DE2459176A1 - Keramische stoffzusammensetzungen mit hohem tonerdegehalt und einem gehalt an mgo-al tief 2 o tief 3 -sio tief 2 oder cao-al tief 2 o tief 3 -sio tief 2 -glas - Google Patents

Keramische stoffzusammensetzungen mit hohem tonerdegehalt und einem gehalt an mgo-al tief 2 o tief 3 -sio tief 2 oder cao-al tief 2 o tief 3 -sio tief 2 -glas

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DE2459176A1
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Description

Aktenzeichen der Anmelderin: FI 973 043
Keramische Stoffzusammensetzungen mit hohem Tonerdegehalt
und einem Gehalt an MgO-Al O3-SiO3 oder
Die vorliegende Erfindung betrifft keramische Stoffzusammensetzungen mit hohem Tonerde— oder Aluminiumoxidgehalt, die einen glasartigen Sinterhilfsstoff aus dem System MgO-Al2O3-SiO2 oder
CaO-Al2O3-SiO2 enthalten.
Mehrschichtige keramische Strukturen finden insbesondere für
Schaltkreise in Datenverarbeitungsanlagen Anwendung und demgemäß sind an solche Bauelemente oder Baugruppen entsprechend strenge
Anforderungen sowohl von der Verarbeitung her als auch von den
sonst damit zusammenhängenden Forderungen her gesehen, zu erfüllen.
Mehrschichtige keramische Strukturen enthalten meistens eine Anzahl keramischer Substrate in Kombination mit einer innenliegenden Metallisierung, wobei diese Kombination bei erhöhten Temperaturen insbesondere im Bereich zwischen 1400 und 1700 0C gesintert worden ist. Man verwendet dabei im allgemeinen eine Metallisierung, deren Schmelzpunkt höher liegt als die Sintertemperatur und dafür brauchbare hochschmelzende Metalle sind beispielsweise Molyb-
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dan oder Wolfram. Der Einsatz hochschmelzender Metalle erfordert jedoch nicht nur die Verwendung einer reduzierenden Umgebung, sondern auch eine sehr genaue Steuerung des Verfahrens, da der Partialdruck des Sauerstoffs während des Sintervorgangs niedrig genug gehalten werden muß, um eine Oxidation des Metalls zu verhinaern. Er darf jedoch nicht so niedrig gehalten werden, daß uie in dem keramischen Material enthaltende Kieselerde in hohem Maße reduziert wird. Außerdem erfordert der Einsatz hochschmelzender Metalle auch eine sehr eindeutige Kontrolle der physikalischen Eigenschaften des verwendeten keramischen Materials, damit das keramische Material wegen der unterschiedlichen Wärmeausdehnung zwischen Metallisierung und Keramik und den dadurch auftretenden mechanischen Spannungen nicht mechanisch beschädigt oder zerstört wird.
Außerdem hat man mit solchen reduzierenden Gasen im Stand der Technik die Erfahrung gemacht, daß die keramischen Materialien zur blasenbildung oder Marmorierung neigen, wenn man nicht die Teilchengröße des keramischen Ausgangsmaterials außerordentlich genau einhält.
Die US-Patentschrift 3 020 619 offenbart aus Forsterit bestehende keramische Stoffzusammensetzungen, deren wesentliche kristalline Phase aus 2MgO.SiO„ besteht. Das Material wird z.B. synthetisch aus Montana-Talkum, geschmolzenem MgO, Kalifeldspat, einem aus Kentucky stammendem Bindeton und ausgefälltem BaCO, hergestellt.
Die US-Patentschrift 3 480 452 offenbart ein Verfahren zum Herstellen von porenfreiem kristallinen, glaskeramischen Materialien aus zv/ei Fritten, deren eine ein thermisch kristallisierbares MgO-Al 0--3i0?-Glas und deren andere Phase 10 bis 30 % einer bindefritte der Formel MgO-CaO-BaO-Al O-SiO« ist, wobei der sich ergebende Körper eine dichroitische kristalline Phase enthält.
Die US-Patentschrift 3 489 627 offenbart ein Bindemittel und ein Verfahren zum Verbinden von keramischen Strukturen, wobei das
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ORIGINAL INSPECTED
Bindemittel im wesentlichen aus CaO, BaO und/oder SiO2 zusammengesetzt ist, denen MgO, SrO und/oder Alo0_ beigefügt werden können. Dabei liegt der Anteil von Al0O- maximal bei etwa 75 Ge-Wichtsprozent.
Die US-Patentschrift 3 615 763 betrifft gesinterte keramische Gegenstände, die sich als elektrische Isolatoren eignen und die im wesentlichen aus einem Reaktionsprodukt bestehen, das, aus den Oxiden berechnet, zu ungefähr 94 bis 96, 5 Gewichtsprozent aus Al3O3 und einer Mischung aus SiO„, CaO und MgO besteht.
Die US-Patentschrift 3 631 131 offenbart ein Verfahren zur erneuten Verwendung von ungebranntem, gegossenem TonerdesehrOtt, bei dem Al0O- mit SiO9, MgCO-, CaCO und einem Bindemittel, wie z.B. Polyvinyl-Butyral zur Bildung einer Sintercharge vermischt werden kann.
