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Transportanlage, insbesondere für den Transport von Schlachtvieh
Die Erfindung bezieht sich auf eine Transportanlage, insbesondere für den Transport
von Schlachtvieh oder Teilen davon, aus einer Lagerposition heraus, im wesentlichen
bestehend aus einer Hängebahn mit Laufschienen, wobei die Laufschienen sich über
Weichen verzweigen und wieder verbinden und der Transport des Schlachtviehs zumindest
entlang eines Teils der Schienen durch an beispielsweise einem umlaufenden Kettentrieb
befestigte Mitnehmerfinger erfolgt.
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Bei einer bereits vorgeschlagenen Vorrichtung der eingangs genannten
Gattung sind die Mitnehmerfinger derart ausgebildet, daß in nachteiliger Weise die
Weiche um einen sehr großen Weg vollends aus dem Transportbereich herausgeschwenkt
werden müssen. Andererseits ist es bei nur geringfügig angehobener Weiche erforderlIch,
de.n Mitnehmerfinger selbst anzuheben, damit dieser über die Weiche hinweggeführt
werden
kann, sofern kein Transport von Schlachtvieh entlang der
Laufschienen erfolgt. Sowohl das weite Ausschwenken der Weichen als auch das Anheben
der Mitnehmerfinger erfordert eine komplizierte Betätigungsvorrichtung, die die
Gesamtanlage wesentlich verteuert.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Förderanlage der eingangs
genannten Gattung derart weiterzubiIden, daß bei geringfügigem Öffnungsweg der Weichen
die Mitnehmerfinger die Weichen passieren können, ohne daß die Mitnehmerfinger zu
dlesem Zweck angehoben werden müssen und ohne daß das vor der Weiche angestaute
hängende Schlachtvieh insbesondere bei geneigten Laufbahnen über die offene Weiche
in die Transportbahn gelangen kann.
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Die Lösung der Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, die Mitnehmerfinger
derart gekröpft auszubilden, daß der untere, einen Fleischerhaken mit Schlachtvieh
mitnehmende Teil zwischen der Laufschiene und allen geöffneten Weichen mit vorgeschalteter
Sperreinrichtung führbar sind.
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Diese Lösung erweist sich insbesondere bei einer Transportan lage
als vorteilhaft, die in einem Lagerraum angeordnet ist, wo das bereits längsgeteilte
Schlachtvieh zwischengelagert wird, ohne die Transportanlage zu verlassen. Hierzu
führt eine Laufschiene an einer Seitenwand In den Lagerraum hinein und eine weitere
als Transportschiene ausgebildete Laufschiene an der gegenüberliegenden Wand des
Raumes aus diesem heraus. Beide Laufschienen sind derart höhenverschieden angeordnet,
daß die Einlaufschiene höher angeordnet ist als die Auslaufschiene. Zwischen diesen
beiden Laufschlenen sind quer weitere Laufschienen angeordnet, die von der Einlaufschiene
her zur Auslaufschiene ein Gefälle aufweisen.
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Die Verbindung der Einiaufschlene mit den quer verlaufenden geneigten
Schienen erfolgt über durch die DT-AS 2 233 093 bekannte Einlaufweichen. Die Auslaufweichen
zur Verbindung
der quer verlaufenden Laufschienen mit der als Transportschiene
ausgebildeten Auslaufschiene sind entsprechend der vorliegenden Lösung zur Unterbrechung
der Weichenstellung nur geringfügig auf einfachste Weise anzuheben, da die Mitnehmerfinger
durch ihre gekröpfte Ausbildung zwischen der Auslaufschiene und der Weiche hindurch
verlaufen können. Dadurch entfällt sowohl das komplizierte vollständige Herumschwenken
der Auslaufweichen als auch das ebenso komplizierte Anheben der Mitnehmerfinger,
um über eine nur geringfügig hochgeschwenkte Auslaufweiche hinweg verlaufen zu können.
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Damit aber bei nur geringfügig hochgeschwenkter Auslaufweiche die
durch die Neigung- der quer verlaufenden Laufschienen sich aufstauenden mit Schlachtvlehtellen
bestückten Fleischerhaken nicht über die nur wenig hochgeschwenkte Auslaufweiche
hinwegglelten können, ist in einfachster Weise vor dem Schwenkpunkt der Auslaufweiche
eine Sperreinrichtung vorgesehen, die dann geschlossen ist, wenn die Auslaufweiche
geöffnet ist.
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Damit erforderlichenfalis die mit Schlachtviehteilen bestückten Fleischerhaken
auch von Hand vDrgeschoben werden können, können die Mitnehmerfinger um eine quer
zur Transportrichtung angeordnete Achse in Transportrichtung schwenkbar sein.
