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Datenverarheitungsanlage mit Ein-Ausgabeeinrichtungen Bekanntlich
werden bei Datenverarheitungsanlagen Maßnahmen unterschiedlicher Art vorgesehen,
um deren richtige Arbeitsweise sicherzustellen und um zu prüfen, ob sie auch tatsäch-1
ich richtige arbeiten. Dies ist besonders wichtig bei sogenannten Echt-Zeit-Datenverarheitungsanlagen,
wozu z.B. Vermittlungsanlagen in Form programmgesteuerter Datenverarbeitungsanl
agen gehören.
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Um Datenverarheitungsanlagen zu überprüfen, werden z.B. Routineprüfprogramme
benutzt (siehe A.P. Speiser: "Digitale Rechenanlagen", 1965, Seite 426 bis 428),
die zeitweise ablaufen. Für eine vollständige Überprüfung sind dabei alle zur Datenverarheitungsanlage
gehörenden Einrichtungen in Anspruch zu nehmen. Zu diesen Einrichtungen gehören
auch Ein-Ausgabeeinrichtungen, in denen von anderen Einrichtungen aufzunehmende
bzw. dorthin weiterzugebende Daten umgesetzt werden.
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Beim Ablauf eines Routineprüfprogrammes, mit dem auch die Umsetzung
dieser Daten zu überprüfen ist, werden auch die erwähnten anderen Einrichtungen
in Anspruch genommen, da auch bei der Umsetzung von Daten für Prüfzwecke dorthin
Daten weitergegeben werden oder von dort aufgenommen werden. Zu diesen anderen Einrichtungen
gehören insbesondere periphere Einheiten, deren Betriebszustand durch Daten, die
für Prüfzwecke umgesetzt werden und ihnen danach zugeführt werden, in unerwiinschter
Weise beeinflusst werden kann, indem dadurch ihr Betriebszustand verändert wird.
Es ist auch damit zu rechnen, daß solche periphere Einheiten nicht zu beliebigen
Zeitpunkten mit Daten beliefert werden können oder dürfen. Sie können z.B. nicht
zu beliebigen Zeitpunkten mit Daten beliefert werden, wenn sie gemäß einem vorgegebenen
Zeitraster von der
Datenverarheitungsanlage bedient werden. Sie
dürfen nicht zu beliebigen Zeitpunkt in Anspruch genommen werden, wenn sie dagegen
z.. wegen der Abwicklung interner Vorgänge zeitweise gesperrt sind. Die vorstehend
angegebenen Zeitbedingungen erschweren die Abwicklung von Routineprüfprogrammen.
Dies ist besonders hinderlich, da solche Routineprufprogramme bei Echt-Zeit-Datenverarheitungsanlagen
abzuwikkeln sind, wenn Lücken während des regulären Betriebes auftreten.
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Ähnliche Erschwernisse für den Betrieb einer Datenverarbetungsanlage
ergeben sich, wenn deren Arbeitsweise anhand eines sogenannten Simmulationsprogrammes
zu prüfen ist, mit dem insbesondere das Zustandekommen von fehlerhaften Funktionen
ermittelt wird. Solche Simmulationsprogramme werden z.B. für Datenverarbeitungsanlagen
benutzt, die als Vermittlungsanlagen dienen (siehe "Fernmeldetechnik" - 9 (1969).
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Seite 10 bis Seite 14).
