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Hülsenlose teleskopartige Munition Priorität: 30. November 1973 /V.St.A.
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Anmelde-Nr.: 420 403 Die Erfindung betrifft hülse öse teleskopartige
Munition, bei der das Geschoß teleskopartig in der Öffnung eines zylindri schen,
geformten Hohlkörpers aus der Pulver- bzw. Treibladung aufgenommen ist.
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Die Idee, hUlsenlose Munition zur Verwendung in Feuerwaffen zu schaffen
ist allgemein bekannt. Eine Ausführungsform solcher bekannten hülsenlosen Munition
läßt sich- als teleskopartig beschreiben. Bei teleskopartiger hülsenloser Munition
ist das Geschoß teleskopartig in einem zylindrischen Hohlkörper aus einer komprimierten,
selbsttragenden Treibladung aufgenommen. Aus der US Patentschrift 3 628 456 geht
eine solche hülsenlose Patrone hervor.
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Wenn mit dieser Art Munition geschossen wird, wird das Projektil
oder Geschoß aus dem aus der Treibladung bestehenden
Zylinder vorwärts
angetrieben in die Züe im Lauf der Feuerwaffe bz. des Gewehrs. Die Geschwindigkeit,
mit der das Geschoß auf den Zug im Lauf auftrifft, hat einen wesentlichen Einfluß
auf die Ballistik des Geschosses und auf die zu erwartende Lebensdauer der Feuerwaffe.
Wird das Geschoß mit zu hoher Geschwindigkeit in den Lauf eingetrieben, so wird
das Führungsband am Geschoß aufgerissen, was zu mangelhafter Genauigkeit führt.
In ähnlicher Weise führt bei einem Einführen des Geschosses in den Lauf mit zu großer
Geschwindigkeit der deutliche Aufprall auf das Laufinnere zu unerwünschtem Verschleiß
in Innern des Laufs, wodurch die wirksame Lebensdauer des Laufs verringert wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine iiülsenlose zitrone zu schaffen,
bei der die eingangs genannten Nachteile zumindest zum Teil vermieden sind.
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Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, eine hülsenlose Patrone
zu schaffen, deren ballistische Leistung zumindest ehenso gut ist wie die der bisherigen,
bei der aber die Geschoßgeschwindigkeit beim Auftreffen auf den Übergang zwischen
Patronenlager und Zügen niedriger ist, als es bei Patronen mit vergleichsweiser
Ballistik bisher der Fall war Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Treibladung einen Bereich umfaßt, der im Verhältnis zu der genannten Fläche
am Geschoß vor dieser Fläche und in axialer Ausrichtung mit derselben angeordnet
ist und der anfänglichen Vorwärtsbewegung des Geschosses aus der Öffnung der Treibladung
beim Abschießen der Munition Widerstand entgegensetzt.
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Bs hat sich gemaß der Erfindung gezeigt, daß die Fü.hrungsgeschwindigkeit
des Geschosses dadurch verringert werden kann, daß man die Anfangsbewegung des Geschosses
aus seiner anfänglichen Stellung innerhalb der Öffnung in dem aus Treibladung bestehenden
Zylinder verzögert. Dadurch kann das Geschoß sachte in Führungskontakt mit der Bohrung
im Lauf des Gewehres mit geringeren Geschwindigkeiten eingeführt werden, als es
bisher bei teleskopartiger hülsenloser Munition der Fall war. Die Verzöaerung der
Anfangsbewegung des Geschosses in Führungslage wird vorzugsweise dadurch erzielt,
daß die Öffnung in der Treibladung mit einer nach innen weisenden Schulter ausgebildet
wird, welche mit einer ähnlichen Fläche am Geschoß in Eingriff steht und der Vorwärtsbewegungrdes
Geschosses am Anfang nach dem Abschießen der Patrone entgegensteht. Di Treibladung
kann mit dem Führungsband am Geschoß oder mit der Spitze am vorderen Ende des Geschosses
in'3ingriSS stehen, um diese die Bewegung verzögernde Funktion auszuüben. Bin weiterer
VorteR, der sich aus der Schaffung eines Preßsitzes zwischen dem Geschoß und dem
Zylinder aus Treibladung ergibt, besteht darin, daß das Geschoß bei der Handhabung
der Patrone vor dem Abschießen fest an Ort und Stelle innerhalb des Zylinders aus
Treibladung gehalten ist.
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Der Zweck der Erfindung liegt darin, eine hülsenlose Patrone zu schaffen,
die volle teleskopartige Form aufweist und verbesser te ballistische Leistungen
zeigt.
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Ferncr ist es Zweck der Erfindung, eine hülsenlose Patrone der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, bei. der der Anfangsbewegung des Projektils in Richtung
gegen den übergang ein Widerstand entgegengesetzt ist.
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Gegenstand der Erfindung ist also eine hülsenlose Munition der oben
beschriebenen Art, bei der das Geschoß mit einer nach innen ragenden Fläche an der
Treibladung in Eingriff steht, wodurch die Treibladungsmasse der Vorwärtsbewegung
des Geschosses anfangs nach dem Abschießen der Patrone Widerstand entgegensetzt.
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Die hülsenlose Patrone gemäß der Erfindung zeigt nicht nur eine bessere
Ballistik sondern verlängert auch die Lebensdauer der Feuerwaffe, in der diese Munition
verwendet wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit vorteilhaften Binzelheiten anhand
eines nusführungsbeispiels einer vollkommen teleskopartigen, hUlsenlosen Patrone
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine voll teleskopartige
hülsenlose
Patrone gemäß dem Stand der Technik; Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine voll teleskopartige,
hülsenlose Patrone gemäß der Erfindung.
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Fig. 1 zeigt eine bekannte voll teleskopartige, hülsenlose Patrone.
Die Patrone umfaßt einen zylindrischen Hohlkörper 2 aus zusammengepreßter, rauchloser,
pulverförmiger Treibladung, die folglich selbsttragend ist. Ein Geschoß 4 ist teleskopartig
innerhalb der Offu 6 im Hohlkörper der Treiblandung aufgenormen. Das Geschoß 4 ha-G
eiri zugospitztes Ende 8 und ein radial nach außen vorstehendes Führungsband 10,
welches nach dem Abschießen der Patrone mit den Feldern im Lauf des Gewehres in
Eingriff tritt. Ein Zündhütohen 12 ist in das hintere Ende der Öffnung 6 der Treibladung
eingepaßt und dient zum Zünden der Treibladungsmasse 2. Im vorderen Ende der Öffnung
der Treibladung ist ein Kunststoffring 14 angebracht, der die Spitze des Geschosses
abstützt. Es liegt auf der Hand, daß, wenn die in Fig. 1 gezeigte Patrone im Ladungsraum
untergebracht ist, um aus einer Feuerwaffe abgeschossen zu werden, das Projektil
4 vorwärtsbewegt werden muß, ehe es am Mündungs- oder Austrittsende des Ladungsraumes
bzw. am Übergamg seinen Führungssitz im Innern des Laufs erhält. Diese Führungsbewegung
bzw. dieser Freif lug tritt beim Abschießen der Patrone infolge der Verbrennungsgase
auf, die durch das Verbrennen der Treibladung entstehen und das Geschoß vorwärts
schieben. Es sei noch darauf hingewiesen, daß das Führungsband 10 am Geschoß 4 nach
vorn und hinten weisende, sich radial nach außen erstreckende Schultern bzw. 11
hat, daß die Masse 2 der Treibladung aber nur bei 13 mit der nach hinten weisenden
Schulter 11 in Eingriff steht.
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Infolgedessen ist die einzige Kraft, die das Geschoß 4 gegen eine
Vorwärtsbewegung aus der Öffnung 6 in der Treibladung heraus festhält, Reibung.
Sobald der rasch ansteigende Verbrennungsgasdruck hinter dem Geschoß die Reibungskraft
übersteigt, die die Kugel in der Öffnung 6 der Treibladung festhält, wLrd das Geschoß
mit großer Geschwindigkeit in den Lauf des Gewehrs vorwärts angetrieben. Diese kraftvolle
Führungsbewegung des Geschosses im ilauf des Gewehrs führte zu beträchtlichem Verschleiß
an der Laufmündung, wodurch sich die Lebensdauer des Gewehrs verringert, und verursacht
außerdem eine beträchtliche Verformung und Zerreißerscheinungen am Führungsband
10, was schlechte ballistische Eigenschaften nach sich zieht. Es sei auch noch darauf
hingewiesen, daß außer der Reibung nicht vorhanden ist, was das Gen schoß zwangsläufig
gegen eine zufällige Herausbewegung nach vorn aus der Bohrung 6 der Treibladung
fest'nält.
