DE246857C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der Erfindung ist eine Zapfvorrichtung für Flüssigkeitsbehälter, besonders für Milcheimer und Milchverkaufsgefäße, deren in den Behältern hinein verlängerte Ventilspindel derart mit einer Rühreinrichtung versehen ist, daß diese beim jedesmaligen Öffnen des Hahns die sich durch längeres Stehen in Rahm und Magermilch scheidende Milch so gründlich von neuem mischt, daß stets Milch

ίο gleicher Beschaffenheit abgezapft wird. Um zu verhindern, daß schon während des Mischens Flüssigkeit abfließen kann, ist die Vorrichtung mit einem zweiten Abschlußorgan versehen.

Den gleichen Zweck verfolgende Einrichtungen sind an sich bereits bekannt; doch weisen dieselben erhebliche Mangel insofern auf, als sie einmal äußerst verwickelt gebaut und daher nicht betriebssicher sind, und da ferner die die Abfluß- und Mischeinrichtungen steuernden, sehr umfangreichen Vorrichtungen in die Behälter eingebaut sind und dort einen sehr großen Teil des Rauminhalts in Anspruch nehmen. Auch erfordert die Verhütung des ungewollten Flüssigkeitsabflusses während des Mischens bei den bekannten Vorrichtungen eine ganz besondere Aufmerksamkeit; denn die Stellung der Abflußorgane ist von außen nicht zu beobachten, und jeder Irrtum hierüber oder ein nicht ganz genaues Wirken der nicht sichtbaren Teile muß zu Flüssigkeitsverlusten führen.

Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun, die genannten Übelstände zu beseitigen und durch Vereinfachung der Bauart derartige Flüssigkeitsbehälter auch für den praktischen Gebrauch geeignet zu.machen. Dieser Zweck wird dadurch erreicht, daß an Stelle jedes inneren Abschlußorganes ein den Behälter von außen abschließendes Organ aus einem mittels Schraubengewinde bewegbaren Ventil besteht, an dessen in den Milchbehälter hinein verlängerter Spindel die Rührflügel befestigt sind, während ein zweites Abschlußorgan während des Umrührens die Ausflußöffnung des Ventils verschließt und zweckmäßig als Hahn ausgebildet ist.

Eine Ausführungsform der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt, in der

Fig. ι einen Schnitt durch einen Milchbehälter mit der neuen Zapf- und Rührvorrichtung und

Fig. 2 bis 5 verschiedene Ausführungsformen des zweiten Abschlußmittels veranschaulichen.

Am Behälter 1 ist unten nahe am Boden ein Ventil 2 angeordnet, dessen Spindel 3 in den Behälter hinein verlängert ist und dort, zweckmäßig an einem besonderen Arm 4, eine Rührvorrichtung trägt.

Die Ventilspindel 3 ist mit einem steilgängigen Gewinde 8 versehen, so daß das Ventil 6 bei einer halben Umdrehung vollen Durchfluß duch seinen Sitz gestattet. An ihrem vorderen Ende ist die Spindel 3 mit einem Handgriff 7 o. dgl. versehen, der durch ein Gewicht belastet oder in anderer Weise gegen öffnen des Ventils beim Fahren der Behälter gesichert werden kann.

Soll Milch abgezapft werden, so dreht man den Griff 7 halb herum, wodurch die Ventilspindel nach hinten geschraubt und das Ventil geöffnet wird. Gleichzeitig beschreibt die Platte 5 einen Halbkreis im Gefäß 1, wodurch ·

die verschiedenen Milchschichten eine senkrecht gerichtete Bewegung erhalten und ineinander verschoben werden. Wiederholt man diese Bewegung einige Male, so wird eine vollständige Mischung der Milch erhalten und diese in stets gleicher Qualität abgezapft werden.

Während des Mischens muß die Ausflußöffnung des Ventils geschlossen sein; hierzu ίο können die in den Fig. 2 bis 5 gezeichneten Vorrichtungen dienen.

In der Abflußöffnung 9 des Ventils 2 ist nach Fig. 1 und 2 ein Hahn 10 angeordnet, der mittels' des Schlüssels 11 bewegt werden kann. Diese Einrichtung ist die einfachste; da jedoch bei Milcheimern nur ein geringer Druck vorhanden ist, so können hier auch andere Vorrichtungen Anwendung finden.

In Fig. 3 ist eine Klappe 12 angeordnet, die die Abflußöffnung 13 des Ventils 14 verschließt. Die Klappe 12 ist um einen Zapfen ^! 15 drehbar, wobei eine Feder 16 die Klappe gegen die Öffnung 13 preßt.

In Fig. 4 wird die Klappe 17 vermittels zweier Federn gegen die Ausflußöffnung gepreßt. Die Klappe 17 ist hierbei mit einem Griff 20 versehen, damit sie leicht entfernt werden kann.

In Fig. 5 kann die Klappe 21 um einen Stift 22 am Abflußrohr 23 zur Seite gedreht werden. Um die Klappe etwas beweglich und den Verschluß elastisch zu gestalten, ist unter der Unterlagsplatte der Schraubenmutter eine Gummischeibe 24 und unter dieser ein Metallring 25 vorgesehen. .

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: .

   An Milcheimern o. dgl. zu befestigende Zapfvorrichtung mit zwei Abschlußorganen, von denen das eine mit einer Rührvorrich-■ tung in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß das den Milchbehälter (1) von außen abschließende Organ aus einem mittels Schraubengewinde (8) bewegbaren Ventil (6) besteht, an dessen in den Milchbehälter hinein verlängerter Spindel (3) die Rührflügel befestigt sind, während das andere Abschlußorgan in an sich bekannter Weise als Hahn (10) ausgebildet ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.