-
Isolierglas Die Erfindung bezieht sich auf ein Isolierglas nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Bei Isolierglas ist die Stoßstellenausbildung des Abstandhalter bzw.
bei Abstandhaltern mit mehreren aneinanderstoßenden Schenkein deren Eckenausbildung
im Hinblick auf den erreichbaren Diffusionswiderstand kritisch. Bei bekanntem Isolierglas
der eingang genannten Art sind die einzelnen Schenkel stumpf, das heißt recht= winklig
abgeschnitten, so daß ihre benachbarten Enden an ihren Innenkanten nahe aneinander
liegen oder anstoßen. Bei rechteckigen Scheiben entsteht dadurch an jeder Ecke ein
etwa quadratischer Zwischenraum, der mit einem Material zur gas- und dampfdichten
Yerbindung von Abstandhalter und Scheiben bzw. Isolierung des Scheibenzwischenraums
ausgefüllt werden muß. Dabei wirdsdieses Material dann, wenn der Abstandhalter mit
einem Hohlraum zur Aufnahme von hygroskopischem Material versehen ist, im Bereiaht
der Enden der Schenkel auch bis zu einer bestimmten Tiefe in den Hohlraum eingefüllt,
der über denweitaus
größten Teil seiner Länge das betreffende Trockenmittel
aufnimmt. Da die Abstandhalter eine möglichst geringe Tiefe aufweisen sollen, ist
der Diffusionsweg vom Außenraum zum Raum zwischen den beiden Scheiben ebenfalls
relativ gering.
-
Die Güte eines Isolierglases hängt jedoch wesentlich von der Güte
der Eckenausbildung ab. Es ist zwar auch bekannt, die einzelnen Seitenteile eines
Abstandhalters auf Gehrung zu schneiden und dann die aneinanderstoßenden Enden miteinander
zu verschweißen, jedoch ist es herstellungstechnisch relativ umständlich und schwierig,
da die aneinanderstoßenden Enden miteinander gas-und dampfdicht verschweißt werden
müßen.
-
Aus der DT-AS 2 2)7 o18 ist ferner ein Isolierglas bekannt geworden,
bei dem die Enden zweier aneinanderstoßender Seitenteile des Abstandhalters nach
innen abgeflacht sind, so daß sich eine mit Dichtungsmaterial auszufüllende dreieckförmige
Ecke ergibt, deren Querschnittsfläche wesentlich größer ist als die' der vorstehend
beschriebenen Ecke mit quadratischer Querschnittsfläche.
-
Bei diesem bekannten Isolierglas ist zwar erreicht, daß der mit dem
Trockenmittel angefüllte Hohlraum des Abstandhalters von der Außenluft abgetrennt
ist, jedoch ist der Diffusionsweg vom Außen-" raum bzw. der Außenluft zum isolierenden
Raum zwischen den Schetben nach wie vor gleich der Tiefe des Abstandhalters Schließlich
en Zwischen ist das Ausspachteln oder Ausspritzen eines solch großen Zwisschen raums
wegen der verwendeten großen Dichtunsmatrilmenge relativ umständlichO Zur Verringerung
der enge - an
material wird bei dem bekannten Isolierglas poi einem
andere Ausführrnsbeispiel ein zusätzlicher Eckverbinder eingesetzt, jedoch bedeutet
dies zusätzliche Montageteile und damit weit-:rcr Montageaufwand und größere Lagerhaltung.
-
Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein Isolierglas der eingangs genannten
Art zu schaffen, das die vorstehend genannten Nachteile vermeidet und mit dem ein
vergrößerter Diffusionsweg zwischen Außenluft und Scheibeninnenraum erreicht wird.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Ecnnzc:chen des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
-
Beim erfindungsgemäßen Isolierglas ergibt sich somit nicht nur wegen
der verlängerten Stirn des Abstandhalters, ein vergrößerter Diffusionsweg / sondern
auch auf grund der Neiwirkung des Zwischenraums beim Einspachteln oder Einspritzen
des Dicht- und Haftmaterials eine stärkere und gleichmäßigere Verdichtung dieses
Materials. Schließlich wird auch gleichzeitig Dicht- und HaftmateriaL eingespart.