Die US-Patentschrift 3 698 923 beschreibt ein gebranntes, aus Tonerde bestehendes keramisches Material, das im wesentlichen aus 96 % Al3O3, 2 % CaSiO3 und 2 % MgSiO3 besteht, das bei 1500 0C gebrannt wurde.
Ein Aufsatz von Miller und andere in Ceramic Bulletin, Band 48, Nr. 8, 1969, Seite 786, offenbart BaO-Al2O3-SiO2-GIaSeI: und diskutiert diese im einzelnen.
Ein Aufsatz von Floyd in "Journal of the American Ceramic Society, Band 47, Nr. 11 vom 21. November 1964, diskutiert die Einwirkung sekundärer, kristalliner Phasen auf die dielektrischen Verluste in Körpern mit hohem Tonerdegehalt und schließt daraus, daß die Anwesenheit eines der drei Euritporphyre oder Feldspate 2SiO2, CaO'Al2O3«2SiO2 oder SrO'Al2O3-2SiO2 dann hohe dielektrische Verluste verursachen, wenn sie in Körpern mit hohem Tonerdegehalt vorhanden sind.
Ein Aufsatz von Goodyear und anderen in Ceramic Bulletin, Band
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S 09828/093 1 ORIGINAL INSPECT©
45, Wr. 8, 1966, Seite 706 ff liefert eine Untersuchung des CaO-Al2O3-SiO2-Systems. Diese Veröffentlichung bezieht sich auf die Bildung von glasierten, keramischen Materialien, wie z.B. Dichroit oder Kalkfeldspat. Der Charge werden besondere Glasfritten zusammen mit den übrigen Rohmaterialien beigegeben, woraus sich die gewünschte Gesamtzusammensetzung mit den genauen Bestandteilen der Phasen, wie Kalkfeldspat oder Dichroit ergibt. Die Zusammensetzung von Kalkfeldspat oder Anorthit und die endgültige Zusammensetzung des von Goodyear und anderen beschriebenen keramischen Materials ist CaO-AlpO^«2SiO2. Die vorliegende Anmeldung bezieht sich auf die Bildung von keramischen Stoffen mit hohem Tonerdegehalt, deren Eigenschaften sich jedoch grundlegend von den Eigenschaften glasierter, keramischer Materialien, wie Kalkfeldspat oder Anorthit unterscheiden.
Caldwell und Gdula haben die Beimischung von Baria, Magnesia und Kieselerde zu Tonerde als Flußmittel vorgeschlagen. Man hat jedoch im Stand der Technik angenommen, daß zwischen Kieselerde und alkalinen Erdmetallen ein Verhältnis von etwa 1,5:1 erforderlich war, damit die damit erzeugten Körper wasserundurchlässig, d.h. von geringer Porösität waren. Diese Zusammensetzungen fallen in einen Bereich des Baria-Magnesia-Kieselerde-Systems und zeigen die Tendenz zur Phasentrennung an. Die beste der so erzielten Zusammensetzungen ergab die folgende Analysis: A12O391 %; SiO2 5,60%; MgO 1,90%, BaO 1,50%; F 1,06%. Caldwell und Gdula zeigen, daß man aus dem System BaO-MgO-SiO2 erzeugte Gläser zur Herstellung von keramischen Körpern verwenden kann, die sich bis zu einer vernachlässigbaren Wasserabsorption verdichten, wenn das Verhältnis von Kieselerde zu Alkalierdmetall in dem Glas bei 1,5:1 liegt, das keramische Material aus Al„0^- Teilchen mit 4p Durchmesser hergestellt und in Luft gebrannt wird. In einer reduzierenden Umgebung und mit einer anderen Teilchengröße der Tonerde ist das Verhalten der Glasflußmittel jedoch völlig anders und man erhält ganz andere Zusammensetzungen im Vergleich mit den bereits erwähnten, die sich im Sinne der vorliegenden Erfindung hervorragend eignen. Zusätzlich dazu war
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die beste Zusammensetzung, die Caldwell und Gdula angaben, eine, die Fluor enthielt. Ein derartiges Glas eignet sich jedoch nicht, wenn es in einer Wasserstoffatmosphäre gesintert werden soll.
Im Stand der Technik wurde ebenfalls bereits vorgeschlagen, als Sinterhilfsmittel für Aluminium die Bestandteile Al3O3, CaO, MgO und SiO9 zu verwenden. Derartige keramische Materialien neigen jedoch während des Sinterns außerordentlich stark zur Blasenbildung und zu einer gelegentlichen Marmorierung auf der Oberfläche des gesinterten Körpers. Will man bei der Glassinterung mit den Hilfsstoffen besonders gute Qualität erreichen, dann ist es weiterhin notwendig, merkliche Prozentsätze von TiO2, Fe3O3, Na„0 und K„0 beizugeben.
Aufgabe der Erfindung ist es also, keramische Stoffzusammensetzungen mit hohem Tonerde- oder Aluminiumoxidgehalt zu schaffen, die in einer reduzierenden oder oxydierenden Atmosphäre gesintert werden können, und die trotzdem dabei weder zur Blasenbildung noch zur Marmorierung neigen und nach dem Sintern einen hohen Grad von Oberflächenperfektion, d.h. eine sehr glatte Oberfläche aufweisen. Außerdem sollen die neuen, einen hohen Anteil an Aluminiumoxid enthaltenden keramischen Stoffzusammensetzungen mit einer Metallisierung aus hochschmelzenden oder edlen Metallen verträglich sein.
