DE2455021B2 - Verfahren zum lichtbogenschweissen von werkstuecken aus ferritischem gusseisen mit kugelgraphit - Google Patents
Verfahren zum lichtbogenschweissen von werkstuecken aus ferritischem gusseisen mit kugelgraphitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Lichtbogenschweißen von Werkstücken aus ferritischem Gußeisen
mit Kugelgraphit wobei ein eisen- und/oder nickelenthaltender Zusatzwerkstoff Verwendung findet
Ein solches Verfahren ist in »Werkstoff und Schweißung, 1954, Akademie Verlag, Berlin« auf den
Seiten 1127 und 1128 beschrieben. Dort wurde ein Zusatzwerkstoff abgeschieden, die Kanten oder Ränder
der zu verschweißenden Werkstücke blieben intakt. Hierdurch wird aber jede innige Durchmischung des
Basismetalls mit dem Zusatzwerkstoff vermieden, da die Kanten oder Ränder der zu verschweißenden Werkstoffe
bestenfalls über eine geringe Tiefe erschmolzen werden. Im übrigen wird in dieser Literaturstelle davon
abgeraten, Gußeisen zu verschweißen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Werkstükke aus ferritischem Gußeisen mit Kugelgraphit fester
und inniger zu verschweißen als dies bisher für möglich gehalten wurde.
Hierfür kann auch aus der Zeitschrift »Schweißen von Gußeisen« 1958, Deutscher Verlag für Schweißtechnik,
Düsseldorf, Seite 13 bis 15, keine Lösung angeboten werden, da dort nur das Schweißen von Grauguß, und
zwar noch mit Hilfe des autogenen Schweißens oder des normalen Lichtbogenschweißens behandelt wird. Zum
anderen kommt dort zum Ausdruck, daß auf jegliche Homogenität zwischen der Schweißung und dem
Basismetall verzichtet wird.
Das Vorhergesagte gilt auch für die US-PS 22 31 917,
die sich lediglich mit dem Schweißen von Grauguß, und zwar mittels normalen Lichtbogens, befaßt.
Die obengenannte Aufgabe läßt sich nun doch erfindungsgemäß überraschend dadurch lösen, daß zum
Erhalt einer ebenfalls aus Gußeisen mit Kugelgraphit bestehenden Schweißnaht das Schweißen mittels eines
einfachen Plasmabogens durchgeführt wird, die zu verschweißenden Werkstücke aus Gußeisen Kante an
Kante angeordnet werden und Zusatzwerkstoff in begrenztem Anteil, bezogen auf das Gewicht der
erhaltenen Schweißnaht, zugeführt wird.
Vorzugsweise führt man das Verfahren so durch, daß man als Zusatzwerkstoff einen Stahl der folgenden
Zusammensetzung verwendet:
Kohlenstoff
Mangan
Silizium
Nickel
Eisen
maximal 1 %
maximal 1,60%
maximal 3,5%
0 bis 40%
Rest
maximal 1,60%
maximal 3,5%
0 bis 40%
Rest
55
Es wird also eine Schweißraupe, die vollständig aus Gußeisen mit Kugelgraphit besteht, erhalten, das
Gefüge im Bereich der Verschweißungsstelle ist relativ homogen.
Auf die eng nebenei nander angeordneten Ränder der Werkstücke, d. h. auf deren Verbindungslinie wird der
Strahl eines Schweißbrenners mit einfachem Lichtbogen gerichtet. Dieser Strahl besteht bekanntlich aus
konzentrierten neutralen oder reduzierenden Gasen, if Arg
beispielsweise auf Argonbasis, die sehr heiß sind. Der
Strahl durchsetzt stellenweise die beiden Werkstücke und erzeugt um sich herum einen Ring flüssigen Metalls
und mit fortschreitender Verschiebung des Brenners längs der Verbindungslinie bei entsprechender Geschwindigkeit
verfestigt sich das Metall hinter dem flüssigen Ring und führt zu einer Schweißraupe. Hierbei
wird das Auftragsprodukt in einem Anteil derart zugeführt, daß der Nickelgehalt der erhaltenen
Schweißraupe beispielsweise zwischen 0 und 4% liegt
Zweckmäßig führt man den Zusatzwerkstoff mit einem Anteil von 40 bis 50 Gewichtsprozent, bezogen
auf die erhaltene Schweißraupe, zu.
Vorteilhaft verwendet man als Auftragsprodukt die folgende Zusammensetzung:
Nickel 40 bis 100%,
Eisen der Rest
Eisen der Rest
Führt man derartigen Zusatzwerkstoff zu, daß der Anteil des Nickels in der erhaltenen Schweißraupe über
15% liegt, so erhält man eine Kugelgraphit enthaltende austenitische Schweißraupe.
Nach einer zweckmäßigen Weiterbildungsform der Erfindung, bei iler es möglich wird, Schweißungen
zwischen dicken Werkstücken vorzunehmen, wobei mehrere Schweißdurchgänge notwendig sind, ohne daß
ein Zwischenglühen nach dem ersten Durchgang erforderlich wäre, stellt man mit Hilfe des Zusatzwerkstoffs
eine erste Schweißraupe her, wobei der Zusatzwerkstoff in einem Anteil derart zugeführt wird,
daß der Gehalt an Nickel in dieser ersten erhaltenen Schweißraupe wenigstens 18% beträgt und trägt dann
über diese erste Schweißraupe wenigstens eine Füllschweißraupe auf, die aus einer metallischen
Auftragslegierung erhalten wurde.
Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung sollen nun mit Bezug auf die Zeichnungen näher
erläutert werden, in denen
Fig. 1 eine Verwirklichung des Verfahrens nach der
Erfindung zum Verschweißen von ferritischen Kugelgraphit aufweisenden Werkstücken mit Hilfe eines
einfachen Plasmaschweißbrenners zeigt,
Fig. 2 zeigt eine erhaltene Anordnung mit Schweißraupe;
und
F i g. 3 zeigt eine Variante zu dieser Anordnung.
Fig. 1 zeigt zwei Werkstücke aus Gußeisen 1 und 2,
die man mit den Rändern gegeneinander anordnet, ohne daß jedoch ein inniger Kontakt notwendig wäre.
Gegebenenfalls nimmt man eine Vorwärmung der Werkstücke, dann die eigentliche Verschweißung vor.
Hierzu verwendet man einen Schweißbrenner 3 mit einfachem Plasmabogen, der durch eine zylindrische
Düse 4 gebildet wird, welche eine ebenfalls zylindrische Anode 5 umgibt, die selbst eine axiale Kathode 6
umschließt. Ein Plasmagengas wird entsprechend den Pfeilen 7 in den Ringzwischenraum zwischen Anode 5
und Kathode 6 eingeblasen und ein Schutzgas wird ebenfalls entsprechend den Pfeilen 8 in den anderen
Ringzw'schenraum zwischen Anode 5 und Düse 4 geblasen. Legt man den Kreis 9, welcher die Anode 5 mit
der Kathode 6 verbindet, an Spannung, so strömt aus dem Schweißbrenner längs seiner Achse ein konzentrierter
Strahl sehr heißer Gase 10, der gegen die Stoßlinie der beiden zu verschweißenden Werkstücke 1
und 2 gerichtet ist. Man führt dann in diesen Strahl ein Auftragsmetall, welches hier in Form eines Drahtes 11
außerhalb des Schweißbrenners dargestellt ist und dessen Ende im Strahl 10 angeordnet wird, ein. Als
Variante kann man vorsehen, entweder den Draht 11 in das Innere des Schweißbrenners in den Ringraum
zwischen Anode und Kathode einzuführen oder das Auftragsmetall in den gleichen Ringzwischenraum in
Form von Pulver einzuführen. Der Strahl 10 sorgt für das Schmelzen der Werkstücke 1 und 2 in der Zone 12
benachbart ihrer Stoßstelle und er durchsetzt sie auf beiden Seiten und bildet um sich einen Ring flüssigen
Metalls. Man verschiebt dann den Schweißbrenner längs der Kontaktebene bei einer zweckmäßigen
Geschwindigkeit, derart, daß das aus dem Gemisch des geschmolzenen Basismetalls und des ebenfalls geschmolzenen
Auftragsmetalls resultierende Metall sich hinter diesem flüssigen Ring verfestigt und so eine
Schweißraupe bei fortschreitender Verschiebung bildet. Es zeigt sich, wie F i g. 2 erkennen läßt, daß die erhaltene
Schweißraupe 13 eine doppelte Wölbung aufweist, d. h. eine Wölbung 14 auf ihrer Oberseile und ebenfalls eine
Wölbung 15 auf der Unterseite.
Bei einer ersten Versuchsreihe, die an ferritischem Gußeisen mit Kugelgraphit durchgeführt wurde, verwendet
man .ils Auftragsmetall ein Metall der folgenden Zusammensetzung:
Kohlenstoff
Mangan
Silizium
Nickel
Eisen
maximal 1 %
maximal 1,60%
maximal 3,5%
0 bis 40%
der Rest
maximal 1,60%
maximal 3,5%
0 bis 40%
der Rest
und fügt dieses Metall mit einem Anteil von 5 bis 40
Gewichtsprozent bezogen auf die erhaltene Schweißraupe zu. Nach Verfestigung der Schweißraupe glüht
man vorzugsweise bei 950 bis 10000C, da im rohen
Schweißzustand die Raupe eine rissige bzw. melierte Struktur mit viel Zementit aufweist, was ihm eine
erhöhte Härte verleiht. Nach dem Glühen stellt man fest, daß der gesamte Kohlenstoff von neuem in
Kugelgraphitform in einem aus Ferrit bestehenden Gefüge vorliegt. Bei allen diesen Versuchen erhält man
gesunde, homogene Schweißraupen frei von Fehlern, die eine doppelte Wölbung aufweisen und Graphit in
Kugelgestalt enthalten.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung ohne sie zu begrenzen.
Man verschweißt stirnseitig gegeneinander in einem einzigen Durchgang mittels Plasmaschweißen zwei
Platten von einer Dicke von 8 mm aus ferritischem Kugelgraphitgußeisen, welches nicht legiert ist, und die
aufbereitet und mit den Rändern gegeneinander angeordnet sind. Die Analyse des jede der beiden
Platten bildenden Gußeisens ist die folgende:
Silizium
Mangan
Schwefel
Phosphor
Magnesium
Eisen
3,61%
2,75%
0,15% maximal
0,008%
0,070%
0,025
der Rest
Auftrag nichtlegierten weichen Stahls in einem Anteil von 22 Gewichtsprozent der erhaltenen Schweißraupe
ausgehend von einem Draht mit einem Durchmesser von 0,8 mm.
Der Gehalt an Magnesium der erhaltenen Schweißraupe liegt bei 0,019% im Mittel, war einen relativen
Verlust an Magnesium von 24% angibt. Es wurde 30 Minuten lang bei 950° geglüht und langsam abgekühlt;
als Struktur der Schweißraupe ergab sich Ferrit mit
ίο Kugelgraphit. Die Knötchen oder Kügelchen aus
Graphit sind dann feiner und zahlreicher als beim Basismetall der Werkstücke 1 und 2. Die Vickers-Härte
der Schweißraupe liegt zwischen 155 und 160, d. h.. bei
einem Wert, der geringfügig höher als der des Ausgangsmetalls, der bei 140 bis 150 lag, ist.
Stirnseitig gegeneinander mittels einfachen Plasmabogens verschweißt man in einem einzigen Durchgang
zwei Platten mit einer Dicke von 8 mm aus ferritischem.
Kugelgraphit ausweisenden nichllegiertem Gußeisen.
Die Analyse ist identisch der nach Beispiel 1. Die Schweißbedingungen sind die gleichen wie nach
Beispiel 1, nur daß dieseis Mal das Auftragsmetall aus
einem Draht aus Siliziummanganstahl der folgenden Zusammensetzung besteht:
Die Schweißgeschwindigkeit lag bei 12 cm/Miru die
Stromstärke bei 135 A, die Spannung bei 28 bis 30 Volt, die Menge an Plasmagengas, bei dem es sich um Argon
handelt, lag bei 53 l/Mm, die des Schutzgases, bei dem
es sich um ein Gemisch aus Argon und 5% Wasserstoff handelt, bei 12 l/Min, und die Vorwärmtemperatur bei
35O°C Längs der gesamten Schweißung erfolgt ein
Kohlenstoff
Mangan
Silizium
0,10%
1,5% maximal
1,1%
Der mittlere Gehalt an Magnesium der erhaltenen Schweißraupe liegt bei 1,018%, was einem relativen
Verlust von 28% an diesem Element entspricht. Nach dem Glühen unter den gleichen Bedingungen, wie nach
Beispie! 1 stellt man fest, daß die Schweißraupe ferrilisch ist und Kugelgraphit aufweist, wobei eine
Vickers-Härte von 160 bis 170 sich ergibt. Die mechanischen mittleren Eigenschaften dieser Schweißraupe,
festgestellt an zylindrischen Probekörpern, welche senkrecht zur Schweißung entnommen wurden,
sind die folgenden:
Scheinbare
Scheinbare
Elastizitätsgrenze 29,3 kg/mm2
Zugfestigkeit 44,2 kg/mm2
Dehnung (Basis 5 D) 16,5%
Stirnseitig gegeneinander mittels eines einzigen Plasmabogens werden in einem Durchgang zwei Rohre
von einem Durchmesser von 500 mm sowie einer Dicke von 10 mm aus sphäritischem Gußeisen mit Kugelgraphit, nichtlegiert von der gleichen Zusammensetzung
wie der nach Beispiel 1 verschweißt Kontinuierlich läßt man im Schweißbad einen Draht mit einem Durchmesser von 1,6 mm eines Auftragsmetalls schmelzen,
welches aus einer Eisen-Nickel-Legierung mit 36% Nickel besteht, und zwar in einem Anteil, derart, daß der
Nickeigehalt der erhaltenen Schweißraupe bei 3,5% liegt, was bedeutet, daß die Eisen-Nickel-Legierung mit
einem Anteil von 93% bezogen auf die Schweißraupe
zugeführt wird. Die Schweißparameter sind die folgenden: 155 A; 32 Volt; Geschwindigkeit 9 cm/Min.;
Plasmagengas 7 l/Min.; Schutzgas 14 l/Min, und Vorwärmung 25G°C Glüht man 30 Minuten lang bei 9500C
und kühlt langsam ab, so hat die erhaltene Schweißraupe eine ferritische Struktur mit Kugelgraphit; die
Vickers-Härte liegt zwischen 200 und 22a
Bei einer zweiten Versuchsreihe, die an Werkstücken aus ferritischem Gußeisen mit Kugelgraphit durchgeführt
wurde, verwendet man als Auftragsmetall ein Metal! der folgenden Zusammensetzung:
Nickel 40 bis 100%
und dem Rest Eisen,
und dem Rest Eisen,
und zwar in diesem Anteil derart, daß der Nickelgehalt der erhaltenen Schweißraupe bei über 15% lag. Bei
allen diesen Versuchen erhält man gesunde homogene Schweißraupen frei von Fehlern und mit austenitischer
Struktur.
Unter diesen Versuchen kann das; folgende Beispiel Erwähnung finden:
Stirnseitig gegeneinander mittels eines einzigen Plasmabogens verschweißt man in einem einzigen
Durchgang zwei Rohre von 250 mm Durchmesser und 6 mm Dicke aus ferritischen Kugelgraphit aufweisendem
Gußeisen von einer Zusammensetzung identisch der des Beispiels 1. Die Schweißbedingungen sind die
folgenden: 120 A: 28 bis 30 Volt; Geschwindigkeit 22 cm/Min.; Plasmagengas (Argon) 6 l/Min.; Schutzgas
(Argon mit 5% Wasserstoff) 12 l/Min, und ohne Vorwärmung. Man läßt im Schweiöbad einen Draht von
0,8 mm Durchmesser aus reinem Nickel in einem Anteil derart schmelzen, daß der Nickelgehalt der Schweißraupe
bei 18 Gewichtsprozent liegt. Im rohen Schweißzustand
oder nach 30minütigem Glühen bei 950°C und langsamem Abkühlen hat die Schweißraupe eine
austenitische Struktur und eine Vickers-Härte zwischen 200 und 230. während die des Basismetalls bei 140 bis
150 liegt.
Die durch das so beschriebene Verfahren erhaltenen Vorteile sind unter anderem die folgenden:
— Die erhaltene Schweißraupe ist gesund, homogen,
frei von Fehlern und weist eine doppelte Wölbung und eine Kugelgraphitstruktur auf;
— das Plasmagengas und das Schu'zgas ermöglichen
aufgrund ihres reduzierenden Charakters die bevorzugte Oxydation der Knötchenbildungsmittel für
den Graphit, die in den Gußeisen vorhanden sind; wie Magnesium, Zer. Lanthan und andere seltene
Erden. Yttrium, Kalzium etc.;
— im Falle von Kugelgraphitgußeisen, deren Anfangsgehall an Magnesium zwischen 0,015 und 0,060%
liegt, sind die Verluste an diesem Element in der Schweißraupe auf 30% begrenzt;
— es wird in einem einzigen Durchgang geschweißt, wodurch die Handhabung erleichtert die Schweißzeit vermindert wird.
Selbstverständlich läßt sich die Erfindung auch auf das Schweißen von gußeisenen Werkstücken unterschiedlicher Struktur anwenden, beispielsweise auf ferritisches
Kugelgraphit aufweisendes Gußeisen, welches legiert ist oder auch auf Kugelgraphitgußeisen, dessen Gefüge
jedoch aus Perlit besteht; auch ist aber ein anderes Gefüge oder eine Kombination der letzteren untereinander oder mit Ferrit möglich.
Nach der Ausführungsform der F i g. 3 stellt man zwei
Werkstücke von Plattengestalt 21 und 22, die durch Schweißung zusammengeführt werden sollen, her.
Hierzu schrägt man jedes Werkstück bei 23 oder 24 ab, wobei die Abschrägung nur über einem Teil der Dicke
der Werkstücke erfolgt Jede Abschrägung oder Abfasung wird derart vorgesehen, daß an ihrer Basis ein
Vorsprung 25 oder 26 mit Absatz-Kehl- oder Nasenge
stall: vorgesehen wird. Als Variante kann das gegen die Abschrägungen gerichtete Ende der Absätze selbst
geringfügig abgeschrägt sein.
Die so hergestellten Werkstücke werden dann in Kontakt gebracht oder durch ein Distanzstück oder
Einlügungsteil aus Nickel von der gleichen Höhe wie die Absätze 25 und 26 getrennt. Der erste Schweißdurchgang,
der sogenannte Eindringdurchgang, erfolgt
ίο mittels eines Plasmaschweißbrenners und mittels eines
Auftragsproduktes oder Metalls, welches in Form eines Drahtes vorliegt, welcher aus einer Eisen- und
Nickellegierung besteht. Man fügt dieses Auftragsprodukt in einem Anteil derart zu, daß der Nickelgehalt der
Schweißraupe wenigstens gleich 18% ist. Das Plasma sorgt für das Schmelzen der äußersten Zonen 27 und 28
der Absätze und somit für eine vollständige Verdünnung bzw. Dilution des Auftragsmetalls im Basismetall, was
ein wesentliches Merkmal des Verfahrens nach der Erfindung darstellt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung ohne sie zu begrenzen:
Die zu verschweißenden Werkstücke mit einer Dicke von 15 mm werden derart aufbereitet, daß sie einen
Absatz (talon) mit geradem Rand von einer Dicke von 7 mm aufweisen. Das Basismetall dieser Werkstücke hat
die folgende Zusammensetzung:
Kohlenstoff
Silizium
Mangan
Schwefel
Phosphor
Magnesium
Eisen
3.61%
2,75%
0,15% maximal
0,008%
0,070%
0,025%
der Rest
Es erfolgt eine Vorwärmung dieser Werkstücke bei 4(K)0C. dann ein Verschweißen mittels eines Plasmabogenschweißbrenncrs
bei einer Stromstärke zwischen 135 und 140 Ampere, einer Spannung von 26 Volt und
einem Plasmagengasdurchsatz, bei dem es sich um Argon handelt, von 6 l/Min, sowie einem Ringgasdurchsatz,
bei dem es sich um ein Gemisch aus Argon und 10% Wasserstoff handelt, von 23 l/Min, bei der
Schweißgeschwindigkeit von 17 cm/Min.
