DE2455672C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Aufzeichnungsmaterial, das auf einem
flexiblen Träger eine Farbschicht und darauf eine opake Deckschicht
aufweist. Das Aufzeichnungsmaterial wird für auswechselbare Kontrollelemente
für Steuer-, Regel- und Überwachungsvorrichtungen als
Informationsträger verwendet. Dieses läßt sich einerseits zur Aufzeichnung
von Funktionsabläufen an Maschinen, Meßgeräten, Apparaten
u. a. sowie zur Überwachung von Fahrzeugeinsatz und Bewegungen verwenden,
aber auch zur Steuerung, Regelung, Auswertung oder Überprüfung
von technischen Einrichtungen der verschiedensten Art.
Die Aufzeichnung erfolgt dadurch, daß auf einer überwiegend ebenen
Oberfläche ein Informationsprofil mit zur Deckschicht unterschiedlicher
Dicke erzeugt wird, wobei die Informationen durch Höhe,
Tiefe, Breite oder Formgebung im Aufzeichnungsprofil enthalten sein
kann. Die Aufzeichnungsprofile können durch bekannte Maßnahmen wie
Einschmelzen, Prägen, Ritzen, Gravieren, Sintern und ähnliche zur
lokalen Feinverformung verwendbare Mittel dem Aufzeichnungsmaterial
erteilt werden.
Dieses Informations- oder Steuerprofil kann durch bekannte Maßnahmen
der Phonotechnik, durch elektrische Lesevorrichtungen oder
mechanische Abtastköpfe entnommen werden. Dieses Material ist
weiterhin verwendbar zur optischen, in speziellen Ausführungen
zur visuellen Lesung. In diesem Fall ist es zweckmäßig, das Aufzeichnungsprofil
mit einer farblichen Kontrastierung zu kombinieren.
Derartige Verbundmaterialien werden beispielsweise zur Aufzeichnung
in Tachographen, zur Erfassung und Überprüfung von Arbeitsvorgängen
sowie für mannigfaltige andere Aufzeichnungszwecke
verwendet. Üblicherweise wird bei diesen Aufzeichnungsverfahren
durch mechanische Stellkräfte eine weiße oder hell ausgebildete
Deckschicht so eingeritzt oder zusammengedrückt, daß eine darunterliegende,
andersartige gefärbte Schicht oder ein eingefärbter
Träger sichtbar wird.
Es ist bekannt, daß beispielsweise durch kristallisierende
Montanwachssäuren eine Deckschicht in opaker Form erzeugt werden
kann, die einen anders gefärbten Untergrund vorzugsweise hell
abdeckt. Diese Deckschicht, die noch Stearin und Metallstearate
enthalten kann, besitzt jedoch nur geringen Kontrast und Abriebresistenz,
so daß sie den heutigen Anforderungen nicht mehr entspricht.
Weiterhin ist es bekannt, durch Zusammenwirken kolloider Bindemittel
mit wasserlöslichen Salzen aus einer wäßrigen Lösung
eine gut deckende Registrierschicht auf den geeigneten Träger
niederzuschlagen. Registrierschichten dieser Art ergeben jedoch
einen harten, zusammenhängenden Film, der nicht die notwendige
Sensitivität für schnelle Aufzeichnungsvorgänge besitzt.
Aus DE-GM 19 79 874 ist ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial
aus einem Träger und einer Aufzeichnungsschicht bekannt,
bei dem eine dunkle Farbschicht zwischen einem flexiblen Träger
und einer opaken Deckschicht angeordnet ist. Beide Schichten
enthalten neben üblichen Zusätzen Pigmente und Bindemittel.
Beispielsweise verlangen neue Zulassungsbestimmungen für Tachographen
in öffentlichen Verkehrsmitteln, daß die Schichten
dieser Registrierkörper resistent gegen Diesel- und Ottokraftstoffe
sind und weiterhin eine wenigstens 24stündige Wasserlagerung
vertragen. Allein diese Anforderung war mit den herkömmlichen
Registrierschichten nicht zu erfüllen. Auch wird
gewünscht, daß die beim Schreibvorgang geritzte Schreibspur
sich als eine transparente Kunststoffschicht zusammendrückt
und nicht in Form kleiner Späne die Apparate verschmutzt.
