amidbindung oder eine Harnstoffbindung enthalten und ein Molekulargewicht
von nicht weniger als 200 haben, verwendet. j
11) Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die stickstoffhaltige Verbindung die gleiche Verbindung
ist wie die Phosphorverbindung. !
12) Verfahren nach Anspruch 1 bis 8 und 11, dadurch gekennzeichnet,
daß man ale stickstoffhaltige Verbindung : ein Ammoniumsalz einer Sauerstoffsäure des Phosphors
oder ein Kondensationsprodukt einer Sauerstoffsäure dea
Phosphors mit Harnstoff verwendet. j
13) Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichteverhftltnis von stickstoffhaltiger Verbindung
(gerechnet als Stickstoff) zur Phosphorverbindung (gerechnet als Phosphor) 0,1«1 bis 5,0i1 beträgt.
14) Verfahren naoh Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Wärmebehandlung in einer Atmosphäre durchführt, die ein Verbrennungsgas eines Kohlenwasserstoffs
mit 1 bis 6 O-Atomen enthält.
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« t
15) Verfahren nach Anspruch 1 bis H1 dadurch gekennzeichnet, daß man Verbremmngogase von Methan, Äthan, Pro-
; pan, Butan, Heptan, Äthylen oder Butylen verwendet.
16) Verfahren nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekennzeich-I net, daß man die Wärmebehandlung durchführt, bis der
I Gewichtsverlust der Fasern etVa 45 bis 65$ beträgt.
: 17) Verfahren nach Anspruch 1 bis 16, dad\irch gekennzeichnet, daß man die Aktivierungsbehandlung in einer
Atmosphäre durchführt, die etwa 10 bis 70 Vol.-jS
'■ Wasserdampf enthält.
I ■ ■
( 18) Verfahren nach Anspruch 1 bis 17, dadurch gekennzeich-
! net, daß man die Aktivierungsbehandlung durchführt, ■ bia der Gewichtsverlust der Pasern etwa 70 bis
j beträgt.
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WO2017137285A1 (de) * | 2016-02-11 | 2017-08-17 | Basf Se | Verfahren zur herstellung von carbonfasern aus mit sulfonsäuresalzen behandelten cellulosefasern |
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DE19729642A1 (de) * | 1997-07-10 | 1999-01-14 | Univ Des Saarlandes Vertreten | Verfahren zur Herstellung von porösen Aktivkohlefasern |
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KR102243001B1 (ko) * | 2013-10-29 | 2021-04-22 | 코오롱인더스트리 주식회사 | 활성탄소섬유 및 그 제조방법 |
JP6637573B2 (ja) * | 2017-12-18 | 2020-01-29 | フタムラ化学株式会社 | 吸着剤の製造方法 |
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- 1974-05-16 JP JP5526974A patent/JPS5330810B2/ja not_active Expired
-
1975
- 1975-01-07 DE DE2500307A patent/DE2500307C3/de not_active Expired
- 1975-01-17 FR FR7501524A patent/FR2271310A1/fr active Granted
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US10995429B2 (en) | 2016-02-11 | 2021-05-04 | Deutsche Institute Furtextil-Und Faserforschung Denkendorf | Method for producing carbon fibers from cellulose fibers treated with sulfonic acid salts |
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JPS50148627A (de) | 1975-11-28 |
FR2271310A1 (en) | 1975-12-12 |
JPS5330810B2 (de) | 1978-08-29 |
DE2500307C3 (de) | 1978-04-06 |
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