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Bewehrungskorb für Treppenstufen und dergl.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Bewehrungskorb für Treppenstufen
und dergl., der aus zwei im Abstand voneinander angeordneten Lagen aus quer zur
Laufrichtung der Treppe sich erstreckenden ersten Bewehrungseisen und aus senkrecht
dazu angeordneten, die ersten Bewehrungseisen außen umgebenden, untereinander parallelen
zweiten Bewehrungseisen besteht, deren Enden abgebogen sind.
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Es sind bereits verschiedene Ausführungsformen derartiger Bewehrungskörpe
für aus Beton hergestellte Treppenstufen bekannt. Die Erfindung hat sich zur Aufgabe
gestellt, eine neuartige, vorteilhafte Ausführungsform derartiger Bewehrungskörbe,
die sich durch besonders gute Fertigkeitseigenschaften auszeichnet, sowie Verfahren
und Vorrichtungen zum besonders einfachen und zweckmäßigen Herstellen derartiger
Bewehrungskörbe anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens
ein Ende der zweiten Bewehrungseisen zweimal um 900 mit einem Krümmungsradius abgebogen
ist, der wenigstens zweimal so groß ist wie der Durchmesser dieser Bewehrungseisen
und die Krümmung der abgebogenen Bewehrungseisen erst außerhalb der Schweißzone
beginnt Für die guten Festigkeitseigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten
Bewehrungskörbe ist es von Bedeutung, daß an den Kreuzungspunkten von Längs- und
Querstäben die Bewehrung keiner dieser Stäbe bereits gekrümmt verläuft, sondern
daß die Krümmung erst neben der Kreuzungsstelle beginnt. Hierdurch wird sichergestellt,
daß an den Stellen, wo Stäbe durch Schweißungen verbunden sind -- wie dies an Kreuzungsstellen
üblich ist - nicht noch eine zusätzliche Materialbeanspruchung infolge Verformung
durch den Biegevorgang stattfindet.
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Es ist zweckmäßig, wenn beide Enden der äußeren Bewehrungseisen zweimal
um 900 derart abgebogen sind, daß der Krümmungsradius wenigstens gleich dem doppelten
des Durchmessers der zweiten Bewehrungseisen ist und hierbei die abgebogenen Endzonen
eines Bewehrungseisens einander berührend nebeneinander liegen.
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Hierdurch wird eine mit den bisher am Markte befindlichen Bewehrungskörbe
gleicher Abmessungen und. gleicher Bewehrungseisen bisher nicht erreichbare hohe
Festigkeit erzielt. Durch die zweimalige Abbiegung beider Enden eines Bewehrungseisens
wird an der hinsichtlich Materialbeanspruchung besonders kritischen Randzone eine
Festigkeit erreicht, die mindestens ebenso groß ist, wie an der gegenüberliegenden
Randzone, wo das Bewehrungseisen in einem Stück durchläuft. Praktische Versuche
haben gezeigt, daß es aus Festigkeitsgründen nicht notwendig ist, die beiden nebeneinanderliegenden
je zweimal abgebogenen Enden miteinander durch Schweißung zu verbinden.
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Es kann sich jedoch als günstig erweisen, eine solche Verschweißung
vorzunehmen, wenn sichergestellt werden soll, daß die Bewehrungskörbe beim Transport
nicht zusammengedrückt und dadurch verbogen werden.
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Hierbei ist es im allgemeinen ausreichend, wenn nebeneinander liegende
Endzonen miteinander verschweißt sind.
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Zur Herstellung dieser Bewehrungskörbe hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, eine Matte aus Baustahlgewebe in ihrem mittleren Bereich zweimal um 900
derart abzubiegen, daß die abgebogenen Bereiche parallel sind, wobei der Krümmungsradius
wenigstens gleich ist dem doppelten Drahtdurchmesser der abgebogenen Bewehrungseisen
und die eine Endzone eines abgebogenen Teiles um 900 in-Richtung zum anderen abgebogenen
Teil abzubiegen, hierauf die Endzone des anderen abgebogenen Teiles in Richtung
zum ersten abgebogenen Teil um 900 abzuwinkeln, hierauf einen der zuerst abgebogenen
Teile der Matte an einer vom Ende weiter entfernt
liegenden Stelle
nochmals um 900 abzubiegen, wobei der Abstand zwischen den Abbieungsstellen praktisch
gleich ist dem Abstand der ersten beiden Abbiq#ngsstellen und schließlich den anderen
abgebogenen Teil ebenfalls um 900 nach innen abzuwinkeln, wobei der Abstand zwischen
den zweiten Abbiqpngsstellen praktisch gleich ist dem Abstand zwischen den ersten
Abbi#ngsstellen.