Weiterhin wird gefordert, daß - wenn diese Registriermaterialien
als Träger Papiere enthalten - die darüberliegende Farbschicht
genügend fest verankert ist, damit die Schicht beispielsweise
durch die Erschütterungen eines rauhen Fahrbetriebes
nicht so durchstoßen oder abgelöst wird, daß der weißgefärbte
Papierträger hervorscheint. Bei speziellen Ausführungen sind
die Schichten in ihrem Kontrast derart ausgebildet, daß sie
elektrooptisch mit Photozellen, üblicherweise mit Siliziumdioden
von 811 µm, lesbar sind.
Bisher wurden Diagrammschichten im wesentlichen erzeugt, indem
in aufeinanderfolgenden Streichvorgängen unterschiedliche
Schichten aus aufeinander abgelagerten Kunststoffen aufgetragen
wurden. Diese Schichten zeigten oftmals nur eine ungenügende
gegenseitige Haftung. Ausbrüche und Bildung eines
Registrierstaubes durch die Ritzung waren die Folge. Auch ließen
sich Pigmente und Kunststoffanhäufungen leicht aus dem Schichtverband
herauslösen.
Schichten dieser Art sind für die detaillierte Aufzeichnung hoher
Auflösung und für die elektronische Auswertung nicht brauchbar.
Ferner widerstehen sie nicht einer 24stündigen Wasserlagerung.
Die Aufgabe der Erfindung, ein Anforderungsmaterial zu schaffen,
das den vorstehenden Anforderungen genügt, wird gelöst durch
ein Aufzeichnungsmaterial, das auf einem flexiblen flächigen
Trägermaterial eine Farbschicht und darauf eine opake Deckschicht
aufweist, wobei beide Schichten neben üblichen Zusätzen Pigmente
und Bindemittel enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß als
Bindemittelkomponente in den Schichten
- a) Polyisocyanate oder Polyurethane oder Polyharnstoffe oder Epoxyester von Polycarbonatsäuren, die noch freie Isocyanatgruppe oder Epoxygruppe aufweisen, oder
- b) Methylolmelamin- oder Methylolharnstoffharze, die neben verätherten Methylolgruppen noch freie Methylolgruppen aufweisen, oder
- c) Methylolverbindungen von Polyacrylamiden, die unter erhöhter Temperatur zu einem makromolekularen Verbund auskondensieren
vorhanden sind, deren reaktionsfähige Gruppen durch Umsetzen mit
Bestandteilen in einer Schicht oder in der benachbarten Schicht
oder im Trägermaterial während des Trocknens der aufgebrachten
Beschichtungsmasse einen fest haftenden Verbund der Schichten
untereinander oder innerhalb der Schichten oder mit dem Trägermaterial
ausbildet.
Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung.
Mit der Erfindung soll ein Aufzeichnungsmaterial geschaffen
werden, welches aus nacheinander aufgebrachten Beschichtungen
gebildet wird, wobei jedoch während und nach Durchführung
dieser Beschichtungen durch chemische Reaktion ein fest haftender
Verbund der einzelnen Schichten miteinander und in sich selbst
erreicht wird. Zur Erzielung der Wasserbeständigkeit und der
Abschälbeständigkeit vom Träger ist es weiterhin vorteilhaft,
wenn die auf dem Trägermaterial aufliegende Schicht ebenfalls
mit diesem durch chemische Reaktion verbunden ist. Die chemische
Reaktion wird dadurch erreicht, daß wenigstens einer dieser
Schichten Stoffe enthält, die mit Bestandteilen einer benachbarten
Schicht oder der Unterlage bei der Schichtbildung oder
bei anschließender Behandlung, beispielsweise durch Zugabe von
Katalysatoren oder durch Erwärmen, unter Ausbildung eines
makromolekularen Verbundes chemisch zu reagieren vermögen.