Die aus diesen Stoffzusammensetzungen hergestellten gesinterten Körper sollten so dicht sein, daß ihre Wasserabsorption praktisch null Prozent ist und ihre Gesamtporösität kleiner als 5 %.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch keramische Stoffzusammensetzungen mit hohem Tonerdegehalt erzielt, welche außer Tonerde noch ternäre, glasartige Sinterhilfsstoffe aus den Systemen MgO-Al2O3-SiO3 oder CaO-Al3O3-SiO3 enthalten.
Die Erfindung wird nunmehr anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
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Die unter Schutz zu stellenden Merkmale finden sich in den ebenfalls beigefügten Patentansprüchen.
In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 ein vereinfachtes ternäres Zustandsdiagramm des
Systems MgO-Al2O3-SiO2 und
Fig. 2 ein vereinfachtes ternäres Zustandsdiagramm des
Systems
Obgleich es dem Fachmann ohne weiteres einleuchtet, daß keramische Stoffzusammensetzungen mit hohem Tonerdegehalt, wie sie durch die Erfindung vorgeschlagen werden, bei vielen Anwendungsgebieten einsetzbar sind, bei denen die zuvor aufgeführten Eigenschaften wünschenswert sind, soll doch die nachfolgende Beschreibung sich zunächst nur auf die Bildung von mehrschichtigen keramischen Strukturen beziehen, bei denen die keramische Stoffzusammensetzung mit hohem Tonerdegehalt gemäß der vorliegenden Erfindung besonders günstig anwendbar ist.
Da man ferner die einzelnen keramischen Elemente einer Mehrschichtenkeramik am besten durch Gießen und Verstreichen mit einer Rakel herstellt, wird sich die nachfolgende Beschreibung auf solche keramische Stoffzusammensetzungen beziehen, die sich für solche Verfahren eignen. Selbstverständlich lassen sich auch andere Verfahren wie Strangpressen, Spritzen, Pressen, Kalandrieren usw. anwenden.
Das Vergießen und das Verstreichen der keramischen Rohmasse mit einer Rakel, wobei die Rohmasse normalerweise aus keramischem Material mit einem temporären" Bindemittel und einem Lösungsmittelsystem besteht, geht im allgemeinen so vor sich, daß man das Rohmaterial auf einem Substrat oder einer Unterlage zur Bildung einer grünen keramischen Folie aufgießt oder aufstreicht, worauf anschließend das Bindemittel entfernt und das keramische Mate-
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rial gesintert wird, wobei das Bindemittel und das Lösungsmittelsystem ausgetrieben werden, so daß sich das keramische Material verdichtet, worauf dann die restlichen Verfahrensschritte erfolgen.
Die für die vorliegende Erfindung verwendete Tonerde ist von einem hohen Reinheitsgrad, d.h., der Anteil an Alpha-Al-O- beträgt 95 Gewichtsprozent oder mehr. Verunreinigungen wie Natriumoxid erhöhen den Verlustfaktor und die Dielektrizitätskonstante der gesinterten keramischen Gegenstände und somit soll vorzugsweise eine Tonerde mit einem Reinheitsgrad von 99,5 % oder noch höher benutzt werden.
Es ist ferner wichtig, daß die Teilchengröße der Tonerde oder des Äluminiumoxids so ausgewählt wird, daß man eine streichfähige Stoffzusammensetzung geeigneter Viskosität erhält. Normalerweise wird die Teilchengröße des Aluminiumoxids zwischen 0,2 Mikron und 10 Mikron liegen, wobei Teilchengrößen für die Tonerde oder das Aluminiumoxid vorzugsweise zwischen 3 und 4 Mikron liegen sollen.
Ist die Teilchengröße der Tonerde wesentlich kleiner als 0,2 Mikron, dann wird die Viskosität der zum Aufstreichen oder Gießen verwendeten Stoffzusammensetzung oft zu hoch sein, so daß die Stoffzusammensetzung einen gummiartigen Charakter annimmt und das Verstreichen und Gießen extrem erschwert, wenn man nicht übermäßig hohe Mengen am Lösungsmittel zugibt. Außergewöhnlich kleine Teilchengrößen der Tonerde haben außerdem eine Abnahme der Dichte der grünen keramischen Folie zur Folge, so daß sich eine schlechte Packungsdichte ergibt. In diesem Fall werden hohe Mengen an Bindemittel notwendig, so daß man bei der Sinterung eine sehr starke und schlecht kontrollierbare Schrumpfung und eine geringe Durchlässigkeit der grünen keramischen Folie enthält, was zum Aufreißen einer MehrSchichtenstruktur führt.
Nimmt man andererseits eine Teilchengröße der Tonerde oder des FI 973 043
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Aluminiumoxids über 10 Mikron, dann wird die Viskosität der zum
Gießen verwendeten Stoffzusammensetzung zu gering, und man erhält in den daraus hergestellten grünen keramischen Folien Risse
und Krater. Tonerde mit außergewöhnlich großen Teilchen läßt sich
auch sehr schwer verdichten, es sei denn bei Temperaturen, die
so hoch sind, daß die Glasphase diese Temperaturen nicht aushält.
Solche keramischen Materialien werden daher zu stark gebrannt,
bevor sie vollständig dicht sind.
