DE2456953B2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
biologischen Aufbereiten von Abwässern der im Oberbegriff des Anspruchs 1 bezeichneten Gattung.
Bei der biologischen Abwasseraufbereitung ist die Intensität der Reinigungsvorgänge um so höher, je
höher die Konzentration des aktivierten Schlamms im Fermentationsraum ist. Es ist daher vorteilhaft, im
Fermentationsraum eine hohe Konzentration des aktivierten Schlammes durch Rückführung des im
Separationsraum vom geklärten Wasser abgeschiedenen Schlamms in den Fermentationsraum aufrechtzuerhalten.
Bei einer Vorrichtung zum biologischen Aufbereiten von Abwässern der eingangs genannten Art (DE-AS
40 879) ist ein wannenförmiger Behälter durch einen trichterförmigen Einbau in zwei Kammern unterteilt. In
der unteren Kammer befinden sich ein Rührwerk mit Anschlüssen für ein Oxydationsmittel und eine
Schlammleitung. Das zu reinigende Abwasser wird aus der Gasbehandlungszone bzw. der Fermentationskammer hierbei jedoch über seitliche öffnungen im oberen
Bereich des trichterförmigen Einbaues der Klärzone W)
zugeführil, so daß in dieser Klärzone erhebliche Turbulenzen auftreten. Hierdurch besteht die Gefahr,
daß Schlammflocken mit in den Klarwasserablauf gelangen, Auch ist durch die Anordnung der Einlauföffnungen im oberen Bereich der Klärkammer der
Aufstiegsweg des Abwasser-Belebtschlammgemisches verkürzt, so daß sich ein ausreichend hohes schwebendes Schlammfilter, welches eine gute Abscheidewirkung
aufweist, nicht aufbauen kann.
Bei einer anderen bekannten Vorrichtung zum biologischen Aufbereiten von Abwasser (DE-AS
12 50 373) wird in die vordere Kammer eines mit Einbauten versehenen Klärbeckens Druckluft eingeleitet und so eine Zirkulation des zu klärenden Wassers
erzielt Ein besonderes Rührwerk ist nicht vorgesehen. Diese bekannte Vorrichtung ist mithin bereits fedttungsfremd.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die
Abscheidewirkung der Klärkammer verbessert wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst
Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung vollzieht sich die Klärung des zu reinigenden Abwassers durch
Filtration in einem schwebenden Schlammfilter, die
wesentlich intensiver ist als die Sedimentation. Zur Erzielung dieser Wirkung ist nur eine einzige Verbindung zwischen dem Fermentationsraum und der
Klärkammer vorhanden, durch die das vorbehandelte Wasser einfließen und gleichzeitig die koagulierte
Suspension absinken muß. Die verbesserte Klärwirkung ermöglicht es, einen von Schwebstoffen freieren
Wasserablauf und zur Steigerung der biologischen Aktivität eine höhere Belebtschlammkonzentration in
der Fermentationskammer zu gewinnen und so die Reinigungswirkung insgesamt zu steigern.
Bevorzugte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen festgelegt
Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert
Die im Längsschnitt dargestellte Aufbereitungsvorrichtung besitzt einen rotationssymmetrischen Behälter
1 mit einem Deckel 14. Durch eine Trennwand 2 im oberen Teil des Behälters ist der Reaktorraum in zwei
Arbeitsräume unterteilt und zw?r in einen unteren
Fermentationsraum A, in dem die mikrobiologischen Vorgänge der Wasserreinigung ablaufen, und in eine
Klärkammer F zur Abscheidung der Suspension aus aktiviertem Schlamm, der im Fermentationsraum A
während des Wasserreinigungsprozesses entsteht. Unter der trichterförmigen Trennwand 2 ist im Fermentationsraum A durch eine weitere Wand ein Einlaufkanal
G abgetrennt, der an beiden Enden offen ist und in seinem unteren Teil über eine zentrale. Einlauföffnung 3
mit der Klärkammer Fin Verbindung steht. Die Wand bildet ebenfalls einen Trichter 4 und erstreckt sich
konzentrisch zur Trennwand 2, wobei sich der durch die beiden Wände gebildete Einlaufkanal G nach abwärts
erweitert Zur Erzeugung der Flüssigkeitsbewegung im Fermentationsraum kann ein Turbinenrührwerk verwendet werden, das sich in der Reaktorachse in
Bodennähe befindet Unterhalb des Rührwerks 5 wird über einen Zuführstutzen 6 ein Oxydationsmedium
zugeführt, so daß auch das Rührwerk S einen Teil eines Oxydationssystems des Reaktors darstellt.
