DE2453739A1 - Verfahren zur herstellung von wasserstoffperoxid - Google Patents
Verfahren zur herstellung von wasserstoffperoxidInfo
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Description
Kernforschungsanlage Julien Gesellschaft mit beschränkter Haftung;
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von Wasserstoffperoxid, bei dem durch Reduktion von Sauerstoff Peroxid gebildet wird.
Wasserstoffperoxid findet in der Technik vielfache Anwendung,
beispielsweise als Oxidationsmittel oder auch zur Herstellung
daraus abgeleiteter Peroxide. Es wird auch, beispielsweise in der Papierindustrie und der Textilindustrie, als Bleichmittel
verwendet.
Die-Herstellung von Wasserstoffperoxid ist bekannt. Es besteht
ein Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid darin, daß
Schwefelsäure oder eine Ammoniumsulfatlösung in einer Elektrolysezelle
anodisch zu Peroxidischwefelsäure, beziehungsweise zu Peroxidisulfat oxidiert wird. Im Anschluß daran werden die
Peroxidischwefelsäure oder das Peroxidisulfat bei erhöhten Temperaturen
hydrolytisch gespalten. Das dabei entstehende Wasserstoffperoxid wird von den übrigen Reaktionspartnern durch Vakuumdestillation,
abgetrennt. Nachteilig ist bei diesem Verfahren jedoch, daß zu seiner 'Durchführung ein verhältnismäßig hoher
Energieaufwand erforderlich ist. Hinzu kommt, daß infolge der
Aggressivität des Mediums und infolge des dabei notwendigerweise sehr positiven Anodenpotentials die Anoden aus hocnbeständi^ei.c
Werkstoff bestehen müssen, so daß als Anodenmaterial praktisch
nur Platin, verxvendb'ar ist. K acht ei Ii ^: ist schließlich auci., aaii
weuen der Korrosionserscheinungen aufgrund der oei axesen bekannten
Verfahren erfolgenden hydrolytischen Spaltung und der
~wm Q —
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Notwendigkeit, anschließend eine destillative Abtrennung aus
der heif.en Schwefelsäure vorzunehmen, hohe Anforderungen hinsichtlich
des Werkstoffs, der für die zur Durchführung des
Verfahrens benutzte Vorrichtung gebraucht wird, gestellt werden
müssen.
Fekannt ist auch ein Verfahren zur Ferstellun,_: von I. as y erst of fperoxid,
bei den Wasserstoffperoxid neben dev. bei der Oxidation
von Ilydrochinonen, beispielsweise von Alkylanthrahydrochinori,
durch Luftsauerstoff gebildeten Cninon anfällt.Dieses Verfahren
itfeist zwar die iiachteile des vorbezeichneten elektrolytischen
Verfahrens nicht auf. Doch ist bei diesem Verfahren nachteilig,
daß weder der Oxidationsprozeß, nocn die bei dem Verfahren erforderliche
Rückgewinnung des Lydrochinons durch katalytische
Hydrierung des Chinons selektiv t.enu£ sind. Die Katalysatoren
sind bei diesem Verfahren in der Reaktionslösung suspendiert. Als Katalysatoren kommen praktiscn nur sehr teure Metalle, wie
Platin, RarieyMickel oder dergleichen in Frage. Dies führt dazu,
daß das Verfahren sehr aufwendig ist. Hinzu kommt, daß, bevor die
Oxidation des Hydrocninons eingeleitet wird, die in der Lösung suspendierten Katalysatoren aus der Arbeitslösung abgetrennt
werden müssen. Dadurch wird dieses Verfahren umständlich, und da bei diesem "Verfahren Nebenprodukte entstehen, sind zusätzlich
umständliche Reinigungsmaßnahmen erforderlich, um das Wasserstoffperoxid der im Kreislauf geführten Reaktionslösung zu entziehen.