Vorzugsweise soll die Oberfläche der Tonerde kleiner sein als j
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etwa 18 m /g und vorzugsweise kleiner sein als 15 m /g, da
es damit möglich ist, bevorzugte Mengen eines organischen Binde- ; mittels bei der Herstellung der streich- oder gießförmigen Stoff- , zusammensetzung zu benutzen. Übermäßige Mengen an Bindemitteln ! können während der Sinterung eine übermäßig starke lineare ! Schrumpfung zur Folge haben.
Eine weitere wichtige Überlegung bei der Herstellung der keramischen Stoffzusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung ι mit hohem Tonerdegehalt ist das Verhältnis von Tonerde zu terti- ; ären Glas-Sinterhilfsstoffen. Ist die Teilchengröße der Tonerde ! größer, dann kann weniger Tonerde benutzt werden, während bei ! einer geringeren Teilchengröße der Tonerde größere Mengen an j Tonerde erforderlich sind. Beträgt die Teilchengröße der Tonerde j etwa 4 Mikron oder mehr, so kann man mit dem Anteil an Tonerde
auf 80 bis 85 Gewichtsprozent heruntergehen, während mit Tonerde
einer kleineren Teilchengröße von z.B. weniger als 1 Mikron, ' mindestens 90 % Tonerde in der keramischen Stoffzusammensetzung : gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden sollten. Eine
typische Stoffzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung I für Tonerde mit einer Teilchengröße von 3 bis 4 Mikrons liegt
bei 89 Gewichtsprozent Tonerde und 11 Gewichtsprozent des
ternären Glas-Sinterhilfsstoffes.
In manchen Fällen kann es notwendig sein, ein Aluminiumoxidpulver mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von weniger als 1
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Mikron zu benutzen, um eine außergewöhnlich glatte Oberfläche des gesinterten keramischen Materials zu erzielen. Tonerde mit so kleinen Teilchengrößen können normalerweise zu einer höheren als der 98 %-igen theoretischen Dichte ohne Beigabe eines Glashilfsstoffes gesintert werden. Solche nicht geflossenen keramischen Materialien aus Tonerde sind jedoch mit innenliegendem hochschmelzenden metallischen Schichten deswegen nicht verträglich, da die Wärmeausdehnungskoeffizienten von keramischem Material und Metall zu verschieden sind. Die Beimischung eines Glas-Sinterhilfsstoffes gemäß der vorliegenden Erfindung zu der Tonerde kann aber das keramische Material und das Metall bezüglich des Wärmeausdehnungskoeffizienten miteinander verträglich machen. Alle bisher bekannten Glasarten hatten dann, wenn sie
'< zusammen mit Tonerde mit einer Teilchengröße von weniger als 1 Mikron benutzt werden, eine Blasenbildung zur Folge. Das ist darauf zurückzuführen, daß bei dem schnellen Sintern des keramischen Materials flüchtige Stoffe, wie z.B. aus SiO„ reduziertes SiO in dem Material eingeschlossen sind. Die tertiären oder ternären Glas-Sinterhilfsstoffe gemäß der vorliegenden
] Erfindung bewirken keine Blasenbildung und kein übermäßiges Brennen oder Sintern in Verbindung mit Tonerde von einer Teil-
; chengröße von weniger als 1 Mikron, so daß sie zusammen mit ; hochschmelzenden Metallen benutzt werden können.
Die ternären Glas-Sinterhilfsstoffe gemäß der vorliegenden Erfindung, mit deren Hilfe die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe gelöst werden kann, werden nunmehr im einzelnen erläutert.
MgO-Al-O-SiO« ternäre, glasartige Sinterhilfsstoffe, die gemäß der Erfindung benutzt werden können, werden vorzugsweise aus den eutektischen Stoffzusammensetzungen ausgewählt, die in Fig. durch die Punkte A und B gekennzeichnet sind. Statt dessen können auch die Zusammensetzungen, die durch die Linie A'-B1 in Fig. 1 gekennzeichnet sind, die die beiden ternären, eutektischen Punkte im Zustandsdiagramm der Fig. 1 miteinander verbinden, benutzt werden.
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Ein ternärer, glasartiger Sinterhilfsstoff aus dem System CaO-Al O3-SiO2, der in der vorliegenden Erfindung mit Erfolg einsetzbar ist, wird vorzugsweise aus den beiden ternären, eutektischen Stoffzusammensetzungen ausgewählt, die durch die Punkte C und D in Fig. 2 gekennzeichnet sind oder aus Stoffzusammensetzungen, die durch die Linie C1-D1 dargestellt sind, die die beiden eutektischen Punkte in Fig. 2 miteinander verbindet.
Die Punkte A und B stellen die folgenden Stoffzusammensetzungen dar:
Die Punkte C und D stellen die folgenden Stoffzusammensetzungen dar:
Punkt Gewichts-% Gewichts-% Gewichts-%
CaO A12°3 Si02
Gewichts-% 20 Gewichts-% Gewichts-%
MgO 26 Al2O3 SiO2
18 62
22 52
C 23 15 62
D .38 20 42
Die Verwendung von ternären, eutektischen Stoffzusammensetzungen wird bevorzugt, da dadurch die überwachung und Kontrolle der Stoffzusammensetzungen vereinfacht wird. Geringfügige Abweichungen von der eutektischen Zusammensetzung oder der Verbindungslinie zwischen ihnen hat keinen wesentlichen Einfluß auf die Art der hier beschriebenen keramischen Körper.