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Es ist auch bekannt, die Arbeitsweise von Datenverarheitungsanlagen
dadurch zu priifen und laufend zu überwachen, daß sie verdoppelt werden und daß
von der einen Datenverarbeitungsanlage erarbeitete Daten mit entsprechenden Daten
verglichen werden, die von der jeweils anderen Datenverarheitungsanlage erarbeitet
wurden. Es ist denn eine Datenvergleichseinrichtung vorgesehen, die anzeigt, ob
die betreffenden Daten gleich oder ungleich sind (siehe DT-AS 1 280 593). Für den
gleichen Zweck kann man auch die Ausgänge von jeweils einander entsprechenden Steuerstufen
der Datenverarbeitungsanlage an mehreren bestimmten Stellen miteinander koppeln,
die mit Codeprüfeinrichtungen ausgerüstet sind. Eine einen Fehler feststellende
Codeprüfeinrichtung kann dann die Steuerstufe der zugehörigen Steuereinrichtung
unwirksam machen. (Siehe DT-AS 1 126 938). Bei diesen Anordnungen ist jedoch jeweils
ein großer schaltungstechnischer Aufwand erforderlich, um
die Prüfung
und Überwachung durchzuführen. Wie bereits angegeben, wird hierfür nämlich entweder.
jeweils, die Datenverarbeitungsanlage selber oder es werden parallel wirkende Steuereinrichtungen
vorgesehen. Wird die Datenverarbeitun-gsanlage selber verdoppelt, so liefert die
vorgesehene Datenvergleichseinrichtung zwar regebenenfalls eine Anzeige darüber,
daß ein Fehler vorliegt, jedoch nicht darüber, welche Datenverarbeitungsanlage fehAerhaft
gearbeitet hat. Um dies festzustellen, müßte z.B. in der bereits beschriebenen Weise
ein Routineprüfprogramm ablaufen, wobei die in diesem Zusammenhang bereits erläuterten
hindernisse auch hier auftreten.
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Sind bei der Datenverarbeitungsanlage parallel wirkende Steuereinrichtungen
vorgesehen, so stellen zwar die zugehörigen Codeprüfeinrichtungen fest, welche Steuerstufe
einen Fehler aufweist. Es werden aber nicht alle Fehler erfaBt, denn selbst wenn
der Code- richtig ist, steht noch nicht fest, daß, die codierte Information selber
auch richtig ist. Um nähere Aufschlüsse zu erhalten, empfiehlt es sich daher, auch
in diesem Fall ein Routineprüfprogramm ablaufen zu lassen, durch das auch überprüft
wird, daß inhaltlich richtige Informationen geliefert werden. Dabei. ergeben sich
ebenfalls die bereits erwähnten Hindernisse bei der Prüfung von Ein-Ausgabeeinrichtungen.
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Die Erfindung zeigt nun einen Weg, wie auch Ein-Ausgabeeinrichtungen
bei einer Datenverarbei tungsanl age- geprüft werden können, ohne daß dabei der
Betrieb der erwähnten anderen Einrichtungen beeinträchtigt wird. Wie sich zeigen
wird, werden solche Beeinträchtigungen von vornherein ausgeschlossen; es können
aber die Funktionen von Ein-Ausgabeeinrichtungen gemäß den hieran zu stellenden
Anforderungen geprüft werden Die Erfindung betrifft also eine Datenverarbeitungsanlage,
die außer programmleitwerk und Verarbeitungswerk Ein-Ausgabeeinrichtungen aufweist,
in denen von anderen Einrichtungen
aufzunehmende bzw. dorthin weiterzugebende
Daten umgesetzt werden. Diese Datenverarbeitungsanlage ist dadurch gekennzeichnet,
daß die an eine Ein-Ausgabeeinrichtung jeweils über Eingabeleitungen und Ausgabeleitungen
angeschlossene andere Einrichtungen durch eine Nachbildung überbrückt ist, die für
die zugcordnete andere Einrichtung stellvertretend lediglich Rücksignale nach dem
Eintreffen von Signalen liefert, die von der Ein-Ausgabeeinrichtung bei deren Prüfung
abgegeben werden und daß die Rücksignale in der Ein-Ausgabeeinrichtung sich wie
von der anderen Einrichtung selber zu liefernde Rückaignale auswirken.
