DE2457503A1 - Infanteriegeschoss - Google Patents
InfanteriegeschossInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
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- F42B10/02—Stabilising arrangements
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Description
Messersdhmitt-BÖlkow-Blohm 9 Ottobrunn, den 07.11.74
Gesellschaft mit ^ BTOIl Cz/bk
beschränkter Haftung, 7769 München ^
Infanteriegeschoß
Die Erfindung bezieht sich auf ein Infanteriegeschoß zur
Bekämpfung von Erdzielen, das aus einem rotationssymmetrischen Geschoßkörper besteht, dessen Rumpf in seinem hinteren
Teil zur Erzielung einer aerodynamisch stabilen Flug-" bahn als Zylinder- oder Kegelmantel ausgebildet ist und
das zur Erzielung einer gestreckten, vorzugsweise geradlinigen Flugbahn ein geschoßfestes TrimmitteL aufweist.
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Ein derartiges Infanteriegeschoß ist in der DT-OS 2 222 der Anmelderin beschrieben. Das Trimraittel ist beispielsweise
als schräger Vorderabschluß des Rumpfes ausgebildet. Wird der Winkel (Trimmwinkel) zwischen dem schrägen Vorderabschluß
und der Geschoßlängsachse entsprechend bemessen, so wird das Geschoß nach dem Abschuß aus einer Abschußvorrichtung
über seine Einsatzreichweite eine Flugbahn einnehmen, die sich nahezu mit der Abschußrichtung deckt. Dadurch wird
dem Schützen die Visieraufgabe erheblich erleichtert, da bei einer annähernd geradlinigen Plugbahn des Geschosses auch
bei unterschiedlichen Zielentfernungen nur eine einzige Visierstellung
notwendig ist. Eine Schätzung der Zielentfernung mit nachfolgender Visierverstellung, wie sie beim Abschuß
von sonstigen Geschossen nötig ist, entfällt»
Durch die rotationssymmetrische Ausbildung des Geschoßkörpers treten während des Fluges keine Rollmomente auf und
Quermoraente werden im allgemeinen durch die aerodynamische Stabilität des Geschosses abgebaut, was in zahlreichen
Schießversuchen bestätigt worden ist.
Lediglich bei sehr starkem Seitenwind kann es geschehen, daß das Geschoß seitlich versetzt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, den Geschoßkörper so zu modifizieren, daß die Seitenwindempfindlichkeit des Geschosses
stark reduziert wird.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
das Geschoß an der Unterseite seines Rumpfes einen Strömungssteuerungskörper aufweist, derart, daß der aerodynamische
Druckpunkt des Geschosses in der durch das Triramittel bestimmten,
die Geschoßlängsachse enthaltenden Symmetrieebene des Geschosses unterhalb des Schwerpunktes liegt.
0300 11/0001
In der Normalfluglage des Geschosses, das mit seiner Längsachse
leicht nach "oben" eingestellt ist, liegen die Vektoren
der Luft- und der Schwerkraft in einer gemeinsamen Ebene, nämlich in der oben definierten, die Geschoßlängsachse enthaltenden
Symmetrieebene des Geschosses. Die Vektoren sind betragsmäßig gleich, jedoch entgegengerichtet, so daß sich
die auf das Geschoß wirkenden Kräfte in der Lotebene aufheben, und das Geschoß dadurch eine durch die Abschußrichtung
vorgegebene, im Mittel geradlinige Flugbahn verfolgt.
Treten während des Fluges des Geschosses Seitenwindböen auf, so greifen die Kräfte des Seitenwindes an dem unterhalb des
Schwerpunktes des Geschosses gelegenen aerodynamischen Druckpunkt an. Der Gesamtvektor der Luftkräfte wird aus der Symmetrieebene
des Geschosses in Seitenwindrichtung herausgedreht, so daß die Wirkungslinie des Vektors der Luftkräfte
nicht mehr durch den Schwerpunkt des Geschosses läuft und das Geschoß wegen des Stromungssteuerungskorpers nunmehr
unsymmetrisch angeströmt wird. Daraus resultiert ein Rollmoment, das bei der angegebenen Lage des Druckpunktes unterhalb
des Schwerpunktes so gerichtet ist, daß das Geschoß zunächst um seine Längsachse gedreht wirdf dadurch ändert sich
die Anströmrichtung an dem Trimmittel derart, daß das Geschoß
um seine Hochachse in den Seitenwind hineindreht und somit den Gegenwind zumindest teilweise kompensiert. Auf
diese neue Anströmrichtung schwingt sich das Geschoß mit einer von der Stabilität und der Geschwindigkeit des Geschosses
und der Form des Stromungssteuerungskorpers bestimmten
Frequenz ein, so daß es mit dem Trimmittel wechselseitig von links und rechts angeströmt wird. Die Form und Größe des
Stromungssteuerungskorpers kann dabei so gewählt werden, daß
das Integral der Winkeländerungen bei der Schwingung des Geschosses insgesamt in eine Richtung geht, so daß über den
gesamten Flug die Windkräfte annähernd kompensiert werden.
