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Leitungssystem, insbesondere für Fernsprechvermittlungsanlagen.
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Nachrichten verarbeitende Anlagen, wie zum Beispiel Fernsprechvermittlungsanlagen,
sind in der Regel aus mehreren Einrichtungen aufgebaut, die raiteinander zusammenzuarbeiten
haben. Diese Einrichtungen sind untereinander über ein Leitungssystem verbunden.
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Zu einem derartigen Leitungssystem kann eine Sammelleitung gehören,
mit der mehrere Einrichtungen über Anschlußleitungen verbundensind. Es ist nun bekannt,
ein derartiges Leitungssystem zur Gewährleistung der geforderten Betriebssicherheit
zu duplizieren (siche z.B. Informationen Fernsprech-Vermittlungstechnik 6 (1970),
Heft 1/2, Seiten 20 und 21). Wenn bei einer Leitung des duplizierten Leitungssystems
ein Fehler, zum Beispiel ein Masseschluß oder dergleichen auftritt, so kann durch
Abschaltung der gestörten Leitung der Fehler unwirksam gemacht werden. Um dies zu
ermöglichen, sind Cvi den betreffenden Leitungen Schaltstellen vorzusehen, die ihrerseits
über weitere Leitungen zu betätigen sind. Es besteht dann aber die Gefahr, daß mit
dem Vorhandensein solcher weiteren Lei-tung-en weitere Fehlerquellen auftreten.
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Die Erfindung zeigt nun einen Weg, wie diese Gefahr weitgehend vermieden
werden kann. Sie gibt demnach schaltungstechnische Maßnahen an, durch die es ermögicht
wird, die erwähnten Schaltstellen einzeln zu betätigen, obwohl besonders wenig Steuerleitungen
vorgeschen sind. Die Erfindung betrifft daher ein Leitungssystem, insbesondere für
Fernsprechvermittlungsenlagen, mit einer duplizieren Sammelleitung, mit der Einrichtungen
über duplizierte Anschlußleitungen verbunden sind. Dieses Leitungssystem ist dadurch
gekennzeichnet. daß die über Schaltstellen an die Sammelleitungen einzeln angeschlossenen
Anschlußleitungen durch Betätigung dieser Schaltstellen einzeln anschaltbar und
abtrennbar sind, daß die Schaltstellen jeweils durch zwei zusammenwirkende Steuersignale
betätigt werden, von denen das eine über die mit der betreffenden Schaltstelle nicht
verbindbare Sammelleitung und das andere über
eine der zugehörigen
Einrichtung zugeordnete Steuerleitung geliefert wird. Bei dieser Schaltungstechnik
wird also für die zu einer duplizierten Anschlußleitung gehörenden Schaltstellen
lediglich eine zusätzliche Leitung, nämlich die zugeordnete Steuerleitung für die
Betätigung dieser Schaltstellen benötigt. Dies wird durch die Nitausnutzung der
Sammelleitungen für die Betätigung von Schaltstellen zustande gebracht. Die zugrunde
liegende Aufgabe ist also in vorteilhafter Weise mit geringem Aufwand gelöst.
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Ein Beispiel für diese Schaltungstechnik ist in der Figur gezeigt.
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Zur duplizierten Sammelleitung gehören die einzelnen Sammelleitungen
Sa und Sb. An diese Sammelleitungen sind zwei duplizierte Anschlußleitungen angeschlossen,
die zu den Einrichtungen Ei und E2 führen. Zu der einen duplizierten Anschlußleitung
gehören die Anschlußleitug?n Lal und Lb1. Zur anderen duplizierten Anschlußleitung
gehören die Anschlußleitungen La2 und Lb2. Jede Anschlußleitung ist über eine eigene
Schaltstelle mit einer der beiden Sammelleitungen verbunden. Eine Schaltstelle ist
hier jeweils durch ein Haftrelais gebildet, über dessen Kontakt eine Anschlußleitung
mit einer Sammelleitung verbindbar ist und dessen Wicklung an die jeweils andere
Sammelleitung und an eine Steuerleitung angeschlossen ist. So ist die Anschlußleitung
Lal über den Kontakt al mit der Sammelleitung sa verbindbar. Dieser Kontakt gehört
zum Haftrelais mit der Wicklung Al. Diese Wicklung ist an die Sammelleitung Sb und
an die Steuerleitung S1 angeschlossen. Die Schaltstelle al/Al kann daher durch zwei
zusammenwirkende Steuersignale betätigt werden, von denen das eine über die Sammelleitung
Sb und das andere über die Steuerleitung S1 geliefert wird. Mit dieser Betätigung
kann bei Verwendung eines Haftrelais in an sich bekannter Weise die Anschaltung
oder die Abtrennung der Anschlußleitung Lal bewirkt werden. Hierzu kann z.B. über
die Sammelleitung Sb mit Hilfe des an diese Sammelleitung angeschlossenen Kontaktes
zb positives oder negatives Potential an diese Sammelleitung angelegt werden, während
gleichzeitig-mit Hilfe des Kontaktes ei an die Steuerleitung 51 Massepotential angelegt
wird. Für die entsprechende Ausnutzung der Sammelleitung Sa und der der Einrichtung
E2
zugeordneten Steuerleitung 52 dienen die Kontakte za und e2.