Der zwischen zwei aneinanderstoßenden Enden eingeschlossene Winkel kann so klein
bzw. spitz gewählt werden, daß gerade noch ein Einspachteln oder -spritzen des Materials
möglich ist. Bevorzugt beträgt er etwa 3o0.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind zwei benachbarte
Enden mit einer Schräge gleichen Winkels versehen.
-
Auf diese Weise ist nicht nur die Lagerhartung vereinfacht, sondern
auch die Montage, da bei Verwendung einzelner Schenkel diese sgçmetrisch
ausgebildes
sind und an den betreffenden gleich langen Seiten beliebig verwendbar sind. Darüber
hinaus ist der Diffusionsweg im Bereich jeder der beiden Enden zweier benachbarter
Schenkel gleich lang.
-
Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sind c'er folgenden
Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung an Hand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele nähe eschrieben und erläutert wird. Es zeigen: Fig. 1 eine
Draursicht, teilweise aufgebrochen auf eine Ec; eines Isolierglases gemäß der Erfindung
und Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie 2-2 der Fig. 1.
-
Das erfindungsgemäße Isolierglas 11 weist zwei Scheiben 12 und 15
aus Glas und einen zwischen den beiden Scheiben 12, 13 ang,eordneten und diese auf
einen bestimmten Abstand haltenden Abstandhalter 14 auf. Die beiden Scheiben 12,
13 schließen zwischen sicl einen beispielsweise mit trockener Luft gefüllten, isolierenden
Raum 16 ein, der zu den Stirnseiten des isolierglases li hin von bei einem rechteckigen
Isolierglas vier Schenkeln begrenzt ist.
-
Die Schenkel von denen in Fig. 1 zwei Schenkel 17 und 18 dargestellt
sind, erstrecken sich längs der Randbereiche des Isolierglases
Der
Abstandhalter 14 besitzt im Querschnitt gesehen ein etsa kastellförm:iges Grundprofil
mit einem etwa quadratischen Heli 21, der von Querstegen 22 und 23, einem äußeren
Längsteg 24 und einem inneren, zwischen den Scheiben 12, 13 angeordneten Längssteg
26 gebildet ist. Dabei ist der Längssteg 26 dicker als der Längssteg 24 und dieser
wiederum dicker als die eine gleiche Breite aufweisenden Querstege 22, 2. Im Iohlrauin
21 ist ein Trockenmittel, beispielsweise ein Molekuglarsieb oder Silicagel vorgesehen,
das- über einen iin inneren Längssteg 26 angeordneten, über dessen ganze Länge urLd
Dicke verlau-Senden Schragschlitz 27 mit dem Raum 16 zwischen den Scheiben 12, 13
in Verbindung steht Der innere Längssteg 26 ist an seinen beiden den Scheiben 12,
zugewandten Seiten mit je einer Anformung 28 gleicher Dicke versehen, deren Stirnfläche
die-Auflage 29 für die Scheibe 12 bzw.
-
13 bildet. Auch der äußere Längssteg 24 ist an seinen beiden Schmalseiten
mit je einer Anformung 31 versehen, Jede Anformung 31 ist außenseitig an der betreffenden
S-tirnseite 32 der Scheibe 12, 13 angeordnet und übergreift diese Stirnseite 32
etwa zur Hälfte. Dadurch bildet jede Anformung 31 an ihrem zur Scheibe 12, 13 zugewandten
Bereich
eine Anschlagfläche 33, an der die betreffende Scheibe 12,
13 mit ihrer Stirnseite 32 anliegt. Durch die Anformung 28, 31, die Querstege 22,
23 und die Scheiben 12, 13 ist an beiden Seiten des Abstandhalters 14 je ein Zwischenraum
38 begrenzt, die beide über die gesamte Länge jedes Seitenteils des Abstandhalters
14 verlaufen und die mit einem Dicht- und Haftstoff 41, beispielsweise Polysulfid
gefüllt sind. Ein solcher Dicht- und Haftstoff 41 bewirkt einerseits eine gute Haftverbindung
zwischen den Scheiben 12, 13 und dem Abstandhalter 14 und andererseits wegen seiner
guten Dichteigensellaften einen hohen Wasserdampf-Diffusionswiderstand. Der Dicht-
und Haftstoff 41 ist relativ dick aufgetragen, so daß er aufgrund seiner Elastizität
auch die unterschiedlichen Wärmeausdehnungen der Scheiben 12, 13 und des bei diesem
Ausfühflingsbei spiel aus Aluminium bestehenden Abstandhalters 14 aufnehmen karl.