Die Erzeugung einer beispielsweise auf einem weißen Trägerpapier
aufliegenden Farbschicht, die durch chemische Reaktion
mit dieser verbunden ist, erbringt erhebliche ökonomische
und Handhabungsvorteile. Bisher war es nämlich üblich, das
entsprechende Trägerpapier in der Masse einzufärben. Da nur
sehr dünne oberflächige Farbstoffschichten zur Erzeugung des
Farbeffektes ausreichen, ist die Verwendung überhöhter Farbstoffanteile
unwirtschaftlich. Außerdem ist es von erheblichem Vorteil,
wenn die Rückseite derartiger Papiere weiß ist, so daß
sie weiterhin beschrieben oder bedruckt werden können.
Es hat sich nun als besonders zweckmäßig herausgestellt, den
erfindungsgemäßen Schichtverband so aufzubauen, saß die auf
dem Trägermaterial aufliegende gefärbte Schicht aus Polyurethanen,
Polyharnstoffen und/oder aus Epoxyden gebildete
Bindemittel aufweist, die zusätzlich freie Isocyanat- oder
Epoxygruppen als Reaktionskomponente enthalten. Diese werden
bei Ausbildung des Schichtverbundes einerseits mit Cellulose
oder solchen als Träger geeigneten Natur- und/oder Kunststoffen,
die aktiven Wasserstoff in den Grenzbereichen enthalten, andererseits
mit den schichtbildenden Bestandteilen der Deckschicht
umgesetzt.
Hierzu kann man Monomere, Oligomere oder Prepolymere mit geeigneten
Reaktionskomponenten verwenden, wobei Polymere nach dem
Aufbringen ausgebildet werden. Man kann aber auch vorgebildete
Bindemittel verwenden, die noch freie Isocyanat- oder Epoxygruppen
aufweisen, um sie mit diesen weiter reagierenden Monomeren
oder Polymeren (insbesondere solchen, die aktiven Wasserstoff
enthalten) zu den schichtbildenden Polymeren umsetzen.
Solche Verbindungen sind insbesondere Polyisocyanate oder Polyurethane
oder Polyharnstoffe, die noch weitere freie Isocyanatgruppen,
die vorzugsweise am aromatischen oder aliphatischen
System stehen, enthalten. Diese Verbindungen bilden allein
bereits die bekannten hochfesten Polymeren aus. Für das erfindungsgemäße
Verfahren sind nun solche Isocyanate besonders
wertvoll, deren Isocyanatgruppen unterschiedliche Reaktionsgeschwindigkeiten
aufweisen. Derartige Verbindungen sind beispielsweise
solche, die neben der Isocyanatgruppe in Orthostellung
einen weiteren aliphatischen Rest am aromatischen
Ringsystem enthalten. Auch können verkappte und durch Hitzeeinwirkung
aktivierbare Isocyanate verwendet werden. Hierbei
handelt es sich vorzugsweise um Phenol-Urethane oder um cyclische
Dimersierungsprodukte. Von den Epoxyharzen haben sich
die Epoxyester von Polycarbonsäuren bewährt.
Zur Ausbildung eines zusammenhängenden Schichtverbundes werden
diese Isocyanat- oder Epoxyverbindungen mit den weiteren reaktionsfähigen
Stoffen so gesetzt, daß während des Aufbringens
der Beschichtungen zunächst freie reaktionsfähige Gruppen
erhalten bleiben, die dann mit den weiteren anwesenden Reaktionskomponenten
unter Verfestigung der Schicht und des Schichtverbundes
zur Reaktion gebracht werden. Hierzu arbeitet man in
Temperaturintervallen, ggf. unter Zuhilfenahme von Katalysatoren,
die in einem begrenzten und unterschiedlichen Temperaturbereich
wirksam werden.
Obwohl zur Erzeugung der Zwischenschichten Bindemittel, die aus
isocyanat- oder epoxygruppenhaltigen Verbindungen erzeugt wurden,
besonders wertvoll sind, haben sich weiterhin bestimmte aminoplastartige
Vorkondensate ebenfalls als Bindemittelkomponenten
der Schichten als geeignet erwiesen. Versuche haben dabei ergeben,
daß übliche Methylolmelamin- oder Methylolharnstoffharze infolge
ihrer starken Versprödung zur Beschichtung flexibler Materialien
nicht geeignet sind. Als besonders störend erweist sich die Tendenz
zur Rißbildung. Es hat sich jedoch als besonders vorteilhaft erwiesen,
Umsetzungsprodukte von Methylolmelamin- oder Methylolharnstoffharzen
zur Erzeugung dieser Schichten dann zu verwenden,
wenn diese Grundstoffe eine ausreichende Flexibilität und andererseits
eine ausreichende Haftfestigkeit an den entsprechenden
flexiblen Trägermaterialien aufweisen. Sehr wertvoll sind Methylolmelaminäther
oder Harnstoffmethyloläther, die neben verätherten
Methylolgruppen weitere freie reaktionsfähige Methylolgruppen
zur Erzeugung eines makromolekularen Verbundes aufweisen. Diese
wertvollen Eigenschaften werden besonders von Harnstoff- oder
Melaminmethyloläthern erreicht, die bis zu 20% freier Methylolgruppen
in unveräthertem Zustand aufweisen und deren Äthergruppen
aus Alkoholen gebildet sind, die wenigstens 4 Kohlenstoffatome enthalten.
Obwohl die gebräuchlichen Butyläther der Harnstoff- oder
Melaminmethyloläther zur Erzeugung der erfindungsgemäßen Produkte
geeignet sind, hat es sich als besonders wertvoll erwiesen, diese
Kondensationskunstharze durch innere Weichmachung flexibler zu
gestalten. Dafür werden primäre Fettalkohole mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen
in einem Mengenverhältnis von 10 bis 30%, bezogen auf die
Ätherverbindungen, in die Reaktion einbezogen. Fettalkoholmodifizierte
Methyloläther zeigen nicht nur eine höhere Flexibilität,
sondern sie sind auch vorteilhaft zum Erzeugen eines besseren
Schichtverbundes, da mit ihnen eine Ausmischung mit den an und
für sich oleophilen Kunstharzkomponenten der darüber abgelagerten
Schichten gegeben ist. Die Erfindung strebt also an, bei der
Verwendung von Aminoplastäthern den polaren Charakter dieser
Verbindungen zu verringern, um damit einen stärkeren Schichtverbund
zu erreichen. Weiterhin kann es zweckmäßig sein, an Stelle
vom Fettalkoholen Polyglykoläther in die Aminoplastkomponenten
einzubauen. Insbesondere sind solche Glykoläther geeignet, die
mehrere freie Hydroxylgruppen besitzen, so daß eine weitere
Reaktion mit beispielsweise in den Folgeschichten enthaltenen
Isocyanaten oder Epoxyden möglich ist. Aber auch die Verwendung
von Aminoalkoholen oder Alkylolaminen als Verätherungskomponente
ist wertvoll, da insbesondere die Aminogruppe eine schnelle
Reaktionsfähigkeit mit Isocyanaten oder mit Epoxyden ermöglicht,
wie sie auf Beschichtungsmaschinen verlangt wird.
Bei der Verwendung von wäßrigen Beschichtungszusammensetzungen kann
es besonders vorteilhaft sein, den an für sich gut auftragbaren,
aber wasserquellbaren Polyvinylalkohol mit zum Schichtaufbau zu
verwenden. Hierzu ist es notwendig, den Polyvinylalkohol, oder gegebenenfalls
Zusätze von Eiweißverbindungen, durch Reaktion mit
Aldehyden, insbesondere Formaldehyd oder Acetataldehyd, in wasserunlösliche
Verbindungen überzuführen, wobei zur Vernetzung weiterhin
aminogruppenhaltige Verbindungen mit verwendet werden können.
Als weitere Verbindungsklasse zum Aufbau eines makromolekularen
ineinandergreifenden Schichtverbundes ist es vorteilhaft, hitzehärtbare
Acrylatharze einzusetzen. Besonders geeignet sind hierfür
die Methylolverbindungen von Polyacrylamiden, die unter erhöhter
Temperatur zu einem makromolekularen Verbund auskondensieren.