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In vorteilhafter Ausgestaltung und hinsichtlich eines reibungslosen
Transportüberganges von den quer verlaufenden Laufschienen zur Auslaufschiene kann
die Weiche als gekrümmtes Verlängerungsrohr um die Rohrlängsachse drehbar angeordnet
sein und dabei der Rohrquerschnitt zum Ende der Weiche hin im Auflagebereich der
Transportschiene ausgebildeten Auslaufschiene sich einseitig verjüngen.
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Hinsichtlich einer Vereinfachung der AnIage können die Sperreinrichtung
und die Weiche von Hand betätigbar und dabei durch ein Gewicht In Stellung haltbar
sein. Zur weiteren
Vereinfachung können dabei die Sperreinrichtung
und die Weiche gemeinsam derart betätigbar sein, daß die Weiche offen ist, wenn
die Sperreinrichtung geschlossen ist, und umgekehrt.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in den beigefügten Zeichnungen dargestelIten
Ausführungsbeispiels.
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Es zeigen: Fig. 1 eine schematische, perspektivische Ansicht von schräg
oben auf den Auslaufbereich einer vereinfachten Transportanlage, Fig. 2 eine schematische,
perspektivische Teilansicht einer geöffneten Auslaufweiche und Fig. 3 eine schematische,
perspektivische Teilansicht einer geschlossenen Auslaufweiche.
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Die Fig. 1 zeigt einen durch Begrenzungslinien 10 angedeuteten Zwischenlagerraum
einer Schlachthausanlage mit einer Lager-und Transportanlage 12, die im wesentlichen
aus einer Auslaufschiene 14 an einer Längsseite des Raumes sowie einer zu dieser
parallelen, in der Zeichnung nicht dargestellten Einlaufschiene besteht, wobei die
Einlaufschiene höher angeordnet ist als die Auslaufschlene 14. Diese beiden Laufschienen
sind durch eine Vielzahl unter Neigung verlaufender, quer angeordneter Laufschienen
16 verbunden, wobei der Übergang von der Elnlaufschiene in die quer angeordneten
Laufschienen 16 über bekannte Einlaufweichen und der Übergang von den Laufschienen
16 zur Auslaufschiene 14 über Auslaufweichen 18 erfolgt. Alle Laufschienen einschließlich
der Weichen weisen in vortelIhafter Weise einen rohrförmigen Querschnitt auf.
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Die geneigt verlaufenden und quer angeordneten Laufschlenen 16 sind
über L-förmige Hängeprofile 20 mit der Decke des
Raumes verbunden.
Oberhalb der Auslaufschiene 14 befindet sich ein endloser Kettentrieb mit einem
nicht dargestellten Antriebsaggregat. Der Kettentrieb weist nicht dargestellte,
gelenkig mitelnander verbundene Kettenglieder auf, die in Abständen von ebenfalls
nicht dargestellten Rollen getragen werden. Diese Rollen laufen ihrerseits in U-Schienen
22, die in einem Abstand parallel zur Auslaufschiene angeordnet sind. Unten an ausgewählten
Kettengliedern sind in vorgegebenen regelmäßigen Abständen Mltnehmerfinger 24 angeordnet,
die bis auf die Auslaufschiene herunterragen. Diese Mitnehmerfinger 24 bestehen
aus einem U-förmig gekröpften Profi leisen, weIches so ausgebildet ist, daß die
U-förmige Öffnung der Kröpfung auf die Auslaufw-eichen 18 hinweisen. Diese Mitnehmerfinger
sind so gelagert, daß sie um eine quer zur Transportrichtung entsprechend einem
Pfeil 26 angeordneten Achse 28 in Transportrichtung schwenkbar sind, dagegen aber
in der anderen Richtung hinsichtlich der Schwenkbarkeit durch einen nicht dargestellten
AnschI-ag begrenzt sind.
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Schweinehälften 30 hängen über Fleischhaken 32 sowie Gleitbügeln 34
mit einer nach unten gerichteten Lauftendenz an-einandergereiht an den quer verlaufenden
Laufschienen 16. Damit die Gleitbügel 34 mit den Schweinehälften 30 bei nur geringfügte
angehobenen Auslaufweichen 18 nicht unbeabsichtigt in den Bereich der Auslaufschiene
gelangen können, sind die quer verlaufenden Laufschienen 16 vor dem Schwenkbereich
der Auslaufweichen 18 mit einer Sperreinrichtung 36 versehen.