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Die Benutzung von Nachbildungen in der erfindungsgemë.ßen Weise schützt
die erwähnten anderen Einrichtungen, wie periphere Einheiten usw. gegen Beeinträchtigungen
ihres Betriebes. Nachbildungen entsprechende Einrichtungen sind bisher in vergleichbarer
Weise nicht benutzt worden. Es sind zwar z.B. Einrichtungen benutzt worden, welche
für Prüfzwecke gewisse Funktionen von Teilnehmerstellen in Vermittlungen ausführen
(siehe DT-AS 1 261 173) und dabei jeweils als Sender oder als Empfänger für Signale
wirken, die zu Prüfverbindungen gehören. Diese ender und Empfänger werden aber offensichtlich
in ganz anderer Weise als die gemäß der Erfindung zu benutzenden Nachbildungen ausgenutzt.
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Die Erfindung wird anschließend anhand des in der Figur gezeigten
Beispieles einer infrage kommenden Datenverarbeitungeanlage im einzelnen erläutert.
Zu dieser Datenverarbeitungsanlage gehören das Programmleitwerk L, das Verarbeitungswerk
V sowie die Ein-Ausgabeeinrichtungen EAS und EAP. Diese Einrichtungen stehen über
die Datenschiene B in Verbindung miteinander und können über diese Datenschiene
untereinander Daten austauschen. Der Ein-Ausgabeeinrichtung EAP ist die periphere
Einheit P zugeordnet. Demgemäß werden in der Ein-Auegabeeinrichtung EAP von der
peripheren Einheit P aufzunehmende
bzw. dorthin weiterzugebende
Daten umgesetzt. Die periphere Einheit P ist über die Eingabeleitungen e und über
die Ausgabeleitungen a an die Ein-Ausgabeeinrichtung EAP angeschlossen. Außerdem
ist sie durch die Nachbildung p über--brückt, die für sie ste}lvertretende lediglich
Rücksignale nach dem Eintreffen von Signalen liefert, die von der Ein-Ausgabeeinrichtung
EAP bei deren Prüfung abgegeben werden.
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Die bei der Prüfung abgegebenen Signale werden über die Ausgabeleitungena
geliefert, die Rücksignale werden über die Eingabeleitung e geliefert. Wie bereits
angegeben, wirken sich die Rücksignale in der Ein-Ausgabeeinrichtung wie von.
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der anderen Einrichtung P selber zu liefernde Rücksignale aus. Die
Nachbildung p ist zwischen den Eingabeleitungen e-und den Ausgabeleitungen a angeschlossen.
Dabei sind Umschaltstellen mit den Klemmen 1, 2 und 3 benutzt, die in Eingabeleitungen
und Ausgabeleitungen eingefügt sind. Normalerweise sind jeweils die Klemmen 1 und
2 miteinander verbunden, wodurch die periphere Einheit P an die Ein-Ausgabeeinnohtung
EAP angeschlossen ist. Wenn von der Ein-Ausgabeeinrichtung EAP Signale bei deren
Prüfung abgegeben werden, sind jeweils die Klemmen 1 und 3 miteinander verbunden,
wodurch diese Signale statt zur peripheren Einheit P zu deren Nachbildung p gelangen
und wodurch die von dort abgegebenen Rücksignale zur Ein-Ausgabeeinrichtung EAP
gelangen. Wenn die Eingabeleitungen und Ausgabeleitungen zu Leitungen zusammengefaßt
sind, die sowohl für die Eingabe als auch für die Ausgabe von Signalen benutzt werden,
so ist die Nachbildung jeweils in entsprechend angepaßter Weise an diese Leitungen
anzuschalten.
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Von der Ein-Ausgabeeinrichtung EAP werden die erwähnten Signale bei
deren Prüfung abgegeben. Sie sind dort umgesetzten Daten zugeordnet. Diese Umsetzung
kann z.B. darin bestehen, daß der Code von Daten geändert wird. Es können auch seriell
auftretende Daten in parallel auftretende Daten umgesetzt werden. Ferner können
auch Daten zwischengespeichert werden.