Die sich aus den keramischen Stoffzusammensetzungen mit hohem Tonerdegehalt gemäß der Erfindung ergebenden gesinterten Keramika, die einen ternären, glasartigen Sinterhilfsstoff der oben be-
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schriebenen Systeme enthalten, erfüllen alle Anforderungen, die an mehrschichtige keramische Strukturen zu stellen sind. Die keramischen Körper sind chemisch inert und thermisch stabil, haben einen hohen elektrischen Widerstand von beispielsweise
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10 Ohm χ cm oder höher, und sind ausgezeichnete Isolatoren für elektrische Bauelemente. Sie haben außerdem eine sehr hohe me-
chanische Festigkeit von mehr als 2800 kg/cm und sind daher gegen Zerbrechen sehr widerstandsfähig. Sie können so gebrannt werden, daß die Oberflächenrauhigkeit zwischen 0,00012 und 0,00051 mm liegt, so daß sich für eine Oberflächenmetallisierung ein sehr hoher Grad von Gleichförmigkeit ergibt. Diese Körper
haben auch eine sehr geringe Porosität, die angenähert unter maximal 1 % liegt. Sie haben ferner eine sehr kleine Dielektri-
;zitätskonstante, die beispielsweise gleich oder kleiner ist als 9,5, so daß sich bei Datenverarbeitungsanlagen sehr hohe Schaltgeschwindigkeiten erzielen lassen. In Verbindung mit einer niedrigen Dielektrizitätskonstante weisen sie einen sehr kleinen Verlustfaktor von beispielsweise weniger als 0,005 auf, wodurch das Entstehen elektrischer Leckströme vermieden wird.
Insbesondere wichtig ist es, daß sie in einer reduzierenden Atmosphäre stabil sind und zusammen mit unedlen, hochschmelzenden Metallen, wie z.B. Molybdän oder Wolfram gesintert werden können und daher bei einem gemeinsamen Sintern mit solchen relativ preiswerten Metallen keine Risse oder Verwerfungen zeigen.
Nachdem nunmehr die Bestandteile der keramischen Stoffzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung mit hohem Aluminiumoxid- j gehalt und die einzelnen Anteile klargestellt sind, sollen nunmehr ein bevorzugtes Verfahren erläutert werden, mit dessen Hilfe mehrschichtige keramische Strukturen aus Stoffzusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung herstellbar sind.
Der erste Verfahrensschritt gemäß der vorliegenden Erfindung besteht im allgemeinen darin, Tonerde und einen ternären Glas-Sinterhilfsstoff in Teilchenform miteinander zu vermischen. Dies
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kann beispielsweise in einer Kugelmühle oder einer ähnlichen Apparatur erfolgen. Da Tonerde oder Aluminiumoxid viel härter ist als der ternäre Glas-Sinterhilfsstoff gemäß der Erfindung, wird man die Stoffe so lange in der Kugelmühle bearbeiten, bis das Glas auf die Teilchengröße der Tonerde zerkleinert ist. Um zu lange Zeiten in der Kugelmühle zu umgehen, wird man ein Glas verwenden, dessen Teilchengröße vor dem Einbringen in die Kugelmühle zwischen 44 und 50 Mikron liegt. Die Materialien bleiben so lange in der Kugelmühle, bis die Teilchengröße des Glases in der Größenordnung der Tonerde liegt, d.h.- zwischen 0,2 und 10 Mikron.
Man kann die Tonerdeteilchen und und die Glasteilchen auch für sich getrennt in der Kugelmühle behandeln und anschließend mit einem organischen Bindemittel, Lösungsmittel usw. zur Herstellung der gieß- oder streichfähigen Stoffzusammensetzung vermischen oder, falls gewünscht, kann man zu diesem Zeitpunkt das Lösungsmittel und das Harzbindemittel zur Herstellung der streich- und gießförmigen Stoffzusammensetzung beifügen und die sich daraus ergebende Stoffzusammensetzung unmittelbar in die Kugelmühle eingeben, um dadurch die streich- und gießfähige Stoffzusammensetzung herzustellen·
Streich- oder gießförmige Stoffzusammensetzungen dieser Art sind , beispielsweise in dem Aufsatz von R. E. Mistler, Bulletin America j Ceramic Soc, Band 52(11), Seiten 850 bis 854 (1973), dem Auf- j satz von H. D. Kaiser und anderen, Solid State Technology, Mai 1972, Seite 35 und in der US-Patentschrift 2 966 719 offenbart.
Die genaue Art des verwendeten Harzbindemittels und des Lösungsmittelsystems der streich- oder gießfähigen Stoffzusammensetzung sind nicht besonders kritisch. Bei komerzieller Anwendung wird die Stoffzusammensetzung so hergestellt, daß sie eine. Viskosität von etwa 500 bis 5000 cps aufweist und sich damit ausgezeichnet vergießen oder verstreichen läßt. Obgleich höhere oder geringere Viskositäten annehmbar sind, sind doch beispielsweise Viskosi-
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täten wesentlich unterhalb von 500 cps, beispielsweise in der Größenordnung von 200 cps ungünstig, da die Stoffzusammensetzung dann zu dünn wird, um bearbeitbar zu sein und mit Viskositäten wesentlich über 5000 cps wird die Stoffzusammensetzung zu zähflüssig, um leicht bearbeitbar zu sein.