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Die Weichen 18 bestehen aus einem um 90 90 gekrümmten Rohr, welches
koaxial in der rohrförmigen Laufschiene 1-6 drehbar gelagert ist. Die Betätigung-
der Auslaufweiche 18 erfolgt über eine Betätigungseinrichtung 38. Die Sperreinrichtung
36 und die Betätigungseinrichtung 38 sind In den Fig. 2 und 3 näher dargestellt.
In Fig. 1 ist die zweIte Sperreinrichtung von rechts in geöffneter Position und
die Weiche 18 bzw. die
Betätigungseinrichtung 38 in geschlossener
Position dargestellt. Die übrigen Sperrelnrichtungen sind In der geschlossenen und
die Auslaufweichen in der offenen Position dargestellt. Die Weiche wird in folgendem
dann als offen bezeichnet, wenn dieselbe die Verbindung der Laufschlenen unterbricht,
und als geschlossen, wenn sie diese herstellt.
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Die in Fig. 2 näher dargestellte Sperreinrichtung 36 besteht im wesentlichen
aus einem Riegel 40 sowie einem Betätigungshebel 42. Der Riegel 40 weist im Bereich
seiner Auflage auf der Laufschiene 16 eine dem Rohr der Laufschiene 16 angepaßte
kreisförmige Ausnehmung 44 auf und Ist am Hängeprofil 20 mitteIs einer parallel
zur Rohrachse der Laufschiene 16 angeordneten Schwenkachse schwenkbar. Der Betätigungshebel
42 Ist ebenfalls am HängeproflL 20 über eine parallel zur Rohrachse der Laufschiene
16 angeordnete Achse 48 schwenkbar, wobei der BetätigungshebeI 42 mit einem im einzelnen
nicht dargestellten Zapfen in einem im Riegel 40 angeordneten Schlitz 56 gleitet.
Am schlitzseitigen Ende des Betätigungshebels 42 befindet sich ein Betätigungsseil
50 mit einem Griff 52. Am gegenüberIiegenden Ende des Betätigungshebels 42 befindet
sich ein Gewicht 54 In der in Fig. 2 dargestellten Position des BetätigungshebeIs
42 wird über das Gewicht 54 der Riegel 40 derart geschlossen gehalten, daß er mit
seiner Ausnehmung 44 auf der Laufschiene 16 aufliegt. [nfo[ge des Gewichtes kann
der Riegel 40 sich nicht selbsttätig durch irgendwelche Erschütterungen der Laufschienen
von derselben abheben. Der Schlitz 56 Im Riegel 40 ist derart zur Laufschiene 16
nach unten hin geneigt angeordnet, daß, sofern der Betätigungshebel 42 über das
Betätigungsseil 50 sowie den Handgriff 52 in seine andere Extremstellung gebracht
wird, in der dieser durch das Gewicht 54 verbleibt, der Riegel 40 sich so weit von
der Laufschiene 16 abhebt, daß der Gleitbügel 34 mit dem Fleischerhaken 32
unter
dem Riegel hindurchlaufen kann.
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In vorteilhafter Weise, aber nicht unbedingt zwingend, wird gleichzeitig
über eine Verbindungsstange 57, die parallel zur Schwenkachse 48 durch das Hängeprofil
20 verläuft, ein weiterer Betätigungshebel 58 verschwenkt, der ebenfalls oberhalb
der Schwenkachse 48 ein Gewicht 54 trägt und am gegenüberliegenden Ende des Betätigungshebels
58 mit einem im einzelnen nicht dargestellten Zapfen versehen ist, der ebenfalls
in einer zur Weiche 18 hin schräg nach unten verlaufenden Nut 60 verläuft. Diese
Nut 60 befindet sich Im senkrecht verlaufenden freien Schenkel 62 eines Winkelprofilzes
64, dessen anderer Schenkel 66 mit der Welche 18 fest verbunden ist. Dadurch wird
die Welche 18 um eine mit der Rohrachse der Laufschiene 16 fluchtende Achse geringfügig
verschwenkt, so daß das freie Ende 68 der Weiche sich von der Auslaufschlene 14
geringfügig abhebt.
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Die Anordnung ist insbesondere hinsichtlich der Schlitze so ausgebildet,
daß in der einen Extremlage der Betätigungshebel 42 und 58 der Riegel offen und
die Weiche geschlossen und in der anderen Extremstellung der Betätigungshebel der
Riegel geschlossen und die Welche offen ist.