Bekannt ist ferner ein Vorschlag zur Herstellung von Wasserstoffperoxid,
bei dem durch kathodische Reduktion von Sauerstoff unter Verwendung einer wässrigen Lösung von Kaliumchlorid als Elektrolytflüssigkeit
Wasserstoffperoxid hergestellt wird. Hierbei wird nach diesem bekannten Vorschlag die die Hydroperoxidionen ent-
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haltende Elektrolytflüssigkeit der Elektrolyse entnommen, mit Salzsäure neutralisiert und das so gebildete Wasserstoffperoxid
durch Destillation gewonnen (vergleiche E. Berl, Trans. Elextrochem. Soc. 76 (1939)s S. 359)· Es hat sich jedoch gezeigt,
daß dieses Verfahren für die Anwendung in der Praxis ungeeignet war, da infolge der bei Normaldruck sehr geringen Löslichkeit
von Sauerstoff in Elektrolytlösungen wirtschaftliche Stromdichten nur mit hohem technischen Aufwand erzielbar waren.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid zu schaffen, dessen Durchführung einfach
ist und bei dem gleichwohl eine hohe Ausbeute gewährleistet wird. Die Wirtsdhaftlichkeit dieses Verfahrens soll noch dadurch
erhöht werden, daß der Anfall schädlicher Nebenprodukte vermieden wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Sauerstoff
einer Elektrolytlösung zugeführt wird, die eine ein Redoxsystem bildende organische Verbindung in gelöster Pom enthält, wobei
nach "Reduktion der oxidierten Form der organischen Verbindung an der !Cathode der stromdurchflossener Elektrolysezelle und
Bildung der reduzierten Form der organischen Verbindung der der Elektrolytlösung zugeführte Sauerstoff durch Reaktion mit der so
gebildeten reduzierten Form der organischen Verbindung bei gleichzeitiger Rückbildung der oxidierten Form der organischen Verbindung
unter Bildung von Peroxid reduziert wird, τ-rorauf der
Elektrolytlösung zur Abtrennung des gebildeten Peroxids eine solche Menge eines Erdalkalihydroxids, eines Erdalkalioxids oder
eines Erdalkalisalzes zugegeben wird, daß das Peroxid als Erdalakliperoxid ausfällt und worauf das ausgefällte Erdalkali-
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peroxid nach Abfiltern von der Elektrolytlösung abgezogen, in
Wasser aufgeschlämmt und in die so gebildete Aufschlämmung Säure
eingeleitet wird, so daß durch Reaktion des Erdallcaliperoxids · mit der Säure Wasserstoffperoxid gebildet wird, das im Anschluß
daran in an sich bekannter Weise von der Lösung abgetrennt wird.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung liegt Wasserstoffperoxid ohne Verunreinigungen durch Nebenprodukte in Wasser gelöst vor.
Durch Destillation ist es ohne weiteres möglich, die dem jeweiligen
Bedarfsfall entsprechende Konzentration herzustellen.
Besonders zweckmäßig ist es, daß das ausgefällte Erdalkaliperoxid durch Einleiten von Kohlendioxid in die Aufschlämmung
des abgefilterten Erdalkaliperoxids unter gleichzeitiger Bildung von Wasserstoffperoxid zu Erdalkalikarbonat umgefällt v/ird,
worauf das Erdalkalikarbonat abgefiltert und abgezogen wird. Zweckmäßig ist auch, daß Kohlendioxid mit einem oberhalb des
Atmosphärendrucks liegenden Druck in die Aufschlämmung eingeleitet wird.
Für den Fall, daß Erdalkalisalze als Abfallsalz zur Verfügung stehen, ist es zweckmäßig, zur Fällung des Peroxids ein Erdalkalisalz
zu verwenden, das dabei in einer der verwendeten Elektrolytlösung entsprechende Lösung zugegeben wird. Soll
dabei ein von Anionen des Erdalkalisalzes.freie Elektrolytlösung verwendet werden, so ist es zweckmäßig, daß die bei der Fällung
des Erdalkaliperoxids durch Zugabe eines Erdalkalisalzes freigesetzten Anionen des Erdalkalisalzes durch Ionenaustausch aus der
wässrigen Elektrolytlösung entfernt werden, worauf die Lösung der Elektrolysezelle wieder zugeführt wird.
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Zweckmäßig ist ferner, daß als organische Verbindung ein
in einer die Elektrolytlösung bildenden wässrigen Lösung gelöstes Alkalisalz der 2,7-Anthrachinondisulfonsäure verwendet
wird. Das Alkalisalz der 2,7-Anthrachinondisulfonsäure hat in wässriger Lösung eine sehr hohe Löslichkeit, wodurch
sehr hohe Stromdichten erzielbar sind.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ist jedoch jedes Lösungsmittel
für die organische Verbindung - beispielsweise auch ein organisches Lösungsmittel - verwendbar, das - gegebenenfalls
unter Zugabe eines elektrolytischen Leitsalzes - eine Elektrolytlösung
zu bilden vermag und in dem die organische Verbindung in einer für die gewünschte Stromdichte hinreichenden Menge
lösbar ist und bei dem in der gebildeten Lösung das Redoxpotential des organischen Redoxsystems negativer ist als dasjenige
des Systems Sauerstoff/Wasserstoffperoxid. Das ist beispielsweise bei einer alkoholischen Lösung einer Azobenzol-(Hydrazobenzol)Verbindung
der Fall.
Dadurch, daß bei dem Verfahren gemäß der Erfindung die Komponenten
des Redoxpaares die Übertragung von Ladungen zwischen der Elektrode
und dem in der Lösung befindlichen Sauerstoff bev;irken,
wird in vorteilhafter Weise erreicht, a&S, auch bei Kornaldruck
und Verwendung glatter Elektroden hohe Stromdichten unä damit
zugleich hohe Umsatzgeschwindigkeiten erzielt werden. Die bei
dem Verfahren gemäß der Erfindung erreichten Grenzstromdichten sind dabei um ein Vielfaches höher als die Grenzstromdicliten,
die ohne Anwendung eines organischen Redoxpaares bei direkter kathodischer Reduktion von Sauerstoff erzielbar sind.
Vorteilhaft ist auch, daß dadurch, daß die oxidierte Form der
organischen Verbindung an der Kathode reduziert wird, eine auf-
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wendige Reduktion mittels Katalysatoren entfällt. Dabei bleibt
die kathodische Reduktion bei Wahl eines nicht zu negativen Elektrodenpotentials und einer nicht zu großen Stromdichte
praktisch vollkommen auf die Umwandlung der oxidierten in die reduzierte Form des organischen Redoxpaares beschränkt. Es erfolgt
dabei keine darüber hinausgehende Hydrierung, wie sie beispielsweise bei dem bekannten Alkylanthrachinonverfahren zu unerwünschten
Nebenprodukten führt. Wie sich außerdem gezeigt hat, setzt sich bei dem Verfahren gemäß der Erfindung die an der
Kathode gebildete reduzierte Form des organischen Redoxpaares sehr schnell mit dem in die Elektrolytlösung eingebrachten
Sauerstoff- - der auch in Form von Luftsauerstoff eingebracht werden kann - um, so daß eine Zerstörung des organischen Stoffes
unter Bildung unerwünschter Nebenprodukte praktisch ausgeschlossen wird. Für den B'all, daß infolge das Redoxpotential des organischen
Redoxsystems in der gewählten Elektrolytlösung Peroxid an der
Kathode zu V/asser reduziert würde, kann es zweckmäßig sein, den Sauerstoff der Elektrolytlösung außerhalb der Elektrolysezelle
zuzugeben.
Als besonders vorteilhaft hat sich für die Durchführung des Verfahrens
gemäß der Erfindung die Verwendung einer Elektrolysezelle erwiesen, in der eine aus glasartigem Kohlenstoff oder
Graphit bestehende Elektrode als Kathode eingesetzt ist. Dadurch wird eine besonders hohe konstante Stromdichte erreicht.
Außerdem wird dadurch erreicht, daß praktisch keine Reduktion des Peroxids an der Kathode stattfindet.
Für den Fall, daß eine wässrige, alkalische Elektrolytlösung, die keine leicht oxidierbaren Anionen, wie beispielsweise Chloridionen
enthält, verwendet wird, wird Sauerstoff an der Anode in
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einer Menge entwicklet, die nach der Theorie der Hälfte derjenigen
Menge entspricht, die an der Kathode für die Umsetzung zu Peroxid benötigt wird. Dieser an der Anode entwickelte
Sauerstoff wird daher zweckmäßigerweise zusammen mit der darüber hinaus benötigten Menge an Sauerstoff dem Elektrolyten wieder
zugeführt. Für die Durchführung dieser Verfahrensweise ist eine Variante der Elektrolysezelle besonders vorteilhaft, die darin
besteht, daß der Raum zwischen den Elektroden durch ein Diaphragma oder eine Ionenaustauschermembran in einen Anoden- und
einen Kathodenraum unterteilt ist. Bei Anwendung einer Kationenaustauschermembran
und beispielsweise Verwendung einer wässrigen Lösung im Anodenraum, beispielsweise ifässriger Schwefelsäure
öder wässriger Salpetersäure, wird dann der an der Anode entwickelte
Sauerstoff dem Kathodenraum wieder zugeführt.
Die Verwendung einer Elektrolysezelle mit einem durch ein Diaphragma
oder einer Ionenaustauschermembran unterteilten Raum
zwischen den Elektroden hat zudem noch den Vorteil, daß das in
dem Elektrolyten gebildete Peroxid, das an der Anode zerstört werden würde, von dieser ferngehalten wird, Es ist daher bei Verwendung
einer Elektrolysezelle mit einem Anoden- und einem Kathodenraum nicht erforderlich, das Peroxid von der Anode dadurch
fernzuhalten, daß während der Elektrolyse im Elektrolyten eine von der Anode abgewandte Strömung aufrechterhalten wird.
Die durch Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung erzielbare
Steigerung der Stromdichte gegenüber der direkten kathodischen Reduktion von Sauerstoff geht aus einem Diagramm hervor, das
in der Zeichnung wiedergegeben ist. In der .Zeichnung werden außerdem
zwei alternative Abläufe des Verfahrens gemäß der Erfindung in Fließschemata sowie eine Elektrolysezelle zur. Durchführung
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des Verfahrens gemäß der Erfindung schematisch wiedergegeben.
Es zeigen
Fig. 1 eine graphische Darstellung der funktionalen Abhängigkeit
der Stromdichte von dem gegen eine Normalwasserstoffelektrode als Bezugselektrode
gemessenen Elektrodenpotential vergleichsweise mit und ohne Verwendung einer ein Redoxsystem
bildenden organischen Verbindung
Fig. 2 eine Elektrolysezelle mit Diaphragma zur Durchführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung
Fig. 3 ein den Ablauf des Verfahrens darstellendes
Fließschema, bei dem zur Fällung des Peroxids ein Erdalkalihydroxid verwendet wird.
Fig. 4 ein den Ablauf des Verfahrens darstellendes Fließschema, bei dem zur Fällung des Peroxids ein Erdalkalisalz verwendet wird.
In dem in Fig. 1 dargestellten Diagramm sind zwei Stromdichte-Potential-Kurven für die Reduktion von Sauerstoff an einer
glatten Elektrode aus glasartiger Kohle wiedergegeben. Die mit A bezeichnete, gestrichelte Kurve wird mit einem aus wässriger
0,5-molarer Natronlauge gebildeten Elektrolyten erhalten, wobei
stationäre Verhältnisse durch Einblasen von Sauerstoff in den Elektrolyten und Rühren des Elektrolyten hergestellt werden. Die
der Bildung von Wasserstoffperoxid entsprechende ßrenzstromdichte im Potentialbereich zwischen etwa -0,2 und -0,50 V beträgt dann etwa 0,11 A/dm . Die mit B bezeichnete Kurve wird
erhalten, nachdem dem Elektrolyten das Natriumsalz der 2,7-Anthraehinondisulfonsäure in einer Konzentration von 0,55 Mol/l züge-
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■geben worden ist. Die der Bildung von Wasserstoffperoxid entsprechende
Grenzstromdichte, die sich oberhalb etwa -0,5 V einstellt, beträgt dann etwa 13,1 A/dm . Dies entspricht einer Umsatzsteigerung
für die Bildung von Wasserstoffperoxid um mehr als einen Faktor 110.
Die in Fig. 2 dargestellte Elektrolysezelle 1 weist ein Diaphragma
2 auf, durch das die Zelle in einen Kathodenraum 3 und einen Anodenraum 4 unterteilt ist. Die als Kathode 5 dienende
Elektrode besteht aus glasartiger Kohle, die als Anode 6 verwendete
Elektrode aus Platin. Am Boden des Kathodenraumes ist eine Zuführungsleitung 7 für Sauerstoff angebracht. Außerdem sind
eine Ableitung 8 für die Entnahme der das Peroxid enthaltenden Elektrolytlösung und eine Zuleitung 9 für die Zuführung der
rückgewonnenen Peroxid-freien Elektrolytlösung in die Elektrolysezelle
vorgesehen.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, enthält der Kathodenraum 3 einer entsprechend
der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ausgebildeten
Elektrolysezelle eine alkalische Elektrolytlösung, in der während des Stromdurchflusses der Elektrolysezelle, eine
das' Redoxsystem bildende organische Verbindung Q, Natriumhydroxid
und Natriumhydroperoxid in gelöster Form vorliegen. Als Elektrolysezelle ist im Anodenraum - wie in der Zeichnung nicht
dargestellt ist - wässrige Schwefelsäure oder wässrige Salpetersäure enthalten.
Wie aus Fig. 3 ferner hervorgeht, wird dem Kathodenraum 3 über die Zuführungsleitung 7 Sauerstoff zugeführt. Außerdem wird
dem Kathodenraum 3 über die Ableitung 8 Elektrolytlösung entnommen, in einen mit der Elektrolysezelle 1 verbundenen Be-
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hälter 10 geleitet und in dem Behälter mit Kalziumhydroxid versetzt.
Das dabei gebildete Peroxid wird mittels eines Filters
11 abgefiltert und in ein druckdicht ausgebildetes Reaktionsgefäß 12 weitergeleitet. Im Anschluß daran wird das die organische
Verbindung Q und Natriumhydroxid enthaltende Filtrat der Elektrolysezelle über die Zuleitung 9 wieder zugeführt.
In dem Reaktionsgefäß 12 wire! das Peroxid in V/asser auf geschlämmt
und unter Druck mit Kohlendioxid versetzt. Dabei wird das Kalziumperoxid zu Kalziumkarbonat umgefällt. Die Aufschlämmung wird
sodann durch Filtrieren mittels eines in dem Pieaktionsgefäß
12 angeordneten Filters 13 abgefiltert. Das Filtrat ist eine wässrige Lösung von Wasserstoffperoxid. Das Wasserstoffperoxid,
kann, dem Bedarfsfall entsprechend - wie in dem Fließschema nicht wiedergegeben ist - durch Destillieren konzentriert
werden. Außerdem ist es - wie in der Zeichnung gleichfalls nicht wiedergegeben ist - möglich, das bei der Filtration
als Rückstand verbleibende Kalziumkarbonat zu Kalziumoxid zu kalzinieren, wobei Kohlendioxid freigesetzt wird.
Wie aus den Fig. 3 und 4 hervorgeht, unterscheidet sich das in Fig. 4 dargestellte Verfahren von dem in Fig. 3 dargestellten
Verfahren dadurch, daß anstelle des Kalziumhydroxids Kalziumchlorid der aus der Elektrolysezelle entnommenen Elektrolytlösung
zugegeben wird. Dabei bildet sich ebenfalls Kal^ziumperoxid, das mittels des Filters 11 abgefiltert wird und zur
Bildung von Wasserstoffperoxid ebenso wie bei dem in Fig. 3 dargestellten Verfahren weiterbehandeelt wird. Die im Filtrat
enthaltenden Chlorionen werden sodann durch Anwendung eines Anionenaustauschers 14 aus der Lösung entfernt und durch
Hydroxylionen ersetzt, worauf die Lösung über die Zuleitung 8 der Elektrolysezelle 1 wieder zugeführt wird.
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Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird eine entsprechend der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ausgebildete
Elektrolysezelle verwendet, wobei zur Trennung von Anoden- und Kathodenraum eine Kationenaustauschermembran eingesetzt
ist. Die beiden Elektroden besiz)ten eine Oberfläche von je 0,36 dm . Die Flüssigkeit im Anodenraum besteht aus 0,l-mo<larer
Salpetersäure, so daß an der Anode Sauerstoff entwickelt
wird. Die Lösung im Kathodenraum besteht vor dem Betrieb der Elektrolysezelle aus einer Lösung von 0,44 Mol des Natriumsalzes
der 2,7-Anthrachinondisulfonsäure pro Liter 0,5-molarer
Natronlauge. Zur Durchführung des Verfahrens wird in die Lösung im Kathodenraum 8,0 1 Sauerstoff pro Stunde eingeblasen.
Dabei beträgt bei einer Zellspannung von 4,2 V die Stromdichte
ρ
5 A/dm . Dem Kathodenraum wird dabei Elektrolytflüssigkeit in einer solchen Menge entnommen, daß sich eine Strömungsgeschwindigkeit von 6,2 ml/Min. einstellt. Die abfließende Flüssigkeit enthält pro Liter Lösung 2,76 g Wasserstoffperoxide was einer·Stromausbeute von 93 % entspricht.
5 A/dm . Dem Kathodenraum wird dabei Elektrolytflüssigkeit in einer solchen Menge entnommen, daß sich eine Strömungsgeschwindigkeit von 6,2 ml/Min. einstellt. Die abfließende Flüssigkeit enthält pro Liter Lösung 2,76 g Wasserstoffperoxide was einer·Stromausbeute von 93 % entspricht.