Diese Verbindungen besitzen reaktionsfähige Gruppierungen,
insbesondere durch aktive Wasserstoffe am Stickstoff, die mit
Isocyanaten oder Epoxyden weiter reagieren können. Die Erfindung
erstreckt sich nicht nur auf opak ausgebildete Farbschichten,
sondern bezieht auch transparente, insbesondere eingefärbte Farbschichten
ein. Für bestimmte Anwendungszwecke ist es nämlich besonders
wertvoll, die Unterschichten so auszubilden, daß sie nach
Entfernung der abdeckenden Schicht(en) voll vom Licht durchstrahlbar
sind und gegebenenfalls eigene Farbspuren ergeben. Zur Erzeugung
einer Farbspur sind solche Komponenten besonders wertvoll, die eine
eigene Lichtstabilität und eine geringe Verfärbung aufweisen. Hierbei
zeichnen sich als Bindemittel solcher Schichten besonders die
Aminoplasten und die Acrylharze durch eine sehr hohe Lichtstabilität
aus. Zur Erzeugung der gewünschten Färbung werden den vorstehend
beschriebenen schichtbildenden Bestandteilen Farbpigmente,
Farbstoffe, gerüstbildende Hilfsmittel, wie Kieselsäure, bzw.
Füllstoffe zugesetzt. Auch kann es zweckmäßig sein, dieser Schicht
Weichmachungsmittel oder weitere Polymere, auch nicht reaktionsfähige
zuzusetzen.
Die filmbildenden Stoffe für die Unterschicht werden vorzugsweise
in gelöster oder gequollener Form zu einer Beschichtungszusammensetzung
verarbeitet, und auf ein geeignetes Trägermaterial -
vorzugsweise Papier, Faservlies oder Folien - aufgetragen und
getrocknet. Zur Erzielung eines wasserfesten makromolekularen
Schichtverbundes sind Träger aus Cellulose, auch Kunststoff und/oder
Naturstoffen, die aktiven Wasserstoff enthalten, oder Träger, die
mit einem derartigen Stoff fest haftend überzogen wurden, besonders
geeignet.
Auf dieses so vorbeschichtete Trägermaterial wird dann die opake
Deckschicht aufgetragen, die als unter Druck transparent werdende
oder ritzbare Registrierschicht dient. Diese enthält ggf. neben
anderen Bindemitteln solche Bindemittel oder Bindemittelvorprodukte,
die mit Epoxy- oder Isocyanatgruppen reaktionsfähig sind und nach
Reaktion einen festen makromolekularen Verbund ausbilden. Die
Opazität kann im wesentlichen durch Einlagerung mikroskopisch
kleiner Luftkammern, z. B. durch Aufschäumen, erzeugt werden.
Hierfür sind besonders Bindemittel oder Monomere, die aktiven
Wasserstoff enthalten, brauchbar. Verbindungen dieser Art sind in
der einschlägigen Literatur erschöpfend beschrieben. Aber auch Verbindungen,
die reaktionsfähige CO- oder CS-Gruppen enthalten, können
verwendet werden. Weiterhin ist es möglich, zum Verbund Pigmente zu
verwenden, die an der Oberfläche H-aktive Gruppierungen enthalten.
Es hat sich nun als besonders zweckmäßig erwiesen, zum Aufbau der
erfindungsgemäßen hell und opak ausgebildeten Deckschicht solche
Bindemittelvorprodukte oder Polymere zu verwenden, die freie, mit
Isocyanaten und/oder Epoxyden reaktionsfähige Gruppen in ihrem
Makromolekül enthalten. Diese Stoffe sind besonders dann geeignet,
wenn die Deckschicht durch Ausfällen aus Lösungsmittelgemischen
erzeugt wird, deren leichte flüchtige Anteile die Bindemittel
lösen, während die höhersiedenden sie ausfällen. Auch ist eine
Beaufschlagung der Schicht mit Luft von 30-60°C und mit einer
Feuchte <50% rel. bei 20°C und schrittweiser Trocknung zur
Erzeugung eines Verbundes, der feinste Luftkammern enthält, zweckmäßig.