Die innere Ausbildung des Reaktors ermöglicht auch den Einsatz anderer Rührwerke 5. Beispielsweise kann
eine Propellerrührvorrichtung vorgesehen sein. Bei Anwendung eines Turbinenrührwerks ist der Fermentationsraum A mit Prall- bzw. Leitwänden 7 zur
Unterdrückung einer kreisenden Flüssigkeitsströmung ausgestattet Der Reaktor besitzt ferner einen Ablauf 8
für den überschüssigen Schlamm aus dem Fermentationsraum A. In den Fermentationsraum mündet auch
ein Zulauf 10 des zu reinigenden Abwassers. Im Oberteil
des Fermentationsraums A befinden sich Entlüftungsöffnungen 9, die bei der als Beispiel gewählten
Ausführung in einen Raum O münden, der um der Kammer F durch eine Trennwand 12 abgeteilt und
durch einen Deckel 14 abgeschlossen ist Der Raum O besitzt im Oberteil ein Rohr 13 zum Abführen von
Gasen und unten ein in den Fermentationsraum A mündendes Fallrohr 15.
Die beschriebene Anordnung arbeitet wie folgt: Die organische Stoffe enthaltende Flüssigkeit, meist ein ι ο
Abwasser mit hohem Gehalt an organischen Stoffen, wird über den Zulauf 10 in den Fermentationsraum A
eingeführt Die Anordnung des Fermentationsraumes A ermöglicht eine Reinigung von Wasser sowohl bei
einem für Fermentationsvorgänge ausreichenden als '5
auch bei ungenügendem Gehalt an Sauerstoff. Der Unterschied zwischen den Reaktoren für beide Fermentationsvorgänge
besteht lediglich in der Zufuhr des Oxydationsmediums für die aeroben Wasserreinigungsvorgänge.
Ein Beispiel einer aerobei. Wasserreinigung
ist der übliche Aktivierungsvorgang, ein Beirpiel ci.ier
Reinigung mit ungenügendem Sauerstoff ist die Denitrierung von Abwässern. Der in der Zeichnung
dargestellte Reaktor ist für eine aerobe Aktivier-Wasserreinigung ausgelegt und weist deshalb den Zuführstutzen
6 für das Oxydationsmedium, z. B. Luft oder konzentrierter Sauerstoff, auf. Zur Erzeugung einer
Flüssigkeitsbewegung wird ein Turbinenrührwerk 5 verwendet das einerseits die notwendige Strömung im
Fermentationsraum A erzeugt und andererseits als Turbulenzquelle die Wirkung des zugeführten Sauerstoffs
oder eines anderen gasförmigen Oxydationsmediums steigert Das Turbinenrührwerk ist für diesen
Zweck besonders geeignet, da der größere Teil der aufgewandten Antriebsenergie zur Turbulenzbildung
ausgenützt wird, was die Erzielung einer hohen Oxydationskapazität bei gleichzeitig hohem Wirkungsgrad
des Prozesses ermöglicht
Das Turlrnenrührwerk erzeugt in der Achse des Fermentationsraums A eine vertikale Fall- und Steig- -to
strömung sowie in der Lagerebene eine radiale Strömung. Das Oxydationsmedium wird über den
Zuführungsstutzen 6 im Saugbereich des Turbinenrührwerks zugeführt. Die Leit- und Prallwände 7 im
Fermentationsraum A unterdrücken eine kreisende
Bewegung der Flüssigkeit in diesem Raum und versuchen eine Gleichrichtung des Flüssigkeitsstroms
mit dem dispergierten Oxydationsmedium zu vertikalen Aufwärtsströmen im Erreich der Behälterwand. Im
Oberteil des Fermentationsraumes A geht der aufsteigende Strom in eine schrüg sinkende Richtung gegen
die Achse des Fermentationsraumes A über und sinkt dann entlang dieser Achse gegen den Saugstutzen des
Turbinenrührwerks. Während dieses Strömens werden im Oberteil des Fermentationsraums A die dispergier- »
ten Gase von der Flüssigkeit abgeschieden und über die Entlüftungsöffnungen 9 abgeführt. Ein Teil des absinkenden
Stroms der entlüfteten Flüssigkeit tritt in den Einlaufkanal G ein, der durch die Trennwand 2 und den
zu dieser konzentrisch angeordneten Trichter 4 gebildet ω
wird. Der Flüssigkeitsstrom im Einlaufkanal G hat
dieselbe Richtung wie der Hauptstrom der Flüssigkeit im Fermentationsraum A unter dem Trichter 4, Der
Einlaufkanal G hat den Zweck, die Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit an der Einlauföffnung 3 in die
Klärkammer F herabzusetzen. Die verringerte Strömungsgeschwindigkeit an der Einlauföffnung 3 verhütet
die Bildung störender Wirbel in der Klärkammer Fund gewährleistet einen hohen Wirkungsgrad bei der
Abscheidung der Suspension. Der Einlaufkanal G erweitert sich nach unten, wodurch die Verringerung
des Durchfiußquerschnitts aufgrund der Trichterform teilweise kompensiert wird. Beim Strömen im Einlaufkanal
G wird ein Teil der Suspension von der Flüssigkeit abgeschieden, was zu einer Erhöhung des Wirkungsgrades
des Separationsvorgangs in der Klärkammer F beiträgt, da ein Teil der koagulierten Suspension direkt
in den Fermentationsraum zurückgeführt wird. Aus dem Einlaufkanal G tritt das Wasser mit der Flockensuspension
des aktivierten Schlamms über «iie Einlauföffnung 3
in die Kammer F ein. Bei der nitration bzw. Abscheidung in der fluiden Schicht koaguliert die
Fiockensuspension, wobei die schwereren Teilchen der Suspension durch die Wirkung der Schwerkraft
sedime.itieren und über die Einlauföffnung 3 in die Einlaufkanäle G durchfallen, wo die koagulierte
Suspension durch den sinkenden Strom in diesem Kanal in den Fermentationsraum A zurückgeführt wird.