Gewöhnlich beträgt der Anteil der Aluminiumteilchen und der ternären Glas-Sinterteilchen zwischen 25 und 75 Gewichtsprozent der gieß- oder streichfähigen Stoffzusammensetzung (wobei die Viskosität das wichtigste Kriterium ist), wobei der Rest der Stoffzusammensetzung aus üblichen Lösungsmitteln, Bindemitteln, Weichmachern und ähnlichen Komponenten besteht.
Die sich daraus ergebende streich- oder gießförmige Stoffzusammensetzung wird dann unter Verwendung einer Rakel oder eines ähnlichen Verfahrens auf einem Substrat, beispielsweise auf einer Mylarfolie ausgebreitet. Die Dicke der grünen, keramischen Folie hängt offensichtlich von den Erfordernissen ab. Die grüne, keramische Folie ist im allgemeinen ausreichend dick, so daß sie sich leicht handhaben läßt, ist jedoch nicht so dick, daß das Austreiben von flüchtigen Stoffen und Bindemitteln behindert wird. Für die Herstellung grüner Folien, die später zu mehrschichtigen, keramischen Strukturen laminiert werden sollen, liegt die Dicke typischerweise in der Größenordnung zwischen 0,15 und 0,31 mm.
Die grüne Folie wird dann gemäß üblicher Verfahren getrocknet, beispielsweise durch Infrarotaufheizung, Heizplatten oder dergleichen. Auch Trocknen mit heißer Luft läßt sich wirtschaftlich einsetzen.
Nach dem Trocknen beträgt die Dichte der grünen, keramischen Folie zwischen 2,0 und etwa 2,3 g/cm , doch, wie noch gezeigt werden wird, sind dies keine zwingend vorgeschriebenen Grenzen.
Falls gewünscht, können zu diesem Zeitpunkt die grünen, kerami-FI 973 043
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sehen Folien mit üblichen Verfahren metallisiert werden, man kann in senkrechter Richtung durchgehende Bohrungen durch übliche Lochverfahren oder unter Verwendung von Elektronenstrahlen oder optischen Strahlen hoher Energie herstellen, und man kann die grünen, keramischen Folien mit einer guten Bindung zwischen den Folien laminieren. Die genauen Bedingungen für ein Laminieren sind nicht besonders kritisch. Ist die Folie selbst ausreichend stark, so muß sie natürlich nicht laminiert werden und kann so benutzt werden, wie sie ist.
Ein wesentlicher Vorteil der Stoffzusammensetzung mit hohem Tonerdegehalt gemäß der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß sie in einer reduzierenden Gasatmosphäre ohne Blasenbildung und ohne Marmorierung gebrannt und gesintert werden kann.
Reduzierende GasatmoSphären, die dabei in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung einsetzbar sind, sind z.B. Wasserstoffgas oder gekracktes Ammoniak. Man soll dabei im allgemeinen unter Bedingungen sintern, bei dem in dem keramischen Gegenstand die Porosität kleiner als 5 % bleibt. Üblicherweise liegen die Sintertemperaturen in der Größenordnung zwischen 1300 und 1600 0C und bei diesen erhöhten Temperaturen erhält man mehr als 90 % der theoretischen Dichte. Man hält dabei den zu sinternden Gegenstand genausolange bei Sintertemperatur, wie bisher üblich, und die Sinterzeit bei dieser Temperatur liegt in der Größenordnung von 3 std. Der wesentlichste Teil der Sinterung findet während der ersten Stunde statt, und das Sintern wird nach Ablauf von 3 std ziemlich wirkungslos, obgleich Sinterzeiten von mehr als 3 std nicht schädlich sind.
Man kann natürlich auch für die Sinterung eine oxidierende Atmosphäre benutzen. Die Temperaturen und Zeiten sind bei Benutzung einer reduzierenden Atmosphäre zur Sinterung die gleichen.
Nachdem die Erfindung nunmehr in allgemeinen Worten dargestellt, ist, sollen nunmehr bestimmte Ausführungsbeispiele angegeben
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werden, um die bevorzugte Anwendung der Erfindung darzulegen. Beispiele
Die folgenden ternären, glasartigen Sinterhilfsstoffe gemäß der vorliegenden Erfindung wurden gebildet.
Glas Gew.-% Gew.-% Gew.-% Gew.-% MgO CaO
MgO-Al2O3-SiO2 G1 20,3
CaO-Al2O3-SiO2 G2
23,0
61,4
62,0
18,3
15,0
Die in diesem Beispiel benutzte Tonerde hatte die folgende Zusammensetzung :
Gewichtsprozent
Teilchengröße in Mikron
Reinheitsgrad Oberfläche
(Gew.-% Alpha
Al2O3
1 0,04
2 0,04
3 0,08
4 < 0,01
1,4 4,0 0,5 1,0
99,7 99,6 99,6 99,98
m2/g m2/g m2/g m2/g
Die gieß- oder streichbaren Stoffzusammensetzungen wurden gemäß einem von zwei Verfahren hergestellt. Alle Proben mit Ausnahme ' der Proben 3 und 4 wurden dadurch hergestellt, daß alle Bestandteile in eine hohe Tonerdekugelmühle eingegeben und für zwölf Stunden gemahlen wurden, wordurch man unmittelbar die gieß- oder streichfähige Zusammensetzung erhielt.