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-r-s
Der Strömungssteuerungskörper kann z.B. eine Halbkugel sein.
Die Halbkugel eignet sich deshalb gut, da sie sehr genau gefertigt werden kann und somit Bauunsymmetrien des Geschosses
vermieden werden können, die auch beim normalen Flug RoIlmomente
erzeugen würden. Auch kielartige Strömungssteuerungs körper sind gut zu verwenden und ebenfalls einfach herzustel
len.
Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel· anhand der Zeichnung näher erläutert5 im einzelnen stellen dar:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Infanteriegeschosses
gemäß der Erfindung und die
Fig. 2 eine Teilansicht eines Infanteriegeschosses gemäß
einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Ein Infanteriegeschoß 1 zur Bekämpfung von Erdzielen besteht aus einem zu seiner Längsachse A rotationssymmetrischen Geschoßkorper,
der seinerseits bugseitig einen Dorn 2, ferner einen Rumpf 3 und ein Heck 4 aufweist. Den vorderen Abschluß
des Rumpfes 3 bildet eine geschoßfeste Trimmfläche 5, die gegen die Längsachse A des Geschosses mit einem nur wenig
von 90 abweichenden Winkel *f angestellt ist. Der hintere
Teil des Geschoßrumpfes 3 ist als Zylindermantel ausgebildet, um das Geschoß aerodynamisch stabil zu machen.
An der Unterseite des Geschoßrumpfes 3 ist ein Strömungssteuerungskörper,
etwa eine Halbkugel 6 (vgl. Fig. 1) oder ein kielartiger Körper 6' (vgl. Fig. 2), angeordnet, so daß
der aerodynamische Druckpunkt P unterhalb des nahezu auf der Geschoßlängsachse A befindlichen Schwerpunktes S liegt. Beim
normalen Flug des Geschosses liegen der Schwerpunkt S und der Druckpunkt P in der Symmetrieebene E des Geschosses, die mit
der Lotebene zusammenfällt und die die Zeichenebene der Fig.l
ist. Hierdurch wirken auf die Trimmfläche 5 aerodynamische Kräfte, die das Geschoß gegenüber der Flugbahn anstehen,
und zwar bei geeigneter Wahl des Trimmwinkels Ύ^
Ώ3 0 0 ι 1 /OOtM _5_
derart, daß die am Schwerpunkt und die am Druckpunkt angreifenden Kräfte gleich, jedoch entgegengesetzt sind und der
Flugkörper eine gestreckte Flugbahn verfolgt.
Wirkt auf das Geschoß ein Seitenwind, so läuft der Gesamtvektor der Luftkräfte nicht mehr durch die den Schwerpunkt
enthaltende Symmetrieebene hindurch. Dadurch dreht das Geschoß zunächst um die Längsachse, wodurch sich die Anströmrichtung
auf das Trimmittel ändert. Dadurch dreht das Geschoß um seine Hochachse in den Seitenwind hinein, bis die Anströmrichtung
wieder symmetrisch erfolgt. Da hier kein Regelkreis vorgesehen ist, schwingt das Geschoß um diese neue Lage mit
einer durch seine Stabilität und die Form des Anströmkörpers bestimmten Frequenz. Diese Schwingung kann durch die Form des
Strömungssteuerungskörpers gedämpft werden, so daß insgesamt während der nur kurzen Flugzeit des Geschosses Seitenwindkräfte
annähernd kompensiert werden können.
Patentansprüche:
0 3 0 0 1 1 / 0 0 0 1
ORIGINAL INSPECTED
Claims (3)
- PatentansprücheInfanteriegeschoß zur Bekämpfung von Erdzielen, das aus einem rotationssymmetrischen Geschoßkörper besteht, dessen Rumpf in seinem hinteren Teil zur Erzielung einer aerodynamisch stabilen Flugbahn als Zylinder- oder Kegelmantel ausgebildet ist und das zur Erzielung einer gestreckten, vorzugsweise geradlinigen Flugbahn ein geschoßfestes Trimmittel aufweist, dadurch gekennzeichnet , daß das Geschoß (1) an der Unterseite seines Rumpfes einen Stromungssteuerungskorper (6,6') aufweist, derart, daß der aerodynamische Druckpunkt (P) des Geschosses (1) in der durch das Trimmittel (5) bestimmten, die Geschoßlängsachse (A) enthaltenden Symmetrieebene des Geschosses (1) unterhalb des Schwerpunktes (S) liegt.
- 2. Infanteriegeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Stromungssteuerungskorper (6) eine Halbkugel ist.
- 3. Infanteriegeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Stromungssteuerungskorper (61) kielförmig ist.0300 11/0001
Priority Applications (5)
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Family Applications (1)
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- 1975-12-02 US US05/637,669 patent/US4228973A/en not_active Expired - Lifetime
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