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Doppelthebende Jacquardmaschine Zusatz zu Patent 2 316 649 Das Bauptpatent
2 316 649 betrifft eine doppelthebende Jacquardmaschine mit zwei übereinander angeordneten,
beweglichen Messerkästen und einfachen Platinen, die mit zwei Haupthaken zum Zusammenwirken
mit den beiden Messerkästen und mit Haltemitteln versehen sind, so daß die Platinen
auf einem festen Messerkasten für die Offenfachstellung abstützbar sind, wobei die
beiden Haupthaken der um ihre Längsachse einstellbaren Platine zu dieser Längsachse
um einen Winkel von 900 gegeneinander versetzt angeordnet sind, so daß bei Anheben
der Platine durch einen der beiden Messerkästen sich der entsprechende Haupthaken
in einer Längsebene der Jacquardmaschine einstellt und der andere Haupthaken peitlich
ausgeschwenkt liegt,
und wobei ferner etwa in der Halbierenden des
Winkels zwischen den beiden Haupthaken wenigstens ein weiterer Haken vorgesehen
ist, der einerseits mit dem festen Messerkasten fiir die Offenfachstellung und andererseits
mit einem zweiten festen Messerkasten zum Halten der Platinen in abgesenkter Stellung
zusammenwirkt.
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Selbstverständlich wurde die Größe von 900 für den Winkel zwischen
den beiden Haupthaken nur als annähernder Wert angegeben, jedoch ist es in der Praxis
schwierig, sich von diesem Wert stark zu entfernen. Bei einem beträchtlich kleineren
Winkel wUrde der niellL erfaßte IIaken nicht genügend entfernt sein, und es besteht
dann die Gefahr, daß er unten vom hochgehenden iesserkasten mitgenommen wird. Bei
einem beträchtlich größeren Winkel würden demgegenüber beim Halten der Platine in
angehobener oder abgesenkter Stellung die Haupthaken eine so weit seitliche Einstellung
haben, daß sie vom Messerkasten, der sie mitnehmen soll, gegebenenfalls nicht erfaßt
werden Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine Ausführung der doppelthebenden
Jacquardmaschine nach dem hauptpatent zu schaffen, die eine beträchtliche Vergrößerung
des Winkels über 900 hinaus und bis etwa- 1800 ermöglicht, ohne daß die Gefahr einer
fehlerhaften Wirkungsweise gegeben ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jedes Messer
der beweglichen Messerkästen und der Messerkästen für das Halten der Platinen in
der angehobenen und/oder abgesenkten Stellung an seinem den entsprechenden Platinen
zugewendeten Rand Einschnitte aufweist, in die sich die Stangen der Platinen, welche
durch den jeweiligen Messerkasten erfaßt oder gehalten werden sollen, einlegen,
und daß die obere Fläche jedes Messers von dem erwähnten Rand ausgehend von oben
nach unten geneigt ist, wobei die Gesamtanordnung so getroffen ist, daß, wenn ein
Haken von dem Messerkasten erfaßt oder gehalten werden soll, dies stattfindet, selbst
wenn er im wesentlichen quer zur Jacquardmaschine ausgerichtet ist, und daß er dann
auf der geneigten oberen Fläche des Messers
gleitet, wobei er die
Stange der Platine zum Drehen bringt, bis sie in eine im wesentlichen längsgerichtete
Stellung gelangt, und daß die Einschnitte der Messer der beweglichen Messerkästen
und des Offenfach-Messerkastens eine so geringe Tiefe haben, daß der entsprechende
Haken der durch ihre Nadeln abgedrückten Platinen von den Messern dieser Messerkästen
nicht erfaßt wird.
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Selbstverständlich sind die Einschnitte der Messer bei den beweglichen
Messerkästen und bei dem festen Offenfach-Messerkasten, an denen die Platinen wahlweise
frei kommen müssen, von geringer Tiefe, damit die entsprechenden querliegenden Haken
bei durch die Pressung abgedrückten Platinen nicht versehentlich festgehalten werden.
Dagegen müssen die Einschnitte für den unteren festen Messerkasten bzw. Halterost,
der an Stelle des üblichen Platinenbodens vorhanden sein muß, sehr tief sein, da
hier die entsprechenden Haken von den Messern niemals frei kommen dürfen.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung und ihrer Einzelheiten sowie
der damit erzielten Vorteile dient die nachfolgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht einer Platine gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1, Fig. 3 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt,
einer vom oberen beweglichen Messerkasten gehaltenen Platine, Fig. 4 eine Draufsicht
zu Fig. 3, Fig. 5 und 6 in entsprechender Weise wie Fig. 3 und- 4 diese Platine,
wie sie beim I(reuzen der Messerkästen vom Messer des unteren beweglichen Messerkastens
nicht erfaßt wird, Fig. 7 und 8 in entsprechender Weise wie Fig. 3 und 4 eine Platine,
in'dem Augenblick, wo sie beginnt, vom Offenfach-Messerkasten gehalten zu werden,
Fig. 9 und 10 eine vom unteren Halterost gehaltene Platine, Fig. Pi eine perspektivische
Ansicht entsprechend Fig. 7 und 8,
Fig. 12 eine in der unteren Stellung
durch den unteren Halterost gehaltene Platine, die durch ihre Nadel abgedrückt und
damit von dem beweglichen Messerkasten nicht erfaßbar ist, Fig. 13 die Platine nach
Fig. 12, wie sie vom oberen Messerkasten erfaßt ist, Fig. 14 einen Querschnitt zur
Veranschaulichung der Führung der Platinen, Fig. 15 bis 17 schematische Draufsichten
auf eine Platine zur Veranschaulichung der drei möglichen Binstellungen der Plaline
0 mit ihren um iSO versetzten Flaupthaken, Fig. 18 bis 20 Draufsichten wie Fig.
15 bis 17 auf eine Platine mit Versetzung der Haupthaken um nur 1200.
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Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Platine 1 besteht wie beim Hauptpatent
aus einer einzigen frei einstellbaren Stange 9, die zwei Haupthaken 10 und 11 sowie
einen Haltehaken 12 trägt. Während jedoch beim Hauptpatent die Haupthaken 10, 11
um 900 in ihrer Ebene versetzt sind, schließen sie beim hier dargestellten Ausführungsbeispiel
einen Winkel von 1800 ein. Der Haltehaken 12 bleibt auch hier in der Halbierenden
angeordnet.
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Wie aus Fig. 7 bis 9 hervorgeht, sind die Messer 15 und 17 der beweglichen
Messerkästen wie auch die Messer 19 des Offenfach-Messerkastens an ihrem Rand gegenüber
den Stangen 9 der entsprechenden Platinen i mit Einschnitten 15a, 17a, 19a versehen,
in die sich die Stangen 9 der Platinen 1 einlegen können. Diese Einschnitte 15a,
17a, 19a haben eine so geringe Tiefe, daß die Stangen 9 der abgedrückten Platinen
1 ganz aus ihnen heraustreten, und sind nach außen sich erweiternd ausgebildet,
um das Wiedereintreten der Stangen 9 am Ende der Pressung zu erleichtern. Wie beim
Hauptpatent sind die Haken 10, 11, 12 nach unten geneigt, und die obere Fläche der
Messer 15, 17, 19 hat dieselbe Neigung.
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Wenn eine Platine 1 von einem der beweglichen Messerkästen getragen
wird, z.B. vom oberen Messerkasten, ruht der entsprechende Haupthaken 10 auf einem
Messer 15 und befindet sich quer ihm gegenüber ausgerichtet, d.h. in Längsrichtung
mit Bezug auf die Jacquardmaschine, wie dies in Fig. 3 und 4 dargestellt ist. Der
zweite Haupthaken 11 liegt dann in umgekehrter Richtung, vergleiche Fig. 5 und 6,
wo er beim Heruntergehen der Platinen während des Kreuzens der Messerkästen vom
Messer 17 völlig frei liegt, ohne daß die Pressung bis zu diesem Zeitpunkt aufrechterhalten
sein muß. Wenn beim Beginn des Heruntergehens die Platine 1 durch den Offenfach-Messerkasten
in der oberen Stellung gehalten werden soll, legt sich der Haken 12, da er seitlich
ausgerichtet ist, vergleiche Fig. 4 und 6, wo er gestrichelt dargestellt ist, und
Fig. 8, wo er voll ausgezogen ist, an der Seite des Einschnitts 19a auf das entsprechende
Messer 19. Infolge der Neigung der oberen Fläche dieses Messers 19 gleitet der Haken
12 unter Drehung um sich selbst mit der Stange 9 bis in die Längsstellung 12 in
Fig. 8. Wie der Pfeil in Fig. 11 veranschaulicht,' erstreckt sich diese Drehung
über 900, so daß beim halten der Platine 1 durch den Offenfach-Messerkasten die
beiden llaupthaken 10, 11 seitlich ausgerichtet sind (quer mit Bezug auf die Jacquardmaschine
liegen).
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Wenn die so gehoben gehaltene Platine 1 wieder von einem beweglichen
Messerkasten erfaßt wird, ergibt sich eine ähnliche Wirkungsweise. Der jeweilige
Haupthaken, z.B. der Haupthaken 10, legt sich seitlich auf die obere Fläche des
entsprechenden Messers 15 und dreht sich um sich-selbst um 900 bis zur Längsausrichtung
mit Bezug auf die Jacquardmaschine.
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Wie beim Hauptpatent enthält der untere Halterost für die Platinen
1 in abgesenkter Stellung quer verlaufende Messer 22 mit oberer geneigter Fläche
wie die Messer der beweglichen Messerkästen und des Offenfach-Messerkastens. Indessen
ist es im vorliegenden Fall erforderlich, daß die Platine 1 immer geführt wird,
und zu diesem Zweck müssen die Einschnitte der genannten Messer viel tiefer sein
und parallele Ränder haben. Bei der dargestellten Aus£dhrungsform hat der untere
Halterost keine Längsstäbe und die Einschnitte
seiner querlaufenden
Messer 22 sind am Ende geschlossen, d.h. sie haben hier die Form von Langlöchern
22a, vergleiche Fig. 9 und 10.
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Es ist ersichtlich, daß diese Langlöcher 22a die Querführung der unteren
Platinenenden gewährleisten, während sie ihnen in Längsrichtung eine ausreichende
Beweglichkeit lassen, um den ;wadeln 2 beim Abdrücken zu folgen. Dies ist aus Fig.
13 zu entnehmen, wo die dargestellte Platine von einem beweglichen Messerkasten
gehalten wird. Gleiches gilt für eine auf dem Offenfach-Messerkasten ruhende Platine.
Fig. 12 zeigt, daß sich die durch die Langlöcher 22a vorgesehene Beweglichkeit nicht
auswirkt, wenn die Platine vom unteren Halterost (Messer 22) gehalten wird.
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Die Querführung des oberen Teils der Platinen wird durch Längsstäbe
25 bewirkt, die zwischen den Platinen vorgesehen sind.
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Fig. 15 bis 17 veranschaulichen in Aufsicht die drei möglichen Stellungen
einer Platine, nämlich: Halten in oberer oder unterer Stellung durch den Offenfach-Messerkasten
oder den unteren Halten rost 22 (Fig. 15), angehoben durch den oberen Messerkasten
15 (Fig. 16), angehoben durch den unteren Messerkasten 17 (Fig. 17).
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Beim beschriebenen Ausführungsbeispiel beträgt der Versetzungswinkel
der Haupthaken pa00. Fig. 18 bis 20, die den Fig. 15 bis 17 ensprechen, zeigen,
daß auch ein etwas abweichender Winkel vorgesehen werden kann, und zwar auch ein
erheblich kleinerer Winkel 0 in der Größenordnung von 120 Selbstverständlich dient
die vorstehende Beschreibung nur zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels und beschränkt
in keiner Weise den Erfindungsbereioh, aus dem der Ersatz von Einzelheiten durch
Äquivalente nicht herausführt.