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Die Proben 3 und 4 wurden durch gemeinsames Vermählen von Tonerde und Glas für 2 std hergestellt, worauf das gemahlene Pulver getrocknet und gebrochen wurde und dann mit einem Harzbindemittel, Lösungsmittel und einem Weichmacher vermischt und anschließend für weitere 12 std in einer Kugelmühle gemahlen wurde. Die Formel i für keramisches Grundmaterial und Trägermaterial war für alle ! Proben die gleiche und ist wie folgt:
Keramische Masse (A1„O + Glas) 66,7 %
Polyvinyl-Butyral 3,8 %
Dioktylphthalat als Weichmacher
für Polyvinyl-Butyral 1,9 %
Methanol ' 5,3 %
Toluol 7,9
Cyclohexanon 14,3 %
Die Verhältnisse zwischen Tonerde und Glas sind in der Tabelle weiter unten angegeben.
Die so gebildete gieß- oder streichfähige Stoffzusammensetzung wurde dann mittels einer Rakel auf einem Mylarsubstratfilm von 15,24 cm Breite mit einer Dicke von 0,15 bis 0,2 mm in üblicher Weise aufgetragen.
Die Folien wurden in Luft für 24 std zum Austreiben der flüchtigen Lösungsmittel getrocknet und dann von ihrem Mylarträger abgezogen und in Folien von je 10,1 χ 10,1 cm unterteilt.
Der Einfachheit halber wurden keine Metallisierungen aufgebracht ' und keine durchgehenden Bohrungen hergestellt. Wenn man solche j herstellen wollte, würde man sie allgemein bei dieser Verfahrensstufe herstellen. ;
Anschließend wurden 10 der sich daraus ergebenden Folien aufeinan-* dergestapelt und bei 95 0C und einem Druck von 196 kg/cm für
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10 min laminiert.
Die so laminierten Proben wurden dann in einer Wasserstoffatmosphäre in einem Herdofen gesintert. Der Taupunkt der Wasserstoffgasatmosphäre in dem Ofen wurde bei 30 0C gehalten, während die Sintertemperatür zwischen 1300 und 1600 0C lag, wie dies in der nachfolgenden Tabelle angezeigt ist. Diese Temperatur wurde für 3 std gehalten. Alle verbleibenden, nichtkeramischen Bestandteile wurden während des Sinterns verdampft. Das Substrat wurde von Zimmertemperatur auf die Sintertemperatur mit einer Aufheizgeschwindigkeit von 200 bis 250 °C/std aufgeheizt.
Die nachfolgend genannten keramischen Stoffzusammensetzungen wurden gemäß dem oben geschilderten Verfahren hergestellt. Die Zahlen in Klammer zeigen die Gewichtsteile der einzelnen Bestandteile an.
TABELLE
1 Zusammensetzung #1 (90) + G1 (10) Sintertemperatur (0C)
Probe 2 Al2O3 #2 (90) + G1 (10) 1560
Probe 3+ Al2O3 #1 (90) + ■ G1 (10) 1560
Probe 4+ Al2O3 #2 (90) + G1 (10) 1560
, Probe 5 A12°3 #3 (97) + G2 (3 ) 1560
.Probe 6 Al2O3 #3 (95) + G2 (5 ) 153O++
Probe 7 Al2O3 #4 (95) + G2 (5 ) 153O++
Probe 8 Al2O3 #1 (95) + GI (5 ) 1560
Probe 9 Al2O3 #1 (95) + G2 (5 ) 1560
Probe Al2O3 1560
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Die verschiedenen Eigenschaften der gesinterten Gegenstände werden anschließend besprochen. Für die Proben 1 bis 4 wurden folgende Eigenschaften bestimmt:
1 Oberflächenrauhig- Dielektrizitäts Verlustfak
2 keitxiO"3 mm konstante tor
Probe 3 0,6 9,13 0,00293
Probe 4 0,86 . 9,56 0,00264
Probe O,43+++ ca. 9,13 ca. 0,00293
Probe O,36+++ ca. 9,56 ca. 0,00264
Die obengenannten Proben ergaben die günstigsten Eigenschaften für die Herstellung von mehrschichtigen keramischen Strukturen.
Die Proben 1 bis 4 wurden außerdem im trockenen Wasserstoffgas bei 1590 0C gesintert. Die Proben zeigten keine Blasenbildung. Die Eigenschaft der MgO-Al2O3-SiO2-haltigen Proben, keine Blasenbildung zu zeigen, selbst unter schwierigsten Bedingungen, macht sie besonders attraktiv.
Wägt man alle Faktoren gegeneinander ab, so weisen gesinterte, keramische Materialien aus MgO-Al2O3-SiO2 als ternäre glasartige Sinterhilfsstoffe und Aluminiumoxid verschiedene wesentliche Vorteile auf. Insbesondere ist das MgO-Al O_-SiO„-Glas ein eutektisches Dreikomponentenglas, dessen Zusammensetzung, Reinheit und Eigenschaften sich leicht kontrollieren lassen. Die
Mit Vibrationsmühle gemahlen
Proben wurden bei 560° gebrannt und zeigten wegen der geringen Teilchengröße der Tonerde Oberflächen-Blasenbildung
Dabei sollte die Auswirkung von Vibrationsmahlen auf die Oberflächenrauhigkeit des Substrats beachtet werden. Durch Vibrationsmahlen werden Agglomarate in dem keramischen Pulver aufgebrochen, so daß sich ein wesentlich glatters Substrat ergibt.