Der dem Kathodenraum entnommenen Eleltrolytlösung wird Kalziumhydroxid
in einer Menge von 7 g je Liter Elektrolytlösung zugesetzt,
das heißt, etwas mehr als zur vollständigen Füllung des Peroxids als Kalziumperoxid erforderlich ist. Der Niederschlag
wird durch Filtrieren von der Elektrolytlösung abgezogen
und in einenjdruckdichten Reaktionsgefäß mit etwas Wasser aufgeschlämmt
und in die Aufschlämmung, sodann bei einem überdruck
von 7 atü Kohlendioxid eingeleitet. Die von dem als Niederschlag gebildeten Kalziumkarbonat abfiltrierte wässrige Lösung enthält
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Wasserstoffperoxid in einer Klenge, die einer Stromausbeute, bezogen
auf den Gesamtprozefi, von etwa 84 % entspricht.
Wie sich gezeigt hat, ist auch bei einer Betriebsdauer von über 100 Stunden eine Veränderung des organischen Stoffes durch Bildung
von Nebenprodukten nicht festzustellen. Die Stromausbeute an
Wasserstoffperoxid beträgt dabei, bezogen auf die dem Kathodenraum
der Elektrolysezelle entnommenen Elektrolytlösung, über die gesamte Betriebsdauer unverändert 90 bis 95 %, das heißt, bezogen
auf den Gesamtprozeß, etwa 85 %-
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BAD ORIGINAL
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80982170444.
Claims (7)
- Pat en t a^n s ρ r ü c h eVerfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid, bei den durch Reduktion von Sauerstoff Peroxid gebildet wird, d adureh gekennzeichnet, daS. der Sauerstoff einer Elektrolytlösung zugeführt wird, die eine ein Redoxsystem bildene organische Verbindung in gelöster Form enthält, wobei nach Reduktion der oxidierten Form der organischen Verbindung an der Kathode der stromdurchflossenen Elektrolysezelle und Bildung der reduzierten Form der organischen Verbindung der der Elektrolytlösung zugeführte Sauerstoff durch Reaktion mit der so gebildeten reduzierten Form der organischen Verbindung bei gleichzeitiger Rückbildung der oxidierten Form der organischen Verbindung unter Bildung von Peroxid reduziert wird, worauf der Elektrolytlösung zur Abtrennung des gebildeten Peroxids eine solche Menge eines Erdalkalihydroxids, eines Erdalkalioxids oder eines Erdalkalisalzes zugegeben wird, daß das Peroxid als Erdalkaliperoxid ausfällt und worauf das ausgefällte Erdalkaliperoxid nach Abfiltern von der Elektrolytlösung abgezogen, in Wasser aufgeschlämmt und in die so gebildete Aufschlämmung Säure eingeleitet wird, so daß durch Reaktion des Erdalkaliperoxids mit der Säure Wasserstoffperoxid gebildet wird, das im Anschluß daran in an sich bekannter Weise von der Lösung abgetrennt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet, daß das ausgefällte Erdalkaliperoxid durch Einleiten von Kohlendioxid in die Aufschlämmung des abgefilterten Erdalkaliperoxids unter gleichzeitiger Bildung von Wasserstoffperoxid zu Erdalkalikarbonat um^efällt wird, worauf das Erdalkalikarbonat abgefiltert und abgezogen wird.- 14 -609821/0444
BAD ORIGINAL245373S - 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Kohlendioxid mit einem oberhalb des Atmosphärendrucks liegenden Druck in die Aufschlämmung eingeleitet wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche Ibls3a dadurch gekennzei cn η et, daß die bei der Fällun;-: dos Erdalkaliperoxids durch Zugabe eines Erdalkalisalzes freigesetzten Anionen des Erdalkalisalzes durch Ionenaustausch' aus der Elektrolytlösung entfernt werden, worauf die Lösung der Elektrolysezelle wieder zugeführt wird.
- 5. Verfahren nach einen; der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzei ohne t, daß als organische Verbindung ein in einer die Elektrolytlösung bildenden wässrigen Lösung gelöstes Alkalisalz der 2,7-Anthrachinindisulfonsäure verwendet wird.
- 6. Elektrolysezelle zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5j dadurch gekennzeichnet, daß eine aus glasartigem Kohlenstoff oder Graphit bestehende Elektrode als Kathode eingesetzt ist.
- 7. Elektrolysezelle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum zwischen den Elektroden durch ein Diaphragma oder eine Ionenaustauschermembran in einen Anoden- und einen Kathodenraum unterteilt ist.BAD ORIGINAL
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