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Um einen einwandfreien Übergang des Gleitbügeis 34 von der Weiche
18 auf die Auslaufschlene 14 zu gewährleisten, ist die Weiche 18 Im Krümmungsbereich
unten derart aufgeschnitten, daß sich das Profil der Weiche zum freien Ende 68 hin
stetig verjüngt. Entsprechend der Darstellung in Fig. 2 ist der Riegel 40 geschlossen
und gleichzeitig die Weiche 18 offen, so daß der gekröpfte Mitnehmerfinger 24 mit
seinem unteren Teil 25 zwischen dem Endbereich 68 der Weiche 18 und der Auslaufschlene
44 verlaufen kann.
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[n der Fig. 3 ist die Sperreinrichtung in geöffneter Stellung dargestelIt,
so daß der Gleitbügel 34 bei gleichzeitig geschlossener Weiche von der quer verlaufenden
Laufschiene 16 auf die Auslaufschlene 14 gelangen kann.
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Die Gesamtfunktionsweise ist folgendermaßen, daß die Schlachtvlehtelle,
wie beispielsweise Schweinehälften 30, über die nicht dargestellte Einlaufschlene
in den eigentlichen Lagerraum gelangen, und dann hinsichtlich einer insbesondere
gütemäßigen bzw. artmäßlgen Verteilung über die ebenfalls nicht dargestellte Einlaufweichen
auf die verschiedenen quer und geneigt verlaufenden Laufschienen 16 geschoben werden.
Dabei hängen die Schlachtvlehtelle über an Gleitbügeln 34 befestigten Flelschhaken
32. Dadurch, daß die Laufschienen 16 von der Einlaufschlene zur Auslaufschiene 14
hin geneigt angeordnet sind, rutschen die Gleitbügel 34 mit den Schweinehälften
30 automatisch bis zum Riegel 40, der bei geschlossener Stellung einen Weltertransport
der Gleltbügel 34 mit den Schweinehälften 30 verhindert.
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Je nach dem welche Schlachtviehtei le nun aus der Lagerposition auf
den Laufschienen 16 über die Auslaufschiene 14 weitertransportiert werden sollen,
wird über eine einzige Handbewegung über das Betätigungsseil 50 sowie den Handgriff
52 die Sperreinrichtung 36 entriegelt und gleichzeitig die Welche 18 geschlossen,
so daß entsprechend der Darstellung in Fig. 3 sowie teilweise in Fig. 1 die Schwelnehälften
30 von der Laufschiene 16 über die Weiche 18 auf die Auslaufschiene 14 gelangen
können, wo die Gleltbügel 34 durch dIe Mitnehmerfinger 24 entlang der Auslaufschlene
transportiert und aus dem Lagerraum hinaus befördert werden. Die übrigen offenen
Welchen 18 sind dabei in besonders einfacher Weise nur leicht angehoben, so daß
die unteren Teile 25 der Mitnehmerfinger 24 zwischen dem Endbereich 68 und der Auslaufschiene
14 verlaufen können. Bei der Funktionsweise ist in Fig. 1 die Transportrichtung
entlang der Laufschienen 16
durch einen Pfeil 70 und die Transportrichtung
entlang der als Transportschiene ausgebildeten Auslaufschiene 14 durch den Pfeil
26 angedeutet. Die Schwenkrichtung der Weiche Ist In Fig. 2 durch einen Pfeil 72
angedeutet.
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Selbstverständlich ist die Ausbildung- der Weichen sowie der Betätigungsvorrichtungen
und die Ausbildung der Mitnehmerfinger nicht auf -eine derartige Anlage beschränkt.
Sie kann überall dort Anwendung finden, wo zwet Transportschienen über eine Weiche
miteinander verbunden werden und gleichzeitig dabei ein Transport über Mitnehmer
erfolgt. Auch die AusbiIdung des Mitnehmerfingers ist nicht-auf dIe U-förmige Kröpfung
beschränkt. In jedem Falle muß bei der Ausbildung des Mltnehmerfingers gewährleistet
sein, daß ohne ein völliges Herausschwenken der Weichen die Mitnehmerfinger die
geöffnete Welche passieren können, und zwar ohne daß die Mitnehmerfinger selbst
durch eine Komplizierte Vorrichtung aus dem Bereich der Welche herausgeschwenkt
werden müssen.
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Bei vollständig hochgeschwenkten Weichen bedarf es nicht unbedingt
einer Sperreinrichtung, obwohl diese auch dann von Vorteil wäre. Unbedingt erforderlich
ist sie jedoch, wenn wie beim vorliegenden Ausführungsbeispiel die Weichen nur geringfügig
hochgeschwenkt werden, da ansonsten selbst bei geschlossener Weiche durch das gegebene
Ge-fäl[e das Schlachtvieh bzw. deren Teile über die Weiche unbeabsichtigt auf die
Auslaufschiene 14-gelangen können.
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Patentansprüche: