DE2454293B2 - dielektrischer optischer Wellenleiter, Verfahren zu dessen Herstellung und seine Verwendung - Google Patents

dielektrischer optischer Wellenleiter, Verfahren zu dessen Herstellung und seine Verwendung

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DE2454293B2 DE19742454293 DE2454293A DE2454293B2 DE 2454293 B2 DE2454293 B2 DE 2454293B2 DE 19742454293 DE19742454293 DE 19742454293 DE 2454293 A DE2454293 A DE 2454293A DE 2454293 B2 DE2454293 B2 DE 2454293B2
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Description

SiOj B2O3 Na2O
353
41
23,7.
SiO2 B2O3 Na2O
60 13 27.
6. Glas nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch folgende Grundzusammensetzung in Gew.%:
SiO2 B2O3 Na2O
25 50 25.
7. Glas nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch folgende Grundzusammensetzung in Gew.%:
SiO2 B2O3 Na2O
25 58 57.
8. Glas nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch folgende Grundzusammensetzung in Gew.%:
SiO2 B2O3 Na2O
37 43 20.
9. Glas nach Anspruch I oder 2, gekennzeichnet durch folgende Grundzusammensetzung in Gew.%:
SiO2 B2O3 Na2O
38
44,5
17,5.
10. Verfahren zur Herstellung des Glases nach einem der Ansprüche 1 bis 9 durch Schmelzen der entsprechenden Gemenge, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Glasschmelze ein Gemisch aus Kohlenmonoxid und Kohlendioxid geblasen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einem Gemisch aus Kohlenmonoxid und Kohlendioxid durchgeführt wird, dessen Anteil an Kohlenmonoxid maximal 20% beträgt.
12. Verfahren nach Anspruch II, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einem Gemisch aus Kohlenmonoxid und Kohlendioxid durchgeführt wird, dessen Anteil an Kohlenmonoxid 9 bis 18% beträgt.
4. Glas nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch fol£*nde Grundzusammensetzung in Gew.%:
5. Glas nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch folgende Grundzusammensetzung in Gew.%:
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus Kohlenmonoxid und Kohlendioxid mit einer Geschwindigkeit von 100 bis 500 ml/min pro kg Gemenge durch die Glasschmelze geblasen wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasschmelze während des Durchblasen des Kohleijnonoxid-Kohlendioxid-Gemisches durch die Glasschmelze auf einer Temperatur von 800 bis 14000C gehalten wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur beim Durchblasen im wesentlichen 110O0C beträgt und im Anschluß an das Durchblasen des Kohlenmonoxid-Kohlendioxid-Gemisches durch die Glasschmelze bei oder unterhalb 1100° C gehalten wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlenmonoxld-Kohlendioxid-Gemisch 30—60 min lang durch die Glasschmelze geblasen wird.
17. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasschmelze bis zu 40 h lang zum Entweichen von Gasblasen daraus geläutert wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17 mit Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasschmelze in Luft geläutert wird.
19. Verwendung des Glases oder der Gläser nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zur Herstellung des Kerns und des Mantels eines dielektrischen optischen Wellenleiters.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Na2O-B2O3-SiOr Glas zur Herstellung dielektrischer optischer Wellenleiter, ein Verfahren zu dessen Herstellung und die Verwendung dieses Glases.
Für die Herstellung dielektrischer optischer Wellenleiter, die zur Verwendung in Nachrichtenübertragungssystemen geeignet sind, muß sichergestellt sein, daß der Verlust in den dielektrischen optischen Wellenleitern in der Größenordnung von 20 dB/km oder weniger beträgt. Diese Forderung stellt hohe Ansprüche an die Qualität von Gläsern, aus denen die dielektrischen optischen Wellenleiter hergestellt sind. So ist es beispielsweise wichtig, daß derartige Gläser eine niedrige Konzentration an Übergangsmetallionen besitzen, die Absorptionsbanden hervorrufen. Ebenso ist von Bedeutung, daß in den Gläsern keine Phasentrennung und Entglasung eintritt, da diese Effekte, auch wenn sie in nur geringem Maße auftreten, zu einem hohen Streuverlust in den Gläsern führen.