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Fig. 2 zeigt eine voll teleskopartige, hillsenlose Patrone gemäß
der Erfindung. Die Patrone umfaßt einen rohrförmigen Hohlkörper 20 aus komprimierter,
selbsttragender, rauchloser, pulverförmiger Treibladung. In einer Öffnung 24 in
diesem Körper 20 aus Treibladung ist ein Geschoß 22 teleskopartig aufgenommen.
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Das vordere Ende des Geschosses 22 läuft bei 26.zu einer Spitze zusammen,
und außerdem ist am Geschoß 22 ein sich nach außen erstreckendes Führungsband 28
ausgebildet. Am hinteren Ende des Körpers 20 der Treibladung ist hinter dem Geschoß
22 ein als Zündhütchen dlenendes Element 30 befestigt. Je nach Wunsch kann auch
ein Stützring aus Kunststoff für die Spitze des Geschosses
vorgesehen
sein. Das Führungsband 28 hat nach vorn und hinten weisende, sich radial nach außen
erstreckende Flächen bzw.
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Schultern 27 und 29. Es sei erwähnt, daß das Zündhütchen 70 bei 32
mit der nach hinten senden Schulter 29 in Eingriff steht und daß die Öffnung im
Körper der Treibladung eine nach vorn und innen abgeschrigte Schulter 34 aufweist,
die mit der Schulter 27 des Führungsbandes in Eingriff steht. Die Treibladung 20
steht aber zwangsläufig mit dem Geschoß 22 in Eingriff und setzt der Vorwärts- oder
Rückwärtsbewegung des Geschosses 22 innerhalb der Öffnung 24 der Treibladung Widerstand
entgegen. Es liegt auf der Hand, daß die V ung in der Treibladung auch so abgeschrägt
sein könnte, daß sie mit der spitz zulaufenden Nase 26 des Geschosses in Eingriff
steht, statt mit dem Führungsband, ohne d;iß dadurch der Bereich der Erfindung verlassen
wird. Wenn die Patrone abgeschossen wird, schieben die durch das Verbrennen der
Treibladung entstehenden Verbrennungsgase das Geschoß vorwärts. Der Körper der Treibladung
setzt jedoch aufgrund des Eingriffs mit der Schulter 27 am Geschoß der Vorwärtsbewegung
des Geschosses Widerstand entgegen und muß erst zusammenbrechen, ehe das Geschoß
im Lauf des Gewehrs geführt werden kann. Da dieser Widerstand kontinuierlich ist,
wird das Geschoß mit geringer Geschwindigkeit in die Öffnung des Laufs des Gewehres
eingeführt, was zu geringer oder gar keiner Verschleißerscheinung an der Laufmündung
und zu geringem oder gar keinem Aufreißen des Führungsbandes 28 beim Einführen des
Geschosses führt. Auf diese Weise wird eine längere Lebensdauer für die Feuerwaffe
und bessere Ballistik fUr das Geschoß erzielt.
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Bs liegt auf der Hand, daß die anfängliche Verzögerung der Bewegung
des Geschosses der teleskopartigen, hülsenlosen Patrone gemäß der Erfindung,die
nach dem Abfeuern des Geschosses auftritt die Geschwindigkeit, mit der das Geschoß
in den Lauf des Gewehres eintritt, bedeutend herabsetzt. Diese Minderung der Eingangsgeschwindigkeit
verringert den Verschleiß des Geehrlaufes durch das Geschoß ganz erheblich, wenn
beispielsweise das Geschoß mit einem Stahlmantel versehen ist und bringt außerdem
eine bedeutende Verbesserung der Ballistik des Geschosses. Es sei darauf hingewiesen,
daß sich das Geschoß zwischen dem Zeitpunkt, an dem es seine Bewegung beginnt, und
dem Zeitpunkt, an dem es in den Lauf des Gewehrs eintritt, im wesentlichen in freiem
Flug beflndet.
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Folglich kann das Geschoß kippen oder sich schräg stellen, ehe es
in den Lauf des Gewehrs eintritt. Durch Reduzieren der Eintrittsgeschwindigkeit
wird das Geschoß aber sachte in den Lauf des Gewehrs eingeführt und kann sich leichter
ausrichten, ohne vom Lauf aufgerissen zu werden und ohne seinerseits den Lauf aufzureißen.
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Anspruch