Es kann zweckmäßig sien, der Deckschicht oder Registrierschicht
weitere Bindemittel, die nicht mit den vorgenannten reaktionsfähigen
Gruppierungen reagieren können, sowie Metallseifen, Pigmente,
Weichmacher oder Stabilisatoren zuzusetzen. Weiterhin ist es vorteilhaft,
der Deckschicht zwecks Verfestigung ihres Verbundes
stöchiometrisch zur Absättigung nicht ausreichende Anteile von
Isocyanat- und/oder Epoxygruppen enthaltenden Verbindung zuzusetzen.
Besonders wertvolle Bindemittel, die mit Isocyanat- und/oder
Epoxygruppen zu reagieren vermögen, sind insbesondere Polyvinylacetate,
die freie Hydroxylgruppen enthalten, sowie
Copolymerisate aus Vinylacetat mit freien Hydroxylgruppen mit
Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Maleinsäure, Äthylenen oder
Acrylsäure, Äthylencarbonsäuren oder deren Estern, Styrol oder
Methylstyrol. Aber auch Bindemittel aus Polyalkoholen, Polyglykolen,
aus Kondensations- oder Polyadditionsharzen, wie beispielsweise
Harnstoff- oder Melaminformaldehydharzen, Polyurethanen
oder anderen Verbindungen, die H-aktive Gruppen am Stickstoff enthalten,
sind brauchbar. Bewährt haben sich aus zyklisierten Fettsäureamiden
Kondensationsprodukte hergestellte handelsübliche
Produkte.
Zur Erzielung des erfindungsgemäßen Effektes wird die Beschichtungszusammensetzung
der Deckschicht auf die gefärbte Unterschicht aufgetragen,
getrocknet und so erwärmt, daß die chemische Reaktion
abläuft. Dabei hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, die
Lösungsmittel für die schichtbildenden Komponenten beider Schichten
so auszuwählen, daß in räumlich engen Grenzzonen beider Schichten
vor Ausbildung der chemischen Reaktion eine gegenseitige Durchdringung
erfolgt. Als Richtwerte ergibt sich für die Antrocknung der Unterschicht
ein Temperaturbereich von 80-100°C. Nach Aufbringung der
Deckschicht wird das gesamte Material auf 100-120°C erwärmt.
Auch eine ca. 8-tägige Lagerung ist zur Ausbildung der Schlußkondensation
zweckmäßig.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher
erläutert:
In einem Kneter wird eine Lösung aus
30 kgÄthylacetat und
3,6 kgeines Mischpolymerisates aus Vinylchlorid und
Vinylacetat, welches durch Verseifen 10-14%
Vinylalkoholgruppierungen erhielt, eingetragen
und mit
8,4 kgeines feinteiligen Farbrußes versetzt. Die angeteigte
Farbmasse wird anschließend mit einem Dreiwalzenstuhl
kornfrei angerieben.
In 70 kg Äthylacetat werden 13,8 kg eines verzweigten Polyesters
mit einem Gehalt an vorzugsweise primären Hydroxylgruppen von
8,0-9,0% und einem Gehalt an Carboxylgruppen von 1-4% gelöst
und unter Dispergieren mit der Farbmasse vermischt.
Vor dem Auftragen wird hierzu eine Lösung aus 21 kg eines modifizierten
Polyurethans, welches ca. 16% freie, am aromatischen
Ring stehende Isocyanatgruppe enthält, hinzugefügt, sowie
30 kgÄthylacetat und
200 gZinkoktoat in
10 kgMethylglykolacetat.
Die Beschichtungszusammensetzung wird maschinell auf ein satiniertes
Papier von 130 g/qm mit einem Auftragsgewicht von 8-119g/m² aufgetragen
und getrocknet. Die Trocknung wird zuerst zum Verdunsten der
Hauptmenge an Lösungsmitteln bei 70°C durchgeführt. Danach wird die
Temperatur auf 100°C und anschließend kurzzeitig auf 120°C erhöht.
Auf dieser Unterschicht wird die nachfolgende opake Registrierschicht
als Deckschicht aufgebracht.