Bis jetzt wurde mit reinem und gedoptem Quarzgut der größte Erfolg erzielt. Es ist möglich, Quarzgut in extrem reinem Zustand herzustellen, so daß durch Verunreinigungen hervorgerufene Absorptionsverluste bei dem niedrigen Wert νοπ 2 dB/km liegen. Zur Erzeugung anderer Gläser mit einem von reinem Quarzgut verschiedenen Brechungsindex werden geringe Mengen von Dotierstoffen zugesetzt, beispielsweise Titandioxid. So können dielektrische optische Wellenleiter mit einem Kern aus reinem Quarzgut und einer Umhüllung aus dotiertem Quarzgut hergestellt werden. Derartige dielektrische optische Wellenleiter besitzen einen extrem niedrigen Verlust. Bedingt durch den
höheren Erweichungspunkt von Quarzgut treten allerdings bei der Herstellung dielektrischer optischer Wellenleiter aus diesen Materialien Schwierigkeiten auf. So beruht die zur Herstellung dielektrischer optischer Wellenleiter verwendete übliche Technik darauf, eine aus einem ummantelten Stab bestehende Vorform herzustellen und diese dann zur Erzeugung des dielektrischen optischen Wellenleiters durch Ziehen auf den jeweiligen geeigneten Durchmesser zu bringen.
Unter dem Gesichtspunkt einer günstigen Herstellung ist die Doppeltiegeltechnik zum Ziehen von Fasern ideal. Bei diesem Verfahren werden zwei Gläser geschmolzen, eines in einem ersten und das andere in einem zweiten Tiegel, wobei sich der erste Tiegel innerhalb des zweiten befindet Beide Tiegel besitzen Ziehdüsen. Der so erzeugte Faden ist ummantelt und kann als dielektrischer optischer Wellenleiter dienen.
Die Doppeltiegeltechnik erfordert allerdings Gläser von ideal niedrigem Schmelzpunkt Derartige Gläser sind jedoch kompliziert zusammengesetzt und enthalten in der Regel mindestens drei Oxide, was die Schwierigkeit mit sich bringt, die Glasverluste hinreichend niedrig zu halten, um eine Herstellung zufriedenstellender dielektrischer optischer Wellenleiter zu ermöglichen.
Die Erfindung geht von einem besonderen Glassystem, nämlich dem NaA-BArSiOrSystem aus, das Gläser von relativ niedrigem Schmelzpunkt liefert Dieses Glassystem ist beispielsweise aus der GB-PS 1 94 888 mit 60 bis 90% SiO2, 2 bis 30% B2O3 und 8 bis 15% NaA aus der US-PS 22 21 709 mit 55 bis 70% SiO2, 21,5 bis 35% B2O3 und 8,5 bis 10% Na2O und aus der FR-PS 15 64 312 mit 50 bis 85% SiO2, 10 bis 40% B2O3 und 44 bis 10% Na2O bekannt, wobei im letzteren Fall zur Färbung noch 0,08 bis 0,24% Cr2O3 zugesetzt sind. Dieses Glassystem diente nach dem Stand der Technik jedoch nicht der Herstellung dielektrischer optischer Wellenleiter.
Um zur Verwendung in dielektrischen optischen Wellenleitern verwendbar zu sein, müssen derartige Gläser niedrige Absorptions- und Streuverluste aufweisen, wobei die kombinierten Verluste weniger als 20 dB/km in der Glasmasse betragen. Dies bedeutet notwendigerweise, daß die Gläser frei von Phasentrennung und Entglasung sein und eine riedrige Konzentration an Übergangsmetallionen aufweisen müssen, die im sichtbaren oder nahen Infrarotgebiet des Spektrums Absorptionspeaks hervorrufen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Na2O-B2O3-SiO2-GIaS zur Herstellung dielektrischer optischer Wellenleiter, das möglichst niedrige Absorptions- und Streuverluste aufweist, frei von Phasentrennung und Entglasung ist und eine niedrige Konzentration an Übergangsmetallionen hat, die im sichtbaren oder nahen Infrarotgebiet des Spektrums Absorptionspeaks hervorrufen, und ein geeignetes Herstellungsverfahren hierfür zu entwickeln.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß zunächst dadurch gelöst, daß das Glas durch eine innerhalb der Fläche A in Fig. 1 definierte Zusammensetzung sowie durch einen Gehalt von 0,01 bis 5 Gew.% eines Redoxpuffer-Oxids gekennzeichnet ist.
Vorzugsweise ist das Redoxpuffer-Oxid Arsentrioxid.
Ausgestaltungen der Glasgrundzusammensetzung sind in den Ansprüchen 3 bis 9 gekennzeichnet.
Gegenstand der ErfirHung ist außerdem ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Glases durch Schmelzen der entsprechenden Gemenge, mit dem
Kennzeichen, daß durch die Glasschmelze ein Gemisch aus Kohlenmonoxid und Kohlendioxid geblasen wird.
Ausgestaltungen dieses Verfahrens sind in den Ansprüchen 11 bis 18 gekennzeichnet
Schließlich ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung des Glases oder der Gläser gemäß der Erfindung zur Herstellung des Kerns und des Mantels eines dielektrischen optischen Wellenleiters.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung näher erläutert; es zeigt
F i g. 1 einen Zusammensetzungsbereich von Gläsern im Soda-Borsilikat-System;
Fig.2 eine Darstellung von Kurven gleichen Brechungsindex für das Soda-Borsilikat-System; und
Fig.3 eine Darstellung von Kurven gleichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten für das Soda-Borsilikat-System.
Es wurde festgestellt, daß Gläser »nit einer im Gebiet Λ von F i g. 1 liegenden Zusammensetzung im Gegensatz zu den Gebieten B und C in einer zur Verwendung in dielektrischen optischen Wellenleitern, geeigneten Form hergestellt werden können. Es wurden Gläser der in Tabelle 1 angegebenen Gew.%-Zusammensetzungen hergestellt, die einen geeignet niedrigen Verlust aufwiesen und so zur Verwendung in dielektrischen optischen Wellenleitern geeignet waren.
Tabelle I SiO2 B2O3 Na2O
Glas Nr. 50 22,5 27,5
1 35,3 41 23,7
2 60 13 27
3 25 50 25
4 25 58 17
5 37 43 20
6 38 44,5 17,5
7 58 27 15
8 57 25 18
9 47,2 31,1 21,7
IO 52 23 25
11 53,5 24 22,5
12 55,5 24,5 20
13 57 25,5 17,5
14 46,5 20,5 33
15 23,5 46,5 30
16 24 48,5 27,5
17 26 51,5 22,5
18 27 53 20
19 27,5 55 17,5
20 50 25 25
21 45 30 25
22 40 35 25
23 35 40 25
24 30 45 25
25 70 10 20
26 60 20 20
27 70 20 IO
28
Die Zusammensetzungen sind durch X in Fig. 1 eingetragen.
Es wurde festgestellt, daß alle in das Gebiet A von F i g. 1 fallenden Zusammensetzungen zur Verwendung in dielektrischen optischen Wellenleitern geeignet sind. Gläser mit derart definierten Zusammensetzungen sollten entsprechend niedrigen Streuverlust aufweisen,
da sie außerhalb des Gebiets der Phasentrennung, C, sowie innerhalb des Glnsbildungsgebietes liegen, so daß keine Entglasung und keine Keimbildung eintreten sollten. Die in Tabelle I aufgeführten Gläser enthalten aufgrund des Herstellungsverfahrens 0,1% Arsentrioxid.
Das Hauptproblem bei der Herstellung von für dielektrische optische Wellenleiter geeigneten Gläsern im Soda-Borsilikat-System liegt darin, sicherzustellen, daß die durch Verunreinigungen von in der Hauptsache Eisen und Kupfer hervorgerufene optische Absorption annehmbar niedrig ist Bei durch übliche Verfahren hergestellten Glasern beträgt der Extinktionskoeffizient von Kupfer 500—1200 dB/km · ppm und der Extinktionskoeffment des Eisens etwa 2 dB/km ■ ppm.