-
Der langes verlaufende Schenkel 17 und der quer verlaufende Schenkel
18 des Abstandhalters 14 bilden zusammen eine Ecke 46 eines beispielsweise rechteckförmigen
Mehrscheibenisolierglases 11. Die Ecke kann selbstverständlich statt rechtwinklig
auch spitzwinklig oder stumpf sein.Die Schenkel 17, 18, deren Ifolilraum 21 nahezu
über die gesamte Länge mit dem Trockenmittel 19 gefüllt ist, sind an den Enden der
Hohlräume 21 mit einem Pfropfen 47 verschlossen, der aus beliebigem Material sein
kann, Die mit ihrer innenkante 48 aneinanderstoßenden Enden dEr Schenkel
17,
18 des Abstandhalters 14 sind jeweils mit einer Abschrägung 49 versehen, die bei
beiden Schenkeln 17, 16 denselben Winkel 4 zur Querebene jedes Seitenteils 17, 18
besibt.
-
Der Winkel 4 beträgt etwa 300 so daß sich ein von den beiden Abschrägungen
49 eingesthlozetwa sener Winkel ß von ebenfallsJ3o0 ergibt. Der zwischen den Ender
der Schenkel 17, 18 des Abstandhalters 14 eingeschlossene keilförmige Raum 51 ist
ebenfalls mit dem aus Polysulfid bestehenden Dicht- und Ilaftstoff 41 ausgefüllt.
Der Dicht- und Haftstoff 41 wird entweder eingespachtelt oder eingespritzt, wobei
er sich insbesondere im Bereich der Innenkante 48 beim Einspachteln oder Einspritzen
stark verdichtet. Durch diese Ausbildung der Ecke 46 ergibt sich einerseits ein
vergrößerter Diffusionsweg und andererseits eine verringerte Diffusionsquerschnittsflche.
-
Der Winkel p kann auch kleiner als 300 gewählt werden, was in Hinblick
auf den erreichbaren Wasserdampf-Diffusionswiderstand günstig ist. Die untere Grenze,
also die Kleinheit des Winkels ist durch die Möglichkeit des Einspachtelns oder
Einspritzens, bspw.
-
beim letzterenidurch die Größe der Düse und durch die Möglichkeit,
das Einspachteln oder Einspritzen optisch zu kontrollieren, beschränkt. Selbstverständlich
ist es auch-möglich, die Abschrägungen 49 zweier benachbarter Seitenteile 17, 18
nicht gleichwinklig zu machen, sondern-mit unterschiedlichen Winkeln zu versehen.
-
Wenn auch ein iselierglas mit zwei Scheiben und einem Abstandhalter
dargestellt ist, versteht es sich, daß die Erfindung auch auf ein solches Isolierglas
anwendbar ist, das drei oder mehr Scheiben und damit zwei oder mehr in der beschriebenen
Weise ausgebildete Abstandhalter oder auch einen einzigen en -sprechend ausgebildeten
Abstandhalter aufweist. Ferner kann der Abstandhalter einstückig sein oder aus mehreren
aneinanderstogenden Schenkeln bestehen, die gerade oder gebogen ausgebildet in können.
-
- Ansprüche -