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keramischen Materialien lassen sich in Wasserstoff sehr dicht sintern und haben für eine optimale Prozeßsteuerung einen breiten Sinterbereich (angenähert von 1530 bis 1600 °C). Das Sintern in Wasserstoffatmosphäre hat keine nachteiligen Einwirkungen auf die keramischen Materialien. Sie sintern weiß und sind blasenfrei an der Oberfläche und weisen nur eine Spur einer sekundären Spinellphase auf. Die keramischen Materialien können zusammen mit einer massiven, inneren Metallisierung aus Molybdän gesintert werden, ohne daß dabei das keramische Material zerstört oder beschädigt wird. Die Gesamtexgenschaften sind bei mehrschichtigen keramischen Strukturen ausgezeichnet.
Die Proben 5 und 6 zeigen, daß man mit CaO-Al2O3-SiO2-ternären glasartigen Sinterhilfsstoffen vorsichtig sein muß, wenn man Tonerde mit einer sehr kleinen Teilchengröße verwendet, wenn man eine Blasenbildung vermeiden will. Die dabei erforderlichen geringeren Sintertemperaturen hatten eine Abnahme in der Dichte zur Folge.
In der Probe 7 wurde etwas gröberes Aluminiumoxidpulver benutzt und man stellte bei einer Sintertemperatur von 1560 0C keine Blasenbildung fest, und es wurde eine Dichte von 3,70 bis 3,75 g/cm erzielt.
,Proben 8 und 9, die nur 5 % der ternären glasartigen Sinterhilfsstoffe enthielten, zeigten Eigenschaften ähnlich denen der Proben 1 und 2. In dieser Hinsicht zeigte Probe 8 eine sehr flache ]Sinterkurve (Dichte über der Temperatur aufgetragen) in dem Bereich zwischen 1530 und 1600 °C, eine Eig zeßsteuerung außerordentlich wichtig ist.
reich zwischen 1530 und 1600 °C, eine Eigenschaft, die für Pro-
Alle Proben zeigten keine Blasenbildung in einer reduzierenden !Atmosphäre bei den geeignten Sintertemperaturen, extrem hohe '■ Oberflächengüte und Verträglichkeit mit einer Metallisierung aus hochschmelzenden Metallen und eine sehr geringe Porosität.
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Claims (14)

2459178 PATENTANSPRÜCHE
1. Gesinterte tonerdehaltige keramische Stoffzusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß es im wesentlichen aus Tonerde und einem ternären glasartigen Sinterhilfsstoff aus dem System MgO-Al O3-SiO oder CaO-Al-O3-SiO2 besteht.
2. Gesinterte keramische Stoffzusammensetzung nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß der ternäre, glasartige" Sinterhilfsstoff dem System MgO-Al2O3-SiO2 entstammt.
3. Gesinterte keramische Stoff zusammensetzung nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß der ternäre, glasartige Sinterhilfsstoff aus den eutektischen Stoffzusammensets zungen ausgewählt ist, die durch die Punkte A und B in Fig. 1 dargestellt sind.
4. Gesinterte keramische Stoffzusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der ternäre glasartige Sinterhilfsstoff aus Stoffzusammensetzungen längs der Linie A'-B1 in Fig. 1 ausgewählt ist.
5. Gesinterte keramische Stoffzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ternäre glasartige Sinterhilfsstoff aus dem System CaO-Al-O-SiO2 ausgewählt ist.
6. Gesinterte keramische Stoffzusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der ternäre glasartige Sinterhilfsstoff aus den eutektischen Stoffenzusammensetzungen ausgewählt ist, die durch die Punkte C oder D in Fig. 2 dargestellt sind.
7. Gesintere keramische Stoffzusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der ternäre glasartige Sinter-
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hilfsstoff aus Stoffzusammensetzungen ausgewählt ist, die längs der Linie C-D1 in Fig. 2 liegen.
8. Gesinterte keramische Stoffzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens 80 Gewichtsprozent Tonerde enthält.
9. Gesinterte keramische Stoffzusammensetzung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens 90 Gewichtsprozent Tonerde enthält.
10. Gesinterte keramische Stoffzusammensetzung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Tonerde mindestens aus 95 Gewichtsprozent Alpha-Tonerde besteht.
11. Gesinterte keramische Stoffzusammensetzung nach Anspruch dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 99,5 Gewichtsprozent der Tonerde aus Alpha-Tonerde besteht.
12. Gesinterte keramische Stoffzusammensetzung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Tonerde eine Teilchengröße zwischen 3 und 4 Mikron aufweist.
13. Gesinterte keramische Stoffzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tonerdepulver eine Oberfläche von weniger als 18 m /g aufweist.
14. Gesintere keramische Stoffzusammensetzung nach Anspruch
13, dadurch gekennzeichnet, daß das Tonerdepulver eine
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Oberfläche von weniger als 15 m /g aufweist.
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Leerse ite
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