Kupfer und Eisen sind üblicherweise in einem Verhältnis von 10 Teilen Eisen zu 1 Teil Kupfer anwesend. Der Eisen-Absorptionsverlust ist bedingt durch Eisen im zweiwertigen oder reduzierten Zustand, d.h. durch Fe++-Ionen, während der Kupfer-Absorptionsverlust durch Kupfer im zweiwertigen bzw. oxidierten Zustand, d. h. durch Kupfer+ +-Ionen hervorgerufen ist Die Oxidationsreaktionen sind folgende:
Fe + + +1/4 Ojfa Fe+ + + +1/2 O- -Cu+ + l/4O*fc* Cu++ + 1/2 0--.
Die Anforderungen an den Reduktionszustand des Gases zur Minimalisierung der Absorptionsverluste von Eisen und Kupfer sind infolgedessen entgegengesetzt, und es erscheint auf den ersten Blick unmöglich, den kombinierten Absorptionskoeffizienten zu reduzieren.
Es wurde nun aber festgestellt, daß der totale Absorptionskoeffizient for einen bestimmten Redoxzustand minimal wird. Mit diesem Redoxzustand hergestellte Gläser ergaben tatsächlich einen hinreichend niedrigen Absorptionskoeffizienten, was ihre Verwendung in dielektrischen optischen Wellenleitern ermöglicht; der Gesamtverlust aus Gläsern in diesem optimalen Redoxzustand hergestellter dielektrischer optischer Wellenleiter liegt typischerweise unter 22 dB/km, wobei der größere Teil dieses Verlustes durch Wasser bedingt ist
Zur Herstellung von Glas mit dem erwünschten Reduktionszustand wird ein reduzierendes Gas, d. h. ein Gas mit einem sehr niedrigen effektiven Sauerstoffpartialdruck, in diesem Fall ein Gemisch von Kohlendioxid und Kohlenmonoxid, durch das Glas geperlt, wobei das Kohlenmonoxid maximal 20% des Gasgemisches ausmacht Wenn das Glas an Luft geläutert wird, sollte das Kohlendioxid-Kohlenmonoxid-Gemisch 9—18% Kohlenmonoid enthalten, was einen effektiven Sauerstoffpartialdruck in der Größenordnung von 10—13 at bei 1000° C ergibt Das Durchblasen dient ebenso auch zur Homogenisierung und Trocknung des Glases. Die Glasschmelze befindet sich während des Einblasens auf einer Temperatur zwischen 800 und 1400° C Für Chargen von 200—1000 g wird eine Strömungsgeschwindigkeit des Kohlenmonoxid-Kohlendioxid-Gemisches von 100 ml/min verwendet; die Behandlung wird zwischen 1/2 und 1 h aufrechterhalten. Das Einblasen kann geschehen, sobald die Gesamtmaterialien geschmolzen sind, oder auch nach dem Schmelzen der Charge einige Zeit aufgeschoben werden. Es wurde festgestellt, daß der Kupfer-Absorptionsverlust mit steigender Schmelztemperatur des Glases fällt, der EsseB-Absorpöonsverhist hingegen steigt, wenn die Temperatur der Glasschmelze angehoben wird. Die Schmelztemperatur ist infolgedessen ein wichtiger Parameter bei der Herstellung von Gläsern mi minimalem Absorptionsverlust. Es wurde festgestellt daß optimale Ergebnisse bei einer Schmelztemperatui von 1100°C erhalten werden. Die Abhängigkeit de: Absorptionsverlustes von der Temperatur ist mit großei Wahrscheinlichkeit durch den Temperatureinfluß au den Redoxzustand des Glases bedingt.
Ebenso wurde festgestellt, daß der durch Kupfer unc Eisen hervorgerufene Absorptionsverlust vom Boroxid
ίο gehalt des Glases abhängt, wobei der Absorptionsver lust mit steigendem Boroxidgehalt fällt. Eine zuverlässi ge Deutung dieses Effekts kann noch nicht gegeber werden. In dieser Weise behandelte Gläser besitzet typischerweise einen Extinktionskoeffizienten für Kup fer von 100—200 dB/km · ppm und für Eisen vor 30—50 dB/km · ppm.