Der Auftragsdraht, von einem Durchmesser von 1.2 mm. besteht aus einer Legierung aus Eisen und
Nickel, die wenigstens 95% Nickel und den Rest Eisen,
sowie unvermeidliche Verunreinigungen enthält.
Der Anteil, mit dem man dieses Auftragsprodukt zuführt ist derart, daß man in der Schweißraupe einen
Nickelgehalt von 27,8%, einen Kohlenstoffgehalt vor 233% und einen Siliziumgehalt von 1,8% erhält
Man sorgt dann an den so verschweißten Werkstük
ken ohne irgendeine thermische Zwischenbehandlung
SS und direkt auf dem Eindringschweißdurchgang für da:
Füllen mit so vielen Schweißraupen 29, wie notwendig und zwar der durch die Abschrägungen 23 und 24 um
die Absätze 25 und 26 begrenzten Zone. De Metallauftrag erfolgt mit den üblichen Fülleinrichtun
gen (ummantelte Elektrode, nackter Draht ode Fülldraht [Rl fourre]), beispielsweise in Form voi
Ferro-Vanadium oder auch vorzugsweise Ferro-Nickt
mit einem Nickelgehalt zwischen 30 und 60% Nicke Man kann entweder die erhaltene Verbindung ir
frs Rohzustand belassen oder vorzugsweise ein Glühen b(
950 bis 1000° C vornehmen.
Man stellt fest daß der massive Zusatz an Nickel ii
Eindringschweißvorgang mittels Plasmabogens es e
709 526/2'
möglicht, auf das Glühen bei 950—10000C bei diesem
Durchgang zu verzichten, wobei dieses Glühen bisher nach der bekannten Technik notwendig war, um die
Gefahr einer Rißbildung bei den nachfolgenden Füllvorgängen zu begrenzen.
Die zunächst erhaltene Schweißraupe ist gesund, homogen, bei einer austenitischen Graugußstruktur
nach dem Glühen. Im rohen Schweißzustand besteht sie ebenfalls aus Austenit mitdispergierten Karbiden,deren
Vorhandensein keinen Nachteil bei der Ausführung der Füllvorgänge bedeutet.
Die gleichen Werkstücke aus Metall der gleichen Zusammensetzung wie nach Beispiel 5 werden auf eine
Temperatur lediglich zwischen 200 und 250°C vorge-
V 10
:ißvorgaiii
wärmt. Der Schweißvorgang wird dann bei einer Geschwindigkeit von 15 cm/Min, durchgeführt; Stromstärke
und Spannung sind die gleichen wie vorher. Der Plasmagasdurchsatz liegt bei 6 l/Min.; der des Schutzgases,
bei dem es sich hier um ein Gemisch aus Argon und 5% Wasserstoff handelt, bei 22 l/Min. Der Auftragsdraht besteht aus einer Eisen- und Nickellegierung, die
wenigstens 95% Nickel und den Rest Eisen und unvermeidliche Verunreinigungen aufweist.
Der Anteil, mit dem man dieses Auftragsprodukt zusetzt, ist derart, daß man in der Schweißraupe einen
Nickelgehalt von 28,1%, einen Kohlenstoffgehalt von 2,32% und einen Siliziumgehalt von 1,7% erhält.
