DE249886C - Verschluss fuer Gewehre - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung erstreckt sich auf solche Verschlüsse für Gewehre, bei denen die Ent- und Verriegelung durch den Schlagbolzen bewirkt wird. Die Erfindung besteht darin, daß der in gerader Linie unveränderlich geführte Schlagbolzen durch seinen Eingriff in Nuten des Verschlußstückes dieses bei seinem Hin- und Hergang derart verstellt, daß es bald parallel, bald schräg zu dem Schlagbolzen

ίο liegt, je nachdem der Verschluß ent- oder verriegelt ist.

Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Erfindung bei einem Einzellader mit von Hand zu bedienendem Verschlußstück. Fig. 1 zeigt einen teilweisen Längsschnitt durch die geschlossene Waffe bei nicht gespanntem Schlagbolzen, Fig. 2 einen Schnitt durch die teilweise geöffnete Waffe, Fig. 3 einen Schnitt durch die geschlossene und gespannte Waffe, Fig. 4 eine Ansicht des Verschlußstückes; die Fig. 5, 6 zeigen je einen Schnitt nach C-D und E-F der Fig. 4 und Fig. 7 eine Ansicht des Schlagbolzens.

Das Verschlußstück 1 ist auf jeder seiner Seitenflächen vorn mit einer Nase 2 und hinten mit zwei Nasen 3 und 4 versehen. In seinem oberen Teil trägt es zwei mit Nuten versehene Rippen 5, die zur Führung des Schlagbolzens am Ende seines Weges dienen.

Das Verschlußstück 1 ist auf seiner ganzen Länge mit einer Aussparung 6 versehen, in welcher der ganze untere Teil des Schlagbolzens untergebracht ist. Jede der beiden senkrechten Begrenzungsflächen dieser Aussparung tragen eine wagerechte Nut 7, an die sich eine schräge Nut 8 anschließt.

Der mit der Schlagspitze io versehene Schlagbolzen 9 ist mit einem Teil 11 verbunden, der zur Bedienung von Hand dient, und trägt auf jeder seiner Flächen eine lange Rippe 12 zur geradlinigen Führung im Verschlußgehäuse 14. Die kleinen Rippen 15 am Schlagbolzen dringen am Ende seines Weges in die Nuten der Rippen 5 des Verschlußstückes ein, während seine beiden Zapfen 16 in die Nuten 7, 8 des Verschlußstückes eingreifen. Der Schlagbolzen ist nach hinten zu einer Stange 17 verlängert, die an ihrem Ende die Fangnase 18 trägt, welche von der Stange 19 gefangen wird. In dem Schlagbolzen ist eine Aussparung zur Aufnahme der Feder 23 vorgesehen, die nach hinten gegen einen Vorsprung 24 des Verschlußstückes anliegt. Das Verschlußgehäuse trägt auf jeder seiner inneren Flächen Nuten 13 zur Aufnahme der Rippe 12 des Schlagbolzens und Nuten 20, 21 zur Aufnahme der Nasen 2, 3 und 4 des Verschlußstückes. Die Nuten 20, 21 sind durch eine senkrechte Nut 22 unter sich vereinigt. Wenn als Achse des Schlagbolzens eine parallel zu der Rippe 12 liegende Linie und als Achse des Verschlußstückes eine Linie bezeichnet wird, die durch die Mitte der Nase 2 und in der Mitte des freien Raumes 25 zwischen den zwei Nasen 3, 4 hindurchgeht, so sind diese beiden Achsen unter sich geneigt, und das Verschlußstück nimmt eine solche Stellung ein, daß die Nasen 2, 4 parallel zu der Achse des Schlagbolzens liegen. Unter diesen Umständen kann das Verschlußstück 1, in dessen Nuten 7, 8 der Schlagbolzen mit seinen Zapfen 16 liegt, von dem hinteren Ende des Ver-

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Schlußgehäuses eingeführt werden, wobei die Rippe 12 des Schlagbolzens in die Nut 13, die Nase 3 in die Nut 20 und die Nasen 2, 4 in die Nut 21 eingleiten. Solange das Verschlußstück nicht in seine vorderste Stellung gelangt ist, d. h. die Nasen 3, 4 nicht in die senkrechte Nut 22 eingreifen, kann auch der Schlagbolzen seine Lage in bezug auf das Verschlußstück infolge des Anschlages der Zapfen

to 16 gegen die unteren Teile der schrägen Nuten 8 nicht ändern. Wenn das Verschlußstück das Ende seines Vorwärtsganges erreicht hat, befinden sich die Nasen 3, 4 in den senkrechten Nuten 22. Da die Feder 23 den hinteren Teil des Verschlußstückes ständig nach unten zu drücken bestrebt ist, so gehen nun Nasen 3, 4 in der Nut 22 nach unten und stellen sich vor die Leisten 26, 27 des Verschlußgehäuses, so daß das Verschlußstück also verriegelt ist.

In diesem Augenblick liegt die Achse des Verschlußstückes parallel zu der Achse des Schlagbolzens. Das Niedergehen des hinteren Teiles des Verschlußstückes hat außerdem zur Folge gehabt, daß sich die Fläche der Nut 8, welche den Zapfen 16 zurückhält, derart senkt, daß der Schlagbolzen frei wird und nach vorn gehen kann. Der Schlagbolzen wird in seiner hinteren Stellung jedesmal durch den Eingriff der Nase 18 mit der Stange 19 (Fig. 3) zurückgehalten. Bei Bedienung des Abzuges geht der Schlagbolzen in die vordere Lage (Fig. 1). Wird der Schlagbolzen entweder von Hand oder automatisch in die hintere Stellung zurückgebracht, so treffen die Zapfen 16 gegen die oberen Flächen der Nuten 8, wodurch der hintere Teil des Verschlußstückes gehoben und die Nasen 3, 4 in die Nuten 20, 21 zurückgezogen werden. Bei Fortsetzung der Lagenveränderung des Schlagbolzens nimmt dieser das Verschlußstück mit und führt die Öffnung des Verschlusses herbei.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verschluß für Gewehre, bei dem die Ent- und Verriegelung durch den Schlagbolzen bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der in gerader Linie unveränderlich geführte Schlagbolzen durch seinen Eingriff in Nuten des Verschlußstückes dieses bei seinem Hin- und Hergang derart verstellt, daß es bald parallel, bald schräg zu dem Schlagbolzen liegt, je nachdem der Verschluß entriegelt oder verriegelt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.