30 kgeiner elastischen Collodiumwolle, befeuchtet mit
35% Butanol
3 kgeines festen hydroxylgruppenhaltigen Polyäthers
mit ca. 4% freien Hydroxylgruppen
5 kgeines carboxylgruppenhaltigen Mischpolymerisates
aus Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und Vinylestern
6 kgDibutylphthalat
1 kgPolyisocyanat und
140 kgÄthylacetat werden in
80 kgXylol gelöst. In der Lösung werden
4,5 kgCalciumstearat feinteilig dispergiert.
Nach Auftrag wird die Bahn mit einem auf 30-60°C erwärmten Luftstrom
von 50-80°C relativer Feuchte bei 20°C beaufschlagt, und
gleichzeitig werden die leichter flüchtigen, die Nitrocellulose
lösenden Lösungsmittel entfernt. Anschließend wird nach Ausbildung
einer ausreichenden Opazität im Bereich von 70-120°C getrocknet.
Der endgültige Schichtverbund stellt sich nach ca. 8-tägiger Lagerung
ein.
In einem heizbaren Rührkessel mit Dispergieraggregat werden in
24 kgToluol
16 kgMethyläthylketon und
4 kgMethylisobutylketon
49 kgeines polymeren und vorkondensierten handelsüblichen
Glycidiläther des Bisphenol A gelöst und anschließend
9 kgeines Farbrußes feinteilig eindispergiert.
In einem getrennten Gefäß werden:
2,2 kgeines modifizierten verätherten handelsüblichen Harnstoffharzes
in
4,5 kgButylglykol gelöst, und beide Lösungen werden kurz vor
der Verarbeitung vermischt.
Diese Beschichtungszusammensetzung wird entsprechend Beispiel 1 zur
Erzeugung der Unterschicht maschinell auf ein Papier von 120g/m²
Flächengewicht aufgetragen, mit einer Schicht von 0,01 mm Dicke
(trocken) und zuerst zwischen 80-100°C und abschließend bei
120°C getrocknet.
Auf diese Unterschicht wird die weiß-opak ausgebildete Deckschicht
entsprechend Beispiel 1 aufgebracht.
Claims (7)
1. Aufzeichnungsmaterial, das auf einem flexiblen flächigen
Trägermaterial, eine Farbschicht und darauf eine opake
Deckschicht aufweist, wobei beide Schichten neben üblichen
Zusätzen Pigmente und Bindemittel enthalten,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Bindemittelkomponenten in den Schichten
- a) Polyisocyanate oder Polyurethane oder Polyharnstoffe oder Epoxyester von Polycarbonsäuren, die noch freie Isocyanatgruppen oder Epoxygruppen aufweisen, oder
- b) Methylolmelamin- oder Methylolharnstoffharze, die neben verätherten Methylolgruppen noch freie Methylolgruppen aufweisen, oder
- c) Methylolverbindungen von Polyacrylamiden, die unter erhöhter Temperatur zu einem makromolekularen Verbund auskondensieren
vorhanden sind, deren reaktionsfähige Gruppen durch Umsetzen
mit Bestandteilen in einer Schicht oder in der benachbarten
Schicht oder im Trägermaterial während des Trocknens der
aufgebrachten Beschichtungsmassen einen fest haftenden
Verbund der Schichten untereinander oder innerhalb der
Schichten oder mit dem Trägermaterial ausbilden.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bestandteile der Schichten, insbesondere der
Deckschicht, aus Verbindungen mit aktiven Wasserstoffatomen
bestehen oder solche enthalten.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Bestandteile in den Schichten Polyvinylalkohole
anwesend sind, die mit Aldehyden und/oder Aminen allein
oder gemeinsam umgesetzt sind.
4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Methylolmelamin- oder Mehtylolharnstoffharze oder
Methylolverbindungen von Polyacrylamiden mit Alkoholen mit
4 bis 20 Kohlenstoffatomen oder Polyglykoläthern verestert sind.
5. Aufzeichnungsmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die flexible Unterlage aus Cellulose oder anderen Naturstoffen
oder Kunststoffen, welche im Molekül aktive Wasserstoffatome
enthalten, besteht oder damit überzogen ist.
6. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterlage ein Papierblatt, ein Faservlies oder ein
Film ist.
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Families Citing this family (1)
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