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Dabei ist es günstig, wenn zuerst eine Randzone einmal abgebogen wird,
hierauf die andere Randzone zweimal abgebogen wird und schließlich die erstgenannte
Randzone nochmals um 900 abgebogen wird.
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Zur Herstellung eines Bewehrungskorbes nach dem vorstehend genannten
Herstellungsverfahren hat es sich als zweckmäßig erwiesen, eine Mehrzahl von Biegefingern
mit je einer abgerundeten Biegefläche miteinander fluchtend anzuordnen, die unmittelbar
am Rande der Biegefläche auf der Unterseite eine Ausnehmung haben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß mit
einem Minimum von Zeitaufwand und nur unter Verwendung einfach herzustellender und
daher billiger Hilfsmittel ein allen Anforderungen entsprechender Bewehrungskorb
für Treppenstufen und dergl. hergestellt werden kann. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Herstellung eines Bewehrungskorbes bietet den Vorteil, daß verhältnismäßig enge
Toleranzen hinsichtlich der Höhe und Länge des Bewehrungskorbes eingehalten werden
können. Dies ist insbesondere-bei der Herstellung von Treppenstufen und Trittplatten
wichtig, weil einerseits die Bewehrungsstäbe aus Festigkeit 5-gründen möglichst
nahe der Oberfläche der einzelnen Seiten liegen sollen, andererseits gepiährleistet
sein muß, daß die Bewehrungsstäbe nicht an#der Oberfläche sichtbar sind oder der
Oberfläche so nahe kommen, daß bei Fertigbearbeitung z.B. Schleifen diE Treppenstufen>sie
nicht sichtbar werden.
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In nachstehenden wird die Erfindung in Verbindung mit den Aus-Führungsbeispiele
darstellenden Figuren beschrieben, wobei einander entspreciiende Teile in allen
Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, Die Figuren sind zum Teil
schematisch vereinfacht gezeichnet.
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Es zeigt F#L#. . 1 die Koastruktion des Bewellrungskorbes in isometrischer
Darstellung Fig. 2 fünf Stadien der Abbiegung der Stäbe einer Bewehrungsnatte, die
mil; a, b, c, d, e bezeichnet sind, Fig. 3 die Abbiegungsvorrichtung bei zwei verschiedenen
Abbiegunpen a und b und in der Seitenansicht Fig. 4 eine isometrische Darstellung
eines Teils der Abbiegevorrichtung.
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Der in Fig. 1 dargestellte Bewehrungskorb dient zur Verstärkung einer
Treppenstufe aus Beton oder dergleichen. Er besteht aus zwei iill Abstand voneinander
angeordneten Lagen U und V aus quer zur Laufricll-tung der Treppe sich erstreckenden
ersten Bewellrungseisen 1, die als Querstäbe dienen, uid aus senkrecht dazu angeordneten,
die ersten Bewehrungseisen außen umgebenden zweiten Bewehrungseisen 2, die als Längsstäbe
dienen und deren Enden 2t abgebogen sind. Wie üblich, sind die beiden Bewelliungseisen
1, 2 an den Kreuzungsstellell durch Schweißung verbunden. Die besondere verstarkung
der mit einem solchen gewehrungslvorb versehenen Treppenstufen ergibt sich dadurch,
daß die Krümmungen an den Freuzungspunkten von Längs- und Querstäben von diesen
Icreuzungspunkten hinreichend weit entfernt liegen und einen relativ großen Krümmungsradius
haben hierdurch wird erreicht, daß die Scilweißstellen nicht noch eine zusätzliche
Materialbeanspruchung beim Biegen erfahren. Durch die Auflage der umgebogenen Enden
der Bewehrungseisen 2 auf je einem querstab 1 wird der Rand der Treppenstufe besonders
wirksam versteift.