Aufgrund des Wellenlängenunterschieds zwischer den Absorptionspeaks von Kupfer(II) und Eisen(II) be 810 bzw. 1060 nm (bei 800 nm beträgt die Eisen(Il)-Ab sorption etwa 60% ihres Peakwertes), der verschiede nen Konzentrationen von Kupfer und Eisen im GIa; sowie des (später diskutierten) Einflusses des Arsentri oxids in der Schmelze ist eine genaue Erklärung unmöglich, warum der durch Kupfer und Eisen bedingte Absorptionsverlust für einen bestimmten Redoxzustanc minimal ist
Es ist zu betonen, daß das zur Herstellung dei erfindupssgemäßen Gläser verwendete Ausgangsmate rial handelsüblich erhältlich ist. Derartiges Chargenma terial enthält üblicherweise zwischen 0,1 und 0,4 pprr Eisen, 0,01 —0,04 ppm Kupfer, unter 0,05 ppm Chrotr und weniger als 0,0t ppm an allen übrigen Elementen. E; ist zu vermuten, daß durch Reduzierung des Gehalts de; Chargenmaterials an Verunreinigungen eine weitere
Herabsetzung des Absorptionsverlustes zu erzielen ist. Wenn außer der Einstellung des Redoxzustands de Schmelze auf die erwünschten Verhältnisse keim
weiteren Maßnahmen getroffen werden, verändert siel allerdings bei Beendigung des Gasstroms durch da Glas der Redoxzustand rasch. Da jedoch das Glas einig« Stunden im geschmolzenen Zustand verbleiben muß, un das Entweichen von Gasblasen aus der Schmelze zi ermöglichen, würde dies bedeuten, daß das resultieren de Glas infolge Veränderung des Redoxzustands keiner optimalen Absorptionskoeffizienten mehr aufweist
Zudem würden bei einem Wiederaufschmelzen de Glases in einem Doppeltiegel vor dem Faserziehet
weitere Veränderungen des Redoxzustands eintreten.
Um dies zu vermeiden, werden den Chargenmateria
lien vorzugsweise 0,1 — 1 Gew.% Arsentrioxid züge setzt Das Arsentrioxid wirkt dabei als Puffer ^igei Veränderungen des Redoxzustands, so daß die Schmel ze bei hoher Temperatur über eine beträchtlich lang« Zeit (bis zu 40 h) ohne größere Veränderung de
ss Redoxzustands gehalten werden kann. Der Zusatz voi Arsentrioxid ermöglicht so, das Glas zu läutern, zi Stäben zu ziehen und in einem Doppeltiegel wiede aufzuschmelzen, wobei der durch die Kohlendioxid Kohlenmonoxki-Behandhmg induzierte optimal niedri ge Absorptionsverlust erhalten bleibt. Die einzig« Forderungen bezüglich der der Schmelze zugesetzter Menge Arsentrioxid sind, daß die Konzentration ai Arsen in der Schmelze erheblich Ober der gemeinsan betrachteten Konzentration an Eisen und Kupfer liegi sowie, daß die Arsentrioxidkonzentration andererseits nicht so hoch ist, daß die Eigenschaften des Glase stärker modifiziert werden. Diese Bedingungen werdei als erfüllt angesehen, wenn die der Schmelze zugesetzt«
Menge Arsentrioxid zwischen O1Ot und 5 Gew.% liegt. Die optimale Menge Arsentrioxid beträgt etwa 1%. Reduzierte Gläser weisen mit 15 — 25 dB/km im Vergleich zu 80—!20 dB/km bei oxidierten Gläsern erheblich günstigere bulk-Verluste auf (Newns at al.: »Low-Loss Glass for Optical Transmission, Electronics Letters« Vol. 10,No. 10, Mai 1974).