Das filtrierte bzw. durch Abscheidung gereinigte Wasser wird über Sammeltröge 11, die im oberen Teil
der Kammer F vorgesehen sind, abgeführt Der überschüssige Schlamm wird während kurzzeitiger
Unterbrechungen des Rührens im Fermentationsraum A durch den Ablauf 8 periodisch abgelassen. Bei der
Reinigung von konzentrierten Abwässern, bei denen sich eine große Menge Schaum bildet, wird der Reaktor
durch den Raum O ergänzt, der von der Kammer F durch die Trennward 12 abgeteilt ist Der Raum O dient
einer Schwerkraftverdickung des Schaums, der hier über die Entlüftungsöffnungen 9 zusammen mit Gasen
aus dem Fermentationsraum eintritt Der kondensierte Schaum fließt durch die Schwerkraft über das Fallrohr
15 in den Fermentationsraum A zurück.
Der Raum O kann auch zum Auffangen von nicht
verbrauchtem konzentriertem Sauerstoff verwendet werden, falls dieser als Oxydationsmedium verwendet
wird. Der im Raum O aufgefangene unverbrauchte
Sauerstoff mit einem Gehalt von Gasen, die während des Sedimentationsvorgangs entstanden sind, wird dann
einem weiteren Reaktor zugeführt, wodurch sein Ausnutzungsgrad erhöht wird.
Bei der Verwendung des Reaktors zur Denitrierung von Wasser mit ungenügender Sauerstoffmenge, bei der
also entweder kein Sauerstoff oder nur eine für die
Ausbildung aerober Bedingungen für einen Fermentationsvorgang unzureichende Menge zugeführt wird, ist
zur Erzeugung der Flüssigkeitsbewegung im Fermentationsraum A ein Propellerrührwerk od. dgl. zweckmäßiger.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum biologischen Aufbereiten von Abwässern mit einem Behälter, der durch eine unten
offene trichterförmige Trennwand in eine obere Klärkammer mit Sammelrinnen für das gereinigte
Wasser und in einen unteren Fermentationsraum unterteilt ist und der rotationssymmetrisch ausgebildete, koaxial zur Trennwand angeordnete Einbauten >
ο aufweist, die zusammen mit der Trennwand einen
ringförmigen Einlaufkanal in die Klärkammer begrenzen, wobei in dem Fermentationsraum ein
Rührwerk, ortsfeste Leitwände, ein Anschluß für ein Oxydationsmittel und ein Anschluß für eine |S
Schlammleitung vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die KJärkammer (F) nur
über ihre untere Einlauföffnung (3) in der trichterförmigen Trennwand (2) mit dem ringförmigen
Einlaufkanai/GJ un- m— -er Fermentationskammer
(A) verbunden und daß die Einbauten als beidseitig offener Trichter (4) ausgebildet sind, der koaxial zur
Einlauföffnung (3) der Klärkammer (F) angeordnet ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trichter (4) die Einlauföffnung (3)
der Klärkammer (F) nach unten überdeckt und daß die Leitwände (7) zur Ausbildung einer nach
aufwärts in die obere Öffnung des konischen Einlaufkanalr, (G) gerichteten Wandströmung an der
Innenwand des Behälters (1) befestigt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trichter (4) eine gegenüber der
Trennwand (2) größere Neigung aufweist
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |