DE2453649A1 - Verfahren zur herstellung von coformycin - Google Patents
Verfahren zur herstellung von coformycinInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
tUCILE-ORAHN-STR.22 · TEL. (0891 47 29
München, 11. 11. 1974
69225
ZAIDAN HOJIN BISEIBUTSU KAGAKU KENKYU KAI, No. 14-23, 3-chome,
Kamiosaki, Shinagawa-ku, Tokio/ Japan
Verfahren zur Herstellung von Coformycin
Die Erfindung betrifft ein Verfahren.zur Tierstellung von
Coformycin, d. h. 3-(ß-D-Ribofuranosyl)T-6,7*8-trihydroimidazq-[4-,5-d]Li
,3Jdiazepin-8(R)--ol auf synthetischem Weg aus einem
neuen Derivat von 9-ß-D-Eibofuranosyl-purin, sowie andere
synthetische, bei dem Verfahren verwendete Zwischenprodukte und ihre Herstellung.
Die Erfindung betrifft daher chemische Verbindungen des Nukleoside
genannten Typs.
Coformycin ist eine Substanz, die in Kulturbrühen von
Nocardia interforma und Streptomyces kaniharaensis SF-557»
welche iOrmycin produzierende Stämme sind, gefunden und hieraus
isoliert wird. Es besitzt wichtige biologische und physiologische Aktivitäten. Coformycin alleine besitzt keine
509820/1046 .
antibiotische Aktivität, jedoch zeigt es eine starke synergistische
Aktivität mit Formycin beim Inhibieren des Wachstums -von Bakterien, siehe .Scientific Reports of Ileiji Seika Kaisha,
2. .(1967), S. 17 und 22. Es hemmt die enzymatische Deaminierungsreaktion
von Formycin und Adenosin in bemerkenswerter Weise, siehe H. TJmezawa et al., Journal of Antibiotics, Ser. A. 20,
(1967), S. 227· Daher ist Coformycin nicht nur in der Analyse
der Ursachen von Beschwerden, die für den Nuklexnmetabolismus wesentlich sind, wichtig, sondern auch bei der Chemotherapie
bestimmter Beschwerden bzw. Krankheiten.
Es wurde nun gefunden, daß ein neues Derivat von 9-ß-D-ribofuranosylpurin,
das als 9-(2,3,5-Tri-.0-acyl-ß-D-ribofuranosyl)-6-mesyloxymethyl-1,6-dihydropurin
identifiziert wurde, eine Ringerweiterungsreaktion unter basischen Bedingungen erleidet,
wobei Coformycin erhalten wird.
Die Erfindung liefert daher ein Verfahren zur Synthese.von
Coformycin aus einem neuen Derivat von 9-ß-D-Ribofuranosylpurin,
welches eine leicht zugängliche Substanz ist.
Weiterhin liefert die Erfindung neue Zwischenprodukte, nämlich die neuen Derivate des 9-ß-D-Ribofuranosylpurins.
Weiterhin betrifft die Erfindung Verfahren zur Herstellung
dieser neuen Derivate des .9-ß-D-Ribofuranosylpurins.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Coformycin
der folgenden allgemeinen Formel (I):
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HOCH
HO
zeichnet sich dadurch aus, daß 9-(2,3»5-Tri-°-acyl-ß-D-ribofuranosyl)-6-mesyloxymethyl-1,6-dihydropurin
der folgenden allgemeinen Formel (II):
CH2OMs
AcOCH9
* 0'
OAc
worin Ac einen Acylrest bedeutet und Ms einen Mesylrest darstellt,
mit einer Base behandelt wird und das erhaltene Zwischenprodukt unmittelbar hydrolysiert wird., . .
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Ausgangsverbindung, nämlich 9-(2,3>5-Tri-0-acyl-ß-D-ribofuranosyl)-6-mesyloxymethyl-1,6-dihydropurin
(II), die wie im folgenden noch beschrieben aus 9-ß-D-Ribofuranosylpurin
hergestellt werden kann, mit einer Base wie Kalium-tert.-butoxid,
Watriumhydrid oder Triäthylamin in einem inerten Lösungsmittel
wie Dimethoxyäthan, Tetrahydrofuran, Dioxan, Dimethylsulfoxid
oder Dimethylformamid, unter Eühlung, vorzugsweise bei einer
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_ Zj. _
Temperatur unterhalb von 30 0C, behandelt. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform wird die -Ausgangsverbindung (II) in Dimethoxyäthan aufgelöst, und zu dieser Lösung wird Kaliumtert.-butoxid
bei einer Temperatur von -10 0C bis -15 0C zugesetzt.
Nach der Zugabe der Base wird die Reaktion bei einer Temperatur von -5 0C bis 5 0C, vorteilhafterweise bei etwa
0 0C, für 15 bis 20 Stunden fortgeführt. Der während der
Reaktion gebildete, bräunlich-rote Niederschlag wird durch Dekantieren abgetrennt, mit demselben Lösungsmittel, wie es
bei der Reaktion verwendet wurde, gewaschen und getrocknet. Das Produkt wird dann in Wasser aufgelöst und mit Aktivkohle
behandelt, und das auf der Aktivkohle adsorbierte Produkt wird mit einem Lösungsmittel wie wäßrigem Aceton oder wäßrigem
Methanol extrahiert. Der Extrakt wird dann unter Bildung eines blaßgelben, glasartigen Materials konzentriert, welches dann
einer Entsalzungsstufe in an sich bekannter Weise unterworfen wird, z. B. indem es mit einem starken Anionenaustauscherharz
behandelt wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird das Entsalzen durch Behandeln des Materials mit einem Anionenaustauscherharz
in der 0H~-iOrm (z. B. mit Dowex 1-X2, Dowex =
Warenbezeichnung),' vorzugsweise bei einem pH-Wert von 8 bis
8,5 bei Zimmertemperatur für 10 bis 20 Stunden behandelt. Danach wird das Reaktionsgemisch konzentriert, um Coformycin
als Rohprodukt zu erhalten. Die Reinigung des Rohproduktes kann in konventioneller Weise durchgeführt werden, z. B. durch
präparative Dünnschichtchromatografie oder Säulenchromatografie, falls dies erforderlich ist.
Die Identität des nach dem oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Verfahren synthetisierten Coformycins mit einem natürlichen
Produkt wurde durch spektroskopische Daten einschließlich XR-, UV- und NMR-Spektren, optische Drehung,
Mischschmelzpunkt usw. bestätigt.
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Die erfolgreiche Ringerweiterung des Kesyl-Ausgangsderivätes
(II)- in Coformycin legt unzweifelhaft nahe, daß die Reaktion
über ein Aziridinzwischenprodukt der folgenden allgemeinen
Formel (III) verläuft:
(III)
obwohl dieses Zwischenprodukt bei dem oben beschriebenen Verfahren nicht isoliert wurde, sondern direkt der nachfolgenden Hydrolyse unterworfen wurde, da seine Isolierung sich als
Folge seiner Instabilität und der Anwesenheit von Kaliumsalzen von Methansulfonsäure und Essigsäure, die als Nebenprodukte
vorliegen, als schwierig oder kompliziert herausstellte.
Die Ausgangsverbindung, nämlich 9-(2,3i5-^ri-O-acyl-ß-D-■ribofuranosyl)-6-mesyloxymethyl-i,6-dihydropurin,
ist selbst eine neue Substanz und sie stammt aus dem bekannten und relativ
leicht zugänglichen 9-ß-D-Ribofuranosylpurin durch ein Verfahren
ab, welches
(1) die Acylierung von 9-ß-D-Ribofuranosylpurin der folgenden
allgemeinen Formel (IV):
N*
k,
HOCH,
(IV)
EÖ OH
in an sich.bekannter Weise unter Bildung eines Acylates der
folgenden allgemeinen Formel (V): .
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(ν)
AcCf OAc
worin Ac einen Aeylrest darstellt,
(2) die Additionsreaktion von Methanol an das so erhaltene
Acylat unter Bestrahlung von Licht unter Bildung eines Methanoladduktes der folgenden allgemeinen Formel (VI):
CH OH I 2
AcO
(VI)
worin Ac einen Aeylrest darstellt, und
(3) Mesylierung des so erhaltenen Methanoladduktes mit Mesylchlorid
umfaßt.
Das als Zwischenprodukt bei der oben beschriebenen Verfahrensweise
gebildete Methanoladdukt der Formel (VI), nämlich 9-(2,3,5-Tri-0-acyl-ß-D-ribofuranosyl)-6-hydroxymethyl-1,6-dihydropurin,
ist selbst ebenfalls eine neue Verbindung.
Die Erfindung betrifft daher als neue Verbindungen die Verbindungen
der folgenden Formel (VII):
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2453643
AcOCH
AcO . OAc
worin Ac einen Acylrest bedeutet und R Hydroxyl (VI) oder O-Hesyl
(II) ist.
Insbesondere stellt Ac einen Acetylrest dar.
Die Erfindung liefert ferner ein Verfahren zur Herstellung
der neuen Verbindungen der Formel (VII), welche Verbindungen der Formeln ("II) und (VI) einschließt,' wobei das Verfahren
die zuvor genannten Stufen (1) und (2) für Verbindungen der Formel (VI) bzw. die Stufe (J) für Verbindungen der Formel (II)
umfaßt.
Bei der Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von neuen Verbindungen der Formel (VII) kann die Ausgangsverbindung,
9-ß-D-Kibofuranosylpurin (IV), die auf verschiedenen Wegen erhältlich
ist, nach einer konventionellen, an sich bekannten Technik unter Bildung von 2',3',^-Tri-O-acyl^-ß-D-ribofuranosylpurin
der Formel (V) in hoher Ausbeute acyliert werden. So kann ■ die Acylierung ganz allgemein mit einem Acylierungsmittel wie
Acetylchlorid oder Essigsäureanhydrid in einem inerten Lösungsmittel
wie Pyridin durchgeführt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird die Acylierung mit Essigsäureanhydrid in Pyridin durchgeführt, wobei 2',3',5'-Tri-0-acetyl-9-ß-D-ribofuranosylpurin
in 98 %iger Ausbeute erhalten
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wird. Die Acylierung wird bei einer Temperatur durchgeführt,
bei welcher sowohl die Ausgangsverbindung als auch das acylierte Produkt stabil sind, üblicherweise bei etwa 0 0C bis JO 0C
während einer Zeitspanne von etwa 10 bis 50 Stunden. Das so erhaltene, dreifach, acylierte Produkt wird in wasserfreiem
Methanol aufgelöst und mit Licht unter einer Inertgasatmosphäre bestrahlt, z. B. unter einer Argon- oder Stickstoffatmosphäre.
Die Fotoreaktion sollte unter solchen Temperaturbedingungen durchgeführt werden, daß ein ausreichendes Kühlen des Reaktionsgemisches herbeigeführt werden kann, vorzugsweise bei einer
Temperatur von etwa 5 0C his 10 GC. Die Bestrahlungsquelle
kann eine beliebige Quelle sein, die Licht mit einer Wellenlänge von etwa 254- um liefert, wozu eine IJiederdruckquecksilberlampe
bevorzugt eingesetzt wird. Der Abschluß der Fotoreaktion kann durch die Änderung im UV-Absorptionsspektrum des Reaktionsgemisches
bestimmt werden, wozu ein Wert von E 2Q6 nm/'f"^26:5 von
150 - 160 % als Wert für einen Abschluß der Reaktion genommen wird. Üblicherweise kann die Fotoreaktion innerhalb von 10 Stunden
abgeschlossen werden. Das Reaktionsgemisch wird dann zur Trockene eingeengt, wobei das Methanoladdukt, nämlich 9-(2,3,5-Tri-0-acyl-ß-D-ribofuranosyl)-6-hydroxymethyl-1,6-dihydropurin
der Formel (VI), in 96 %iger Ausbeute erhalten wird. Das so
erhaltene Hydroxymethylderivat wird dann in einem inerten
Lösungsmittel, z. B. Dimethoxyäthan, aufgelöst und mit
Natriumhydrid und dann mit Mesylchlorid unter Kühlen behandelt.
Die Reaktion wird für etwa 10 bis 20 Stunden fortgeführt, wobei die Temperatur auf etwa 0 0C bis 5 0C gehalten wird. Fach
dem Abschluß der Reaktion wird das Reaktionsgemisch mit einem organischen Lösungsmittel, z. B. Chloroform-Wasser, in konventioneller
Weise behandelt, wobei ein blaßgelbes Öl aus der organischen Schicht in hoher Ausbeute erhalten wird, das als
das mesylierte Derivat, nämlich 9-(2,3»5-Tri-0-acyl-ß-D-ribofuranosyl)-6-mesyloxymethyl-1,6-dihydropurin
der Formel (II), identifiziert wurde.
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Die Erfindung wird anhand des folgenden Beispiels näher erläu tert, das "bevorzugte Ausführungsformen zeigt.
(1) Herstellung^o^g^^lill-Tri-O-acetyl-^^ß-D-ri
P.urin_(V) -
1,08 g 9-ß-D-Ribofuranosylpurin (IV) wurdenin 5 ml Essigsäureanhydrid
und 100 ml Pyridin aufgelöst, und es wurde 2 Tage "bei 5 C acetyliert. Das Reaktionsgemisch wurde dann zu einem
Sirup konzentriert, der dann mit Wasser-Chloroform behandelt
wurde. Die abgetrennte Chloroformschicht wurde mit Wasser gewaschen, mit wasserfreiem Natriumsulfat behandelt und eingeengt,
wobei 1,59 g Verbindung (V) als farbloses öl erhalten
wurden; Ausbeute = 98 %.
Die Spektraluntersuchungen ergaben folgende Werte: Masse: in/e. 379 (M + 1), 378 (M+), 335 (-Ac), 319 (-0Ac),
259 (Tri-O-acetylribose), 149 (Purin + 30).
IR: ^KBr, 1750 (OAc), 1600, 1380, 1200-1240 (OAc), 1100 1000
cm"1
UV; XiA!?H , 263 U 13 600), 246 nm (Schulter £9 800)
max '
HMR (CDCl5, 100 MHz): $2,08 (3H, S), 2,10 (3&, S), 2,14 (3H, S),
4,45 (2H, mult., 4',5'-K)1
5,7 (1H, d-d, 3'-H),
6,0 (1H, d-d, 2'-H)1 .'.'■■
6,28 (1H, d, 1'-H), . 8,27 (1H, S), 9,0 (1H, S), 9,18 (1H, S)
Spezifische Drehung M^6 - -10,8 ° (c-= 1,5, MeOH).
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(2) Herstellung_yon_9-( 2i3i5=Tri-0:-acet2l-ß-5-ribofuranosyl)-
-ö-hydroxymethjl-I^G-dihjdrogurin (VI)
90 mg des unter (1) erhaltenen 2',J1,5'-Tri-O-acetyl-9-ß-D-ribofuranosylpurins
(V) wurden in 18 ml wasserfreiem Methanol aufgelöst und mit einer 10-W-Niederdruckquecksilberlampe (254- nm)
unter Argonatmosphäre und Kühlung auf 5 bis 10 0C bestrahlt.
Der Abschluß der Reaktion wurde durch die Veränderung in der UV-Absorption des Reaktionsgemisches bestimmt. Die Reaktion
wurde bei einem Wert von Eonc/EofiV der 1^0 ^s ^O % erreichte,
abgestoppt, wobei die Reaktionszeit 3 bis 3,5 Stunden betrug.
Das Reaktionsgemisch wurde dann zur Trockene eingeengt, wobei 108 mg der Verbindung (VI) als farbloser, glasartiger Rückstand
erhalten wurden; Ausbeute = 96 %.
Elementaranalyse auf C
berechnet: C = 49,75; H = 5,40; N = 13,65; 0 = 31,19
gefunden: C = 49,73; H = 5,44;. N = 13,57; 0 = 30,91
Die Spektraluntersuchung ergab:
ÜV: χΜβΟΗ ^ 296 ^9 000^ 244 nm.(5 500)
Ql el ^C
IR: tor, 1750 (OAc), 1610, 1580 (Dihydropurinring), 1380,
1230 - 1260 (OAc), 1020 - 1100 cm"1.
Masse: 452 (M + 42), 410 (M+), 393 (M - OH), 379 (M - 2
337 (M - CH2OH - Ac), 259 (Tri-O-acetylribose), 223
(Basis+ 30 + 42), 151 (Basis)
NMR (D2O, 100 MHz): <$2,55 - 2,63 (9H, Ac χ 3) , <ί4,16 (2Η, mult.,
- CH2-OH), 6 5,43 (1H, mult., Methin), <J4,85 (2H, 51-H),
«$4,90 (1H, 4'-H), 45,90 (1H, d-d, 3'-H), S 6,15 (1H, 2'-H),
. <ί6,42 C-IH, d, 1'-H), ,$7,67 (1H, S), 48,11 (1H, S).
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245364$·
217 mg des in Stufe (2) erhaltenen 9-(2,3,5-Tri-O-acetyl-ß-D-ribofuranosyl)-6-hydroxymethyl-1,6-dihydropurin
(VI) wurden in 10 ml gereinigtem, wasserfreiem Dimethoxyäthan aufgelöst
und auf -10 0C bis -15 0C abgekühlt. Zu der gekühlten Löisung
wurden dann aufeinanderfolgend 76 mg =3 mMol Natriumhydrid und 180 mg = 3 mHol Mesylchlorid hinzugesetzt. Die Reaktion .
wurde während 17 Stunden bei 0 0C bis 5 0C durchgeführt. Das
Reaktionsgemisch"wurde dann mit Wasser-Chloroform behandelt, und die auf diese Weise erhaltene Chloroformschich't wurde
mit 0,5 %igem wäßrigem Natriumhydrogencarbonat und dann mit
Wasser gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet ·" und unter Bildung von 235 mg der Verbindung (II) als blaßgelbes
öl eingeengt; Ausbeute = 91 %· Diese Substanz war instabil und
zersetzte sich in Chloroform innerhalb von 2 bis 3 Stunden.
Spektraluntersuchungen
UV: λ?;!? ν 293 (£. 7 600), 246 nm (Schulter ε5 400)
Masse: 488 (M+), 486 (M - 2), 392 (-Ms)", 349 (-Ms, -Ac), 333
(-Ms, -OAc), 259 (Tri-O-acetylribose), 177 (Basis+ 30 - Ms)
(4) Herstellung__von_Coform2cin__£l)
207 mg des in Stufe (3) erhaltenen, mesylierten Derivates (II)
wurden in 20 ml Dimethoxyäthan aufgelöst und auf -10 0C bis
-12 0C abgekühlt. Zu der gekühlten Lösung wurden 238 mg = 5 mMol
Kalium-tert.-butoxid hinzugegeben, und die Reaktion wurde
während 18 Stunden bei 0 G durchgeführt, wobei während dieser Zeit sich ein bräunlich-roter Niederschlag bildete. Der Uiederschlag
wurde durch Dekantieren abgetrennt, mit Dimethoxyäthan gewaschen und unter Bildung-von 36.9 mg rohem Produkt getrocknet.
Das IR-Spektrum dieses Produktes ergab Spitzen bei 15.60 - 1580
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~<2~ 245364
(AcO"), 1400 (AcO"), 1200, 1150, 780 und 770 cm"1 (KsO" für
alle- der vier zuletzt genannten Spitzen). Dies legt das Vorhandensein
von Kaliumsalzen von Essigsäure und Methansulf onsäure im Produkt nahe.
Diese 369 mß Rohprodukt wurden in 7»3 ml Wasser aufgelöst und mit
369 mg Aktivkohle "behandelt. Die Aktivkohle wurde dann mit
Wasser gewaschen und mit 50 %igem wäßrigen Aceton eluiert.
Das so erhaltene Eluat wurde unter Bildung von 72 mg blaßgelbem, glasartigem Rückstand eingeengt.
Das IR-Spektrum dieser Substanz enthielt Äbsorptionsbanden
bei 3300 - 3500, 1610 - 1680 und 1050 - 1110 cm"1. Die Werte bei der Dünnschichtchromatografie in Benzol : Methanol =1:1
dieser Substanz entsprechen denjenigen von authentischem Coformycin (Rf = 0,31)» jedoch waren die Werte in Butanol :
Äthanol. : Chloroform : 17 % Ammoniak = 4 : 5 : 2 : 4 von denjenigen
der letztgenannten Verbindung verschieden.
96 mg dieser Substanz wurden in 5 ml'Wasser aufgelöst, und der
pH-Wert der so gebildeten Lösung wurde mittels eines starken Anionenaustauscherharzes (Dowex 1-X2) in der 0H~-I?orm von 5,4-auf
8 bis 8,5 eingestellt. Das Gemisch wurde bei Zimmertemperatur 17 Stunden stehengelassen. Die Werte der Dünnschichtchromatografie
in Butanol : Äthanol : Chloroform : 17 % Ammoniak =4:5*2:4 der Substanz zu diesem Zeitpunkt entsprechen
denjenigen von echtem oder authentischem Coformycin (Rf = 0,39). Die Reaktionslösung wurde unter Bildung von 68 mg Rohprodukt
eingeengt. Das Rohprodukt wurde der Dünnschichtchromatografie auf drei Kieselerdegelplatten (Silicagelplatten) von 20 χ 20 cm
unterworfen, wobei mit einem Lösungsmittel in Form von Benzol : Methanol =1:1 entwickelt wurde, mit Methanol zur Abtrennung
des Rf-Bereiches von 0,25 - 0,35 eluiert wurde und das Eluat unter Lieferung von Coformycin eingeengt wurde. Die Ausbeute
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betrug 39 mg = 38 %. Eine Umkristallisation aus Wasser ergab
Coformycin in reinem Zustand; Ausbeute = 20 mg.
Der Schmelzpunkt des erhaltenen Coformycins betrug 178 - 183.°C,
während bei natürlich vorkommendem Coformycin 181 - 183,5 0C
bestimmt wurden. Der Mischschmelzpunkt betrug 178 - 183 °tC.
Spezifische Drehung
= + 33*3 (c = 0,6,
Für natürlich vorkommendes Coformycin betrug die spezifische
Drehung [ex] ψ = +33,8 (c * 1,5, H2O).
Die Spektraluntersuchung ergab:
UV: ^e0H , 284 nm Cd 9 200).
UV: ^e0H , 284 nm Cd 9 200).
Die Werte der IR-, HfIR- und ORD-Spektroskopie fielen mit den ■
Werten von authentischem, natürlich vorkommendem Coformycin zusammen. (ORD = Bestimmung der optischen Drehung).
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Coformycin
besitzt folgende Formel:
1'
und wird als 3-(ß-D-Ribofuranosyl)-6,7,8-tri-hydfoimidazo[4,5-dJ-j~1,3Jdiazepin-8(R)-ol
bezeichnet.
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Der in der Beschreibung verwendete Ausdruck "Mesyl" ist eine
Zusammenziehung für Methylsulfonyl oder für Methansulfonyl, und
Mesylchlorid ist daher Methansulfonylchlorid der Formel CH5SO2C
wobei diese Verbindung als Methansulfonsäure (CH2-SOpOH) und.
Thionylchlorid hergestellt wird.
Das in der Beschreibung genannte starke Anionenaustauscherharz Dowex 1-X2 COH"), ist die basische I'orm oder Hydroxidform von
Cholestyraminharz, welche in seiner Chloridform ein synthetisches,
stark basisches Anionenaustauscherharz ist, welches funktionelle, quaternäre Ammoniumgruppen enthält, die an ein
Styrol-Divinylbenzolcopolymeres gebunden sind. Der Hauptbestand teil ist Polystyroltrimethylbenzylammonium als Cl~-Anion, wobei
dies ebenfalls etwa 2 0A Divinylbenzol und Wasser enthält.
Eine schematische Struktur der Hauptpolymergruppen (etwa 43 %)
ist folgende:
-CH-
•CE.
CH
-CH2-CH-
-J η
Der Vernetzungsgrad betrug 1 bis 10 %. Die Teilchengröße des
Harzes entspricht einer,Maschenweite von 0,3 bis 0,15 mm. Die
•prozentuale Volumenzunahme von neuem Harz gegenüber erschöpftem
Harz (Cl"* zu OH") war = 20 %. Das Anionenaustauscherharz ist
bei Temperaturen bis zu I50 0C stabil und besitzt eine Kapazität
von 3,5 mäq/g trocken oder 1,33 mäq/ml naß.
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Claims (10)
- Pa t ent an sx>r üch eVerfahren zur Herstellung von Coformycin der folgenden allgemeinen Formel (I):OH ·H0CH2 .n (I)HOVdadurch gekenn ζ e ichnet, daß 9-(2,355-^ri-O-acyl-ß-D-ribofuranosyl)-6-niesyloxymethyl-1,6-dihydropurin der folgenden IOrmel (H):CH0OMsti >AcOCH(H)AcOAcworin Ac einen Acylrest bedeutet und Hs den Mesylrest darstellt, mit einer Base behandelt und das erhaltene Zwischenprodukt hydrolysiert wird.509820/1046
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit der Base in Dimethoxyäthan unter Kühlung durch Zusatz von Kalium-tert.-butoxid durchgeführt wird.
- 3. Verbindung der folgenden allgemeinen Formel:AcOCHAcOOAcworin Ac einen Acylrest darstellt und R Hydroxyl oder O-Mesyl bedeutet.
- 4. 9-(2,3,5-Tri-0-Acetyl~ß-D-ribofuranosyl)-6-mesyloxymethyl-1,6-dihydropuriii.
- 5. 9-(2,3,5-Tri-O-Acetyl-ß-D-ribofuranosyl)-6-hydroxymethyl-1,6-dihydropurin.
- 6. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der folgenden allgemeinen FormelίCH2OMsHNOAc509 8 2 0/1046worin Ac einen Acylrest "bedeutet und Ms den Kesylrest darstellt, dadurch gekennzeichnet, daß 9-(2,3i5-Tri-O-acy1-ß-D-ribof uranosyl)-6-hydroxymethyl-i,6-dihydropurin der folgenden allgemeinen Formel:CHOHAcOCHAcOOAcin der Ac einen Acylrest darstellt, mit Mesylchlorid mesyliert wird. ■
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mesylierung in DimethoSyäthan in Anwesenheit von Natriumhydrid durchgeführt wird- ■· .
- 8. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der folgenden allgemeinen Formel:AcOCHAcOOAcworin Ac einen Acylrest "bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß 9-ß-D-Ribofuranosylpurin der folgenden allgemeinen Formel:509820/1046mit einem Acylierungsmittel unter Bildung einer Verbindung der folgenden allgemeinen Formel:AcOCAcU OAcworin Ac einen Acylrest darstellt, acyliert wird, und dann diese Verbindung mit Methanol unter Bestrahlung mit UV-Licht umgesetzt wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Acylierung mit Essigsäureanhydrid in Pyridin durchgeführt wird. . -
- 10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die .. ..„Beaktion mit Methanol mit Hilfe von wasserfreiem Methanol unter Kühlung und unter Bestrahlung mit UV-Licht in einer Inertgasatmosphäre durchgeführt wird.SO 9820V 1046
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