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Fadenbremse, insbesondere für Doppeldrahtzwirnspindeln.
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Die Erfindung betrifft eine Fadenbremse, insbesondere für Doppeldrahtzwirnspindeln,
bestehend aus einer auf das obere Ende des Fadeneinlaufrohres aufgesetzten Kappe
mit einer zentralen Einlaufbohrung und einer oben auf der Kappe aufliegenden Scheibe,
die an ihrer Unterseite einen in die Einlaufbohrung regenden zentralen Zapfen aufweist,
dessen Durchmesser kleiner ist als der der Einlaufbohrung, wobei die Fäden zwischen
Scheibe und Kappe hindurchgeführt werden und im weiteren Fadenverlauf noch eine
weitere Fadenbremse vorgesehen ist.
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Beim Abziehen von ungefachten Mehrfachfäden (Sonnenspulenvorlage)
entsteht das Problem, daß die von den Vorlagespulen ablaufenden Fäden beim Eintritt
in das Spindelrohr unterschiedliche Fadenspannung aufweisen. Der lose neben den
straffen Fäden liegende Faden kann sich infolgedessen im Bremssystem der zweiten
Fadenbremse stauern, was zu Störungen und Fadenbrüchen führen kann.
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Aus diesem Grund ist am oberen Ende des Fadeneinlaufrohres die aus
Kappe und Scheibe bestehende erste Fadenbremse vorgesehen, deren Bremwirkung dadurch
erzielt wird, daß die Fäden zwischen
der Scheibe und der Kappe hindurchgezogen
werden. Durch das Eigengewicht der Scheibe wird eine gewisse Bremswirkung erzielt,
wobei es bekannt ist (DT-PS 919 091) die Bremswirkung noch durch Anordnung eines
Dauermagneten im Fadeneinlaufrohr zu erhöhen.
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Bei einer (aus der DT-PS 915 668) bekannten Fadenbremse der eingangs
erwähnten Art liegt die Scheibe nur durch ihr Eigengewicht und das des Zapfens belastet
auf der Kappe auf. Nachteilig ist, daß die Scheibe für den Einfädelvorgang von der
Kappe abgehoben und nach dem Einfädeln wieder auf die Kappe gesetzt werden muß.
Dies ist insofern besonders nachteilig, als die Bedienungsperson im allgemeinen
für den Einfädelvorgang beide Hände benötigt und infolgedessen die Schiebe zwischenzeitlich
an einer anderen Stelle abgelegt werden muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fadenbremse der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, bei der bei Reihehaltung ihrer einfachen Bauart ein Abnehmen
oder Abheben der Scheibe zum Einfädeln nicht mehr erforderlich ist und damit der
Einfädelvorgang erleichtert wird. Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht,
daß die Scheibe dicht neben dem Zapfen eine Bohrung und einen von dieser Bohrung
augehenden, sich bis zu ihrem Rand erstreckenden Schlitz aufweist.
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Durch diese Bohrung können der Einfädler und die einzufädelnden Fäden
hindurchgezogen werden, ohne daß es erforderlich ist, die Scheibe von der Kappe
anzuheben. Nachdem das Einfädeln beendet ist, können die eingefädelten Fäden durch
den Schlitz hindurchgezogen werden, so daß sie dann während ihrer Rotation um das
Spindelrohr zwischen Scheibe und Kappe zu liegen kommen und dort gebremst werden.
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Um auch dieses Hindurchführen der Fäden durch den Schlitz zu erleichtern,
bzw. zu automatisieren ist es zweckmäßig, wenn sich der Schlitz rechtwinklig zu
der durch die Achsen von Scheibe und Bohrung verlaufenden Mittellinie erstreckt.
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Die Fäden können dann nach dem Einfädeln auf der Scheibe liegenbleiben.Durch
ihre Rotationsbewegung, die die Fäden beim Abziehen von der Kreuzspule beschreiben,
gelangen dann die Fäden auch in den Bereich des Schlitzes und werden durch diesen
hindurchgezogen, so daß sie anschließend zwischen Scheibe und Kappe zu liegen kommen.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestelen Ausführungsbeispiels
im folgenden näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Axialschnitt durch die neue Fadenbremse Fig.
2 einö Draufsicht auf dieselbe.
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In der Zeichnung ist mit 1 das obere Ende des Fadeneinlaufrohres bezeichnet.
Auf dieses obere Ende ist eine pilzförmige Kappe 2 mit einer zentralen Einlaufbohrung
3 aufgesteckt. Auf der Kappe 2 liegt eine Scheibe 4 auf, die an ihrer Unterseite
einen zentralen Zapfen 5 trägt. Der zentrale Zapfen 5 ragt durch die Einlaufbohrung
9 hindurch und ist in Achsrichtung zweckmäßig länger als die Einlaufbohrung. Unterhalb
der Einlaufbohrung 3 erweitert er sich tropfenförmig zu einem Durchmesser D, der
etwas größer ist als der Durchmesser d der Einlaufbohrung. Bestehen die Kappe 2
und/oder die Scheibe 4 aus
elastischem Material, wie z. B. Kunststoff,
so kann der Zapfen 5 mit seinem verdickten Ende Sa unter einer gewissen Spannung
durch die Einlaufbohrung 3 hindurchgesteckt werden. Eine unbeabsichtigte Trennung
von Kappe 2 und Scheibe 4 wird dadurch vermieden.
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Die Scheibe 4 weist dicht neben dem Zapfen 5 eine Bohrung 6 auf und
einen von dieser Bohrung 6 ausgehenden, sich bis zu ihrem Rand erstreckenden Schlitz
7. Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, erstreckt Ach dieser Schlitz 7 rechtwinklig zu
der durch die Achsen Al und A2 von Scheibe 4 und Bohrung 6 hindurchgehenden Mittellinie
M. Zweckmäßig liegt die Bohrungsachse A2 in etwa auf dem Umfang der Einlaufbohrung
3, so daß sich der Schlitz 7 tangential zur Einlaufbohrung erstreckt. Hierdurch
gelangen, wie bereits oben beschrieben wurde, die nach dem Einfädeln auf der Scheibe
6 aufliegenden Fäden durch ihre Rotationsbewegung beim Abziehen von den Kreuzspulen
in den Bereich des Schlitzes, werden von dem tangential verlaufenden Schlitz 7 gefangen
und gleiten bei weiterer Hotationsbewegung unter die Scheibe 4, so daß sie dann
zwischen Scheibe 4 und Kappe 2 hindurchgezogen werden. Die Bremskraft wird durch
die Reibung der Fäden zwischen der Kappe und der Belastungsscheibe sowie gegebenenfalls
auch einrgeringaiUmschlingung am tropfenförmigen Ende des Zapfens erzeugt. Sie kann
durch Einsetzen von verschieden schweren Belastungsscheiben variiert werden. Durch
den tangential verlaufenden Schlitz 7 wird auch verhindert, daß die Fäden während
ihrer Rotation wieder über die Scheibe 4 gelangen, da der Schlitz sich unter spitzem
Winkel zum Fadenlauf erstreckt. Zum Einfädeln kann ein mechanischer Einfädler ohne
weiteres durch die Bohrung 6 hindurchgeführt und damit können auch die Fäden durch
diese Bohrung hindurchgezogen werden.
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Die Scheibe wird hierbei etwas aus ihrer zentralen Lage gemäß Fig.
1 nach links verschoben, ohne daß sie abgehoben werden muß.
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Hierbei ist es zweckmäßig wenn der Durchmesser D1 des Zapfens 5 im
Bereich der Einlaufbohrung 3 möglichst klein ist, da sich dann die Scheibe 4 um
einen maximalen Betrag verschieben läßt.
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Nach dem Einfädeln der Fäden liegen diese über der Scheibe 4 und werden
anschließend, wie oben beschrieben wurde, durch den Schlitz 7 hindurchgezogen, so
daß sie dann zwischen Scheibe 4 und Kappe 2 zu liegen kommen.
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Die erfindungsgemäßeFadenbremse kann dank der Bohrung und des Schlitzes
in ihrer Scheibe auch mit pneumatisch arbeitenden Einfädelvorrichtungen verwendet
werden.