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Die bei der Prüfung abgegebenen Signale ergeben sich nach Maßgabe
der vorgesehenen Umsetzung und sind daher geeignet, zu deren Prüfung ausgenutzt
zu werden. Die Nachbildung p liefert die richtigen vorgesehenen Rücksignale, wenn
sie ihrerseits mit richtigen Signalen beliefert wurde. Die Rücksignale werden dann
z.B. in der Ein-Ausgabeeinrichtung selber geprüft, z.B. darauf, ob sie den richtigen
Code haben.
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Außerdem kann auch überprüft werden, ob sie in der vorgesehenen richtigen
Zeitverzogerung zurückgeliefert werden da eine falsche Arbeitsweise auch eine falsche
Zeitverzögerung zur Folge haben~kann. In der Ein-Ausgabeeinrichtung EAP ist hierfür
z.B. ein Zeitglied vorhanden, mit dem die richtige Zeitverzögerung festgestellt
wird und z.B. ein Paritäteprüfer vorhanden, mit dessen Hilfe der Code geprüft wird.
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Wie bereits angegeben, werden von der Ein-Ausgabeeinrichtung EAP Signale
bei deren Prüfung abgegeben. Diese Prüfung kann in verschiedener Weise veranlaßt
werden, insbesondere dadurch, daß in der bereits erläuterten Weise ein Routineprüfprogramm
abläuft, das durch das Programmleitwerk L gesteuert wird. Beim Ablauf dieses Routineprüfprogrammes
werden dann die erwähnten Signale ausgelöst. Hierzu wird zunächst die Nachbildung
mittels der Umschaltstellen 1, 2, 3 derart an die Eingabeleitungen e und Ausgabeleitungen
a angeschaltet, daß sie die periphere Einheit P überbrückt. Ferner werden hierbei
Prüfsignale der Ein-Ausgabeeinrichtung EAP zugeführt, die dort zu anderen Signalen
umgesetzt werden, welche an die Nachbildung p abgegeben werden.
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Eine periphere Einheit, die an eine Ein-Ausgabeeinrichtung angeschlossen
ist, kann z.B. eine Benutzerstation oder ein Bedienungsplatz für die Datenverarbeitungsanlage
sein. An eine Ein-Ausgabeeinrichtung kann aber auch z.B. ein Prozessor mit eigenem
Verarbeitungswerk und gegebenenfalls mit eigenem Programmleitwerk angeschlossen
sein. Handelt es sich bei der
Datenverarbeitungsanlage um eine Vermittlungsanlage,
so kann dort z.B. ein Teilsteuerwerk, das einen Teil des vorgesehenen Koppelfeldes
bedient, wie ein solcher Prozessor angeschlossen sein. An eine Ein-Ausgabeeinrichtung
kann aber auch ein Datenspeicher angeschlossen sein. So ist an die Ein-Ausgabeein
richtung EAS entsprechend, wie es bereits beschrieben wurde, der Datenspeicher S
angeschlossen, der unter Ausnutzung der Umschlatstellen 1, 2, 3 durch die Nachbildung'
5 überbrückt wird. Auch ein Datenspeicher ist eine Einrichtung, deren Betrieb durch
Signale beeinträchtigt werden kann, die lediglich bei der Prüfung einer mit ihr
zusammenarbeitenden anderen Einrichtung aufzutreten haben. Solche Signale können
z.B. in unerwünschter Weise eine Änderung der in ihr gespeicherten Informationen
zur Folge haben. Außerdem kann es auch nachteilig sein, wenn ein Datenspeicher allein
für die erwähnten Prüfzwecke belegt wird und, dadurch während dieser Belegungazeit
von anderen Stellen aus nieht abgefragt werden kann. Sowohl ein Datenspeicher als
auch die anderen erwähnten peripheren Einheiten und vergleichbaren Einrichtungen
weisen in der Regel eigene Prüfeinrichtungen auf, die deren Betrieb selbständig
überwachen. Es ist dann sichergeste3lt, daß alle vorgesehenen Einrichtungen in die
Prüfung und Überwachung einbezogen sind.
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1 Figur 10 Patentansprüche