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Aus Fig. 2 ist zu ersehen, wie die llerstellung eines solchen Bewehrungskorbes
vor sich geht. Zunächst wird die aus den Stäben 1 und 2 bestehende Matte an den
Stellen 3 und 4 um je 90° gebogen, so daß die Endzonen 2t der Stäbe 2 einander gegenüber
zu liegen konunen und zueinander parallel sind. Hierzu wird die später zu besprechende
giegevorrichtung benutzt. Man beginnt mit einer ersten Abbiegung bei 5, der bei
6 eine zweite Abbiegung an dem gegenüberliegenden Ende folgt. Bis hierher ist das
Verfahren den bisher benutzten ähnlich, wobei jedoch die I#ümmungsradien meist zu
klein gewählt und die Abbiegungen mit geringerer Genauigkeit ausgeführt wurden.
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Durch eine Abbiegung bei 7 an der rechten Endzone wird die Içrtinmung
5 um 900 herumgeführt und das Ende dieses Stabes auf den gegenüberliegenden Querstab
1 aufgelegt. Sn entsprechender #eise folgt nun das Abbiegen des linken Endes des
Längsstabes 2 an der Stelle 8 bis zum Aufliegen des Endes auf dem anderen Querstab
1. Die neu entstandenen Auflagestellen benachbarter Endzonen der Längsstäbe brauchen
im allgemeinen nicht miteinander verschweißt zu werden, falls nicht besonders hohe
Anforderungen an die Festigkeit oder die Gefahr von Verbiegungen der Körbe während
des Transportes dies erforderlich machen.
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Breitere Einzelheiten über die Durchführung der biegungen und die
hierzu verwendete erfindungsgemäße Vorrichtung sind aus den Zeichnungen von Fig.
3a und 3b zu entnehmen. Die Biegevorrichtung für jeden der Längsstäbe 2 besteht
aus eine Block 9, der mit irgend einer geeigneten Unterlage, etwa einer Bettungsplatte,
fest verbunden ist. Auf dieser ist ein Block 10 aufgeschweiß, der an seiner Stirnseite
den als Biegefinger dienenden zylindrischen block trägt. Der Abstand des Biegefingers
11 von dem Block 9 ist etwa gleich der Stärke der Längsstäbe 2.
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Der Biegefinger li ragt seitlich über den Block 10 hinaus, wie das
aus der perspektivischen Ansicht der Fig. 4 zu erkennen ist, so daß die Längsstäbe
2 unter den Biegefinger geschoben werden können und dabei sowohl an dem Block 9
als auch an dem
Block 10 anliegen (in den Fig. 3a und 3b und 4 ist
der deutlicheren Darstellung halber nur das eine Ende der Längsstäbe 2 eingezeichnet).
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Zunächst werden die Längsstäbe 2 so unter die Biegefinger 11 geschoben,
daß sich der Querstab 1 an die druckseite des Blocks 10 anlegt. Nun werden die Enden
der Stäbe 2 mit den Biegehebeln 12 durch Drehen aus der Ruhelage 121 in die senlrrechte
Stellung gebogen, worauf der Biegehebel 12 zurückgenommen wird. Der folgende Schritt
ist nicht dargestellt und entspricht dem stadium C in Fig. 2.
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Für die beiden zweiten Abbiegungen gemäß Stadien d und e in Fig. 2
wird der Korb so in die Biegevorrichtung eingelegt, daß der querstab 1 in eine vorgesehene
Ausnehmung 13 der Biegefinger 11 hineinpaßt. Diese Ausnehmung 13 besteht aus einer
etwa halbzylindrischen Einkerbung auf dem Umfang des Biegefingers in einer um etwa
450 zu einer durch die Zylinderachse gehenden Vertikalebene geneigten Ebene. Diese
Einkerbung 13 dient dem Zweck, den Korb während der Abbiegung sicher zu verändern.
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Wie in Fig. 3b gezeigt, erfolgt nun die zweite Abbiegung durch erneutes
Ilochstellen des Biegehebels 12. Für die Abbiegung der anderen Seite wird der Korb
wieder aus der Vorrichtung herausgenommen, umgedreht und mit der anderen Seite wieder
in der gezeigten Stellung (Fig. 3b) eingelegt. Das so entstandene Gebilde entspricht
dem Bewehrungskorb der Fig. 1. Der Abstand zwischen Ober- und Unterseite des Korbes
ist etwa gleich dem Abstand zwischen der Achse des Biegefingers 11 und der Rückseite
10' des Blockes 10.