Die Kontakte za und zb können zu der an die Sammelleitung angeschlossenen zentralen
Einrichtung Z der Anlage gehören, die normalerweise mit den Einrichtungen Ei und
22 über das Leitungssystem zusammenarbeitet.
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Die Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen Z, Ei und E2 kann an
sich in verschiedener Weise über das Leitungssystem abgewickelt werden. Es können
beispielsweise dabei normalerweise die zu einer duplizierten Leitung gehörenden
einzelnen Leitungen abwechselnd oder auch gleichzeitig benutzt werden, wobei in
letzterem Falle beim Empfang son Nachrichten jeweils durch Vergleichsvorgänge geprüft
werden kann, ob eine Störung vorliegt. Es ist an sich bereits bekannt, in einer
Nachrichten verarbeitenden Anlage anfallende Fehlermeldurgen in einer Ersatzschalteeinrichtung
zu erfassen, die beim Eintreffen von Fehlermeldungen Steuersignale für die Behebung
von Störungen und damit verbundenen Fehlern liefert.
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Eine derartige Ersatzschalteeinrichtung ist auch in der Figur angedeutet'und
mit ESE bezeichnet. Zu dieser Ersatzschalteeinrichtung gehören die bereits erwähnten
Kontakte ei und e2. über die Leitung S werden gegebenenfalls Signale zum Betätigen
der Kontakte za und zb in der Einrichtung Z geliefert. Wird zum Beispiel der Ersatzschalteeinrichtung
ESE gemeldet, daß die Anschlußleitung Lal gestört ist, beispielsweise durch einen
Masseschluß, so kann die Auswirkung dieses Masseschlusses auf die Sammelleitung
Sa dadurch beseitigt werden, däß der bis dahin geschlossene Kontakt al betätigt
und damit geöffnet wird. Hierzu wird das eine Steuersignal mit Hilfe des Kontaktes
ei über-die Leitung 51 zur Wicklung Al und: das andere damit zusammenwirkende Steuersignal
mit Hilfe des Kontaktes zb über die Sammelleitung Sb zur Wicklung Al geliefert.
Nach Öffnung des Kontaktes al können die Sammelleitungen Sa und Sb für die Einrichtung
E2 unbeeinträchtigt von der Störung auf der Anschlußleitung La2 benutzt werden.
Die Einrichtung Ei ist über ihre Anschlußleitung Lbi nach wie vor erreichbar und
kann daher auch weiterhin mit den übrigen Einrichtungen der Anlage zusammenarbeiten.
Die durch die Erfindung gegebene Technik ist dann besonders vorteilhaft, wenn die
Anschlußleitungen im
Verhältnis zur Sammelleitung besonders lang
sind. Es kann damit gerechnet werden, daß eine Störung am ehesten auf einer derartigen
langen Anschlußleitung austritt und dann jedoch mit Hilfe von Steuersignalen unwirksam
gefacht werden kann.
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Das zur Bestätigmg einer Schaltstelle über eine Sarrimelleitung zu
liefernde Steuersignal kann auch in der Weise geliefert werden, daß dadurch von
vornherein eine störende Einwirkung auf eine der an die Sammelleitungen angeschlossenen
Einrichtungen Ei und E2 vermieden ist. Es kann nämlich als über die betreffende
Sammelleitung zu lieferndes Steuersignal ein sowieso zur Steuerung einer dieser
Einrichtungen geliefertes Signal mit ausgenutzt werden. Es handelt sich dabei also
um ein Signal, das sowieso im Zuge der Nachrichtenverarbeitung in der Anlage aufzutreten
hat. Wenn es auftritt, ist dann gleichzeitig beispielsweise für den bereits beschriebenen
Betriebsfall der Kontakt ei zu schließen. Diese Vorgänge können durch die Ersatzschalteeinrichtung
ESE veranlaßt werden. Die hierfür erforderlichen Informationen können über die bereits
erwähnte Leitung S übertragen werden.
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Ein Leitungssystem kann gemaß dem durch die Erfindung gezeigten Schaltungsprinzip
auch dann ausgestaltet sein, wenn die Sammelleitung und die Anschlußleitungen jeweils
verdreifacht sind oder aus noch mehr einzelnen Leitungen bestehen. Die Erfindung
kann auch ohne weiteres angewendet werden, wenn jede Leitung mehradrig ist.
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In diesem Falle sind lediglich je Anschlußleitung jeweils mehrere
Kontakte bei der zugehörigen Schaltstelle vorzusehen.
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4 Patentansprüche 1 Figur