Bei &"> Auswahl von Glaspaaren aus dem Soda-Borsilikat-System zur Herstellung dielektrischer optischer Wellenleiter (d. h. zweier Gläser, eines für den Kern, des anderen für die Außenhülle des dielektrischen optischen Wellenleiters) muß sichergestellt sein, daß die Gläser eine geeignete Differenz des Brechungsindex aufweisen, typischerweise 1%, sowie ferner, daß die Ausdehnungskoeffizienten ähnlich sind, damit der gezogene dielektrische optische Wellenleiter spannungsfrei ist. Diese Auswahl geeigneter Zusammensetzungen kann mit Hilfe der Fig.2 und 3 geschehen; Fig.2 zeigt angenäherte Kurven konstanten Brechungsindex für variierte Zusammensetzung, Fig.3 angenäherte Kurven konstanten Ausdehnungskoeffizienten in Abhängigkeit von der Zusammensetzung. Aus Fig.3 ist ersichtlich, daß die Gläser 1, 2 und 3 der Tabelle I praktisch denselben Ausdehnungskoeffizienten besitzen und so die Herstellung spannungsfreier dielektrischer optischer Wellenleiter ermöglichen. Wie bereits erwähnt, fällt der Absorptionsverlust mit steigendem Borsäuregehalt; Glas 3 besitzt entsprechend den niedrigsten Verlust, es folgt Glas 1; Glas 2 weist den höchsten Verlust auf. Aus F i g. 2 ist ersichtlich, daß Glas 3 einen niedrigeren Brechungsindex als die Gläser 1 oder 2 besitzt. Dielektrische optische Wellenleiter
können entsprechend mit Kernen aus den Gläsern I und 2 und Umhüllungen aus Glas 3 hergestellt werden. Glas 2 würde zunächst als das beste Kernglas erscheinende es den niedrigsten Verlust aufweist. Dielektrische optische Wellenleiter, die aus Glas 2 (Kern) und Glas 3 (Mantel) hergestellt sind, weisen jedoch sehr hohe Spannung auf (bei der Beobachtung im Polarisationsmikroskop stark doppelbrechend). Darüber hinaus bilden sich beim Ziehen dielektrischer optischer Wellenleiter aus den Gläsern 2 und 3 aus einem Doppeltiegel große Mengen elektrolytischer Blasen bzw. Fehler, wodurch der dielektrische optische Wellenleiter einen höheren Streuverlust (in diesem Fall Streuung an der Grenze Kern-Mantel) aufweist.
Bei mit einem Kern aus Glas 1 und einem Mantel aus Glas 3 hergestellten dielektrischen optischen Wellenleitern wurde festgestellt, daß sie spannungsfrei sind und die elektrolytische Blasenbildung erheblich reduziert ist. Glasnaare für dielektrische optische Wellenleiter sollten also Zusammensetzungen besitzen, die so nahe aneinanderliegen, wie es mit den Brechungsindex-Erfordernissen verträglich ist. Ein Verfahren zur Auswahl geeigneter Zusammensetzungen besteht darin, Gläser auszuwählen, die an einer Linie gleichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten liegen, die im wesentlichen rechtwinklig zu den Linien gleichen Brechungsindex verläuft.
Dielektrische optische Wellenleiter mit besonders wünschenswerten Eigenschaften wurden ebenso auch aus Glas 2 als Kernglas und den Gläsern 6 oder 7 als Mantelgläsern hergestellt.
Hierzu 3 Hlatt Zcichiniimcn

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Na2O-B2O3-SiOrGIaS zur Herstellung dielektrischer optischer Wellenleiter, gekennzeichnet durch eine innerhalb der Fläche A in Fig. 1 definierte Zusammensetzung sowie durch einen Gehalt von 0,01 bis 5 Gew.% eines Redoxpuffer-Osids.
2. Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Redoxpuffer-Oxid Arsentriojrid ist
3. Glas nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch folgende Grundzusammensetzung in Gew.%:
SiO2 B2O3
Na2O
50
22J5
27,5.
DE19742454293 1974-07-29 1974-11-15 Na↓2↓O-B↓2↓O↓3↓-SiO↓2↓-Glas zur Herstellung dielektrischer optischer Wellenleiter, Verfahren zu dessen Herstellung und seine Verwendung Expired DE2454293C3 (de)

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