Es erfolgt dann das Füllen, gegebenenfalls unter Glühen in der gleichen Weise wie nach Beispiel 5. Die
Qualität der erhaltenen Schweißraupe ist gleich.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Verfahren zum Lichtbogenschweißen von Werkstücken aus ferritischem Gußeisen mit Kugelgraphit, wobei ein eisen- und/oder nickelenthaltender Zusatzwerkstoff Verwendung findet, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erhalt einer ebenfalls aus Gußeisen mit Kugelgraphit bestehenden Schweißnaht das Schweißen mittels eines einfachen Plasmabogens durchgeführt wird, die zu verschweißenden Werkstücke aus Gußeisen Kante an Kante angeordnet werden und Zusatzwerkstoff in begrenztem Anteil, bezogen auf das Gewicht der erhaltenen Schweißnaht, zugefügt wird.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Zusatzwerkstoff einen Stahl der folgenden Zusammensetzung verwendet:KohlenstoffManganSiliziumNickelEisenmaximal 1 %
maximal 1,60%
maximal 3,5%
0 bis 40%
Rest,Kohlenstoff 3,61% Silizium 2,75% Mangan 0,15% maximal Schwefel 0,008% Phosphor 0,070% Magnesium 0,025% Eisen der Rest KohlenstoffSiliziumManganSchwefelPhorphorMagnesiumEisen3,61%2,75%0,15% maximal0,008%0,070%0,025%der Restals Zusaizprodukt ein Mangan-Silizium-Stahl der folgenden Zusammensetzung:KohlenstoffManganSilizium0,10%1,5% maximal1,1%in einem Anteil von 22% bezogen auf die erhaltene Schweißnaht verwendet.5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete Zusatzstoff eineIO20daß man diesen Stahl in einem Anteil in der Größenordnung von 5 bis 40%, bezogen auf das Gewicht der erhaltenen Schweißnaht, derart zusetzt, daß der Nickelgehak der hergestellten Schweißnaht zwischen 0 und 4% liegt und daß diese Schweißnaht aus ferritischem Gußeisen mit Kugelgraphit ist und daß nach der Verfestigung der Schweißnaht ein Glühen zwischen 950 und 10000C vorgenommen wird.3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Fall, daß das Gußeisen die folgende Zusammensetzung aufweist·3°3540als Zusatzwerkstoff ein weicher nichtlegierter Stahl in einem Anteil von 22% bezogen auf die erhaltene Schweißnaht verwendet wird.4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für den Fall, daß das Gußeisen die folgende Zusammensetzung aufweist:5560 Eisen-Nickel-Legierung der folgenden Zusammensetzung ist:Nickel 36-100%Eisen der Rest6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß für den Fall, daß das Gußeisen die folgende Zusammensetzung aufweist:KohlenstoffSiliziumManganSchwefelPhosphorMagnesiumEisen3,61%2,75%0,15% maximal0,008%0,070%0,02£.%der Restals Zusatzwerkstoff eine Eisen-Nickel-Legierung von 3«% Nickel in einem Anteil von 9,8% bezogen auf die erhaltene Schweißnaht verwendet wird, derart, daß der Anteil an Nickel in dieser Schweißnaht ai.<s ferritischem Gußeisen mit Kugelgraphit besteht und daß nach der Verfestigung der Schweißnaht zwischen 950 und 1000° C geglüht wird. 7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatzwerkstoff eine Legierung der folgenden Zusammensetzung:Nickel
Eis;n40-100%
der Restin einem Anteil derart verwendet wird, daß der Nickdgehalt der erhaltenen Schweißnaht über 15% liegt und daß die Schweißnaht aus austcnitischem Gußeisen mit Kugelgraphit besteht.8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatzwerkstoff reines Nickel in einem Anteil derart verwendet wird, daß der Nickdgehalt der erhaltenen Schweißnaht bei 18% liegt.9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß mittels des Z'.usat;:werkstoffes eine erste Schweißnaht hergestellt wird, wobei der Zusatzwerkstoff in einem Anteil derart zugeführt wird, daß der Nickelgehalt der ersten erhaltenen Schweißnaht bei wenigstens 18% liegt und daß man über dieser ersten Schweißnaht wenigstens eine Lage; einer metallischen Legierung aufträgt.10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß für den Fall, daß Gußeisen aus3,61% Kohlenstoff,
2,75% Silizium
0,15% Mangan maximal
0,008% Schwefel
0,070% Phosphor
0,025% Magnesium
und Rest Eisenbesteht, als Zusatzwerkstoff ehe Legierung aus Eisen und Nickel mit wenigstens 95% Nickel und dem kest Eisen und unvermeidlichen Verunreinigungen verwetidet wird.11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzwerkstoff in einem Anteil derart zugeführt wird, daß der Nickelgehalt der Schweißnaht bei etwa 28% liegt.12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die für die Füllschweißnaht bestimmte Legierung aus Ferro-Nickel besteht.•i!Ii Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Nickelgehalt der Füll-Legierung über 30% beträgt14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß nach Verfestigung sämtlicher Schweißnähte bei 950 bis 10000C geglüht wird.
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